Zwei Jahre Digitalradio - eine Bestandsaufnahme

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Genau das werden noch oft in den nächsten Jahren hören, wenn sich die Rahmenbedingungen nicht ändern (etwa Werbekombis für DAB+ only, wie es sie für Internetradios schon gibt).
Warum das so ist, bleibt aber ein Rätsel! Kleinen Internetsendern mit 100 Hörern wird das Geld hinterhergeschmissen(ich freue mich für diese Sender, bitte nicht falsch verstehen), aber es ist nicht logisch zu erklären, dass Digitalradiosender, die mittlerweile ganz bestimmt mehr Hörer haben, nichts vom Werbekuchen abbekommen. Das muss sich schleunigst ändern! Was ich aber auch nicht verstehe. Warum wird den Sendern auch der Werbezugang zu den IP-Kombis verwehrt? Schliesslich senden doch auch alle DAB-Programme im Internet?
 
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Gibt nun hoffentlich die KEF im März die Gelder für DAB+ frei, kann auch nochmal einiges in den Ausbau investiert werden.
Die KEF ist ausschließlich für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk zuständig; die meisten öffentlich-rechtlichen Wellen sind aber bereits in den Landesmuxen vertreten und waren es häufig sogar schon zu Alt-DAB-Zeiten.

Vor kurzem wurde WDR 4 im nordrhein-westfälischen Multiplex aufgeschaltet.
Welcher Mehrwert ist dadurch entstanden? - WDR 4 kann im ganzen Lande auch hervorragend auf UKW empfangen werden.
Bei WDR 2 ist es sogar so, dass zur halben Stunde die Regionalnachrichten aus Köln übertragen werden. Im Münsterland, in Ostwestfalen oder im Sauerland interessiert es niemanden, was im Köln-Bonner-Raum geschieht. Eine Regionalisierung ist seitens des WDR nicht geplant. Diese könnte so erfolgen, wie bei der Livespiel-Übertragung früher bei 90elf.

Die selben Sender, die sich auf UKW problemlos empfangen lassen, landesweit auch noch via DAB+ auszustrahlen, macht nur dann einen Sinn, wenn tatsächlich eine Abschaltung des analogen Rundfunks ernsthaft in Betracht gezogen wird, was allerdings zum gegenwärtigen Zeitpunkt illusorisch erscheint.

Nur neue Programme, die eine attraktive Ergänzung zum Angebot auf UKW darstellen, können die Akzeptanz von DAB+ steigern.
 
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@ KabelWeb: Sender wie das Schlagerparadies sind in solchen Kombis drin, aber die Erloese sind gering. Das reicht, um den Webstream zu finanzieren, es reicht aber nicht fuer das teure DAB+ Netz.
 
IRF,du hast Recht. Ich hab DAB+ hier im Sauerland probiert. WDR2 und WDR4 gehen und div. weiterer-aber nicht überall. Nun warte ich auf mein Web-Radio...
 
Sender wie das Schlagerparadies sind in solchen Kombis drin, aber die Erloese sind gering. Das reicht, um den Webstream zu finanzieren, es reicht aber nicht fuer das teure DAB+ Netz.
OK, die Verbreitung über die Sendeanlagen der MEDIA BROADCAST ist also zu teuer?

Warum kommen die Verantwortlichen von RMN dann nicht auf die Idee, eine eigene Firma zu gründen, die für die Sendeabwicklung verantwortlich ist, und strahlen dann noch obendrein alle RMN-Programme (also z.B. auch PopStop) in ihren eigenen Multiplexen aus und vermieten die noch ungenutzen Kapazitäten an weitere Programmveranstalter?

Freie Kanäle, die sich koordinieren ließen, gibt es genug.
Hochhäuser, auf denen Sendeanlagen installiert werden können, in den Ballungsräumen ebenfalls.

Was auf UKW inzwischen möglich ist, nämlich den Sendenetzbetreiber selber wählen zu können, sollte für digitale Multiplexe doch genauso gelten.
Also: Wo liegt das Problem?
 
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völlig ausreichende Auswahl

Vor dem aus von 90elf und Absolut Radio hätte ich da noch unterschrieben. Jetzt nicht mehr.

Wenn man es nur will, kann man eine Flächendeckung auf 200 MHz erreichen, im GSM (900MHz) hat man es ja auch geschafft.

Weil jedes der Mobilfunknetze bundesweit deutlich jenseits der 10000 Basis-Stationen betreibt. Wie viele Sendestellen hat DAB+ noch mal?
 
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@FrankSch

Wie lange gibt es GSM und wie lange DAB+? ;)
Wie hoch sind die Sendeleistungen bei DAB+ und GSM nochmal? Die 10000 aufwärts vorhandenen Basisstationen sind nicht umsonst bitter nötig.
 
@FrankSch

Wie lange gibt es GSM und wie lange DAB+? ;)

Mal abgesehen davon, dass das nicht die Fragestellung war, dann anders. Die LTE-Frequenzen wurden in Deutschland Mitte 2010 versteigert. Absolute Zahlen zu LTE habe ich nicht gefunden, aber alleine Vodafone soll inzwischen jenseits der 3000 Stationen betreiben. Bei Media-Broadcast lese ich was von 53 für den Bundesmuxx.
 
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Nochmal:
Dann überleg mal warum für den Mobilfunk so viele Funkzellen notwendig sind. Also ich würde mir kein Handy mit 10kw Sendeleistung an den Kopf halten wollen ;). Auch würde ich mir nicht 53 Funkzellen mit hundertausenden von Leuten teilen wollen.

Unabhängig davon sind Highspeed-Netze (egal ob HSPA oder LTE) die reinsten Flickenteppiche. Vor allem in ländlichen Gegenden. Da wird es auch aufgrund viel zu hoher Kosten nie einen Vollausbau geben.

Was ich damit sagen will:
Du kannst nicht Äpfel (Rundfunk) mit Birnen (Mobilfunk) vergleichen. Gäbe es Deutschlandweit 53 Funkzellen für LTE, könntest du mittels Brieftauben die Nullen und Einsen vermutlich schneller verschicken ;)
 
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Dass der Vergleich DAB+ - Mobilfunk an allen Ecken und Kanten hinkt ist mir auch klar. Darum ging es aber letztlich nicht, sondern nur um den Aufwand, den die Mobilfunker treiben, ihr Netz aufzubauen. Daran könnte sich Media Broadcast mal ne Scheibe abscheiden. Würden die nur mit einem Bruchteil der Manpower der Mobilfunker ran gehen, wäre Deutschland in einem Jahr mit vielleicht 150 - 200 Sendern flächendeckend indoor bis in den letzten Keller versorgt gewesen, und eine allgegenwärtige Diskussion über den schlechten Empfang wäre im Keim erstickt worden.
 
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Ja. Aber wie gesagt, diese hohe Anzahl an Stationen müssen ja installiert werden. Die Mediabroadcast kann nicht aufeinmal zig Sendemasten aufstellen. Am Bundesmux sind 14 Programme beteiligt. Heisst, dass auf die finaziellen Mittel aller 14 Radiomachern beim Ausbau Rücksicht genommen werden muss.

Ein Mobilfunkanbieter weiß wie viel Geld er zur Verfügung hat und kann dann auf eigene Faust die Masten aufbauen. Deshalb geht das dort auch schneller
 
@ KabelWeb: Sender wie das Schlagerparadies sind in solchen Kombis drin, aber die Erloese sind gering. Das reicht, um den Webstream zu finanzieren, es reicht aber nicht fuer das teure DAB+ Netz.

Und warum macht man nicht für DAB+ auch eine Werbekombi? Warum setzen sich die Sender die jetzt schon über DAB+ senden nicht einfach mal zusammen und gründen so eine Werbekombi wie man das anscheinend ja auch fürs Internet gemacht ? Lieber wird groß gejammert statt was getan.

Hätten damals in München alle Privaten Radiosender so gejammert wie heute die Radiosender die über DAB+ senden wären sie nie aus den Kabelgetto gekommen und heute in München auf UKW senden. Hätten RTL und Sat.1 damals in den 80er aufgegeben weil Kabel nicht weiterverbreitet war würde es sie heute nicht mehr geben. Sie haben aber nicht aufgegeben und wo stehen sie heute?

Manchmal habe ich das Gefühl das die Medienunternehmen nicht mehr den Ergeiz und die Standhaftigkeit haben um etwas durch zubringen.

Haben die ÖR damals noch über die Privaten gelacht weil sie da in denn Kabelgettos mit kaum Zuschauer vor sich hin gesendet haben lachen sie heute nicht mehr über die Privaten.

So wie man das in diesen Video sehen kann.

 
Manchmal habe ich das Gefühl das die Medienunternehmen nicht mehr den Ergeiz und die Standhaftigkeit haben um etwas durch zubringen.
Vielleicht, weil es ihnen nur noch um die schnelle Rendite geht (die bei DAB+ noch nicht möglich ist) und alle anderen Motive keine Rolle mehr spielen?

Man braucht sich ja nur mal die Unterhaltungsprogramme eine kurze Zeit lang anzuhören...
 
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Kann man mit Digitalradio besser sehen? Gibt die Kuh mit Digitalradio mehr Milch? Oder macht Digitalradio sogar mutiger? Deutschlandradio und die Initiative Digitalradio Deutschland haben zwei Experten quer durch Deutschland geschickt, um diesen Fragen ungewöhnlich experimentell auf den Grund zu gehen.

Quelle

Die Verzweiflung der Protagonisten muss mit Händen greifbar sein, wenn man so eine (sorry) gequirlte Kacke online stellt, um sich noch etwas öffentliche Wahrnehmung zu erhoffen. Grauselig!
 
Für die einen ist es gequirlte Kacke, für die anderen Kunst, den anderen gefällts und für nochmal andere ist es "besser als gar keine Werbung". Geschmackssache halt.

Für DAB-Gegner natürlich ersteres. Egal wie gut oder schlecht sowas gemacht ist.
 
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Nur mal als kleiner Denkanstoss, auch wenn ich mir fast sicher bin, das er bei dir nicht ankommt. Wenn die Anzahl und Auswahl der Programme und die Netzdeckung auf werbetauglichem Niveau wären, hätte man es dann nötig auf so eine "Kunst" auszuweichen? Und lass bitte endlich dieses Schubladendenken. Ich habe schon mehrfach zu Protokoll gegeben, das ich mich nicht als DAB-Gegner sehe, sondern Media Broadcast als das eigentliche Problem ansehe.
 
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Was die Netzabdeckung angeht, so kann ich nur sagen, dass ich mit meinen Geräten für das, dass das Netz im Aufbau ist, ziemlich zufrieden bin. Du hast schonmal deine Empfangsprobleme geschildert, die du hier im Saarland zwar hast, ich hingegen im selben Bundesland aber nicht. Als du dann deine Bastellösung z.b. im Auto aufgeführt hast (Pocketradio am AUX), war es mir dann klar, dass der Empfang nicht der beste sein kann.

Hinsichtlich der Programmauswahl ist es ebenfalls Geschmackssache. Insgesamt ist die Auswahl zwar dünn, da geb ich dir Recht. Aber mit RadioBOB! beispielsweise ist für mich schonmal mindestens eines dabei, das ich dauerhaft höre und im Gegensatz zu Classic Rock Radio rausch- und störungsfrei überall da reinbekomme, wo ich mich im Saarland so aufhalte.

Zu mehr Programmen sage ich natürlich nicht nein.
 
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Ich kann nur sagen, dass hier in Sachsen DAB+ eine unheimliche Bereicherung zum bestehenden Radioangebot ist. Ich habe vor einiger Zeit einen Digitalradio-Empfänger für das Auto geschenkt und sie denken überhaupt nicht mehr daran, UKW zu hören. Hier gibt es schließlich nur Sender, die alle relativ ähnlich klingen. Daher ist der Bundesmuxx schon eine große Bereicherung. Ich denke da vor allem an Sender wie Radio Bob, selbst Klassik Radio und MDR Klassik als Kontrast zu Figaro für Klassikliebhaber oder auch Sunshine Live. Es ist schon eine gewisser Erweiterung gegenüber den verfügbaren UKW-Sendern. Zudem ist Sachsen aus meiner Sicht gut abgedeckt. Mit meinem Pure Highway mit Dachantenne habe ich fast überall Empfang. Sicherlich: DAB+ ist noch lange nicht am Ziel. Für jeden Otto-Normalverbraucher stellt das bestehende Angebot zumindest in Bundesländern wie Sachsen, wo es bisher nur mittelmäßig bis schlechtes Radio gibt eine Verbesserung dar.
 
Für jeden Otto-Normalverbraucher stellt das bestehende Angebot zumindest in Bundesländern wie Sachsen, wo es bisher nur mittelmäßig bis schlechtes Radio gibt eine Verbesserung dar.

Da fällt mir auch noch NRW ein. Dort kann DAB+ alleine nur schon mit dem Bundesmux nur eine Bereicherung darstellen ;)
Von daher wundert es mich auch nicht, dass dort lt. Digitalisierungsbericht die meisten DAB-Radios stehen (unabhängig von der Bevölkerungsgröße)
 
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Die News sind leider schon kalter Kaffee. Teltarif hat hier nur das zusammen gefasst, was an andere Stellen schon berichtet wurde. Es lohnt sich mal bei radio-wird-digital.de reinzulesen. Dort gibt es meist aktuellere Nachrichten aus dem Digitalradio-Sektor.
 
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