Ich wünsche dem WDR Frau Vernau... You made my day! Die Frau Vernau, die beim RBB interimsmäßig unterwegs war und die der Rundfunkrat dankend ablehnte als dauerhafte Intendantin. Und die doch recht zögerliche Aufklärung die z.T. doch erhebliche Unruhe im RBB sprechen wohl kaum für sie.
Am Donnerstag besiegelt der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Niedergang. Der ohnehin schon schleichende Prozess des Niedergangs wird mit dem Nachfolger von Onkel Tom, und es ist völlig egal, wer die Nachfolge von den vier Kandidaten antritt, wie ein Katalysator beschleunigen. Das Tragische ist an der Personalie, dass die größte und wichtigste Anstalt des öffentlich-rechtlichen-Universums vorangehen müsste. Nur kann das keiner der Kandidaten. Sie kommen aus dem journalistischen Bereich mit Null-Managementerfahrung oder sind bereits beim Versuch daran gescheitert - siehe Vernau. Tragisch deshalb, weil wir einen funktionierenden öffentlich-rechtlichen Rundfunk in diesem Land, gerade in diesen Zeiten, benötigen. Aber schlank und deutlich professioneller aufgestellt. Heißt, er müsste eine radikale Sparkur verpasst bekommen, um ansatzweise in der breiten Masse wieder eine Akzeptanz zu erlangen.
Schönenborn stammt aus eigener Aufzucht. Er mag sich in den Schlangengruben der Anstalt vorzüglich auskennen, dürfte aber außer der Blase-WDR unternehmerisch nichts kennen. Eine Transformation des WDR wohl ausgeschlossen. Das hat er schon 2012 bekundet mit seinem Interview, als er die Haushaltsabgabe als "Demokratieabgabe" bezeichnete. Ach ja, und sein Putin-Interview 2013 - schlecht vorbereitet und lediglich Stichwortgeber. Wahlergebnisse vorlesen kann er ja, aber reicht das? Wohl kaum qualifiziert ihn seine Vetternwirtschaft im WDR:
Neue Vorwürfe treffen die Öffentlich-Rechtlichen: Es geht um eine familiäre Verbindung zu einer Produktionsfirma – von …
www.t-online.de
Vernau hatte ich ja schon. In Berlin in der drittklassigen Kleinanstalt RBB gescheitert und selbst da nicht gewollt, soll sie den WDR übernehmen. Akzpetanz dürfte sie wohl nicht einmal im öffentlich-rechtlichen Universum erwarten.
Theveßen ist ein ausgewiesener Journalist und USA-Kenner. Doch weit ab vom öffentlich-rechtlichen Maschinenraum weder Führungserfahrung nocht sonstige Management-Expertisen. Schuster, bleib bei deinen Leisten!
Tja, und die Bewerbung von Fuhst lässt einen ratlos zurück. Reicht das CDU-Parteibuch im CDU geführten NRW? Oder ist es die Buhrow-Masche. Den wählten die Gremlins des Rundfunkrates nur, weil sie ihn aus dem Fernsehen kannten vom Nachrichtenvorlesen. Da hat sich Fuhst gedacht, dass er eventuell eine ähnliche Chance hat. Wäre es nicht so traurig, so könnte man die Karriere der Tagesthemen-Moderatoren und Moderatorinnen so beschreiben: Die Damen bekommen eine Talkshow und scheitern daran grandios, die Männer werden WDR-Intendant - und scheitern ebenfalls.
Es ist aber nicht zu erwarten, dass es ein vernünftige Personalentscheidung gibt. Was soll man auch von einem Gremium erwarten, welches aus "fachfremden" Vertretern medienferner Organisationen stammen und dem ein VHS-Verbandsvorsitzender vorsitzt.
Ach ja, und wenn sich noch jemand darüber beschwert, dass das Gehalt eines Intendanten doch angemessen oder zu gering sei, da dieser ja ein großes "Unternehmen" führe: Der WDR ist kein Unternehmen, sondern eine Anstalt öffentlichen Rechts (als quasi eine Behörde) und die letzten Intendanten hätten es in der freien Wirtschaft, die sie nie kennengelernt haben, nicht einmal auf einen Abteilungsleiterposten geschafft. Den letzten fähigen Manager im öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben wir mit Lutz Marmor gesehen.
Zugegeben, alles ein wenig zugespitzt, aber dennoch dürfte viel daran wahr sein. Die zur Wahl stehenden Kandidaten werden den WDR nicht transformieren können und den Niedergang nicht abwenden können, sondern ihn beschleunigen. Als Ergebnis einer Entscheidung eines fachfremden, ahnungslosen und naiven Gremiums.