• Diese Kategorie ist für die Diskussion über die Programminhalte der Sender gedacht. Über Senderstandorte und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden. Wir bitten um Beachtung!

WDR-Intendant Tom Buhrow hört Ende 2024 auf, Katrin Vernau wird Nachfolgerin

Aus meiner Sicht können Doppel- oder gerne auch Mehrfachspitzen dazu beitragen, dass es nicht mehr oder zumindest nicht so leicht zu massiven Fehlentwicklungen kommt.
Intendanten stehen doch einem Kollegium aus leitenden Redakteuren vor, das Mehrheitsbeschlüsse fasst und juristische sowie betriebswirtschaftliche Expertisen einholt. Kein Intendant verfügt über ein höheres Stimmgewicht als die anderen leitenden Mitarbeiter.

Das Problem sind vielmehr die politischen Seilschaften hinter dem Intendanten, die für solide Mehrheitsverhältnisse bei Abstimmungen und personellen Neubestellungen sorgen (Buhrows Kölner Klüngel sozusagen) und durch die Rückendeckung in den medientechnisch meist inkompetenten, aber parteitreuen Gremien (Rundfunkrat) beinahe schon Narrenfreiheit genießen.
 
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Ich wünsche dem WDR Frau Vernau. Sie hat es einfach drauf in Sachen Unverzichtbarkeit und Transformers.

"Die Herausforderungen, vor denen wir aktuell stehen, sind existenziell und gehen über rein programmliche Fragen hinaus: Es geht um die Frage, ob es uns gelingt, die Menschen davon zu überzeugen, dass wir als WDR, als ARD, als Öffentlich-Rechtliche auch in Zukunft unverzichtbar sind. Es geht darum, dass wir die digitale Transformation schaffen"

 
Ich wünsche dem WDR Frau Vernau... You made my day! Die Frau Vernau, die beim RBB interimsmäßig unterwegs war und die der Rundfunkrat dankend ablehnte als dauerhafte Intendantin. Und die doch recht zögerliche Aufklärung die z.T. doch erhebliche Unruhe im RBB sprechen wohl kaum für sie.

Am Donnerstag besiegelt der öffentlich-rechtliche Rundfunk seinen Niedergang. Der ohnehin schon schleichende Prozess des Niedergangs wird mit dem Nachfolger von Onkel Tom, und es ist völlig egal, wer die Nachfolge von den vier Kandidaten antritt, wie ein Katalysator beschleunigen. Das Tragische ist an der Personalie, dass die größte und wichtigste Anstalt des öffentlich-rechtlichen-Universums vorangehen müsste. Nur kann das keiner der Kandidaten. Sie kommen aus dem journalistischen Bereich mit Null-Managementerfahrung oder sind bereits beim Versuch daran gescheitert - siehe Vernau. Tragisch deshalb, weil wir einen funktionierenden öffentlich-rechtlichen Rundfunk in diesem Land, gerade in diesen Zeiten, benötigen. Aber schlank und deutlich professioneller aufgestellt. Heißt, er müsste eine radikale Sparkur verpasst bekommen, um ansatzweise in der breiten Masse wieder eine Akzeptanz zu erlangen.

Schönenborn stammt aus eigener Aufzucht. Er mag sich in den Schlangengruben der Anstalt vorzüglich auskennen, dürfte aber außer der Blase-WDR unternehmerisch nichts kennen. Eine Transformation des WDR wohl ausgeschlossen. Das hat er schon 2012 bekundet mit seinem Interview, als er die Haushaltsabgabe als "Demokratieabgabe" bezeichnete. Ach ja, und sein Putin-Interview 2013 - schlecht vorbereitet und lediglich Stichwortgeber. Wahlergebnisse vorlesen kann er ja, aber reicht das? Wohl kaum qualifiziert ihn seine Vetternwirtschaft im WDR:


Vernau hatte ich ja schon. In Berlin in der drittklassigen Kleinanstalt RBB gescheitert und selbst da nicht gewollt, soll sie den WDR übernehmen. Akzpetanz dürfte sie wohl nicht einmal im öffentlich-rechtlichen Universum erwarten.

Theveßen ist ein ausgewiesener Journalist und USA-Kenner. Doch weit ab vom öffentlich-rechtlichen Maschinenraum weder Führungserfahrung nocht sonstige Management-Expertisen. Schuster, bleib bei deinen Leisten!

Tja, und die Bewerbung von Fuhst lässt einen ratlos zurück. Reicht das CDU-Parteibuch im CDU geführten NRW? Oder ist es die Buhrow-Masche. Den wählten die Gremlins des Rundfunkrates nur, weil sie ihn aus dem Fernsehen kannten vom Nachrichtenvorlesen. Da hat sich Fuhst gedacht, dass er eventuell eine ähnliche Chance hat. Wäre es nicht so traurig, so könnte man die Karriere der Tagesthemen-Moderatoren und Moderatorinnen so beschreiben: Die Damen bekommen eine Talkshow und scheitern daran grandios, die Männer werden WDR-Intendant - und scheitern ebenfalls.

Es ist aber nicht zu erwarten, dass es ein vernünftige Personalentscheidung gibt. Was soll man auch von einem Gremium erwarten, welches aus "fachfremden" Vertretern medienferner Organisationen stammen und dem ein VHS-Verbandsvorsitzender vorsitzt.

Ach ja, und wenn sich noch jemand darüber beschwert, dass das Gehalt eines Intendanten doch angemessen oder zu gering sei, da dieser ja ein großes "Unternehmen" führe: Der WDR ist kein Unternehmen, sondern eine Anstalt öffentlichen Rechts (als quasi eine Behörde) und die letzten Intendanten hätten es in der freien Wirtschaft, die sie nie kennengelernt haben, nicht einmal auf einen Abteilungsleiterposten geschafft. Den letzten fähigen Manager im öffentlich-rechtlichen Rundfunk haben wir mit Lutz Marmor gesehen.

Zugegeben, alles ein wenig zugespitzt, aber dennoch dürfte viel daran wahr sein. Die zur Wahl stehenden Kandidaten werden den WDR nicht transformieren können und den Niedergang nicht abwenden können, sondern ihn beschleunigen. Als Ergebnis einer Entscheidung eines fachfremden, ahnungslosen und naiven Gremiums.
 
Die Frau Vernau, die beim RBB interimsmäßig unterwegs war und die der Rundfunkrat dankend ablehnte als dauerhafte Intendantin.
Frau Vernau wurde nicht abgelehnt. Im Auswahlverfahren wurden nur Kandidaten berücksichtigt, die sich beworben hatten. Frau Vernau reichte jedoch keine Bewerbung ein. Das ist ein Unterschied.

Dieses Prozedere der rbb-Findungskommission wurde auch kritisch gesehen.

Ich finde, für ein Jahr Amtszeit in einer sehr besondere Situation ins kalte Wasser zu springen, verdient Anerkennung.
 
So ganz stimmt das auch nicht. Vernau wollte beim RBB weitermachen (also von der Interimsintendantin zur richtigen Intendantin werden), hat aber gesagt, dass sie sich nicht offiziell bewirbt, weil ihre Arbeit dem Rundfunkrat ja bestens bekannt sein müsste und sie sich daher nicht "vorstellen/bewerben" wolle. Es war durchaus ein bisschen komisch damals. Der Rundfunkrat hat sie dann auch nicht auf die Liste genommen. Was war also ein Misch-Dings aus dem, was du beschrieben hast.

Da steckt schon wahres drin in den Ansichten meines Vorposters. Spannend wäre ja, wenn sich wirklich jemand aus der freien Wirtschaft bewerben würde. Aber warum? Der WDR zahlt ja bei Weitem nicht das Gehalt - und der öffentliche Druck, der dann auf einem lastet ist immens. Da ist es in privatwirtschaftlichen Vorständen sicher bequemer. Auch das muss gesagt werden: Dass der ÖR das Personal hat, das er hat, hat auch wirtschaftliche Gründe. Ohne dass ich jetzt sagen will, dass man als WDR-Intendant verarmt.
Ich denke, dass Schönenborn oder Vernau die besten Karten haben, für sie ist es ein Heimspiel. Fuhst ist vermutlich noch etwas zu jung, vermutlich zieht da das Argument "soll er sich 2030 nochmal bewerben".

Theveßens Bewerbung verstehe ich gar nicht.
 
Ich finde, für ein Jahr Amtszeit in einer sehr besondere Situation ins kalte Wasser zu springen, verdient Anerkennung.
Nirgendwo war es nach dem Schlesinger-Skandal schwerer als beim rbb. Vernau ist die Meisterin der Zahlen. Nebenbei vertrat sie den rbb vor Gericht & hat angefangen, "diesen Saustall" (Originalton Richter) "auszumisten". Sie hat bewiesen, dass sie Intendantin kann & hat WDR-DNA. Eine bessere Bewerberin kann ich mir nicht vorstellen.:thumbsup:
 
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Vernau wollte beim RBB weitermachen (also von der Interimsintendantin zur richtigen Intendantin werden), hat aber gesagt, dass sie sich nicht offiziell bewirbt, weil ihre Arbeit dem Rundfunkrat ja bestens bekannt sein müsste und sie sich daher nicht "vorstellen/bewerben" wolle. Es war durchaus ein bisschen komisch damals. Der Rundfunkrat hat sie dann auch nicht auf die Liste genommen.

Frau Vernau ist als Feuerwehrfrau eingesprungen. Sie hatte die Erwartung, dass eine Findungskommission nicht nur Bewerbungen sichtet, sondern auch aktiv Kandidaten sucht und anspricht.
Und diese Erwartung kann ich zumindest nachvollziehen.
 
Warum hat sie eigentlich diese Erwartung gehegt und sich nicht beworben in dem Wissen, dass die Erwartung nicht erfüllt werden würde? Eine starke Bewerbung für den Job, so man ihn wirklich wollte, sieht anders aus. Meine Vermutung steht zwei Posts drüber.
 
Theveßens Bewerbung verstehe ich gar nicht.
Theveßen hat sich in den 2000ern beim ZDF einen Namen als "Terrorismus-Experte" gemacht und in nahezu allen Nachrichtenformaten und aktuellen Magazinen exzellent die Hintergründe der zahlreichen Anschläge und islamistischen Netzwerke beleuchtet. Sein souveränes Auftreten und seine gründlich recherchierten Beiträge haben ihm damals zu Recht den Ruf eines gewissenhaft arbeitenden Journalisten eingetragen. Seitdem gilt er als eines der renommiertesten Aushängeschilder des Senders.

In seiner jüngsten Tätigkeit als Washington-Korrespondent bewies er einmal mehr dass er große Zusammenhänge verständlich erklären, Ereignisse einordnen und Stimmungen in der amerikanischen Bevölkerung korrekt einschätzen kann. Neben seiner unbestrittenen Sachkenntnis hat er auch noch jede Menge Gespür für gesellschaftliche Entwicklungen und kann im Handumdrehen mit Passanten in fließendem Englisch Gespräche über Gott und die Welt führen.

Als WDR-Intendant wäre er sicher eine ebenso schlechte Besetzung wie Buhrow, aber besagter Rundfunkrat lässt sich nun mal gern vom persönlichen Nimbus eines Kandidaten und dessen Star-Effekt blenden, echte Qualifikationen scheinen keine Rolle zu spielen. Dass man ab einem gewissen Alter dem Wanderleben eines Korrespondenten ein Ende setzen und an die "Futtertröge" der Anstalten will leuchtet mir ein, sobald sich eine Gelegenheit dazu bietet. Dennoch hat Theveßen nicht das Rüstzeug für einen standhaften, auf Ausgleich bedachten Intendanten (wie einst Fritz Pleitgen) und schon gar keine Praxis in Sachen Unternehmensführung.

Katrin Vernau ist eine deutsche Wirtschaftswissenschaftlerin und Verwaltungsdirektorin...

Klingt doch gar nicht mal so schlecht. Tüchtige Feuerwehrfrauen mit Rundfunkerfahrung könnten sie bei der ARD derzeit wahrlich gebrauchen...
 
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1. Wahlgang
55 abgegebene Stimmzettel - 0 ungültig - 0 Enthaltungen

16 Helge Fuhst
15 Jörg Schönenborn
7 Elmar Theveßen
17 Katrin Vernau
 
Frau Vernau wurde nicht abgelehnt. Im Auswahlverfahren wurden nur Kandidaten berücksichtigt, die sich beworben hatten. Frau Vernau reichte jedoch keine Bewerbung ein. Das ist ein Unterschied.

Dieses Prozedere der rbb-Findungskommission wurde auch kritisch gesehen.

Ich finde, für ein Jahr Amtszeit in einer sehr besondere Situation ins kalte Wasser zu springen, verdient Anerkennung.

Frau Vernau wollte RBB Intendantin bleiben und wäre gerne gebeten worden. Davon hat das Gremium aber dankend Abstand genommen. Insofern wurde sie "abgelehnt".

1. Wahlgang
55 abgegebene Stimmzettel - 0 ungültig - 0 Enthaltungen

16 Helge Fuhst
15 Jörg Schönenborn
7 Elmar Theveßen
17 Katrin Vernau

So ein klares Ergebnis ist die beste Voraussetzung für einen starken Intendanten oder eine starke Intendantin! Man sollte vielleicht den Findungsprozess neu aufsetzen und vielleicht auch ein Anforderungsprofil definieren. Dann wird es vielleicht auch was ;).
 
Nirgendwo war es nach dem Schlesinger-Skandal schwerer als beim rbb. Vernau ist die Meisterin der Zahlen. Nebenbei vertrat sie den rbb vor Gericht & hat angefangen, "diesen Saustall" (Originalton Richter) "auszumisten". Sie hat bewiesen, dass sie Intendantin kann & hat WDR-DNA. Eine bessere Bewerberin kann ich mir nicht vorstellen.:thumbsup:
Der Roststift darf loslegen zum 01.01.25.
 
Ich wünsche dem WDR Frau Vernau... You made my day! Die Frau Vernau, die beim RBB interimsmäßig unterwegs war und die der Rundfunkrat dankend ablehnte als dauerhafte Intendantin. Und die doch recht zögerliche Aufklärung die z.T. doch erhebliche Unruhe im RBB sprechen wohl kaum für sie.
Gott ist das ein Blödsinn! Ich kann Dir versichern, dass dieser Frau beim rbb immer noch nachgetrauert wird. Die hat der Belegschaft keinen Müll erzählt, hatte für einen genauen Überblick über die Lage gesorgt und hätte den Laden mit Martina Zöllner zusammen gerettet. Das war eine wirklich verlässliche Intendantin!
Diese Art der Kommentierung, auch in Sachen rbb, ist wirklich unterste Schublade, ohne Sachkenntnis!

Leute die aus dem Journalismus heraus, in hohe Führungspositionen gekommen sind, haben sehr oft für eine Schneise der Verwüstung gesorgt. (Stichwort Peterprinzip) Katrin Vernau ist für den WDR ein Gewinn.
 
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Gehe mal mit der @Wanderdüne nicht so hart ins Gericht, diese (platte) Spitze kam ja von mir.

Ganz aufschlussreich ist, wenn man sich das hier durchliest:


Augenscheinlich muss man heute Karriereberater haben, denn auf solche Sätze kommt wohl niemand selbst:

"Ich will als 40-Jähriger Brückenbauer zu den 20-jährigen Tiktokern und zu den 60-Jährigen mit wertvoller Lebenserfahrung."

Katrin Vernau war beim rbb verlässlich? Das ist nun so besonders, dass man es ausdrücklich hervorheben muss? Bitter. Und auch weiterhin muss der rbb nicht "gerettet" werden, er ist einfach da und wird da bleiben. Alles andere ist Berlin-Brandenburger Theater.

Vielleicht können wir uns einigen, dass man Katrin Vernau nun gratulieren sollte und sie dann an ihren Taten beim WDR misst. Alles vergangene spielt keine Rolle mehr. Da gehe ich dann gerne mit und halte nun meine Klappe - bis die Tinte unter ihrem Vertrag trocken ist.
 
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