• Diese Kategorie ist für die Diskussion über die Programminhalte der Sender gedacht. Über Senderstandorte und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden. Wir bitten um Beachtung!

Vereinheitlichung der ARD-Radioprogramme

Die Rede ist von "jungen Hörfunkprogrammen". Nicht von Teenager-Programmen. Die gibt es nicht mehr als ÖR-Radio, Ende aus. Ist vorbei. Die Auflage der BRAVO ist übrigens seit 1998 auch um 95 % gesunken.

Und nur weil ein WDR mit 1 live so scheiße groß ist muss demnächst die Zielgruppe von Bremen Next, Fritz, Das Ding nach oben angepasst werden?
 
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Nette Fußnote am Rande: Das musikjournalistische Angebot von SWR1 Baden-Württemberg, dass künftig der ganzen ARD angeboten wird, ist bislang noch nichtmal in Rheinland-Pfalz zu hören: dort läuft ein eigener Abend mit der Standardrotation.
Also erstens läuft in SWR1 Rheinland-Pfalz kein Abend mit „Standardrotation“, sondern schon auch mit einem Musikformat, das sich deutlich vom Tagesprogramm unterscheidet, inklusive einer Partysendung am Samstag und einer 80er Show am
Sonntag, und zweitens: Wo steht denn, dass das musikjournalistische Angebot von SWR1 Baden-Württemberg angeboten wird? Vielleicht kommt das Angebot ja aus Rheinland-Pfalz?
 
Weil:
SWR1 bietet den Landeswellen der ARD eine Abendsendung von 20 bis 24 Uhr an, die vielfältige Musik-journalistische Formate mit Sendungen etwa zu deutscher Musik, Rock, Country oder Soul in den Mittelpunkt stellt. Auch hier senden die übernehmenden ARD Medienhäuser ihre eigenen Nachrichten.
Das sind zumindest bisher einige der Schwerpunkte vom Musik Klub, wenn das Label dann wegfällt kann hr1 es ja thereotisch weiter "Rock" nennen, nur der Tag ändert sich dann...

Apropos, da hat man sich gerade bei hr1 nachts SWR1 angeschlossen um die Popnacht nicht doppelt zu haben, demnächst gibt es dafür die Hitnacht dann wie beim SWR wieder auf 2 Wellen, ähnlich wie freilich ganz früher auch den Nachtexpress.

Und eigentlich gut, dass so manche Sendung schon vorzeitig "die Biege gemacht hat", sowohl die Original-Song Connection (hr1) als auch die Oldiebörse (Bremen Eins) hätten nun keine Zukunft mehr, ebenso wie diese die monatliche Konzertsendung auch in Bremen dann nicht mehr haben wird.
Ist schon klar welches Programm NDR 1 abends übernimmt?
Sollte er kommen läge der moderierte (Oldie???-) Abend vom MDR sehr nahe.
 
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Wurden die Reformpläne außer in den Hörfunknachrichten des SWR noch irgendwo außerhalb von Fachforen und dem Pressebereich thematisiert, also vor allem auf anderen betroffenen Wellen?
 
Ich frage, weil ich erstaunt war, das dort zu hören. Andererseits ist der SWR in einer komfortableren Position als manch andere Anstalt.
 
Ich gehe davon aus, dass diese Debatten uns noch Jahre erhalten bleiben werden. Heute Abend läuft bei mir übrigens RTE Radio 1. John Creedon. Sehr anhörbar. Zaunpfahl, Wink.
 
Sendete dann wohl auch der diensthabende Moderator der noch eigenen, bald dann auch geschredderten Abendsendung in hr1.

Sind die Musik Klubs gegenüber dem was hr1 noch selbst anbietet wenigstens auch vielfältig (und teils ähnlich) in den Themen und Genres unterwegs, könnte der "Mainstram-Abend" des MDR für hr4 gegenüber der bisherigen Musikfarbe am unmoderierten Abend (auch inkl. Partymusik am Samstag) ein Abstieg sein.
 
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Und nur weil ein WDR mit 1 live so scheiße groß ist muss demnächst die Zielgruppe von Bremen Next, Fritz, Das Ding nach oben angepasst werden?

Nö. Wo steht das?

Tatsächlich sind etwas über die Hälfte der Fritz-Hörer unter 40 (ma Audio 2024/I, Hörer unter 14 mal weggelassen). 10 % der Fritz-Hörer sind unter 20. Ich habe Zweifel daran, dass so ein Angebot ernsthaft dafür taugt, um sich als Jugendlicher von den Eltern abzugrenzen. Fritz ist am Erfolgreichsten in der Generation, die heute so alt ist, dass sie die Eltern der Jugendlichen sind!

Am "besten" läuft es unter den werbetragenden ARD-"Jugend"wellen übrigens bei Bremen Next: 14 % der Hörer sind Teenager, nur 53 % über 30. Machen wir's kurz: Aus meiner Sicht würden alle Angebote komplett an ihrer Zielgruppe vorbei senden, wenn man ernsthaft U20 sagen würde. Selbst mit "30" als Grenze hat keine einzige ARD-Welle die Mehrheit ihrer Hörer in dieser Gruppe.

Anteil der Hörer Ü30:

Bremen Next: 53 %
YouFM: 66 %
1Live: 71 %
Fritz: 76 %
Bremen 4: 91 % (sic!)
 
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Machen wir's kurz: Aus meiner Sicht würden alle Angebote komplett an ihrer Zielgruppe vorbei senden, wenn man ernsthaft U20 sagen würde. Selbst mit "30" als Grenze hat keine einzige ARD-Welle die Mehrheit ihrer Hörer in dieser Gruppe.
Das rechtfertig eben nicht, das Angebot dann einfach umzudefinieren und von vornherein an noch ältere zu richten. Du erreichst doch kein wirklich junges Publikum neu - dass will die ARD doch offiziell - in dem du das Radioprogramm immer älter und durchformatiert für alle gestaltest und dann einfach als digitales Angebot für die jüngeren davon einen Moderator sich inhaltsfrei auf TikTok zum Affen machen lässt. Oder im Einheitsbrei die "Entwicklung eines (sic!) gemeinsamen Podcast-Hits" anstrebst. Ein Hit auf Beschluss der Intendanten.... toller Plan.
 
Empirisch lässt sich beobachten, dass selbst Bremen Next mehrheitlich von Leuten gehört wird, die über 30 sind. Die anderen "jungen Wellen" haben ein Publikum, das im Schnitt altersmäßig selbst Kinder hat. Die Zuhörer der Programme sind offenbar mehr Eltern als Jugendliche.

In der Situation gibt's vier Möglichkeiten:

1. Man vermutet, dass es sinnvoll ist und irgendwie geht, im Jahr 2024 eine echte Radio-Jugendwelle zu machen. Es hat bloß niemand umgesetzt. Das würde man dann ändern, damit die Zielgruppe wieder den tatsächlichen Nutzern entspricht.
2. Man nimmt hin, dass man eine "Zielgruppe" hat, die Mehrheit der Nutzer aber gar nicht dazu gehört.
3. Man verändert die Zielgruppe so, dass sie den tatsächlichen Nutzern entspricht. Die erreicht man ja offenbar. Das hat die ARD hier gemacht.
4. Man macht den Laden halt zu.

1Live als jüngstes Programm des WDR hat jedenfalls mehr Hörer im Rentenalter oder kurz davor (60+) als 14-19-Jährige. YouFM auch, Fritz auch. Will man das ernsthaft als "Jugendprogramm" verkaufen?
 
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Was wird die Politik wohl ins Gesetz schreiben? Was wird die ARD daraus machen?

Ich verlängere mal die Gegenwart in die Zukunft. 😱
  • Ich vermute eine Landeswelle für jedes Bundesland soll erhalten bleiben: Bayern 1, NDR 1 Niedersachsen, WDR 2, etc. Immerhin handet es sich um Staatsverträge von Bundesländern. Temporäres Gemeinschaftsprogramm, z. B. am Abend nicht ausgeschlossen. Meistens sind hier aus Tradition auch die Regionalnachrichten und (wo noch vorhanden :mad:) Regionalmagazine angesiedelt. (Ich würde eine Übersiedlung in die Infowelle(n) für sinnvoll halten.) Die Landeswellen würden auch die "Popmusikfarbe SWR1" (inkl. Musikjournalismus, deutscher Musik, Rock, Country und Soul) oder "Hits & Oldies a la MDR 1" abdecken.
Bei den Gemeinschaftswellen hat die ARD vorgelegt. Die geplanten gemeinsamen Abendprogramme einfach 24/7 denken:
  • ARD Info (a la NDR Info), temporäre Ländermagazine für jedes Bundsland hielte ich für wahrscheinlich
  • Kulturradio (wortlastiges Gemeinschaftsprogramm aller Anstalten a la MDR Kultur, WDR 5, Bayern 2, SWR 2, etc.)
  • Pop (a la SWR 3)
  • Popkultur (a la rbb Radioeins, Bayern 2, Bremen 2??)
  • Junges Radio (hoffentlich nicht a la 1live, sondern a la Bremen Next)
Naheliegend wären noch:
  • Schlagerradio (a la M/ND/BR-Schlager)
  • Klassikwelle (a la BR-Klassik)
  • Cosmo a la WDR Cosmo
Alle anderen, bisherigen Radiowellen der ARD-Anstalten entfallen (Ausnahme BR-Heimat, so bleibt die bayerische Eigenständigkeit gewahrt).

radneuerfinder schrieb:
Jede [Welle] davon bekommt den doppelten Etat - Qualität kostet schließlich.
Gell, liebe Intendanten?

Trotzdem kann durch den Wegfall von 44 Radioprogrammen von den 1,95 €, der monatlich 18,36 €, die alle Radiowellen der ARD bisher insgesamt kosten, rund 1/3 gespart werden. Der Rundfunkbeitrag sinkt um 0,65 €/Monat. Ein inflationsbedingter Anstieg des Rundfunkbeitrags wird (zusammen mit weiteren Sparmaßnahmen) vermieden. ARD und Deutschland sind gerettet.
 
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Erst einmal muss man festhalten, dass sich diese Entwicklung die ARD selbst zuzuschreiben hat. Sie war zwar stets kühn in der Lage, ihre Programmlandschaft Jahr für Jahr weiter aufzublähen, aber wie gelähmt, als die Hörerschaft trotzdem auf andere Kommunikationskanäle und zu anderen Anbietern abwanderte.
Die Unfähigkeit, selbst Hand an sich zu legen, hat die Politik auf den Plan gerufen, die nun eine wie auch immer geartete Reform verwirklichen wird. Diese steht aber weniger unter dem Motto: "ÖR besser und wieder unverzichtbar machen", sondern ist eher der finanziellen Not und dem grundpolitischen Murren gegen die "linksinfizierten" Sender geschuldet - auch das eine selbstverschuldete Falle, in die man automatisch tappt, wenn man das Hörervolk nicht informieren und unterhalten, sondern erziehen will.
Die Reform ist trotz allem eine Chance: Zurück zu den Kernaufgaben, zurück zu den Wurzeln, zurück zum journalistischen Anspruch, Ende der Quoteneifersucht und weg vom Anspruch, die allein seligmachende Informationsquelle für den deutschen Michel zu sein.
 
Gut, also Übernahme von SWR3 ab 19 Uhr für alle, die möchten.

Also ist es so, wie ich es vermutete. SWR3 wird am Programm gar nichts ändern, also weiterhin Play (19 Uhr) und Sounds (22 Uhr). Nur mit dem Zusatz im Rahmen des ARD.Abends (oder so ähnlich).
 
  • Ich vermute eine Landeswelle für jedes Bundesland soll erhalten bleiben: Bayern 1, NDR 1 Niedersachsen, WDR 2, etc. Immerhin handet es sich um Staatsverträge von Bundesländern. Temporäres Gemeinschaftsprogramm, z. B. am Abend nicht ausgeschlossen. Meistens sind hier aus Tradition auch die Regionalnachrichten und (wo noch vorhanden :mad:) Regionalmagazine angesiedelt. (Ich würde eine Übersiedlung in die Infowelle(n) für sinnvoll halten.) Die Landeswellen würden auch die "Popmusikfarbe SWR1" (inkl. Musikjournalismus, deutscher Musik, Rock, Country und Soul) oder "Hits & Oldies a la MDR 1" abdecken.
Nein. Als Macher eines der Regionalmagazine: nein. Dann erreichst du weniger Hörer und wenn du weniger Hörer erreichst, bist du tendenziell eher ein Streichungskandidat.
 
Nochmal ! Nein ! SWR3 wird ab 20 Uhr und am Wochenende ab 19 Uhr ein namenloses Mantelprogramm bereitstellen, genauso wie Radio NRW es in Nordrhein-Westfalen macht. Nach derzeitigem Stand bekommt es auch keinen ARD-Namen, sondern wird z.B. "bremen vier am Abend" oder "88,8 am Abend" etc. heißen. Genau wie bei den privaten sollen dann von Baden-Baden aus in Berlin, Frankfurt, Bremen etc. die Opener, Trailer, IDs etc. gestartet werden. Die Moderatoren sollen dann auch wie bei NRW keinen Sendernamen mehr nennen und auch "von SWR3 aus Baden-Baden" wie es in der Popnacht heute genannt wird, soll nicht mehr genannt werden.
 
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Fehlt doch nur noch, dass man eine anonyme 0800er-Nummer für die Hörer-Interaktion einrichtet, falls es die überhaupt noch geben darf.
 
dann sag mir, Weinrot, warum Funktioniert dass denn zb bei BBC mit Radio Scotland, Radio Wales/Cymru und den BBC Local Stations in England? Man muss ja irgendwo auch seine Lokalität bewahren, das ist Teil der Identität der ARD und des Sendeauftrag nicht nur zentral sondern auch dezentral dazusein.
 
Nochmal ! Nein ! SWR3 wird ab 20 Uhr und am Wochenende ab 19 Uhr ein namenloses Mantelprogramm bereitstellen, genauso wie Radio NRW es in Nordrhein-Westfalen macht. Nach derzeitigem Stand bekommt es auch keinen ARD-Namen, sondern wird z.B. "bremen vier am Abend" oder "88,8 am Abend" etc. heißen. Genau wie bei den privaten sollen dann von Baden-Baden aus in Berlin, Frankfurt, Bremen etc. die Opener, Trailer, IDs etc. gestartet werden. Die Moderatoren sollen dann auch wie bei NRW keinen Sendernamen mehr nennen und auch "von SWR3 aus Baden-Baden" wie es in der Popnacht heute genannt wird, soll nicht mehr genannt werden.
Und in der Playlist, sollte sie als Konzept für den Samstag bleiben lassen wir dann wie bei den NRW-weiten Gewinnspielen a la Geldregen unsere Namen weg...
 
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