So etwas, lieber HR25, kann nur jemand fragen, der noch nie das Sendestudio eines Formatdudlers von innen gesehen hat.
So ist es, ich höre Radio, lese hier "von außen" mit und kann somit viele Moderatoren verstehen, die zwar nicht von dem überzeugt sind, was sie täglich in ihrem Sender tun, aber die bittere Kröte schlucken, weil das Geld gebraucht wird. Ein wahrlich mieser Kompromiss, den es aber zuhauf in allen Sparten von Jobs gibt.
Den Moderatoren darf man in diesem Fall auch nicht die Schuld geben! Eher frage ich mich, warum den Radioverantwortlichen der Mut abhanden gekommen ist, qualitativ gutes Radio zu machen? Ist die Angst, seine Hörerzahl zu minimieren, so groß?
Soweit ich weiß, gibt es bei den Sendern täglich(?) Teambesprechungen zwischen den PD und den Moderatoren/Redakteuren. Kommt da das Thema 3-Stundenrotation oder lahmes Programm nicht auf? Immerhin kann der Hörer wegschalten, wenn zum dritten Mal in 6 Stunden Tim Bendzko läuft, der Moderator im Studio muss das allerdings zwangsläufig ertragen. Ich will nicht wissen, wie viele Moderatoren von Popwellen sich bei manchen Songs denken "ich kann diese Schei... nicht mehr hören!", trauen sich aber nicht, das so ihren Vorgesetzten zu sagen.
Man könnte es einfach halten und sagen, sucht euch andere Radiosender, aber das ist natürlich nur Theorie und nicht ohne Weiteres machbar. Es ist ein Elend, wie sich das Medium Radio seit gut 15 Jahren entwickelt. Mich würde mal interessieren, wo dieser Ursprung/Grund liegt und wer die Idee für diese abgeflachten Formatradio-Konzepte hatte?