• Diese Kategorie ist für die Diskussion über die Programminhalte der Sender gedacht. Über Senderstandorte und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden. Wir bitten um Beachtung!

SWR4-Reform

Das Regionalkonzept ist aber dasselbe, die Regionen sind teilweise sogar ähnlich groß, wie die Sendegebiete der SWR4 Fenster. Allein der ganze Nachmittag wird komplett gesplittet, am ehesten kommen da noch die Regionalsendungen von Antenne Brandenburg ran.
Beim „SR“ ist das eine landesweite Anstalt, die das, ohne Kleinstaaterei, bewerkstelligen kann. Wie soll sowas in unserem föderalen System, ohne massive Erhöhung der Gebühren, möglich sein? DLF 1-4, und das vierte dann temporär auseinandergeschaltet? (Ernstgemeinte Frage, KEIN ernstgemeinter Vorschlag).
Die dem ARD-Verbund angehörenden Anstalten sollen massivst sparen, aber auch massivst Programm ausbauen, finde den Fehler…

Man kann die Rundfunksituation in Deutschland nicht mit „zentralistisch“ geführten ö/r- oder ö/r-ahnlichen Anstalten anderer Länder vergleichen. Und selbst im Vergleich zu den Dickschiffen BBC und Radio France stemmt die ARD mehr Inhalt - bei ähnlichem Budget.
 
Nicht schon wieder.
Doch, schon wieder. Wir haben eine Entwicklung in unserem Land, die ich nicht akzeptieren kann: Die Steuereinnahmen in Bund, Land und Kommunen erreichen Jahr für Jahr neue Rekordhöhen. Aber wir machen Bäder zu, die sich unsere Vorgenerationen in den 1950er jahren mühsam geleistet haben, wir schließen Kultureinrichtungen oder lassen sie verroten, weil das Geld fehlt, wir lassen Straßen und Schienennetz verludern und wir kriegen keinen sozialen Wohnungsbau mehr hin. Ehrlich gesagt, mir fehlt das Verständnis dafür, dass das ein Naturgesetzt sein soll. Das ist hausgemachte Kacke - und jetzt sind wir exemplarisch richtig beim ÖR, weil wir auch dort an parasitäre Nutznießer unsere Resourcen verschleuderen, an Berater, Gutachter, Wasserköpfe und sonstige Personalien, die das System aussaugen, und sich unverzichtbar machen, obwohl sie zum Output nichts oder nur wenig beitragen. Ich krieg da einen dicken Hals, wenn das immer und immer wieder verteidigt wird und niemand bereit ist, an diese Wurzel des Übels heranzugehen. Stattdessen: Alibi-Reförmchen, das Braten im eigenen Saft, Abmeiern der Kritiker und Weitermachen wie bisher.
Mit Verlaub: Mit der Gehaltsentwicklung der letzten zwanzig Jahre hat das überhaupt nichts zu tun.
 
Wer sich ein klein wenig mit der Materie befasst, weiß, dass die höchsten Kosten in fast jedem Unternehmen die Personalkosten sind, außer in wenigen Branchen, in denen sehr teure Rohstoffe verarbeitet oder sehr kostspielige Arbeitsgeräte eingesetzt werden. Beim ÖR ist beides nicht der Fall, er ist ein klassischer Dienstleister. Sieht man sich die inflationsbereinigte(!) Entwicklung der Einnahmen durch den Rundfunkbeitrag (vormals Gebühr) an, wird man feststellen, dass die Anstalten heute mit deutlich weniger Geld haushalten müssen als vor einigen Jahren. In der Zwischenzeit sind nicht nur die Gehälter deutlich gestiegen, sondern auch Mieten, Energie- und sonstige Unterhaltskosten, Instandhaltungskosten, Transportkosten, Spesen, Pensionskosten… und zwar überdurchschnittlich. Fürs Programm bleibt da einfach weniger übrig.

In anderen Bereichen sieht es ähnlich aus. In den Fünfzigern konnte sich jede zweite Westdeutsche Kommune leisten, ein Schwimmbad auf die grüne Wiese zu stellen. Der Betrieb dürfte in den kommenden Jahrzehnten nahezu überall defizitär gewesen sein. Aber man konnte es sich leisten. Heute ist vielerorts spätestens dann Schluss, wenn eine Generalsanierung ins Haus stünde, um einen sicheren und richtlinienkonformen Weiterbetrieb zu gewährleisten. Die Kommunen haben nämlich andere Aufgaben, die sie erfüllen müssen und die ebenfalls hoch defizitär send. Dazu gehören zum Beispiel der Unterhalt einer Feuerwehr oder von Kindertageseinrichtungen.

Zurück zum SWR: auch der kann jeden Euro nur einmal ausgeben. Das Angebot muss bei steigenden Kosten und tendenziell sinkenden Einnahmen also kleiner werden. Ob mit dem Kahlschlag im vierten Programm an der richtigen Stelle gespart wird, steht auf einem anderen Blatt.
 
Erstaunlicherweise zu einer Zeit, als es noch deutlich weniger Gebühren gab - dafür aber mehr redaktionelles Personal vor Ort. Was ist also bloß passiert?
Bei allem Respekt. Das ist großer Quatsch!

2005 begann die letzte Gebührenperiode, in der der SWR komplett das alte Regionalkonzept fuhr. In diesem Jahr wurden die Rundfunkgebühren auf 17,03 Euro erhöht. Seit 2021 (verzögerungsbedingt erst seit August) beträgt der Rundfunkbeitrag 18,36 €. Das sind 7,8% Erhöhung in über 16 Jahren, oder 0,47% jährlich. Im gleichen Zeitraum betrug die Inflation durchschnittlich 1,15%, oder 28,5% über den ganzen Zeitraum. Bei privaten Medienprodukten lag der Preisanstieg übrigens deutlich über der normalen Inflationsrate; Spiegel, Bild & diverse Tageszeitungen haben ihren Verkaufspreis während der Merkel-Jahre mal eben verdoppelt. Wenn, wie von vielen Bundesländern angestrebt, der Rundfunkbeitrag bis mindestens 2028 nicht erhöht wird, und die jährliche Inflation in den nächsten Jahren bei 2% bleibt (der Durchschnitt seit 2005), stünden die 7,8% Erhöhung seit 2005 kommulierte 61% Preiserhöhung bei den Vertraucherpreisen gegenüber. Das ist eine Realsenkung um 33%! Und da sind beispielsweise die ganzen Rentenaufwendungen für die Mitarbeiter der Boomer-Generation, die in den 70ern und 80ern noch zu Bedingungen des öffentlichen Dienstes eingestellt wurden, noch gar nicht berücksichtigt. Anzunehmen, eine solche reale Kürzung könne ohne Einschnitte im Programm vonstatten gehen, ist einfach naiv.

Man kann natürlich der Meinung sein, dass Gniffke zu viel ins Internet steckt und das lineare Programm zu sehr vernachlässigt. Aber zu behaupten, die öffentlich-rechtlichen würden kürzen, obwohl sie immer mehr Geld zur Verfügung hätten, ist einfach absurd.

Die Steuereinnahmen in Bund, Land und Kommunen erreichen Jahr für Jahr neue Rekordhöhen.
Das gleiche. Die "Rekordsteuereinnahmen" entstehen schon alleine dadurch, das es eine stetige Inflation gibt. Wenn Du Dich, wie ich übrigens auch, um Schwimmbäder, Schienennetze und Kultureinrichtungen sorgst, ist die Staatsquote der aussagekräftigere Parameter. Und da haben die Parteien, die sich gerade erst als Sieger haben feiern lassen (und vor einigen Jahren den Öffentlich-Rechtlichen eine zu weitgehende Regionalberichterstattung explizit untersagten, um die Tageszeitungen zu schützen), deren Senkung zum Mantra erklärt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Abgesehen von deiner Diskussionskultur liegt noch mehr im Argen. Keiner findet alles gut. Es stünde dir besser an, zur Kenntnis nehmen, dass deine Grundannahmen falsch sind, als kindisch-trotzig zu reagieren, wenn diese zurechtgerückt werden.
 
Ich nehme zur Kenntnis, dass meine Grundannahmen falsch sind und dass meine Diskussionskultur im Argen liegt. Vielen Dank für die Zurechtweisung.
 
Jetzt habe ich absolut und endgültig kein Verständnis mehr für die Programmmacher beim SWR!
So einen Sch... produzieren und dann das ganze Wochenende, seit Freitag streiken. Die Leute sind doch das Geld nicht wert das sie jetzt bereits verdienen! Wofür wollen die dann noch mehr bekommen?
 
Wer streikt beim SWR? Die für die Veränderungen Verantwortlichen oder doch mehr die Beschäfigten, die das umsetzen müssen was verlangt wird?
 
Wer streikt beim SWR? Die für die Veränderungen Verantwortlichen oder doch mehr die Beschäfigten, die das umsetzen müssen was verlangt wird?
Vermutlich streiken eher die Beschäftigten. Bemerkbar wird der Streik v.a. im SWR Fernsehen und dort insbesondere bei den Nachrichtensendungen am Abend die bereits am Nachmittag aufgezeichnet wurden und zwar nicht im Studio sondern in der Redaktion.
 
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Jetzt habe ich absolut und endgültig kein Verständnis mehr für die Programmmacher beim SWR!
So einen Sch... produzieren und dann das ganze Wochenende, seit Freitag streiken. Die Leute sind doch das Geld nicht wert das sie jetzt bereits verdienen! Wofür wollen die dann noch mehr bekommen?
Was ist das denn für eine unqualifizierte Aussage? „So einen Sch… produzieren…“
Was konkret ist denn „so einen Sch…?“
Bezieht sich die Kritik an den Programmmachern auf journalistische Qualität, oder ist das eine Geschmacksfrage?
Und warum sollen Programmmacher nicht auch mehr Geld bekommen, wenn alles teurer wird und in allen Branchen Löhne angehoben werden? Das Schnitzel im Restaurant kostet nichz nur für den Lokführer 3€ mehr als letztes Jahr, sondern auch für den Programmmacher. Also was soll so eine Aussage?
 
Der SWR muss sparen!
Gespart wird auch im Programm. Die „Mathias Richling Show“ und „Lesenswert“ mit Buchkritiker Denis Scheck werden eingestellt, ebenso die Sendungen „Advent live“ und „Comedy vom Rhein“. Von der „Eisenbahn-Romantik“ wird es weniger Folgen geben, regionale Ereignisse wie das „Deutsches Weinlesefest“, „Rhein in Flammen“ und das „Seenachtsfest“ sollen nicht mehr übertragen werden.
Von vielen SWR-4-Radiomoderatoren am Morgen moderieren z.Zt. für RP nur noch Stefan Nink , Laura Czerny, Michael Münkner. Ab und zu Stefanie Czaja. Michael Heuvel fast nur noch am Abend.
 
Der SWR muss sparen!
Jetzt geht das Tafelsilber weg. Auch im TV. Das lineare Radio wurde verlogen zum 100sten gefeiert & kurz darauf bis auf die Grundmauern kastriert. Wenn man die Transformation ins Digitale etwas gerechter gestalten würde, bliebe nicht nur ein Radio-Skelett übrig. 2023 konnten ARD, ZDF und Deutschlandradio erstmals über neun Milliarden – exakt 9,02 Milliarden Euro – und damit 5,3 Prozent mehr als im Vorjahr einnehmen. Aber die ARD will ja immer gleich das ganz große Ding & es mit Netflix & Co. aufnehmen. Schade um vertraute Moderatoren & Sendungen im Radio & TV. Das Radio liegt im Koma & das TV besteht nur noch aus Wiederholungen. Schöne neue ARD-Welt! :rolleyes:
 
Der SWR muss sparen!
Gespart wird auch im Programm. Die „Mathias Richling Show“ und „Lesenswert“ mit Buchkritiker Denis Scheck werden eingestellt, ebenso die Sendungen „Advent live“ und „Comedy vom Rhein“. Von der „Eisenbahn-Romantik“ wird es weniger Folgen geben, regionale Ereignisse wie das „Deutsches Weinlesefest“, „Rhein in Flammen“ und das „Seenachtsfest“ sollen nicht mehr übertragen werden.
Von vielen SWR-4-Radiomoderatoren am Morgen moderieren z.Zt. für RP nur noch Stefan Nink , Laura Czerny, Michael Münkner. Ab und zu Stefanie Czaja. Michael Heuvel fast nur noch am Abend.
Interessant, dass sich der SWR ausgerechnet seiner USPs entledigt. Bei den 9 Milliarden Euro Rundfunkgebühren, die im Jahr zusammenkommen, haben doch gerade solche wichtigen Programmbestandteile einen überaus guten Kosten-Nutzen-Faktor?!
 
Bei den 9 Milliarden Euro Rundfunkgebühren, die im Jahr zusammenkommen, haben doch gerade solche wichtigen Programmbestandteile einen überaus guten Kosten-Nutzen-Faktor?!
Nicht, wenn Dr. Gniffke im Digi-Rausch ist. Denke ich an Mathias Richling, ist er gefühlt 200 Jahre beim SWR. Der Mann ist 71. Einer der ganz großen Kabarettisten in DE. So jemanden setzt man schon aus Respekt vor seinem künstlerischen Schaffen für den SWR nicht einfach so vor die Tür.:rolleyes: Aber: Ist der Ruf der ARD erst ruiniert, digitalisiert es sich völlig ungeniert. 😜
 
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