SWR4-Reform

Wenn ich mir die aktuellen Hörerzahlen von heute Ma-Audio (neue Media-Analyse) angucke, hat SWR4 RP in Rheinland-Pfalz bei den Gesamthörern sogar leicht zugenommen (1,2%), dafür aber massiv in der gewünschten Hörerschaft von 14-49 Jahren verloren (Verlust von 22,2% gegenüber der letzten Erhebung in 2023)

Bei SWR4 BW in Baden-Württemberg ist in beiden Kategorien, Gesamthörer ab 14 Jahren (-3,8%), aber auch massiv bei den Hörern von 14-49 Jahren (Verlust von 21,6% der bisherigen Hörer)

Bei Südwest und SWR1/SWR4 Kombi ebenfalls Verluste um 1,2% bzw. 9,1%.

Erfolgreich sieht anders aus, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Änderung der Musikrotation und Musikfarbe ja damit begründet wurde, den Hörerwünschen nachkommen zu wollen, insbesondere so auch die Zukunft des Senders SWR4 sichern zu wollen.

Die Zahlen sprechen eine andere Sprache, die älteren Hörer bleiben teils aus Gewohnheit, teils aus Bequemlichkeit aktuell noch bei SWR4, die Zielgruppe von 14-49 Jahren sucht in Angesicht der Änderungen das Weite. Über 20% der bisherigen Hörer zu verlieren, ist nur ein weiterer Sargnagel bei SWR4.

Wenn natürlich das Ziel der Senderführung ist, den Sender abzuwirtschaften und langfristig abzuschalten, hat man alles richtig gemacht.

Ansonsten wäre spätestens jetzt Zeit zum Umsteuern und Auswechseln der Verantwortlichen bzw. einer demütigen Entschuldigung bei all den Moderatoren und Redakteuren die es doch besser wussten, die man aber eiskalt abserviert hat und gleichzeitig die Hörer enttäuscht und verprellt hat.
 
Erfolgreich sieht anders aus, insbesondere wenn man bedenkt, dass die Änderung der Musikrotation und Musikfarbe ja damit begründet wurde, den Hörerwünschen nachkommen zu wollen, insbesondere so auch die Zukunft des Senders SWR4 sichern zu wollen.
Ich halte das für eine komplette Lüge. Die Hörer wollen ihr altes SWR4 nebst Schlager zurück: Sie bedauern den Verlust der beliebten Schlager & Regio-Magazine. Oldies gibt es auch bei SWR1. Die Zukunft hätte Kai Gniffke persönlich sichern können, anstatt SWR4 bis auf die Grundmauern zu kastrieren & die komplette Hörerschaft zu verunsichern. Bei SWR4 fühlt sich inzwischen niemand mehr daheim! 🧐
 
an den Ostertagen wollen wir Sie bei uns im Programm von SWR4 Baden-Württemberg besonders verwöhnen. Am Karfreitag spielen wir von 11 bis 17 Uhr die schönsten Balladen. Mit sanfter Musik von den 60er-Jahren wie Frankie Valleys "Can’t Take My Eyes Of You" bis hin zu Peter Maffays "Nessaja". Am Samstag, den 30. März, hören wir von 18 bis 22 Uhr nochmal in die besten Momente der SWR4 Live-Konzerte rein. Und der Ostermontag steht von 11 bis 17 Uhr unter dem Motto "Die Werbung macht die Musik". Wir spielen die Hits, die durch Werbespots im Radio oder TVbekannt geworden sind.
Quelle: SWR4 Newsletter vom 21.03.2024

Bei SWR4 Rheinland-Pfalz wird wohl auch laufen. Ich weiss gar nicht, ob es auch einen SWR4 RP-Newsletter gibt.
 
Das Programm von SWR4 RP gibt es sehrwohl noch, und ebenso einen SWR4-RP-Newsletter.
Es gibt nur noch ein standortübegreifendes SWR4, das - abgesehen von den vier Stunden am Morgen und den Regionalnachrichten - EIN Programm standortübergreifend sendet. SWR4 BW und SWR4 RP existieren nicht mehr - auch, wenn die immer wieder eingesetzten Jingles gerne etwas anderes suggerieren würden.
 
So interpretiert du es, trotz allem existieren beide immer noch. Es ist eben nicht EIN Programm.

Das der SWR-Staatvertrag dahingehend geändert wurde, dass es nur noch eine Programm gibt, davon hab ich nichts gehört, heisst es doch dort:
Der SWR veranstaltet folgende Angebote:1. jeweils zwei Landeshörfunkprogramme für die Länder Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz; davon jeweils ein Programm mit eineminformationsbetonten Angebot {SWR1 RP + BW}und jeweils ein Programm, das der Darstellung der Regionen dient[SWR4 RP+BW} und nach landsmannschaftlichen Gesichtspunkten sowie nach gewachsenen Wirtschafts- und Erlebnisräumen zugeschnitten ist;
 
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Genau deshalb bin ich verwundert, dass der Kahlschlag bei SWR4 RP, um nicht zu sagen dessen faktische Abwicklung, bislang offenbar keine weiteren Folgen hat. Die RP-Gremien im SWR müssten hier nach meinem Verständnis Gniffke in die Parade fahren, ebenso die rheinland-pfälzische Landesregierung.
 
Ich spiele jetzt mal des Teufels Advokat und werfe in den Raum, dass das SWR Fernsehen (früher Südwest Fernsehen, Südwest 3, etc.) genau so schon jahrzehntelang funktioniert. Sogar inklusive SR Fernsehen. De facto ist alles ein Programm. Nur die regionalen Sendungen (Landesschau, SWR Aktuell, Zur Sache BW/RLP) laufen lokal, so wie bei SWR4 die Lokalstudios und die Morgensendung.

Auf dem Papier sind das SWR Fernsehen BW/RP und der SR trotzdem völlig eigenständige Fernsehsender, die theoretisch auch 24/7 unterschiedliches Programm fahren dürften. Das stört (scheinbar) auch niemanden. Wieso also regen wir uns beim Radio also so auf? Weil es vorher anders war?

Nur um das klarzustellen: Ich finde die aktuelle Entwicklung bei SWR4 auch nicht in Ordnung und habe auch Sorge, dass SWR1 eine ähnliche Entwicklung bevorstehen könnte. Aber mir stellt sich schon die Frage, wieso wir Radio und Fernsehen hier so unterschiedlich betrachten.
 
Lt. dem oben verlinkten Staatsvertrag handelt es sich aber um ein GEIMEINSAMES Landesfernsehprogramm für BW und RP mit jeweils 30 % landesspezifischen Anteilen. Das ist immer noch deutlich mehr, als es bspw. NDR, MDR oder rbb anbieten. Das halte ich quantitativ nach wie vor für ein sehr gutes Angebot.

Aber die Entwicklung des SWR im Hörfunkbereich macht mich traurig.
 
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Wieso also regen wir uns beim Radio also so auf? Weil es vorher anders war?
Zum Teil sicherlich auch, aber auch ganz besonders weil diese Änderung eine Verschlechterung des Programms darstellt. Als Hörer bekommt man weniger geboten, aber natürlich zum selben Preis. Im Einzelhandel würde man das versteckte Preiserhöhung nennen.

Aber mir stellt sich schon die Frage, wieso wir Radio und Fernsehen hier so unterschiedlich betrachten.
Ich nehme mal an, weil Radio in Deutschland traditionell regionaler als das Fernsehen aufgebaut ist.
 
Positiv würde ich mal sagen: Radio gehört zur Familie, Fernsehen ist beliebige Unterhaltung.
Negativ: Radio verabschiedet sich von der Familienrolle und wir leiden darunter, die mesiten, ohne wirklich benennen zu können, was ihnen wegbricht oder weggebrochen ist.
 
Nur um das klarzustellen: Ich finde die aktuelle Entwicklung bei SWR4 auch nicht in Ordnung und habe auch Sorge, dass SWR1 eine ähnliche Entwicklung bevorstehen könnte. Aber mir stellt sich schon die Frage, wieso wir Radio und Fernsehen hier so unterschiedlich betrachten.
Bis 2028 wird SWR1 dasselbe Schicksal ereilen.
 
Ich sehe auch davon aus, dass zumindest der Abend auf SWR1 perspektivisch wieder einheitlich in BaWü und RLP laufen wird. SWR4 schon tagsüber zusammenzuschalten, aber SWR1 bis Mitternacht getrennt laufen zu lassen, ist wenig nachvollziehbar, und umso weniger, als am Abend ja noch weniger Landesinhalte laufen, sondern Musikspecials.
 
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