• Diese Kategorie ist für die Diskussion über die Programminhalte der Sender gedacht. Über Senderstandorte und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden. Wir bitten um Beachtung!

RSA Radio hört Ende des Jahres auf

Der Hauptgesellschafter von RSA Radio, die Allgäuer Zeitung betätigt jetzt auch selbst die Einstellung:

Als Ursachen werden ua. die hohen Kosten für die 13 Sendemasten und die stark zurückgegangenen Werbeerlöse genannt. Der Sender ließ sich schon seit Jahren nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Man sieht keine Perspektiven für eine deutliche Verbesserung der Kostensituation, die Steigerung der Höhrerreichweiten und der Werbeerlöse.
 
Würde mal schätzen dass man sogar auf den rt1 Mantel explizit schielt also die Absprache schon vor der Entscheidung lief. Nach ND/SOB wurden bekanntlich vor 4 Jahren ja Süd.- und Nordschwaben exakt so umgestellt. Die BLM Freigabe sollte ja auch reine Formsache sein.
 
Würde mal schätzen dass man sogar auf den rt1 Mantel explizit schielt also die Absprache schon vor der Entscheidung lief. Nach ND/SOB wurden bekanntlich vor 4 Jahren ja Süd.- und Nordschwaben exakt so umgestellt. Die BLM Freigabe sollte ja auch reine Formsache sein.
Mit dem Haken, dass RT-Nordschwaben in der FAB aktuell mit „0“ Stundennetto ausgewiesen wird. Hätte man sich sparen können.
 
Zuletzt bearbeitet:
Diese Region ist das beste Beispiel dafür, wie die Digitalisierung dem Radio schadet. Die Region ist eher dünn besiedelt, da rechnet sich nur ein Lokalradio. Mit Radio Schwaben und AllgäuHIT gibt es nun zwei Mitbewerber auf DAB, die mit Sicherheit auch noch rote Zahlen schreiben. Letzlich ist es aber eine Loose-loose-Situation. Der begrenzte Werbekuchen verteilt sich nun auf drei Veranstalter, wobei letztlich alle drei um ihr Überleben kämpfen. Hätte die BLM nicht mit der DAB Förderung Hilfestellung geleistet, hätten wir wohl drei Pleiten in der Region.

Gut, nur DAB die Schuld zu geben, ist auch nicht weit genug gedacht. Audio wandelt sich derzeit ja massiv. Für viele, vor allem Jüngere, reicht die Spotify-Playlist aus, und Alexa kann jederzeit Nachrichten, auch lokale News, Sport, Kultur, alles andere einbinden, wann immer man das will. Der Rest sind dann Podcasts, Auftritte auf Insta/Snapchat/TikTok usw.

Zuletzt habe ich von einem Anbieter aus Rheinland-Pfalz erfahren, der lokales "Radio" nur noch in Podcast-Form anbietet, mir fällt der Name nicht mehr ein. Da ist also einiges im Fluss

Ich denke auch, RT1, die sich zuvor schon ordentlich ausgedehnt hatten, wird die Frequenzen übernehmen. In Lindau könnte sogar Seefunk on Air gehen, das ja nun auch RT1 gehört und damit die letzte analoge Lücke am Bodensee schließen würde. Der Rest wäre wie RT1 Nordschwaben, das Augsburger Hauptprogramm mit regionalen Fenstern fürs Allgäu. Dass einer der Kleinen (Radio Schwaben oder AllgäuHIT) die Frequenzen übernimmt, halte ich für eher unwahrscheinlich. Radio Fantasy wäre noch ein Kandidat, nachdem die bisher nur digital auch in die Region expandiert sind.

Dass Schweigen auf den Frequenzen laufen wird, schließe ich eher aus.
 
Der Hauptgesellschafter von RSA Radio, die Allgäuer Zeitung betätigt jetzt auch selbst die Einstellung:

Als Ursachen werden ua. die hohen Kosten für die 13 Sendemasten und die stark zurückgegangenen Werbeerlöse genannt. Der Sender ließ sich schon seit Jahren nicht mehr wirtschaftlich betreiben. Man sieht keine Perspektiven für eine deutliche Verbesserung der Kostensituation, die Steigerung der Höhrerreichweiten und der Werbeerlöse.
Natürlich sind nur "die anderen" oder irgendwelchen "schwierigen Umstände" schuld, selbst hat man ja keine Fehler gemacht! Das ist einfach nur peinlich! Andere Lokalsender machen es doch vor und zeigen, dass es durchaus funktioniert, wenn man ein Programm produziert, mit dem sich der dortige Hörer auch identifizieren kann. Die AZ hat nie großen Wert darauf gelegt oder gewollt, dass der Sender erfolgreich ist. Ständig Veränderungen, keine Kontinuität, keine Identifikation, keine Ausrichtung, einfach gar nix, nur Gedudel, damit irgendwas aus dem Lautsprecher kommt. Gepaart mit einer grottenschlechten Vermarktung ergibt das nun mal das Ende. Mit "massiv steigenden Kosten und Vorgaben der BLM" hat das nichts zu tun.
 
Da wird in den nächsten Jahren noch viel passieren.

Bisher konnten sich viele Anbieter mangels lokaler Konkurrenz "durchmogeln", aber jetzt auf DAB+ kommen ein halbes dutzend Konkurrenten mit praktisch identischem Programm, einziger Unterschied sind zwei Minuten Lokalnachrichten pro Stunde, ins Spiel, die sich alle um die ohnehin völlig übersättige Zielgruppe 30-59 (Bayern 1, Bayern 3, Antenne Bayern) prügeln.
 
Zuletzt bearbeitet:
Als Mantelprogramm hätte Radio Gau mit dem Claim - "Die größte anzunehmende Unterhaltung 24/7" dienen können
Ja klar, die beliebte Castingshow "Deutschland sucht den Supergau" nicht zu vergessen.
Vielleicht hätten sie sich lieber auf KE und OA konzentriert, statt auf Regionalsender und Zusatzprogramme zu machen.
Vielleicht war das Gebiet zwischen Bodensee und Füssen doch etwas zu groß?
Ich denke, das dürfte tatsächlich das Hauptproblem sein, das ja viele dieser explodierten Lokalsender haben. Das Gebiet ist wohl doch schon etwas zu heterogen. In Lindau beispielsweise dürfte man sich wohl eher dem Bodensee als dem Allgäu verbunden fühlen. Und auch die finanzielle Seite ist natürlich nicht außer Acht zu lassen. RSA betreibt ein Sendernetz mit 13 Anlagen, viele davon sind Einzelfrequenzstandorte. Das geht ins Geld.
Mit der Schließung von RSA sterben auch die ehemaligen Sender Radio Ostallgäu (anfangs NWO) und Radio Lindau, die im Lauf der Jahre aufgekauft wurden.
... und somit doch, RSA Einstellung hin oder her, sowieso schon längst gestorben waren.
 
Würde mal schätzen dass man sogar auf den rt1 Mantel explizit schielt also die Absprache schon vor der Entscheidung lief. Nach ND/SOB wurden bekanntlich vor 4 Jahren ja Süd.- und Nordschwaben exakt so umgestellt. Die BLM Freigabe sollte ja auch reine Formsache sein.
Das vermute ich auch. RT1 Süd wird erweitert und läuft dann evtl. als RT1 Allgäu. Bestimmt mit dem Mantel aus Augsburg-Lechhausen. Lediglich die lokalen News und die Werbespots kommen das aus dem Allgäu, bzw. werden vorher "überspielt."
 
Zuletzt bearbeitet:
Das vermute ich auch. RT1 Süd wird erweitert und läuft dann evtl. als RT1 Allgäu. Bestimmt mit dem Mantel aus Augsburg-Lechhausen. Lediglich die lokalen News und die Werbespots kommen das aus dem Allgäu, bzw. werden vorher "überspielt."
Es wird nichts mehr „überspielt“. Alle möglichen Anbieter haben inzwischen Sendesysteme mit Cloudlösungen im Portfolio (von Dalet über Zenon bis… geht man nur mal die ganzen US-Anbieter durch oder z.B. die RadioCloud / letztere allerdings ohne „Selbstfahrer“), in denen ich Sendestrecken und Ausspielwege (wenn ich will) diversifizieren kann und es merkt keiner. Das strafft natürlich extremst den Personalaufwand.

Vor Ort brauch ich im Endeffekt noch einen redaktionellen (vielleicht noch moderativen) und vertrieblichen Part. Den Rest mit Geschäftsführung, Musik, Produktion, Dispo, Promotion, Buchhaltung etc. (alle Doppelstrukturen und Kostenpunkte eben) bündelt man in einem Haus. So kann ich allein auf der Personalseite den Kostendruck sicher um 50% reduzieren, ohne eigentlich redaktionell den Rotstifft ansetzen zu müssen (passiert natürlich trotzdem).

Und gerade die kleinen Häuser bekommen doch eh kein redaktionelles Personal mehr! Redet doch mal mit den Geschäftsführern und fragt sie, wieviele Bewerbungen sie auf Ausschreibungen bekommen… die jungen Talente hauen ab z.B. Richtung München (wenn sie vorher überhaupt in der Provinz ein Volo gemacht haben). Und für das Geld, dass man in der Provinz verdient, bleibt keiner freiwillig (oder ist wahrer Enthusiast / betriebsblind / selbstlos). Ja, die Häuser sind auch selber schuld! Kenne genügend gute Kollegen mit Studium und reichlich Erfahrung, die für 2500-3000€ pro Monat ihre 40-Stundenwoche runterreißen. Lohnsteigerungen seit 2019 wegen Inflation und Co? Fehlanzeige! „Sorry, der Sender hat kein Geld“ (Standard-Antwort).

Dass laut Tarifvertrag (zahlt eh keiner mehr) da eine 4(…) plus Urlaubs- und Weihnachtsgeld davor stehen müsste, zeigt nur wie weit Anspruch und Wirklichkeit auseinanderklaffen. „Wer mit Bananen bezahlt, bekommt höchstens Affen“. Ein Affe auch, wer sich das gefallen lässt! Wie gesagt, die Verhandlungsposition wäre eigentlich gut, wenn nichts mehr nachkommt. Fazit (so hart das jetzt klingen mag): wenn es dir das nicht mehr wert ist und du die Möglichkeit hast, etwas anderes zu machen, dann mach es.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus dem Kommentar von Norbert Kolz in der heutigen Talksendung auf AllgäuHIT ging hervor, dass sich AllgäuHIT für die freiwerdenden UKW-Lizenzen bewerben wird.

Kann mir schwer vorstellen, dass die BLM bei dieser Bewerbung zugunsten von RT1 aus Augsburg entscheidet, außer die Frequenzen werden nicht neu ausgeschrieben.

Vielleicht läuft es auf einen Kompromiss raus. RSA OA und RSA OAL gehen an AllgäuHIT. RSA LI geht an Seefunk/RT1. Das hätte den Vorteil, dass Seefunk wieder in den AllgäuDonauIller Mux könnte und bei dessen Finanzierung weiterhin mit im Boot wäre.
 
Aus dem Kommentar von Norbert Kolz in der heutigen Talksendung auf AllgäuHIT ging hervor, dass sich AllgäuHIT für die freiwerdenden UKW-Lizenzen bewerben wird.

Kann mir schwer vorstellen, dass die BLM bei dieser Bewerbung zugunsten von RT1 aus Augsburg entscheidet, außer die Frequenzen werden nicht neu ausgeschrieben.

Vielleicht läuft es auf einen Kompromiss raus. RSA OA und RSA OAL gehen an AllgäuHIT. RSA LI geht an Seefunk/RT1. Das hätte den Vorteil, dass Seefunk wieder in den AllgäuDonauIller Mux könnte und bei dessen Finanzierung weiterhin mit im Boot wäre.
Die Frage ist, ob es überhaupt eine Neuausschreibung braucht? Die Lizenz liegt ja für einen gewissen Zeitraum beim Anbieter (meistens irgendeine GmbH mit zum Beispiel den Verlegern als Gesellschaftern / und diese wird ja nicht aufgelöst was man liest). Wenn diese dann sagen "wir bespielen das nach Vorgaben der damaligen Ausschreibung (lokale News etc.) jetzt mit einem RT1-Fenster", dann dürfte die Zustimmung der BLM reine Formsache sein. Alternative: die BLM entzieht dem Anbieter die Frequenz / Lizenz oder dieser gibt sie zurück. Das ist aber nicht geschehen! Lediglich das Programm wird eingestellt. Wird schon bewusst so formuliert gewesen sein von der AA bzw. AZ.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seltsam, dass RSA hier plötzlich ein Thema ist. Hat ja hier nie stattgefunden. Aber jetzt, wo es weg soll, geht’s los. Kann man sich dann auch sparen.
 
Seltsam, dass RSA hier plötzlich ein Thema ist. Hat ja hier nie stattgefunden. Aber jetzt, wo es weg soll, geht’s los. Kann man sich dann auch sparen.
Hm, RSA war durchaus immer mal wieder Thema, insbesondere rund um die Zeit, als Blessing aufhörte:
Anschließend scheint sich nach allem, was man so hört und auch nach meinen zugegebenermaßen recht seltenen Höreindrücken nicht mehr sonderlich viel getan zu haben, über das man hier hätte schreiben können. Im Übrigen hätte es Dir ja auch jederzeit frei gestanden, hier was über RSA zu schreiben.
 
Ich kann gar nicht hinschauen, was hier alles spekuliert wird.

Fakten:

AZ hätte den Sender auch verkaufen anstatt schließen können. Aber es gibt gute Gründe warum nicht. U.a: AZ hat den Sender von Toni gekauft, um den Mitbewerber aus dem Markt zu nehmen. Somit konnte man neben Print auch Radio und TV Steuern. Also jetzt die Kontrolle wieder an einen “Mitbewerber“ übergeben? Dann lieber die Millionen Verlust schlucken.

RT1 hat kein Interesse an der Kette weil zu teuer (40-50k/Monat). Und man hat ja noch RT1 Memmingen am Bein - auch hier gibt es 3 FM Sender die sehr teuer sind. Mal sehen wie lange noch.

BLM schreibt nicht neu aus, die Frequenzen werden verschrottet. Und daran wird nicht gerüttelt. Es werden auch keine Filet-Frequenzen irgendjemandem zugeteilt. (für den Fall das man nach Quelle frägt: BLM). Zudem wurden auch schon die Standorte bzw. Zuführungen gekündigt. Game Over.

Vielerorts kaputtes Lokalradio - man hat keine Ahnung was man da tut

Es ist das Beste Beispiel einer verkorksten Erfolgsgeschichte: Verlage können kein erfolgreiches Privatradio produzieren. Sie haben schlichtweg keine Ahnung und für ein gutes Programm mit Leidenschaft braucht man Herzensmenschen, der Hörer merkt das und sucht sich den für ihn hörernahen Sender. Wir sehen viele Beispiele gerade. Alle Senderbetreiber stehen da und verarbeiten die Verluste. Die wenigsten haben sich weiterentwickelt, keiner der Sender geht mehr vor Ort, auf Veranstaltungen, RAUS. Man schiebt es auf „die äußeren Umstände“ und „Auflagen“. Wenn ich sowas lese bekomme ich Kopfweh. Bestes Beispiel für den Anfang vom Ende ist die Fusion von AWN und Trausnitz. Das wird MAXIMAL schief gehen. Einen neuen Namen in einem ländlichen Gebiet zu platzieren ohne große Werbekampagnen zum Markenaufbau, keine neuen wirklichen Innovationen, billigst klingende Jingles und Voices, nach Wochen des Senderrelaunchs steht immer noch der alte Name und das Logo im Display auf DAB und den Radio-Plattformen. Dem Sender gebe ich in der nächsten FAB mit viel Glück ne Tagesreichweite von 4.000 und MAXIMAL 18 Monate. Die Beispiele könnte man noch beliebig weiter führen - da offenbart ein großer Sender wie Donau3FM seinen Hörern „hey, wir sind nicht live, hier sitzt niemand. Aber wir machen für dich den Verkehr über Sprachsynthese“. Klasse. Die Taste zu 7 oder SWR liegt in Reichweite. So schafft sich das Radio selbst ab, aber wir haben ja gehört es sind die „Auflagen“ 😂🤪

Es gibt aber auch erfolgreiche und liebevoll gemachte Sender, die findet man auf DAB only, sie werden von den großen arrogant von oben herab belächelt. Aber genau diese Sender schleichen sich langsam in die Herzen der Hörer und fressen den fetten Kühen das Gras weg. Jedes Jahr ein bisschen mehr. Ob Oldie Antenne, Alpin FM oder Radio Schwaben und Allgäu Hit. Wenn man genau hinhört dann merkt man das britzeln, und das Lächeln der Verlagsradios wird bald in Panik umschlagen.
 
Zurück
Oben