• Diese Kategorie ist für die Diskussion über die Programminhalte der Sender gedacht. Über Senderstandorte und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden. Wir bitten um Beachtung!

RSA Radio hört Ende des Jahres auf

Ich weiss, das ganze ist kein Wunschkonzert, aber mit Radio Schwaben könnte ich mich letztendlich besser anfreunden!
Warum sollte ein DABonly gegen das eigene Dogma auf UKW gehen, noch dazu in einem sicher nicht ganz leichten Umfeld? Entweder man würde sich eingestehen: geht doch nicht ohne Analaog, oder hat zu viel Geld, oder… Und Schwaben ist nicht gleich Allgäu. RT1 hätte es im Kreuz das regionalisiert hinzustellen. Bei Schwaben hätte ich da meine Zweifel. Glaub die sind mit ihrem heimischen Markt genug beschäftigt.
 
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Von welchem Dogma sprichst du? Die DABonly-Sender in Bayern senden nur deshalb nur über DAB+, weil die BLM auf UKW keine zusätzlichen Anbieter mehr zulässt. Das hat nix mit Dogma zu tun. Die haben gar keine andere Wahl.
 
Das ist tatsächlich auch einer der Gründe, warum ich bezweifel, dass die ukw-kette einfach aufgegeben wird. Da spechten sicher schon andere drauf, die eben wegen RSA und den üblichen lizenzverlängerungen nie zum Zug gekommen sind. Blick nach Italien/anderes System. Dort werden ukw-frequenzen immer noch für viel gehandelt und weiterverkauft...
 
Das ist tatsächlich auch einer der Gründe, warum ich bezweifel, dass die ukw-kette einfach aufgegeben wird. Da spechten sicher schon andere drauf, die eben wegen RSA und den üblichen lizenzverlängerungen nie zum Zug gekommen sind. Blick nach Italien/anderes System. Dort werden ukw-frequenzen immer noch für viel gehandelt und weiterverkauft...
Wie gesagt, wer will pro Jahr 500.000 EUR bis 600.000 EUR für ein paar Funzeln im Allgäu ans Bein binden, nur um auf UKW noch ca. 50 % der Radiohörenden zu erreichen. Das Allgäu ist nicht München, wir reden von 380.000 für die Funkanalyse relevante Hörer (FM/DAB/Web). Da hört jede Euphorie auf. Und man übernimmt vertragliche Verpflichtungen, die nicht ohne sind. Es lassen sich auch nicht einzelne kleine Frequenzen abschalten (Filet-Prinzip), da die Standortkollegen dies nicht zulassen (höhere Kosten für die am Standort verbleibenden). Das wurde ja schon lange versucht.
 
Die nächsten Jahre werden spannend. Was vor 4 Jahren noch keiner glauben konnte und wollte, tritt jetzt ein. Radio/Audio braucht dringend neue Erlösquellen, klassische lineare Radio-Werbung verkauft sich immer schlechter, wer da nicht den Sprung voran wagt, bleibt auf der Strecke (wie nun RSA Radio). Die Werbeindustrie fordert Personalisierung. Bei sämtlichen Internetdiensten ist es schon so, dass Werbeflächen nur noch mit individuell ausgespielten Werbeflächen belegt werden können, statitische Bannerwerbung ist out. Und das fordert die werbetreibende Industrie auch für Audio.

Bedeutet: Das lineare Produkt soll zwar weiter noch das Hauptprodukt sein, es verkauft sich aber nicht mehr. Die Anbieter brauchen neue Erlösquellen - Personal Audio, Podcasts, Clips bei TikTok, Insta - mit gezielter Produktplatzierung und personalisierten Spots, zumindest lokalisierbare.

Das alles kann freilich nur IP leisten. Und um diese digitale Transformation voranzutreiben, ist die klassische UKW-Verbreitung immer mehr ein teurer Klotz am Bein. Also entweder kompletter Rückzug wie RSA Radio, oder aber nur noch digitale Ausstrahlung wie hier im Norden im kommendem Jahr Regiocast (mit Ausnahme R.SH) und Antenne Sylt (wobei das alles weniger freiwillig geschah als es in den Medien dargestellt wird, die Politik will es und trägt auch die Verantwortung!).

DAB ist zwar nicht geliebt, aber halt eine Zwischenlösung, um die Politik zu besänftigen, die das unbedingt will. Und der Hörer hat ohnehin zumeist keine Kenntnis davon, wie er hört. DAB ist halt günstiger als UKW, trotz aller bekannten Nachteile - und es muss als Zwischenlösung her, weil es für All IP noch zu früh ist. Das wird in 10 Jahren anders aussehen. Dann werden wir immer mehr personalisierte und lokalisierte Elemente in einem linearen Stream haben, von Musik und News bis Werbung. Nur so wird Radio überleben.
 
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DAB ist zwar nicht geliebt, aber halt eine Zwischenlösung, um die Politik zu besänftigen, die das unbedingt will. Und der Hörer hat ohnehin zumeist keine Kenntnis davon, wie er hört. DAB ist halt günstiger als UKW, trotz aller bekannten Nachteile - und es muss als Zwischenlösung her, weil es für All IP noch zu früh ist. Das wird in 10 Jahren anders aussehen. Dann werden wir immer mehr personalisierte und lokalisierte Elemente in einem linearen Stream haben, von Musik und News bis Werbung. Nur so wird Radio überleben.
Da ist was wahres dran! Aber die "Kleinen" haben das technisch, logistisch und finanziell nicht mehr im Kreuz. Deswegen wird es entweder auf mehr Kooperationen von Funkhäusern und / oder regionale und nicht mehr lokale Angebote hinauslaufen.
 
Das wird in 10 Jahren anders aussehen. Dann werden wir immer mehr personalisierte und lokalisierte Elemente in einem linearen Stream haben, von Musik und News bis Werbung. Nur so wird Radio überleben.
Ich glaube inzwischen gar nicht mehr, dass ein linearer Stream dann noch groß gefragt sein wird. Warum soll man sich Werbeunterbrechungen und Nachrichten zur vollen Stunde antun, wenn die einschlägigen Streamingdienste die Lieblingsmusik ohne jegliche Unterbrechung bringen, und man Nachrichten längst online zu jeder Zeit lesen/hören/sehen kann?
 
Ich glaube inzwischen gar nicht mehr, dass ein linearer Stream dann noch groß gefragt sein wird. Warum soll man sich Werbeunterbrechungen und Nachrichten zur vollen Stunde antun, wenn die einschlägigen Streamingdienste die Lieblingsmusik ohne jegliche Unterbrechung bringen, und man Nachrichten längst online zu jeder Zeit lesen/hören/sehen kann?
Weil diese „Rituale“ (und nichts anderes sind Nachrichten zur vollen Stunde) dem täglichen Leben Struktur verleihen. Das gibt Halt in einer (für eine Einzelperson) ziemlich wilden Welt. Gibt genügend wissenschaftliche Literatur, die eine Suche nach Strukturen verdeutlicht. Das Tolle zum Beispiel an dieser Struktur durch Nachrichten zur vollen Stunde: Sie ist einfach da! Du musst als Konsument nichts dafür tun. Sie nimmt dir sozusagen die Arbeit (ja fast das Denken) ab, dir selbst eine Struktur zuzulegen. Und da das ja eigentlich alle machen, entsteht daraus sogar wie eine Art gesellschaftliche Handlungsstruktur… Ich würde das Lineare deswegen bei aller adhoc-Verfügbarkeit von Informationen (in 99% der Fälle kann man im Netz ja nicht von „Nachrichten“ sprechen) nicht unterschätzen.
 
Weil diese „Rituale“ (und nichts anderes sind Nachrichten zur vollen Stunde) dem täglichen Leben Struktur verleihen. Das gibt Halt in einer (für eine Einzelperson) ziemlich wilden Welt.
Das mag für Ü60 noch gelten, aber niemand von den Jüngeren richtet sein Leben noch irgendeiner Weise an einer Stundenuhr aus. Bei der 20-Uhr-Tagesschau sehen mitterweile nur noch weit unter einer Millionen Zuschauer unter 50 zu.

Dann ist es halt lediglich eine leblose Festplatte.
Das ist aber genau das, was die (Nebenbei-)Hörer wollen.
 
Die Stundenuhr macht auch bei nem "Nebenbeimedium" Sinn. Zum Schulbus beim Gongschlag "um 7 Uhr" los zum Bus, schnell noch zwei Stunden draußen im Garten was machen, aber mit Beginn der Regionalnachrichten schnell unter die Dusche, danach ab zum Arzt, usw. Ich schließ mich insoweit an, dass oft der Inhalt der Serviceblöcke gar nicht sooo wichtig ist, aber man schnappt da mal den Begriff auf (es gibt ja auch das sog. Cocktailpartysyndrom, dass man obwohl man am eigenen Tisch plaudert, doch das ein oder andere Wort vom Nachbartisch aufschnappt), den man dann zusätzlich im Internet recherchiert.

Unter Berücksichtigung @PLC denk ich auch, dass die jüngere Generation nicht mehr auf DEN song "warten" will, geschweige denn aus diesen Gründen Musikwunschsendungen einschaltet und sich daran beteiligt oder gar Hitparaden nutzt, um an den endlich ersehnten Titel zu kommen, sondern sich die Wunschplaylist von der KI zusammenstellen lässt. Moderation ist da tatsächlich nicht erwünscht, aber es kommt doch auch irgendwann die "Chillout"-Phase, wo man sich gerne mal mit allem beriseln lässt und da kann lineares Radio mit festen Plätzen für "Entdecker"-Shows (Und ich mein jetzt nicht egoFM *G*) doch auch inspirieren oder eben mit festen Infozeiten - wenn auch nur im Häppchen - informieren...
 
Das mag für Ü60 noch gelten, aber niemand von den Jüngeren richtet sein Leben noch irgendeiner Weise an einer Stundenuhr aus. Bei der 20-Uhr-Tagesschau sehen mitterweile nur noch weit unter einer Millionen Zuschauer unter 50 zu.


Das ist aber genau das, was die (Nebenbei-)Hörer wollen.
Dass der Mensch sein Leben ritualisiert, liegt in seinem ureigensten Interesse und ist nicht an irgendein Alterssegment gebunden. Er macht das auch nicht bewusst. Er steht für Normal zur selben Zeit auf (egal ob 18 oder 60 Jahre alt), hat seine feste Morgenrituale mit immer dem selben Ablauf. Warum? Weil er dann nicht darüber nachdenken muss, was er gerade tut - das macht vieles einfacher. Das ganze Leben des Menschen ist linear und ritualisiert an bestimmten Fixpunkten im Tagesablauf, sogar über das ganze Jahr (Stichwort Feiertage etc.).
Wenn dann ein Medium (und Radio steht wie kein anderes für zum Beispiel die Morgenroutine) diese Abläufe (Nebenbeimedium) begleitet, hat es mit seiner eigenen Struktur (Uhr) seinen Beitrag geleistet. Nicht mehr nicht weniger.
Außerdem geht es nicht um linear oder nicht! Es geht vielmehr darum, wie sich aus einem sich immer weiter verändernden Empfangsmodell (UKW, DAB+, Web…) neue Erlösmöglichkeiten erschließen lassen.
Flusser, McLuhan und Co. würden heute wohl auch weniger differenzieren und tatsächlich Audio als Gesamtes betrachten sowie seine Bedeutung für den Menschen in der Relevanz für das tägliche Leben bemessen. Dabei wäre in seiner primären Betrachtung der Übertragungsweg vernachlässigbar. Der Sender muss mit seinen Inhalten beim Empfänger die nötige Relevanz erzeugen. Die wenigsten differenziern, ob sie einen Sender über das Küchenradio oder Alexa hören… sie hören Sender XY.
Und ob es auch im Hörfunk zu Retargeting kommt? Irgendwann auf die ein oder andere Art sicher…
 
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