Die nächsten Jahre werden spannend. Was vor 4 Jahren noch keiner glauben konnte und wollte, tritt jetzt ein. Radio/Audio braucht dringend neue Erlösquellen, klassische lineare Radio-Werbung verkauft sich immer schlechter, wer da nicht den Sprung voran wagt, bleibt auf der Strecke (wie nun RSA Radio). Die Werbeindustrie fordert Personalisierung. Bei sämtlichen Internetdiensten ist es schon so, dass Werbeflächen nur noch mit individuell ausgespielten Werbeflächen belegt werden können, statitische Bannerwerbung ist out. Und das fordert die werbetreibende Industrie auch für Audio.
Bedeutet: Das lineare Produkt soll zwar weiter noch das Hauptprodukt sein, es verkauft sich aber nicht mehr. Die Anbieter brauchen neue Erlösquellen - Personal Audio, Podcasts, Clips bei TikTok, Insta - mit gezielter Produktplatzierung und personalisierten Spots, zumindest lokalisierbare.
Das alles kann freilich nur IP leisten. Und um diese digitale Transformation voranzutreiben, ist die klassische UKW-Verbreitung immer mehr ein teurer Klotz am Bein. Also entweder kompletter Rückzug wie RSA Radio, oder aber nur noch digitale Ausstrahlung wie hier im Norden im kommendem Jahr Regiocast (mit Ausnahme R.SH) und Antenne Sylt (wobei das alles weniger freiwillig geschah als es in den Medien dargestellt wird, die Politik will es und trägt auch die Verantwortung!).
DAB ist zwar nicht geliebt, aber halt eine Zwischenlösung, um die Politik zu besänftigen, die das unbedingt will. Und der Hörer hat ohnehin zumeist keine Kenntnis davon, wie er hört. DAB ist halt günstiger als UKW, trotz aller bekannten Nachteile - und es muss als Zwischenlösung her, weil es für All IP noch zu früh ist. Das wird in 10 Jahren anders aussehen. Dann werden wir immer mehr personalisierte und lokalisierte Elemente in einem linearen Stream haben, von Musik und News bis Werbung. Nur so wird Radio überleben.