Aufnehmen von BBC-Radio-Sendungen mit Audiorecorder-Software

Petra2

Benutzer
Hallo,

ich würde gern von der "BBC Radio" (sehr viele Radiosender, z. B. BBC Radio Four, BBC Radio Scotland, BBC Radio Norfolk) manchen Beitrag auf USB-Stick oder Rechner-Festplatte über eine kostenlose Audiorecorder-Software aufnehmen, doch dies ist schwierig: sehr gepriesene Audiorecorder-Software wie z. B. "Audials Radio" haben die BBC Radio gar nicht in ihrer Datenbank. Der Anbieter "Phonostar" hat zwar auch eine kostenlose Version und er bietet u. a. auch "BBC Radio", doch es gibt hier Werbung und eine zeitliche Begrenzung bei der Aufnahme.

Ich habe leider nur Grundkenntnisse zu Rechnern, deshalb sind für mich komplizierte Lösungen wahrscheinlich nicht sinnvoll.

Könnte mir jemand mitteilen, wie ich unter den oben beschriebenen Randbedingungen trotzdem die BBC-Radio-Sender aufnehmen kann?

Viele Grüße
Petra2
 
BBC... schwierig. Manche der vielen BBC Programme kann man auf dem Festland noch empfangen, dann meist in minderwertiger Tonqualität. Die meisten jedoch sind geoblockiert und nur in the UK zu empfangen.

Zum aufzeichnen am PC eignet sich z.B. das Programm StreamWriter, Du benötigst jedoch erst einmal einen funktionierenden Streamlink zum gewünschten BBC Programm. Ich weiß nicht, ob der StreamWriter derzeit noch BBC Programme in seiner Datenbank hat, wenn jedoch nicht, dann benötigst Du einen solchen Link und trägst ihn dort ein.
Hörst Du dann einen Ton, kannst Du direkt auf Aufnahme klicken. Es ist aber auch möglich im StreamWriter eine zeitprogrammierte Aufnahme anzulegen.
Zumindest BBC Radio 4 konnte ich im vergangenen Jahr noch auf diese Weise aufnehmen.
Aber wie gesagt: das meiste ist für Europa gesperrt und nicht empfangbar.

Alternativmöglichkeit: Empfang über Satellit - der ist aber nur im Norden und im Westen Deutschlands möglich!

Das waren jetzt die "einfachen" Möglichkeiten, etwas (ziemlich...) komplizierter wäre der Internetempfang aller BBC Programme, der theoretisch möglich ist, wenn Du der BBC mit einem "VPN" vorgaukeln kannst, daß dein Rechner sich im Vereinigten Königreich befindest.
 
Ich weiß nicht, ob der StreamWriter derzeit noch BBC Programme in seiner Datenbank hat,
Überprüft: nein, sind nicht in der Datenbank.
Meine Links, über die ich 2023 (oder 2022?) BBC Radio 4 und Radio 4 Extra noch empfangen konnte, funktionieren auch nicht mehr.
 
Per PN kam noch die Frage bei mir an, ob man das Programm streamWriter (SW) als Ersatz für Phonostar verwenden könnte (also so, daß der Rechner nicht durchgehend laufen muss, sondern nur zur Zeit einer Aufnahme). Ja, man kann das so Einrichten.

- Im streamWriter die Einstellung "streamWriter beim Anmelden an Windows starten",
zu finden unter Datei | Einstellungen | Einstellungen....
- Eine Aufnahme im SW programmieren
- Einen Rechnerstart programmieren auf folgende Art und Weise: https://www.giga.de/artikel/pc-automatisch-starten-zu-einer-bestimmten-zeit/ (Der muss natürlich etwas früher hochfahren, als die Aufnahme startet)

Falls jemand über aktuelle Streamlinks der BBC verfügt, die noch in einem "normalen" Player gehört werden können: gerne hier rein posten. ;) Da hat sicher nicht nur @Petra2 eine Verwendung für...
 
Gerade mit BBC Radio 1, Radio 3 und 6 Music probiert: die Streamlinks von hier (sowohl erste als auch zweite Tabelle) funktionieren:


Sind aufgrund des Geoblockings außerhalb UK nur 96 kBit/s HE-AACv1. Das Einstellen größerer Bitraten ist sinnlos - es sei denn, man hat einen VPN-Zugang, der auf der anderen Seite "very British" ist.

Abspielen kann man das z.B. im VLC Mediaplayer, der ja bei den meisten Windows-Systemen sowieso irgendwann als "Allesspieler" installiert wird. Für @Petra2 : das ist die Player-Software mit dem orangenen Verkehrshütchen als Logo.


Strg. N öffnet die Eingabemaste im VLC für das m3u8 aus obiger Webseite. Man kann auch über Medien --> Netzwerkstream öffnen dorthin gelangen. Den langen m3u8-Link da eingeben und auf Abspielen drücken. Mit dem roten Aufnahmeknopf aus der "Erweiterten Steuerung" des VLC kann man im Originalformat aufnehmen. Einmal drücken - Aufnahme startet. Nochmal drücken - Aufnahme stoppt. Die Aufnahmen landen meist im "Meine Musik"-Ordner. Keine Ahnung, wie der bei neueren Windows-Systemen heißt. Ich habe noch Windows 7.

Der Streamwriter schafft es nicht, das aufzunehmen. Der pulst ständig mit "warten" herum. Hier steht auch warum:


Mein standalone-Internetradio spielt nach wie vor tapfer die BBC-Streams, die auch immer schön aktualisiert werden vom Portalanbieter. Sind aber freilich auch nur in 96 HE-AAC. Auf DAB-Datenraten umgerechnet wäre das irgendwas um 112 kBit/s Subchannel Size. Also DLF-Kultur-Niveau. Durchaus brauchbar, meist jedenfalls. Aber kein HiFi.
 
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Sind aufgrund des Geoblockings außerhalb UK nur 96 kBit/s HE-AACv1. Das Einstellen größerer Bitraten ist sinnlos - es sei denn, man hat einen VPN-Zugang, der auf der anderen Seite "very British" ist.
Ahhh! Holy cow! Das spielt auch außerhalb UK!

Gerade mit BBC Radio 1 probiert. Der Streamlink aus der Tabelle ist

http://as-hls-ww-live.akamaized.net/pool_904/live/ww/bbc_radio_one/bbc_radio_one.isml/bbc_radio_one-audio%3d96000.norewind.m3u8

Ich habe ersetzt gemäß Anweisung unter der Tabelle:

http://as-hls-ww-live.akamaized.net/pool_904/live/ww/bbc_radio_one/bbc_radio_one.isml/bbc_radio_one-audio%3d320000.norewind.m3u8

was laut Anweisung eigentlich nur für UK funktioniert (und so was es soweit ich mich erinnere voriges Jahr auch):

# UK only: 128000 = 128k, 320000 = 320k

Aber ich bekomme sofort klareren Sound und die Bestätigung, dass das einmal "die volle Packung" ist, wenn ich via VLC mitschneide:

BBC Radio One - Webstream 320 LC-AAC.png

Geht auch mit BBC Radio 3:

BBC Radio 3 - Webstream 320 LC-AAC.png

Auf meinem standalone-Internetradio laufen die 320er nicht, wenn ich sie über die Online-Datenbank aufrufe. Da kommt der 96er Stream stattdessen. Manuelle Eingabe eines Links aus der github-Tabelle spielt aber in 320 kBit/s LC-AAC. Habe das gerade mal mit 6 Music gemacht.

BBC Radio UK Stream on Skytune Radios.jpg

Nur dass diese Links halt offenbar regelmäßig gewechselt werden. Ich werde das mal längerfristig beobachten.
 
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Hallo Iro,

es tut mir leid, erst jetzt zu antworten. Zur Zeit habe ich keinen Rechner (erst wieder im August 2024), und ich komme nur über eine öffentliche Einrichtung an einen PC.

Du hast Dir sehr viel Mühe gegeben, mir zu helfen, und Deine Ausführungen sind seriös, also nicht einfach unverbindlich dahergeschrieben; dafür mein herzlicher Dank. Wahrscheinlich ist VPN die Lösung, allerdings habe ich nur wenig Rechner-Kenntnisse; das könnte problematisch werden.

Ich bin immer wieder verstimmt, wenn ich erfahre, mit welchen Halbwahrheiten die Werbung arbeitet; praktisch alle Webradiorecorder-Anbieter prahlen mit ihren tausenden von Webradiosendern, doch dass sie alle außer "Phonostar" (jedoch auch sie mit versteckten Nachteilen: bei kostenloser Version nur mit Werbung und sehr begrenzter Aufnahme-Möglichkeit, was man erst durch hartnäckiges Nachfragen erfährt), dass also alle außer "Phonostar" die BBC Radio in ihren Datenbanken nicht anbieten, erfährt man erst "im Kleingedruckten".

Iro, ich wünsche Dir noch einen angenehmen Tag.

VieleGrüße
Petra2
 
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die Streamlinks von hier (sowohl erste als auch zweite Tabelle) funktionieren
Hallo Ig74,

auch Dir mein herzlicher Dank. Ich gestehe, bei den technischen Ausführungen manches nicht zu verstehen, doch das wichtigste scheint mir: da ist auf einer URL-Adresse eine m3u-Wiedergabeliste (hier: Streams-Liste) für alle BBC Radio-Sender, und indem man den jeweils gewünschten Link/Stream (=jeweiliger BBC Radio-Sender, z. B. BBC Radio Scotland) markiert und in einen Audiorecorder (z. B. VLC Media Player) "importiert", kann man diesen gerade live wiedergegebenen Radiostream mit diesem Audiorecorder aufnehmen. Bitte mich korrigieren, wenn ich mich irre. Der Teufel dürfte für mich dann wohl im Detail liegen, doch immerhin habe ich nun eine zur Zeit funktionierende Möglichkeit der Aufnahme von BBC Radio-Sendern in groben Zügen kennengelernt. Und dann ist da noch VPN.

Viele Grüße
Petra2
 
Also gerade ausprobiert:
Was man benötigt:
1 VLC Player
1 Soundkarte, die Duplex kann
1 Audiorecorder neben VLC-Player, zum Beispiel hier Audacity.
Die Einstellungen des Audacity-Recorders (und der Soundeinstellung der Karte und im Windows-Panel) auf WAV-Eingang, früher hieß das mal "Was Sie hören".
Dabei den Kopfhörer besser absetzen, denn die Audiolautstärke sollte ein bisschen höher sein, als bei mir etwa 10%. Daher im Audacity-Screenshot etwas zu geringer Pegel. Das hole ich hernach heraus mit dem Nero-Wav-Editor, der mir auch den Frequenzgang bis über 16 kHz hier anzeigt im Spektrogramm.
Allerdings ging der noch höher, die Begrenzung erfolgt vom gemachten mp3-File.
Dann die Eingabe im VLC-Player wie im Screenshot gezeigt. Also nur Wiedergabe über VLC-Player.
Habe noch Konvertieren usw. ausprobiert, aber das mp3 file ist dann leer.
Zum Aufnehmen also einen Extra-Recorder.
Viel Spaß
 

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1 Audiorecorder neben VLC-Player, zum Beispiel hier Audacity.
Die Einstellungen des Audacity-Recorders (und der Soundeinstellung der Karte und im Windows-Panel) auf WAV-Eingang, früher hieß das mal "Was Sie hören".
Es ist zwar nur ein Beispiel,, aber (wenn nicht sowieso bereits auf dem Rechner vorhanden) Audacity ist als Aufnahmetool schon etwas überdimensioniert. Für sowas gibt es schon seit sehr langer Zeit ein schlankes Tool namens "No23 Recorder", welches alles aufnimmt, was man auch hört auf dem Rechner (also: Systemtöne müssen abgestellt werden). Die letzte Version stammt aus 2009, es funktioniert zuverlässig bis Windows 7. Nutzerberichten zufolge scheint es jedoch unter Windows 11 nicht mehr zu funktionieren.
Ein aktuelles Windows bringt auch eine eigene Aufnahmefunktion mit, die allerdings immer auch ein Video des Bildschirms erstellt.
 
da ist auf einer URL-Adresse eine m3u-Wiedergabeliste (hier: Streams-Liste) für alle BBC Radio-Sender, und indem man den jeweils gewünschten Link/Stream (=jeweiliger BBC Radio-Sender, z. B. BBC Radio Scotland) markiert und in einen Audiorecorder (z. B. VLC Media Player) "importiert", kann man diesen gerade live wiedergegebenen Radiostream mit diesem Audiorecorder aufnehmen.
Genau so ist es.

Github ist eigentlich eine Webseite, auf der Programmcode freier Software gepostet wird. Eigentlich ist es eine Webseite, auf der mehrere Menschen am gleichen Projekt arbeiten können. Und genau da hat also jemand das Projekt "aktuelle Streamadressen der BBC-Radioprogramme" reingestellt, denn die BBC ändert diese Adressen offenbar alle Nase lang. Man muss also die Liste immer aktuell halten und das passiert auf Github offenbar zeitnah genug durch Aktive.

Du kannst z.B. oberhalb der oberen M3U-Liste rechts "Raw" klicken. Dann öffnet eine "nackte" Textversion der M3U-Liste und die kann man sich lokal via Browser abspeichern als BBC-Radio-HLS.m3u - das ist eine reine Textdatei.

Aus dieser Liste kann man den Link des gewünschten Programms rauskopieren und in den VLC-Player reinkopieren in das Fenster, das auf Strg. N aufgeht. Oder halt im Menü "Medien" -> "Netzwerkstream öffnen...". Dort den Link rein und auf Wiedergabe klicken.

Will man höhere Qualität, muss man die "96" in jedem Link duch "128" oder "320" ersetzen. Dann löuft der Stream in höherer Bitrate und damit in höherer Qualität. Im Falle der BBC passiert dabei sogar was grundsätzliches: es wir dein natürlicher klingender Übertragungsmodus (LC-AAC statt HE-AAC) verwendet, wenn man 128 oder 320 statt 96 eingibt.

Und wenn das Programm einmal spielt, kann man mit der roten Aufnahmetaste des VLC aufnehmen, das wird dann im Originalformat ohne Qualitätsverlust als Datei abgelegt.

Und dann ist da noch VPN.
Brauchst Du zumindest aktuell nicht. Habe ich auch nicht. Es spielt von einer deutschen IP-Adresse aus, sogar in den hohen Qualitäten.

Also gerade ausprobiert:
Was man benötigt:
1 VLC Player
1 Soundkarte, die Duplex kann
1 Audiorecorder neben VLC-Player, zum Beispiel hier Audacity.
Viel zu aufwendig. Der Weg, die Wiedergabe des VLC "hintenrum" wieder aufzunehmen, ist fehleranfälig und verursacht nur riesige Dateien, denn die Wiedergabe ist freilich dann "Vollformat" PCM, also 1,5 MBit/s statt 96 oder 128 oder 320 kBit/s. Und eben nicht besser als diese, sondern bestenfalls genauso gut.

Einfach den Streamlink in den VLC geben, abspielen und mit der roten Aufnahmetaste aufnehmen. Braucht nichts weiter als den VLC. Und liefert 1:1 die Originalqualität. Besser als mit diesen 320 kBit/s LC-AAC kann auch kein Brite BBC-Radio aufnehmen. Das ist letztlich Studioqualität.

BBC Radio via VLC spielen.png

BBC Radio via VLC aufnehmen.png
 
Und wenn das Programm einmal spielt, kann man mit der roten Aufnahmetaste des VLC aufnehmen, das wird dann im Originalformat ohne Qualitätsverlust als Datei abgelegt.
Hallo Ig 74,

erneut mein herzlicher Dank. Deine Ausführungen sind auch didaktisch für mich hervorragend und ich freue mich sehr, dass ich bald Live-Beiträge einzelner BBC Radio-Sender tatsächlich auch aufnehmen kann. Ich kenne den VLC-Spieler (wahrscheinlich eher ein VLC-Recorder) noch nicht, doch den werde ich im August - dann habe ich wieder einen Rechner, diesmal mit (Microsoft) Windows 11 - auf mein Notebook installieren. Und dann probiere ich das Aufnehmen aus. Wenn es Probleme gibt, würde ich gern wieder diese Plattform verwenden und hoffen, dass z. B. Du oder Igo noch mal antworten.

Ich wünsche Dir noch einen angenehmen Tag.

Viele Grüße
Petra2
 
Hallo @Petra2, der VLC-Mediaplayer ist seit Jahren eine art "Universalwaffe" für das Abspielen von "allem". Der frisst Ton und auch Video in fast allen Formaten. Man kann auch bestimmte Spezialoperationen damit machen, z.B. ein Format in ein anderes umwandeln oder ein Format aus einem "Containerformat" auspacken. Das krankt dann - es handelt sich eigentlich ja um einen Player - an teils mangelhafter Konfigurierbarkeit, für solche Spezialsachen gibt es bessere (Freak-)Tools.

Aber zum Abspielen und einfachem Aufnehmen von "allem" gehört der VLC auf jeden Rechner. Und der VLC-Player ist Freeware:


Ich spiele normalerweise Musik aus MP3s mit einem anderen Tool, das schlanker ist und oben rechts nur ganz wenig Platz beansprucht (Winamp 5.66, uralt, von 2013). Aber damit gehen halt viele Formate nicht, Video auch nicht wirklich und Aufnahmen auch nicht so einfach wie mit dem VLC. Nimm also diesen.

Den VLC kennen ganz viele Leute, egal ob Windows oder Linux. Da findet man auch fast überall Hilfe.
 
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abspielen und mit der roten Aufnahmetaste aufnehmen.
Wieder etwas dazugelernt. Danke. Radioforen lesen lohnt sich more than ever!
der VLC-Mediaplayer ist seit Jahren eine art "Universalwaffe"
YEP! Wollte Screenshots von HSDR-Spektrogrammen machen. Ging nach vielen vergeblichen Versuchen dann am Notebook mit Windows 10 dann nur mit VLC-Player. Allerdings nur 2 Bilder pro Sekunde, sonst machen die CPU und der Arbeitsspeicher schlapp. Ton ist leider dann nicht drauf. Wird hinterher zusammengemixt.
Beispiel In HDSDR Record auf RF (Hochfrequenz). HDSDR_20221105_114110Z_532kHz_RF.wav
Dann hernach erst HDSDR mit dem File aufrufen und auf Wiedergabe und rauszoomen der gewünschten Frequenz etc. - Pause Button. Dann VLC-Player Medium Öffnen auf Desktop dann Konvertieren. Allerdings schon ein *.mp4 File vorher gemacht, auf das dann verwiesen und überschrieben wird. Wieder zurück auf HDSDR per Taskleistenicon, Pausetaste lösen, damit Wiedergabe starten.
Manchmal hakelts am Notebook, bis die Aufnahme startet, aber die Reihenfolge der Eingaben bleibt. Dann habe ich am Ende einen "Film" vom Spektrum. Der Ton kann dann aus dem RF-File wieder manipuliert werden, entweder SSB oder AM oder FM, etc. Diesen Ton mixe ich dann auf das mp4 drauf. Ist zwar nicht 100%-ig synchron, aber die Korrelation zwischen Spektrogramm und Ton ist einigermaßen gegeben. Schön auch, die selektiven Seitenbandeffekte optisch zu verfolgen.
Benutzte VLC-Player, weil ich kein teures Screenshot-Programm zulegen wollte, bzw. die Performance des Notebooks da nicht ausreicht. Mit PC wollte ich nicht arbeiten, weil das Störspektrum im KW-Bereich evtl. zu groß. Notebook arbeitet am SDR mit Akku ohne Netzteil.
Mp4 File abspielen über Ziel speichern unter, dann von lokal abspielen.
 

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Spannende Anwendung!

Für mich nochmal zum Verständnis: ein SDR (für @Petra2 : das ist eine Art Radioempfänger, der die Signalverarbeitung, die früher mit Spulen und Kondensatoren gemacht wurde, im Wesentlichen in einer Software erledigt, also die Empfangs-Physik "ausrechnet") am Laptop angeschlossen. Dazu die HDSDR-Software, die den Empfänger ansteuert und die Rohdaten verarbeitet. Oder in Deinem Fall halt ein brutal großer Rohdatenmitschnitt, den HDSDR "abspielt", als würde es real gerade vom Empfangsteil Daten live übernehmen.

Dann HDSDR so einstellen, wie für Deine Zwecke benötigt.

Dann mit dem VLC das Fenster des HDSDR capturen? Moment mal... tatsächlich, man kann den Desktop aufnehmen mit VLC.

Jetzt habe ich wieder was dazugelernt! Danke! Radioforen lesen lohnt sich more than ever! :)

Das kann man sicher mal für Hilfe-Videos etc. gut gebrauchen. Ich wusste es bislang nicht, dass das geht.
 
der VLC-Mediaplayer ist seit Jahren eine art "Universalwaffe" für das Abspielen von "allem".
Hallo Ig74,

auch diese Informationen sind wieder hilfreich; vielen Dank. Ich habe mich gerade mit github und VLC-Spieler etwas beschäftigt.

Ich begreife jetzt, dass durch das Finden seriöser m3u-Wiedergabelisten mit Streaming-Adressen von BBC-Radio-Sendern das leidige Suchen von Webradiorecorder-Anbietern entfällt, die ja BBC Radio in ihrer jeweiligen Datenbank fast nie anbieten. Und die Kommetare zum github-Entwickler "bpsib" bzw. zu dem Entwickler, von dem er die Liste zum Teil teilte, zeigen mir - und das hattest Du bereits erwähnt - dass die BBC Radio oft die URL-Streaming-Adressen wechselt, wahrscheinlich, um das Geoblocking durchzusetzen.

Es zeigt mir aber auch, dass hilfsbereite Personen sinnvolle Dinge im Informatik-Bereich entwickeln und öffentlich anbieten, die für die Allgemeinheit zum Teil von großem Interesse sind. Ähnlich hilfreich ist auch diese Plattform; ohne sie hätte ich Deine wertvollen Tipps gar nicht erhalten können.

Im WWW gibt es einige Informationen zum VLC-Spieler. Auch wenn ich zur Zeit ihn nicht direkt vor mir habe (ich sitze gerade in einer öffentlichen Bibliothek an einem ihrer PCs), konnte ich wahrscheinlich die wesentlichen Funktionen für Wiedergabe oder Aufnahme von Live-Streams der BBC- Radio-Sender über diesen Spieler über Google-Suche finden. Die Aufnahme scheint etwas aufwendig (zunächst Aktivieren Leiste mit Aufnahme-Schaltflächen, dann Festlegen Speicherort und/oder Dateiname, dann Aufnehmen Live-Stream i.e. S.), doch das kann ich wie ein "Küchenrezept" abarbeiten; ich habe mir bereits Notizen gemacht.

Ig74, ich wünsche Dir noch einen angenehmen Tag.

Viele Grüße
Petra2
 
Ich versuche, vom Open-Source- Anwendungsprogramm VLC-Spieler im WWW ein Handbuch zu finden ( eine Zusammenstellung aller zur Zeit wesentlichen Funktionen von dieser Software), doch bisher erfolglos. Hättest Du einen Tipp?

Des weiteren frage ich mich, woher der github-Entwickler "bspib" die 3 m3u-Listen mit den BBC-Radio-Sender-Streams hat. Könnte es sein, dass er sie von BBC Sounds nahm, dem proprietären Medienspieler von BBC Radio, der eine Aufnahmefunktion nur für Personen in Großbritannien anbietet? Bei BBC Sounds fand ich zum Beispiel auch die verschiedenen Varianten der Audiowiedergabe-Qualität (von ihnen Module genannt), die Du ja auch bereits erwähnt hast. Allerdings dürfte BBC Radio diese Wiedergabelisten wohl eher "geheim" halten. Mich ärgert, dass selbst im Radio-Bereich (im TV-Bereich kann ich es noch nachvollziehen) die BBC Geoblocking durchführt.

Viele Grüße
Petra2
 
Hallo @Petra2,

die Grundfunktionen (Eingeben einer Streamadresse, Abspiele, Aufnehmen mit der "roten Taste") sind auch ohne großes Studium der Wiki schnell erlernt. Ich wage zu behaupten: wer sich einen Aufzug ins EG holen kann in einem fremden Gebäude und dann damit wie gewünscht ins 6. OG fahren kann, kommt auch damit klar.

Etwas suchen muss man ggf. nach den Aufnahmedateien. Die liegen "irgendwo", ich kenne es so, dass sie in der Musikbibliothek abgelegt werden. Bei meinem Windows 7 (!) ist das z.B. C:\Users\Public\Music

Wie das unter Windows 10 oder 11 oder unter Linux aussieht, weiß ich nicht.

Die Streamadressen sind sicherlich irgendwoher rausgeholt aus dem Traffic, geheim kann man sie ja nicht machen, sie sollen ja zumindest über die von der BBC "abgesegneten" Wege nutzbar sein.

Mindestens ein Anbieter von Standalone-Internetradios (also richtige Geräte) hat seine Betriebssoftware auch umgestrickt vergangenes Jahr, um weiterhin BBC-Radio im Portal anbieten zu können und sogar BBC-Programe als Favoriten abspeichern zu können. Ich vermute, dass man dort nur noch Links auf das Portal abspeichert und der Portalanbieter die Weiterleitung auf eben diese Adressen zeitnah zentral auf dem Portalserver aktualisiert.
 
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die Grundfunktionen (Eingeben einer Streamadresse, Abspiele, Aufnehmen mit der "roten Taste") sind auch ohne großes Studium der Wiki schnell erlernt
Hallo Ig74,

wieder mein Dank für Deine Zeilen. Du hast tatsächlich einen wunden Punkt bei mir getroffen: meine Furcht vor Rechnern. Das dürfte auch daran liegen, dass ich erst kurze Zeit einen eigenen Rechner hatte (zur Zeit wieder keinen), doch ich muss daran arbeiten, denn für Fachleute wie z. b. hier auf dieser Plattform ist diese indirekt oft durchscheinende Furcht unangenehm.

Ich habe aufgrund Deiner Zeilen zweimal herzhaft lachen müssen, obwohl mir das Lachen in unserer Zeit schwerfällt:

- Ahhh! Holy cow! Das spielt auch außerhalb UK! (in Deinem Beitrag vom 18.06.2024)
- Ich wage zu behaupten: wer sich einen Aufzug ins EG holen kann in einem fremden Gebäude und dann damit wie gewünscht ins 6. OG fahren kann, kommt auch damit klar. (in Deinem Beitrag von heute, 21.06.2024).

Das Suchen und Finden der aufgenommenen Audiodateien werde ich notfalls mit Trial and Error (Suchen in allen Bibliotheken) wahrscheinlich hinbekommen.

Ich vermute, Du meinst mit "Traffic" den Datenverkehr im WWW. "bspib" dürfte extrem gute Kenntnisse mit Rechnernetzen haben.

Die Datenbanken der Webradios (Hardware) sind tatsächlich problematisch wegen der sich relativ oft ändernden URL-Streaming-Adressen; für mich 1 Grund, bei Anbietern dieser m3u-Wiedergabelisten nicht Hardware (Webradio (mit integrierter Datenbank) als physisches Gerät) sondern Software (Finden aktuelle BBC-Radio-m3u-Liste im WWW und deren lokales Abspeichern) zu verwenden.
Ich wünsche Dir ein angenehmes Wochenende. Viele Grüße Petra2
 
Hallo @Petra2,

Du bekommst das hin, das ist kein Problem. Hast Dich ja auch hier im Forum anmelden können. Dann geht das auch mit dem VLC klar.

Und nicht-Klarkommen mit Software ist keine Schande. Ich erinnere mich an eine Zeit, als mein damaliger Arbeitgeber von einem Microsoft Office älterer Art auf Office 2010 umrüstete. Die Wochen danach fand man, wenn man andere Büros betrat, nicht selten das gleiche Bild wie im eigenen Büro (wir waren da drin zu viert): eine Traube Menschen steht um einen Schreibtisch, eine Person sitzt vorm Bildschirm, Word 2010 ist auf und alle suchen gemeinsam so exotische Funktionen wie "Speichern" oder "Drucken" oder sowas. Alles hinter irgendwelchen Kacheln versteckt. Die Arbeitsproduktivität sank rapide (man hätte M$ dafür in Haftung nehmen sollen), einige Zeit später rollte die IT ein Plugin aus, das die wichtigsten Funktionen wieder auf zivilisierte Weise zugänglich machte.

obwohl mir das Lachen in unserer Zeit schwerfällt
Mir auch, mir auch. Dabei zusehen zu müssen, wie eine unter rasant eskalierender Kollektivpsychose leidende Gesellschaft dieses Land (und anderswo andere psychotische Gesellschaften ihr jeweiliges Land) mit Schmackes gegen die Wand fahren, Naturgesetze leugnen oder für "abstimmbar" deklarieren, Ursache und Wirkung verwechseln, Opfer und Täter verwechseln, Naturgesetze zu "Ideologie" erklären, ihre Kulturstätten schleifen (das macht die ARD gerade, sowas markiert üblicherweise den Endpunkt einer Zivilisation) etc., vergeht mir das Lachen. Bzw. es ist mir schon vor Jahren vergangen.

Das Suchen und Finden der aufgenommenen Audiodateien werde ich notfalls mit Trial and Error (Suchen in allen Bibliotheken) wahrscheinlich hinbekommen.
Anders mache ich es auch nicht. Tip: die Dateien heißen bei mir zumindest

vlc-record-yyyy-mm-dd-xxhxxmxxs-...

Das beginnt also immer mit "vlc-record-"m dann kommt das Datum (Jahr / Monat / Tag), dann die Uhrzeit (Stunden / Minuten / Sekunden). Am Ende steht individuell das, was der Stream als Name meldet, z.B. "-bbc_radio_one-audio=320000.norewind.m3u8-", gefolgt von der Dateiendung, die vom jeweiligen Codec abhängt (AAC, mp3, ...).

Ich vermute, Du meinst mit "Traffic" den Datenverkehr im WWW. "bspib" dürfte extrem gute Kenntnisse mit Rechnernetzen haben.

Ja. Wenn die Streamlinks nicht irgendwo im Klartext stehen, muss man sie halt aus dem Datenverkehr herausfischen. Könnte mit Wireshark gehen, zumindest in ungesicherten Netzwerken. Müsste ich eigentlich auch mal probieren, denn ich hege seit heute einen Verdacht bezüglich meines Hardware-Internetradios. Ich schrieb gestern:

Auf meinem standalone-Internetradio laufen die 320er nicht, wenn ich sie über die Online-Datenbank aufrufe. Da kommt der 96er Stream stattdessen. Manuelle Eingabe eines Links aus der github-Tabelle spielt aber in 320 kBit/s LC-AAC. Habe das gerade mal mit 6 Music gemacht.

Heute hatte ich bei Tests mit dem Gerät aus der Datenbank der angebotenen Radioprogramme ein DLF Kultur und ein DLF Nova, die sich mit jeweils 256 kBit/s AAC melden. Solche Streams gibt es aber meines Wissens nach nicht. Die DRadio-Streams, die heute 192 kBit/s LC-AAC haben, hatten vor 3-4 Jahren aber tatsächlich 256 kBit/s LC-AAC. Man ist aus Traffic-Gründen (jede Nutzung zieht jeweils separat diesen Datenstrom, auch mehrere gleichzeitig laufende Internetradios im gleichen Haushalt ziehen jeweils separat und "teilen" sich die Daten nicht etwa, so dass bei zehntausenden oder noch mehr Nutzenden massiv was zusammenkommt an Verkehrslast, die wiederum den Programmanbieter Geld kostet) dann irgendwann auf 192 kBit/s runtergegangen:

damals 2021:

heute:

Die Streamadressen sind noch die gleichen, z.B. für den DLF

Nun zeigt mein Radio 256 kBit/s an, zieht sich aber vermutlich den 192er Stream (weils den halt unter dieser Adresse gibt).

Ich hatte weitere Beispiele falscher Bitratenanzeigen vor einiger Zeit, BR Klassik (256 kBit/s MP3) wird als "128 kBit/s MP3 angezeigt, ähnlich war es bei MDR Kultur (128 kBit/s AAC statt korrekt 256 kBit/s AAC).

Verdacht, auch wenn gewisse Zweifel bleiben: die Bitraten stehen mit in der Datenbank des Internetradio-Portals und werden einfach angezeigt, statt die realen Bitraten zu messen. Es spricht auch manches dagegen - ich muss also mal genau hinhören (den Test gestern hatte ich nur mit der Bitratenanzeige gemacht, aber nicht auf die Qualität des Tons geachtet) oder ggf. versuchen herauszufinden, welchen Streamlink das Gerät tatsächlich aufsucht und von dort abspielt.

Die Datenbanken der Webradios (Hardware) sind tatsächlich problematisch wegen der sich relativ oft ändernden URL-Streaming-Adressen; für mich 1 Grund, bei Anbietern dieser m3u-Wiedergabelisten nicht Hardware (Webradio (mit integrierter Datenbank) als physisches Gerät) sondern Software (Finden aktuelle BBC-Radio-m3u-Liste im WWW und deren lokales Abspeichern) zu verwenden.
Damit zeigst Du massiv Problembewusstsein und tiefes Verständnis. Sowas wissen "normale" Internetradio-Nutzende in der Regel nicht. Bzw. erst dann, wenn ihr Gerät stumm ist, weil der Portalanbieter seinen Betrieb eingestellt hat. Gab es ja auch schon mehrfach in der Geschichte der Internetradios.

Das passt nicht zu der von Dir angegebenen "Furcht vor Rechnern". Solange Dein Rechner nicht die Funktionalität hat, die der allerersten c't-Schlagseite anno 1998 zugrunde lag, ist fast alles weitgehend harmlos. (Außer natürlich, man löst versehentlich irgendein "Premium"-Abo von irgendwas aus, aber das schaffen auch völlig analog lebende Menschen, die dann halt regelmäßig Gelenk-Kapseln oder Inkontinenz-Wunderpillen aus Dr. Drückers Versuchslabor zugeschickt bekommen, ganz ohne Computer.)

(F*ck, ich werde alt. Damals lasen wir die c't (Codename "600 Seiten Scheidungsgrund") noch als Studis im Wohnheim.)
 
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Könnte mit Wireshark gehen, zumindest in ungesicherten Netzwerken.
Hallo Ig74,

wieder mein Dank für Deine Zeilen. Mir gefallen Deine so nebenbei erwähnten Radiosender, die Du hörst, z. B. BR Klassik, DLF Kultur. Schon deshalb sind Deine Ausführungen zur Gesellschaft ernst zu nehmen.

Ig74, ich möchte nicht, dass Du meinetwegen oder generell in "ungesicherten" Netzwerken Netzwerkansalysen o. ä. betreibst, zum einen der Zeitaufwand, zum anderen könnte das rechtliche Grauzone sein. Wenn ich BBC-Radio-Programme aufnehmen möchte, habe ich schon ein moralisches Problem, denn das will die BBC ja eigentlich nicht. Ich "flüchte" dann in die Begründung, dass ich diese Aufnahmen nur für mich allein anfertige. Es gibt in unserer Kultur Dinge, die mich ärgern, z. B. die Vermarktung von Kulturgut (Profit-Denken und Kultur, das ist für mich ein Widerspruch). Die Briten tun dies massiv z. B. mit der BBC, einer ehrwürdigen Institution, aber z. B. auch mit Shakespeare. Ich muss dann selbst entscheiden, wie weit ich Machtlose hier mitspiele, doch es gibt für mich Grenzen.

Du hast einen interessanten Aspekt des Webradio-Streamings erwähnt: der Aufwand der Webradio-Sender in Abhängigkeit von der Anzahl der gerade den Stream abrufenden Personen. Ich suche schon seit Monaten Literatur zu dem mich faszinierendem Thema Streaming Media im Internet. Bisher fand ich nichts. Es gab mal die Internet Streaming Media Alliance (ISMA), eine Art offizielles Gremium für die Standardisierung von Streaming im Internet. ISMA`s Ziel waren also nicht-proprietäre Lösungen, schon das allein gefällt mir. Leider gibt es die ISMA nicht mehr. Wenn Du Literatur zum Internet-Streaming kennst, wäre ich Dir dankbar, mir diese zu nennen.

Ich wünsche Dir ein erholsames Wochenende.

Viele Grüße
Petra2
 
Hallo @Petra2
ich möchte nicht, dass Du meinetwegen oder generell in "ungesicherten" Netzwerken Netzwerkansalysen o. ä. betreibst, zum einen der Zeitaufwand, zum anderen könnte das rechtliche Grauzone sein.
Nein, "ungesichert" meinte z.B. ein WLAN, das nicht verschlüsselt ist. Sowas macht man eigentlich aus Sicherheitsgründen nicht, aber wenn man das zu Testzwecken dann doch macht (oder alternativ halt eine LAN-Verbindung zwischen Internetradio und Router nutzt, was bei mir auch gegeben ist), ist da nichts gefährlich oder illegal.

Den eigenen Traffic ins Netz / aus dem Netz mitzulauschen ist eine Arbeit, die Menschen, die sich z.B. mit Datenschutz befassen, teils berufsbedingt machen. Schau Dir z.B. mal an, was Mike Kuketz mit dem grausigen DB Navigator gemacht hat:


Das zu analysieren ist offenbar legal, nichts anderes wäre es, wenn man analysiert, auf welchem Wege eine App von Gnaden der BBC mit dem BBC-Streamingserver Kontakt aufnimmt.

Im Falle des DB Navigator führte es zu einer Klage des Digitalcourage e.V. gegen die DB, die sich massiv störrisch zeigt und dieses Frühjahr gleich noch die nächste Zugangsbarriere errichtet hat: die datensparsame Zahlung via Lastschrift ist vereitelt worden, man muss nun seinen Banking-Login einem dubiosen Drittanbieter aushändigen. Ich kaufe meine Bahntickets seitdem wieder analog am Schalter (so lange der noch existiert) oder am Automaten, falls es ohnehin keine Sparpreise mehr gibt. Ich hole mir auch meine Fahrgastrechte-Rückerstattung nun wieder analog per Formular. Wenns die Bahn halt so will... So geht Digitalisierung in Deutschland.

Wäre das Herausfinden der Datenpfade der App illegal, könnte man gar keine Klage darauf aufbauen.

Wenn ich BBC-Radio-Programme aufnehmen möchte, habe ich schon ein moralisches Problem, denn das will die BBC ja eigentlich nicht.
Wenn die BBC das wirklich unterbinden will, dann muss sie geeignete Maßnahmen ergreifen, das zu unterbinden. Ich bin kein Jurist, aber soweit ich mich erinnere war bei den MP3-Tauschbörsen-Geschichten das Runterladen auch nicht das Problem, sondern das Hochladen. Wer hochgeladen hat, bekam Post von den Anwälten der Urheberrechteinhabenden oder deren Plattenfirmen. Aber nagel mich darauf bitte nicht fest.

Du kannst (technisch gut vermackte) standalone-Internetradios kaufen, die die BBC auch heute noch spielen, ohne dass man selbst Streamlinks dort einpflegen müsste. Der Portalanbieter hat dafür extra die Gerätesoftware angepasst und weist auf die Benutzbarkeit deutlich hin:


Wenn Du Literatur zum Internet-Streaming kennst, wäre ich Dir dankbar, mir diese zu nennen.
Da habe ich leider spontan nichts.

Nur soviel: üblich ist individueller Stream je Endgerät. Damit akkumuliert sich das massiv in der Gesamtdatenrate. Man nennt dieses Verfahren Unicast:


Die Folge sieht man hier in der Frühstücksecke (?) bei Antenne Bayern:


Bei 19:40 geht es los - und das war vor 5 Jahren, das muss heute noch viel mehr sein. Genaueres kann Dir, so er mag, dazu @Tomtulpe sagen.


Es gibt technische Möglichkeiten zum Multicast: da geht ein Stream raus und wird an den Zwischenknoten (Router, Switch, Hub) aufgeteilt, also vervielfältigt:


Die dazu nötigen Geräte haben bei IPv4 IGMP-Funktionalität und senden die Multicast-Datenströme solange ausgangsseitig weiter, bis die Anforderung dahintergeschalteter Geräte entfällt. Dann stoppen sie soweit mir bekannt den Traffic, weil ja niemand mehr die Daten braucht. Somit wird auch noch die Netzlast reduziert.

Internetradio via Multicast würde dann vereinfacht so gehen, dass z.B. ein Stream-Anbieter den Stream einmal sendet (mit lächerlichen 192 kBit/s oder so) und sich dann irgendwo dahinter der Stream vervielfacht, einmal geht er zur Telekom, einmal zur Vodafone, einmal zur Telefonica, einmal zu Orange, einmal zu sonstwohin, zu irgendwelchen Internetprovidern, die auf dem Weg zum Ziel zwischengeschaltet sind, wo auch immer dieses Ziel sein möge. Am anderen Ende käme z.B. in einer Straße, in der ein Telekom-DSLAM (Gegenstelle der VDSL-Router in den Haushalten) steht in nem grauen Kasten am Straßenrand, nur einmal dieser Stream an - aber auch nur, wenn jemand in der Straße diesen Stream aktuell nutzt. Erst im grauen Kasten würde dann vermutlich der Stream auf die Adernpaare verteilt, die in die Haushalte führen, die den Stream anfordern.

Diese Technik hat sich offenbar aufgrund der erhöhten Anforderungen hinsichtlich Protokoll und Funktionalität der beteiligten Geräte nicht durchgesetzt. Man macht das heute halt auf die primitive Tour - alle ziehen separat und die Netze müssen halt für diesen Traffic ausgebaut sein.

Multicast mit IGMP und RTP macht man aber z.B. in Intranetzen, z.B. in Kabelfernsehen-Kopfstellen. Dort hat man heute den Signalempfang (z.B. von Satellit) getrennt von der Kabelweitersendung (Modulatoren). Dazwischen gab es früher als Schnittstelle ASI und heute IP Multicast. Man streamt dann über geeignete Switches z.B. den Datenstrom des ARD-Transponders 39 mit 5 TV- und 40 Radioprogrammen


als 42,5 MBit/s großen Datenstrom aus einem Sat-IP-Umsetzer einerseits zum QAM-Modulator, der daraus einen Kabelkanal macht und andererseits, so noch vorhanden, zu einem UKW-Umsetzer, der sich z.B. 20 Radioprogramme rauspickt und diese auf Kabel-UKW umsetzt. Dazwischen hat man Netzwerkkabel, managed Switches mit IGMP und RTP und eben Multicast.

Streaming für TV in geschlossenen Datennetzen könnte auch Multicast sein, also z.B. in Hotels. Was es auch gibt: dass für Streaming automatisch mehrere Profile mit unterschiedlichen Auflösungen, Bitraten und Codecs angeboten und ausgewählt werden, je nachdem, welcherart Endgerät den Stream anfordert. Da geht es dann meinetwegen von qHD ("quarter HD", 960 × 540 Pixel) über Full HD (1920 × 1080 Pixel bis 4K UHD (3840 × 2160 Pixel).

Details kann ich Dir dazu nicht nennen, ich habe keine Ahnung von Netzwerken. Ich bin froh, dass mein Internet stabil läuft. Würde es das nicht, ginge ich der Sache auf den Grund.
 
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