Bis hin zu solchen Sachen, wie sie 1940 in Amsterdam passiert sind:
Hallo Ig74,
vielen Dank für Deine Zeilen. Dieser Artikel ist Horror für mich. Es muss also nicht einmal eine böse Absicht hinter der Datenregistrierung sein. Als ich als Jugendliche in der DDR Orwells Roman "1984" las, dachte ich eher an den Staatssicherheitsdienst. 1990, ich erlebte nun auch die Bundesrepublik "live", sah ich zwar sofort dunkle Wolken aufziehen (Oberflächlichkeit der Beziehungen, oft völlig überzogene Selbstdarstellung, oft emotionale Eiseskälte; allerdings auch die passive Erwartungshaltung sehr vieler Ostdeutscher), doch das eine latente sehr effiziente Überwachung so schnell gehen würde, hätte ich nicht gedacht.
Ig74, letzten Sonnabend schaute ich mal, was Du noch so für Artikel auf dieser Plattform schreibst, und ich war beeindruckt: was mir bei Dir auch gefällt (manches hatte ich ja schon erwähnt): Du kritisierst nicht nur tatsächlich zum Teil beängstigende Sachverhalte in der Gesellschaft - auf dieser Plattform hinsichtlich der gesellschaftlichen Ursachen und Folgen der Institution Radio in Deutschland -sondern
versuchst im Rahmen Deiner Möglichkeiten
eine Lösung zu finden. Das schätze ich sehr. In der DDR hat es mich manchmal aufgeregt, wenn Personen über den Staat schimpften, und es sich dann bequem machten. Ich habe leider auch manchmal nur gemeckert, bin also auch hier manchmal zu feige gewesen, doch hin und wieder suchte ich nach Auswegen. So gab es z. B. heftige Auseinandersetzungen, vor allem im Staatsbürgerkunde-Unterricht in der Erweiterten Oberschule (EOS) (für die westdeutschen MitleserInnen: entsprach ungefähr dem Gymnasium); ich saß hier oft "zwischen den Stühlen": der Lehrer wünschte sich mehr Lösungsvorschläge (also indirekt mehr Parteinahme für den Staat) von mir, die "Nur-Meckerer" (ca. 3/4 (!) der SchülerInnen) sahen in mir eine brave Mitläuferin des Systems. Wenn ich also Deine Beiträge lese, bin ich aufgrund meiner Vergangenheit ziemlich berührt.
Ich werde wahrscheinlich in den nächsten Tagen ein gebrauchtes Notebook erhalten. Du wirst es kaum glauben: ich hatte noch nie einen Rechner (PC, Notebook, Tablet, Smartphone), habe z. B. auch noch nie ein Programm installiert (dies kann ich in einer öffentlichen Bibliothek nicht trainieren). Deshalb bin ich nun ziemlich aufgeregt: Freude, aber auch Angst. Ich werde mich sofort mit vielen Rechner-typischen Dingen beschäftigen müssen: Anmeldung bei Microsoft, Konfiguration u. a. für mögliche Updates des Betriebssystems, Installation von Malware-Erkennungs-Software, Herunterladen des VLC-Spielers (für die BBC Radio), Beachten von Akkumulator-schonendem Wiederaufladen der Energie, und sicherlich noch vieles mehr. Das alles werde ich nicht allein bewältigen können. Einen VHS-Kurs werde ich allein schon wegen des Geldes (ich habe wenig Einkommen) nicht aufsuchen, erst recht nicht eine Computer-Firma. Auch die Anmeldung bei einem Intenet Service Provider und Erwerb eines DSL-Modem-Routers lasse ich erst mal weg, da dies alles mich "erschlagen" würde. Ich muss also zunächst alles in einer öffentlichen Bibliothek machen; Hilfe erhielt ich dort nur ganz selten: von einem älteren Herrn, der aber nur selten dort ist. Könntest Du mir eine seriöse Plattform im WWW empfehlen, auf der ich bei Problemem mit dem Rechner fragen könnte?
Viele Grüße
Petra2
Gibt schon Rettungsversuche
Hallo Wobel,
vielen Dank für die Zusendung der Audiodatei. Das gefällt mir am Deutschlandfunk: er hat oft sehr informative Beiträge, hier aus der Wissenschaft: schwierige Zusammenhänge werden für interessierte Laien gut verständlich erklärt. Also gehe ich jetzt davon aus, dass eine weiterhin zunehmende Belastung des World Wide Webs mit Daten in den nächsten Jahren nicht zu Einschränkungen hinsichtlich Qualitätsgüte führen wird. Das ist ja mal eine gute Nachricht. Da ich mich fast nur für die
BBC Radio interessiere und deren Datenströme relativ gering sind, trage ich wohl nur sehr gering zur Datenbelastung des WWW bei.
Viele Grüße
Petra2