Allergie gegen Formatradio

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Ich weiß nicht wem es noch so geht aber je älter man wird desto empfindlicher wird man wenn man gezwungen ist irgendwo einen dieser "Gute Laune Dudelsender mit dem besten Mix" zu ertragen.
Ich kann dich beruhigen - es liegt nicht am Alter. Ich rege mich auch darüber auf und versuche überall dort zumindest die schlimmsten Dudelfunker zum Schweigen zu bringen, wo ich auch nur irgendeinen Einfluss auf das Radioprogramm nehmen kann.

Mich ärgert dabei vor allem, dass es Leute gibt, die sich mit aufgesetzter guter Laune, "bestem Mix" und natürlich vollkommen altruistischen Wohltaten monetärer Form für dumm verkaufen lassen, während sich die Macher ihre Schandtat auf dem Weg zur Arbeit wahrscheinlich nicht einmal selbst anhören. Die meisten Hörer wissen nicht, dass sie, auch wenn sie den einen 10-Euro-Schein mit der Seriennummer besäßen, kaum eine Chance hätten, durchzukommen und auch nicht nur mit halb Münster beim sympathischen Lokalsender nebenan in der Leitung hängen, sondern mit ganz NRW konkurrieren und dass dies ganze Theater vor allem dazu dienen soll, ihnen für die nächste MA den Sendernamen einzutrichtern - und sie damit über Produkt- und Werbepreise ihren Sender letztendlich quasi mitfinanzieren.

Alternativen gibt es im Genre der Wortwellen, aber das Monopol auf Tagesbegleitsender hat der Dudelfunk. Anstatt sich darüber zu echauffieren, dass das Deutschlandradio mit DRadio Wissen in Konkurrenz zu ihren Jugendwellen tritt, sollten sich die Landesanstalten einfach auf ihren Auftrag besinnen und ein ähnlich anspruchsvolles Programm am Puls der Zeit anbieten. Kulturförderung bedeutet auch, junge Menschen an anspruchsvolle Inhalte heranzuführen.

Zum Glück gibt es in NRW WDR 5 und Funkhaus Europa. Zusammen mit DLF, DKultur und DWissen hat man doch ein paar Sender zum Wechseln.
 
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Tja, was soll ich dazu sagen...
Interessant, daß jemand hr3 erwähnt. Mir geht's genau so; ich finde dieses Programm unerträglich. Vor wenigen Wochen habe ich Herrn Sommer eine Initiativbewerbung geschickt und mich als PD für hr3/You FM beworben. Die Bewerbung kam erwartungskonform zurück. Begründung: Wie ich ja wüßte, sei die Stelle momentan nicht vakant.
Nun, da sollte es für Herrn Sommer doch Mittel und Wege geben.
Ich würde es gerne machen, und - ohne, kokettieren zu wollen - ich behaupte, es besser zu können.
Nochmal Bewerben!
Es kann nur besser werden beim HR

100% Zustimmung!

Wann immer ich auch nur irgendwo etwas von einem "besten Mix" oder einer "besten Musik" lese, stellen sich mir die Nackenhaare auf.

Geht mir auch so:thumbsup:

Und wenn ich gezwungenermaßen mal beim Autofahren solche Sender hören muß (kommt glücklicherweise nur selten vor), dann merke ich, wie mich solche Sender aggressiv machen.
Ja das kommt mir bekannt vor. Wenn ich mal wieder wir sind der Westen 2 höre.

Vielleicht liegt es wirklich am Alter, aber das hat wiederum den Vorteil, daß man sich im Laufe der Jahre eine immer größere und feinere eigene Musiksammlung zulegen kann, die garantiert keine schlechte Laune erzeugt.

Es liegt nicht am Alter! Es gab mal ein besseres Programm.
 
Aber es gibt doch noch DVB-S. Zwar nur stationär aber mit ner Vielfalt drin die du auf UKW/DAB+ vergeblich suchst.
Gutes Radio gibts sehr wohl man muss nur schauen wo und ggf. auch den Empfangsweg wechseln.

Eher schwierig im Büro, Auto oder Zug.:rolleyes:

Zuhause würde ich dann sogar Internet vorziehen, dort ist die Vielfalt noch viel grösser als bei DVB-S. Ich persönlich hab meinen Lieblingssender auf DAB+ gefunden und von daher brauche ich das alles nicht. Es gibt eben auch deutschen Sender die in Sachen Vielfalt mit ausländischen Stationen locker mithalten können. Sind zwar nicht viele, aber es gibt sie eben doch, auch wenn immer wieder was anderes behauptet wird.
 
Könntest du erläutern, was du damit sagen willst?
Er meint wahrscheinlich, dass es das "Funkhaus Europa", zumindest namentlich, nicht mehr gibt.
Oder er meint damit, dass das Programm aufgrund Verflachung keine wirkliche Alternative mehr ist, was ich persönlich aber nicht bestätigen würde.
 
Richtig. Ich beziehe mich sowohl auf die Umbenennung als auch zumindest die Tatsache, dass es Umstellungen gab und gibt, die längst nicht jeden glücklich machen.
 
es liegt auch daran mit welcher Art von Radio man groß wird. Das ist in meinem Fall in den Achtzigern:

SFB 2 (92,4)
Rias2 (94,3)
afn Berlin (87,9)
BFBS (98,8)
Radio4U (98,2)
Radio100 (100,6 und 103,4)
radio luxembourg 208

Ja, die gute alte Zeit :rolleyes: Das man mit einem solchen Format noch begeistern kann, sieht man im Nachbarthread zu BHeins. Das es schwierig ist, einen solchen Sender auf gesunde Beine zu stellen, sieht man dort leider auch.
 
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Ja, die gute alte Zeit :rolleyes: Das man mit einem solchen Format noch begeistern kann, sieht man im Nachbarthread zu BHeins. Das es schwierig ist, einen solchen Sender auf gesunde Beine zu stellen, sieht man dort leider auch.
Das Problem des Senders liegt ja nicht in seinem Format, sondern in der schlechten technischen Erreichbarkeit, die einen wirtschaftlichen Sendebetrieb nahezu unmöglich macht. Wenn BHeins eine berlinweit zu empfangene UKW-Frequenz hätte, könnten die sich vor Werbekunden kaum retten.
 
Naja, was die Frequenz kann und was nicht, wusste man ja vorher. Ich kann hier nur spekulieren, aber vielleicht habt ihr auch ein bisschen über Eure Verhältnisse gelebt... ;) Andere Sender mit ähnlich technischer Reichweite (z.B Hitradio SKW) kommen ja auch über die Runden.
 
Ich bin im WDR2-Land aufgewachsen und habe ein WDR2-Trauma, weil es bei meinen Eltern immer im Radio lief. Ich habe lieber SWF3 und Radio Luxemburg gehört. Die Ferien wurden oft in Frankreich verbracht - das damalige NRJ (in den 80er Jahren) fand ich toll. Habe mir immer sehr gewünscht, dieses in Deutschland empfangen zu können. Heute wäre dieses technisch möglich, doch die Zeiten haben sich geändert. Das Programm, die Musik, die Moderatoren - ist alles nicht mehr das, was es mal war. Es werden auch keine "Maxis" mehr im Radio gespielt, Vinyl-Platten gibt es auch keine mehr. Damals wurde sehnlichst auf den nächsten Urlaub gewartet, nicht nur des Urlaubs wegen, sondern auch um wieder NRJ hören zu können.

Mittlerweile sind 30 Jahre vergangen, ich merke dass ich älter werde und sich mein Musikgeschmack ändert. Seit gefühlt 10 Jahren boykottiere ich Dudelfunk. Dem Medium Radio immer noch sehr verbunden, entdecke ich jetzt die Kulturwellen. Damals undenkbar, dass ich jemals so etwas "uncooles" hören würde. Aber vielleicht sind die Kulturwellen heute auch "peppiger" als damals. Man sollte froh sein, solche qualitativ hochwertigen und werbefreien Programme zu haben - ein Blick in andere Länder zeigt, dieses ist nicht selbstverständlich und überall gegeben.
 
Nö, aber jemand, der solche Sender hört. Teilweise. Je nach Stimmung.

Um beim Autovergleich zu bleiben: Wenn ich den VW Golf schlecht und langweilig finde, kaufe ich mir halt einfach keinen Golf. Aber ich eröffne auch keinen Thread im Autoforum, der nur darum handelt, wie schlecht der Golf doch sei. Millionen Menschen sind glücklich mit ihrem Golf.
Ich kann ihn einfach ignorieren, es ist nicht so schwer.
 
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ruhige, unaufgeregte , spontane, ehrliche, improvisierte Moderation (z.B. Johnny Häusler, Freddie Dreamer, Volker Vieprecht, MC Lücke, Thomas Vass (Wosch), Marion Brasch)
ohne Weichspülgang, mit Fehlern, frech
kaum Claims
Pop und Rock abseits Mainstream ala BBC Radio 6 , auch Achtziger und Maxies aber da eher die nicht tot gedudelten
 
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Entweder ist er Serienmörder oder, ungleich langweiliger, macht das Radio aus.
Ich bin grundsätzlich Philanthrop, keine Sorge. ;) Ich versuche, zum Wechsel auf einen Sender anzuregen, dessen Kunde tatsächlich der Hörer ist. Ich hoffe, das fällt unter Notwehr.

In Berlin könnte man im Büro auf Radio Eins schalten: Es schont die Nerven mit interessanten Wortbeiträgen und abwechslungsreicher Musik, kann aber auch problemlos im Hintergrund laufen, wenn man sich nicht interessiert. In den meisten anderen Bundesländern ist die Frage nach dem Radiosender ein Dilemma. Ich finde schade, dass der ÖR es nicht für nötig erachtet, in Kontrast zu den privaten Anbietern zumindest ein anspruchsvolles und abwechslungsreiches Tagesbegleitprogramm zu veranstalten, das die Wünsche verschiedener Bevölkerungsgruppen vereint. Mit der Separierung der Wellen in die Massen- und die Spartenprogramme funkt der Bildungsauftrag inzwischen an der breiten Bevölkerung vorbei (was auch für das Fernsehen gilt).

Richtig. Ich beziehe mich sowohl auf die Umbenennung als auch zumindest die Tatsache, dass es Umstellungen gab und gibt, die längst nicht jeden glücklich machen.
Ich bedaure sehr die Einstellung eines Dutzends Musiksendungen, die recht beispiellos war, und auch die alte Aufteilung des Tagesprogramms gefiel mir deutlich besser, aber eine gute Alternative zu anderen Tagesbegleitprogrammen ist Funkhaus Europa Cosmo insbesondere im Hinblick auf die musikalische Bandbreite noch immer.
 
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