AW: Wozu eigentlich mp3pro?
Madrego schrieb:
mp3PRO ist von vorneherein eine erweiterung auf basis eines "alten codecs" - es gibt inzwischen modernere, wie aac, ein mp3PRO aehnliches model sollte glaub ich auch fuer aac bald erscheinen (aac plus oder so?).
Genau, und inzwischen ist es also auch soweit: die ersten Internet-Radiostationen benutzen aacPlus mit dem Orban Opticodec, der den Encoder von Coding Technologies eingebaut hat (dieselben Entwickler wie mp3PRO). Die bekannteste Station dürfte SomaFM.com sein, ihr "Groove Salad" läuft bereits mit 48 kbps/stereo bei 48 kHz Samplerate, und andere Kanäle sollen auch bald umgestellt werden:
http://somafm.com/aacdemo.pls
Ein weiterer Sender ist Boomer Radio, dort laufen schon zwei aacPlus-Streams, erreichbar über Tuner2.com:
http://www.tuner2.com/
Zum Anhören kann man die neueste Winamp 5.05 Lite-Version benutzen, die das Signal ohne weitere Plugins abspielt, oder auch die aktuelle foobar2000-Version. Seit dem letzten Wochenende können sogar Linux- und MacOSX-User mit der VLC 0.8.0-test2 Version dabei sein, dem ersten Nicht-Windows-Player mit aacPlus-Unterstützung. Der dafür benutzte Decoder ist FAAD2 vom Open Source-Projekt FAAC:
http://www.audiocoding.com/
Es ist also nicht mehr wie bei mp3PRO nötig, ein Winamp-Plugin herunterzuladen und zu installieren, weil es schon in die in_mp3.dll integriert ist, und es gibt außerdem einen Open Source-Decoder, so daß alle Audioanwendungen sämtlicher OS-Versionen ihn benutzen können.
waere eigentlich ne gute idee bei ogg vorbis noch so eine "frequenzkopiererei" optional fuer niedrige bitraten einzubauen - der codec an sich ist ja schon ca. 50 % effizienter als mp3 (aehnlich aac - nur lizenzkostenfrei)
Zum Vergleich der verschiedenen Codecs bei 32 kbps gab es kürzlich einen aufschlußreichen Test, wo Nero HE AAC (~ aacPlus) der Gewinner war, während Ogg Vorbis nur ein wenig besser als MP3 bewertet wurde, obwohl eine speziell getunte Version mit externem SSRC-Resampling benutzt wurde, die bei den Vortests deutlich besser abgeschnitten hatte als die normale Version:
http://www.rjamorim.com/test/32kbps/results.html
Und zu den Lizenzkosten wäre noch zu sagen, daß Internet-Streams mit AAC im Gegensatz zu MP3 nichts kosten, siehe die FAQs von ViaLicensing.com, dem Lizenzverwalter für AAC. Ein Senderbetreiber spart also nicht nur Bandbreite, sondern auch noch Lizenzgebühren ein. Den Orban-Codec gibt es als einfache Software-Lösung für nur einen Stream (US$ 99,-) oder auch als integrierte Hardware-Lösung mit Soundkarte, Audio-Processor, mehreren Streams etc. für ca. US$ 1.400,- (soweit ich weiß).