Machen wir uns nichts vor: WDR 2 ist in den letzten Jahren verflacht. Unter Pleitgen (Hörfunkdirektor) wurde die Verflachungswelle eingeleitet. Jenke, ehemaliger, langjähriger (zu lang?) Hörfunkdirektor hat den WDR-Programmen noch ein (zu) eigenes Gesicht zugestanden. WDR 2 war in den 70ern noch innovativ (man denke an den unglaublichen Fahrtest gegen 11.30 in der Sendung "Freie Fahrt ins Wochenende" mit Alfred Zerban Gernot Röthig (Auto Zeitung/Bauer Verlag), die am Ende über die "Marterstrecke" ging) oder an Hallo Ü-Wagen und Carmen Thomas (2 Stunden 40 Minuten Wort...), die Radiothek und Mel Sondock´s Hitparade. Aber auch an charismatische Journalisten (nicht Plaudertaschen!) wie Dieter Thoma oder Manfred Erdenberger. Nein, nein! Bevor hier Missverständnisse auftreten: Das würde heute so nicht mehr funktionieren! Ich will daran nur die Innovationsfreudigkeit des WDR aufzeigen. Hier wurde WDR 2 von anderen Anstalten abgelöst. Als Anfang der 80er Sendungen wie Budengasse oder Sendungen wie A-Z Acht bis Zwölf (genauso belanglos wie der Name) auftauchten, kamen erst Pleitgen als Hörfunkdirektor, der dann zum Intendanten "befördert" wurde und von Thomas Roth als HF-Direktor abgelöst wurde. Beide machten es nicht wirklich besser, sondern hechelten den anderen Anstalten irgendwie hinterher. Genau! 1LIVE wurde aus der Taufe gehoben und der WDR wurde tiefergelegt - allerdings das Niveau. Und unter Frau Piel, die ja immerhin 10 Jahre das Amt ausübte, bevor auch sie Intendantin wurde, ist auch nicht viel Neues passiert. Danach folgte Wolfgang Schmitz. Wolfgang wer? Und Buhrow, der immer noch diese blassen Anzüge (ich wollte nicht geschmacklos sagen; habe ich ja auch nicht) und seltsamen Krawatten aus seiner Tagesthemen-Zeit aufträgt, holte 2013 eine gewisse Frau Weber. Doch was hat sie seitdem eigentlich zustande gebracht? Sie hat nicht einmal ein Antenne NRW hinkopiert bekommen (bitte, bitte nicht unterstellen, dass ich mir das je gewünscht hätte! Mitnichten. Aber ich habe es immerhin im Bereich des Möglichen gesehen...). Und von öffentlich-rechtlichem Tiefgang möchte ich gar nicht erst reden. WDR 2 klingt, gelinde gesagt, nicht wirklich richtig rund. Es ist nicht einmal erkennbar, wohin die Reise gehen soll. Das Nachrichtenformat wird laufend "optimiert". Trotz (oder gerade?) Vorproduktion ist es - sagen wir einmal - pannenanfällig. Musikalisch ist man mit einer engeren Rotation beim Lokalfunk angekommen. Drei (!!!) "Morningshows" (oder so etwas in der Art) und keine ist wirklich gut - was soll das? Ein Teil der Comedy (oder ist es politisches Kabarett?) klingt irgendwie unsortiert. Insgesamt wirkt WDR 2 wie eine große, nicht endende Baustelle. Und man hat den Eindruck, dass es nicht besser, sondern eher schlimmer wird. Wie vor einigen Jahren die Baustelle auf der A1 zwischen Bremen und Hamburg. Nun gut, da fluppt es heute richtig gut. Da bleibt ja dann noch ein wenig Hoffnung für WDR 2.