• Diese Kategorie ist für die Diskussion über die Programminhalte der Sender gedacht. Über Senderstandorte und Empfang kann sich unter "DX / Radioempfang" ausgetauscht werden. Wir bitten um Beachtung!

Vereinheitlichung der ARD-Radioprogramme

Übrigens hat der SWR seinen Nachrichteneifer zur halben Stunde schon wieder beendet. Es war also am Montag doch Zufall statt publizistischer Ehrgeiz.
Der Baden-Badener "Infoturbo" zwischen 20 und 22 Uhr ist seit Donnerstag wieder aktiv. Für SWR-Verhältnisse im positiven Sinne tatsächlich verwunderlich. Ich hatte erwartet, SWR AKTUELL würde sich (ähnlich wie am Wochenende) zumindest um halb an die Nachrichten von hr-iNFO klammern.

PS - zum Threadtitel: schlicht "Vereinheitlichung der ARD-Radioprogramme"?
 
"Vereinheitlichung" beschreibt meiner Meinung nicht, was in den ARD-Radioprogrammen gerade passiert. Das bedeutet ja eigentlich, dass sich getrennte Systeme annähern, wobei nicht meint, dass etwas komplett aufgegeben wird. Einstellungen von Sendungen/Programmschienen und Einsparungen sollte man ruhig auch so nennen.
 
Aber die Programme werden zusammengeschaltet, am Abend, am Wochenende, und damit auch vereinheitlicht. Bisher gab es Programmaustausch, wenn einzelne Hörspiele oder Radiofeatures ausgetauscht wurden. Nun gibt es ein Einheitsprogramm, stundenlang auf allen Wellen zu den jeweiligen Zeiten. Und dadurch wird übrigens kaum etwas eingespart, mit Sparereien hat das also gar nichts zu tun. Es geht schlicht um phantasielosen Abbau von gehaltvollen Sendungen.

Davon abgesehen, tun sich die Sender unterschiedlich leicht oder schwer damit, Mitreden! am Montag- und am Donnerstagabend in den Infowellen auf ihre Website zu bringen. Das Thema der Sendung stand heute Abend bei hr-info und bei br24 nicht in der Programmübersicht.

Die Sendung ist auch weiterhin nicht als vollwertiger Podcast verfügbar. Ich höre Podcasts über meine bevorzugten Podcatcher und brauche dazu den RSS-Feed, den die ARD-Audiothek nicht mitteilt. In der ARD-Audiothek fehlen mir alle Podcasts, die nicht aus dem Universum der ARD stammen. Ja, die gibts auch. Gerade nachgschaut: Auch bei Apple Podcasts weiterhin kein Mitreden! Die ARD bewegt sich im Abseits.
 
Meine Prognose wäre, dass es die Sendung nicht lange geben wird. Sie ist nicht sichtbar, und sie wird nicht einheitlich präsentiert. Das Hin und Her zwischen den drei gebenden Anstalten bekommt alledem nicht gut.
 
Meine Prognose wäre, dass es die Sendung nicht lange geben wird. Sie ist nicht sichtbar, und sie wird nicht einheitlich präsentiert.
Sie wird zu wenig beworben (wobei wir ja auch kein Teasing provozieren wollen, gell?), aber sie ist in ihrem Format konstant. Was soll daran nicht einheitlich sein? Dass verschiedene Anstalten geben, merkt man doch nur, wenn man den Stream anschaut, ob der Optik.
 
Man vergleiche die Sendungen über die idee fixe, eine Wehrpflicht wieder einzuführen, vom NDR und vom BR. Letzerer lud einfach nur Bundeswehr-Fans ins Panel ein. Ich mochte die ruhige und norddeutsche Moderation, das Understatement und die Neutralität. Das gibt es jetzt nur noch alle drei Wochen, und weil es keinen Podcast-Feed gibt, kann man es auch nicht wirklich komfortabel nachhören. Die Redezeit war mein Anker im Abendprogramm seit dem Lockdown geworden. Perdu.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn da am Ende überhaupt was gehaltvolles kommt und nicht nur Podcasts oder Automation...
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn da am Ende überhaupt was gehaltvolles kommt und nicht nur Podcasts oder Automation...
Derzeit zeigt sich weiterhin eine bestürzende Planlosigkeit. Es scheint mehr zufällig zu sein, was dabei herauskommt, als dass es ein Konzept gäbe.

Was mich angeht, so habe ich mich auch auf den Weg gemacht, und ich denke, das sinkende Schiff ARD, das sich derzeit selbst versenkt, kann man nicht mehr retten.

Ein Vergleich gefällig? Das ist eine muskjournalistische Sendung, die vorgestern abends ab 21 Uhr auf France Inter lief:

 
Zuletzt bearbeitet:
  • Like
Reaktionen: JP
Über den Kahlschlag wird doch schon seit Jahren diskutiert. Es ist wie überall im öffentlichen Dienst: Man wartet, bis die Leute in Rente gehen. In diesem Fall war die Verrentung der Baby Boomer in den Häusern die Schwelle. Die Intendanten und Wellenleiter gehören der nächsten Generation an.

Die Planlosigkeit sieht man vielleicht am besten, wenn man die Entwicklung bei der ARD mit Österreich 1 vergleicht. In DE kann man sich nur noch auf ein absolutes Minimum für ein „Mantelprogramm“ einigen, während Österreich sein Kulturprogramm aufbaut. Da gibt es Live-Übertragungen von Kabarettabenden und ziemlich hochwertige Gesprächssendungen, die hier vielleicht noch mit dem SWR Kultur Forum vergleichbar wären. Soviel Ende war tatsächlich noch nie im deutschen Hörfunk.

Das alles hat freilich auch Auswirkungen auf dieses Webforum, denn die Stimmung ist ja schon seit längerem ziemlich im Keller. :(
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Gejammere hier ist ja nicht mehr mit anzuhören!

Ich finde, dass radio3 einen mutigen und wundervollen Schritt gemacht hat. Kulturjournalismus, Jazz, Theater, Oper, Themen.
Genauso geht es bei mir beim "neuen" Bayern2. Für mich fühlt sich das Programm zwar ungewohnt an, da ich das alte Programmschema sehr liebte und intensiv hörte. Aber ich empfinde gar keinen Kahlschlag. Ich empfinde Bayern2 weiterhin als Einschaltradio. Trotz der formartierten Durchhörbarkeit. Ich bewundere die weiterhin langen Interviews am Morgen, die langen Wortstrecken am Tage, die ausführlichen Nachrichten, die Kulturberichterstattung, den Bücher-Salon, der Film-Salon uvm.

Übrigens habe ich radio3 (bzw. den Vorgänger) vorher niemals eingeschaltet. Jetzt höre ich hier hin und wieder zu.

Ich nehme an, dass die schlechte Stmmung vor allem daher rührt, dass viele "ihr" Programm unverändert bis an ihr Lebensende hören möchten.
Ich allerdings empfinde die bisherigen Entwicklungen als eher spannend und sie motivieren mich noch mehr, mal wieder irgendwo reinzuschalten.

Und man möge mir verzeihen, wenn ich sage, dass es in der heutigen Zeit schon zumutbar ist, Sendungen ohne messbare Zuhörer (die aber trotzdem wertvoll sind) - z.B. Nachtstudio Bayern2 - als Podcast abzurufen.
 
Radio 3 und Bayern 2 sind ja keine zusammengelegten ARD-Programme.

Da wo es um gemeinsame Programmelemente geht, ist leider Schlimmes Langweiliges zu befürchten.
"Zeiglers wunderbare Welt des Pop"
wird nicht Bestandteil des Mantels für die pop-orientierten Kulturprogramme sein
Wenn da am Ende überhaupt was gehaltvolles kommt und nicht nur Podcasts oder Automation...
Derzeit zeigt sich weiterhin eine bestürzende Planlosigkeit. Es scheint mehr zufällig zu sein, was dabei herauskommt, als dass es ein Konzept gäbe.

So ist auch die Erfahrung mit den bisherigen Gemeinschaftsangeboten der ARD im Radio: die Programme der Nachtversorgung - eher unter Durchschnitt, oder das gemeinschaftliche ARD-Kulter-Sommerradio - eher langweilig als Radio-Festival.

Dabei läge in der Konzentration des best of best und hoffentlich auch ein Zusammenlegen beim Etat eine große Chance. Die Hoffnung stirbt zuletzt ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich stimme dir, was das Radio-Festival angeht, sehr zu!
Den Rest sehen wir mal. Hier haben immer alle "die schlimmsten Befürchtungen".
Und wenn man einzelne Programme oder Sendungen ansieht, könnte man das auch so meinen.

Allerdings habe ich das Gefühl, dass hier in dem Forum der Blick auf das Gesamtkonzept einer Anstalt zu kurz kommt. Siehe WDR.
Wie habe ich in den neunziger Jahren WDR2 geliebt. Und jetzt? WDR2 höre ich nicht mehr. Dafür aber auch WDR5. Der WDR hat seine Programme ungekrempelt und zeitgemäßer gestaltet. Und die Hörerzahlen in allen Programmen geben dem WDR recht.

Ich rufe zu etwas mehr Gelassenheit auf.
In den Abendprogrammen kann und sollte man viel kooperieren, weil dort so gut wie keine Zuhörerschaft existiert.

Und hauptsächlich sollte man in den Pop-Programmen und News-Programmen, möglichst viel abend zusammenlegen, um eben zu sparen.
 
Zurück
Oben