Gendern im Radio

Beide Standpunkte haben in dieser Debatte ihre Berechtigung.
Nein! Gender-Sprech ist aufgezwungene Ideologie, welche sogar Sehbehinderte ausschließt. Einzig der Schutz der deutschen Sprache als höchstes Kulturgut hat seine Berechtigung.
Im Streit um gendergerechte Sprache sollte man nicht dem Zeitgeist nachgeben. Ich erwarte, dass das auch der ÖRR endlich kapiert, Gender-Sprech unterlässt & die Sprache des Volkes spricht. Der hr mit der Vorstellung seiner Moderatoren ist ein abschreckendes Beispiel für Gehirnwäsche. Zugleich Spiegelbild unserer Gesellschaft.:thumbsdown:
 
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Interresant finde ich, dass nicht durchgängig gegendert wird, sondern selektiv. Von Rechtsextremistinnen und Rechtsextremen ist genauso wenig die Rede wie von AfD-Wählerinnen und -Wählern. Die guten werden gegendert, die bösen nicht.
Hier muss ich einmal die Gedenkstätte zur Wannseekonferenz in Berlin loben. Diese verwendet in ihrem Audio-Guide die Beidnennung, das allerdings wirklich konsequent bei allen, weshalb sowohl von "Jüdinen und Juden" als auch von "Täterinnen und Tätern" die Rede ist. Das fiel mir und einigen Freunden direkt angenehm auf, als wir vor einiger Zeit mal dort waren. Wenn schon, dann bitte so.
 
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Interresant finde ich, dass nicht durchgängig gegendert wird, sondern selektiv. Von Rechtsextremistinnen und Rechtsextremen ist genauso wenig die Rede wie von AfD-Wählerinnen und -Wählern. Die guten werden gegendert, die bösen nicht.
Also ich hab das eher erlebt, dass entweder alles gegendert wird oder nichts. Macht ja auch am ehesten Sinn. Sehr oft ist in den Medien von Faschist*innen die Rede.
Ich persönlich würde mir gern dazu ein Regelwerk wünschen, wie richtig gegendert wird. Mit Formen, Regeln, so wie übliche Grammatik- und Deutschregeln verfasst sind.
 
Alle echauffieren sich drüber, für mich klingt es allerdings eher wie ein klassischer Versprecher
Klares Nein. Ich glaube, Du kennst den Faden noch nicht so gut. Faustregel: Es ist nicht vorgesehen, dass etwas nicht mit Absicht passiert, dass ein Fehler gemacht wird oder jemand auch nur einen Witz machen will, falls sich das Beispiel nur irgendwie als vermeintlichen Beweis für die Unsinnigkeit oder Lächerlichkeit des Genderns benutzen lässt.

Ansonsten hast Du freie Wahl. Beidnennung ist manchmal zu loben, weil es ja ohne das doofe Sternchen ist. Wahlweise kannst Du aber auch ein "Hörerinnen und Hörer" zum politischen Statement hochjazzen, das nichts als Publikumsverachtung ausdrücken soll. Wenn ein Text vollständig gegendert ist, ist er natürlich unlesbar. Wenn wenn ein Text nur teilweise gendert, muss selbstverständlich scharf an den Pranger gestellt werden, dass selbst diejenigen, die gendern, sich nur noch in Inkonsequenz flüchten können usw. Der Beliebigkeit der Kritik sind keine Grenzen gesetzt.
 
Ansonsten hast Du freie Wahl. Beidnennung ist manchmal zu loben, weil es ja ohne das doofe Sternchen ist. Wahlweise kannst Du aber auch ein "Hörerinnen und Hörer" zum politischen Statement hochjazzen, das nichts als Publikumsverachtung ausdrücken soll. Wenn ein Text vollständig gegendert ist, ist er natürlich unlesbar. Wenn wenn ein Text nur teilweise gendert, muss selbstverständlich scharf an den Pranger gestellt werden, dass selbst diejenigen, die gendern, sich nur noch in Inkonsequenz flüchten können usw. Der Beliebigkeit der Kritik sind keine Grenzen gesetzt.
Tja, zu dumm aber auch, dass jene, die das Gendern ablehnen, gar keine so homogene Masse sind, die man alle in einen Sack stecken und draufhauen kann. Was Du beschreibst, hat doch vor allen Dingen mal mit den unterschiedlichen Ansichten unterschiedlicher User zu tun. Da gibt es welche, die schon die Beidnennung als zu viel empfinden, da gibt es welche, die erst dann ein Problem mit dem Ganzen haben, wenn Worte durch Sternchen auseinandergerupft werden, da gibt es welche, die sich nur dann an dem Ganzen stören, wenn der Eindruck entsteht, es würden frei nach eigener Sympathie nur bestimmte Begriffe gegendert und so weiter. Von den verschiedenen Einstellungen und Ansichten, was damit zusammenhängende Themen wie Intergeschlechtlichkeit, Gleichberechtigung und so weiter betrifft, will ich erst gar nicht anfangen. Da ist durchaus ein breites Spektrum vorhanden, innerhalb dessen selbst entschiedene Gegner des Genderns sehr kontrovers miteinander diskutieren können, was hier, wenn auch nach meinem Dafürhalten viel zu selten, auch schon passiert ist.
Aber gut, wenn man diesen Umstand berücksichtigt, dann funktioniert das natürlich nicht mehr so gut, alle, die diese großartige und segensreiche neue Sprachidee, die uns dummen, unsensiblen Menschen dankenswerterweise geschenkt wurde, um jetzt mal wirklich und echt was für die Gerechtigkeit zu tun, aus verschiedenen Gründen irgendwie gar nicht mal so toll finden und das zumeist ja auch durchaus begründen können, als eine einzige, sinnlos pöbelnde und sich dem Fortschritt verweigernde Masse darzustellen, die sich gegenseitig permanent in ihrer Echokammer beipflichtet und hochschaukelt. Irgendwie logisch, dass da Deinerseits an einer tiefergehenden Differenzierung kein Interesse vorhanden ist.
 
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Einzig der Schutz der deutschen Sprache als höchstes Kulturgut hat seine Berechtigung.
Im Streit um gendergerechte Sprache sollte man nicht dem Zeitgeist nachgeben.
Dir ist aber schon klar, das sich das komplett widerspricht? Sprache hat sich immer und zu aller Zeit dem Zeitgeist angepaßt, denn sie hat sich über die Jahrtausende immer wieder verändert. Und diese Veränderung beruhte logischerweise immer auf dem jeweiligen Zeitgeist. Auf was auch sonst? Neue Worte kamen hinzu, andere verschwanden, Bedeutungen von Worten veränderten sich - das nennt man Entwicklung der Sprache.
Die Floskel vom "Schutz der deutschen Sprache als höchstes Kulturgut" ist eine gern benutzte, aber nur schwer zu haltende Phrase. Kannst ja mal in 100 bis 200 Jahre alten Büchern blättern. Das damals verwendete und aus heutiger Sicht reichlich gestelzt wirkende Deutsch würde heute niemand mehr für voll nehmen. Inzwischen ist die deutsche Sprache mehr als nur "verdenglischt", von komplett entstellenden Floskeln, wie sie insbesondere in der Jugend im Umlauf sind, fange ich gar nicht erst an. Gendern ist da höchstens eine Fußnote in der Geschichte der Sprache. Es klingt schräg und es ist in verschiedender Hinsicht nicht praktikabel. Das haben mittlerweile selbst große Teile der Grünen gemerkt. Insofern ist das weiter diskutieren über das Gendern ziemlich albern. Es wird auf kurz oder lang wieder verschwinden.
 
Stimmt. Unter anderem auch deshalb bin ich inzwischen auf dem Standpunkt, das sich dieses Gendersprech von selbst erledigen wird. Von der großen Mehrheit der Bevölkerung wird es ohnehin nach wie vor abgelehnt. Und das ist aus bekannten Gründen auch gut so. Allein das wir hier immer noch heiß diskutieren darüber, gibt dem Ganzen im Grunde mehr Aufmerksamkeit als nötig.
 
Oder es gibt in Zukunft eine "Parallel-Sprache". In Firmen und Werbung/Marketing wird gegendert, die "Straße" gendert nicht. In der Werbung wird ja auch eine immer schlimmere Wortwahl (oft aus dem amerikanischem) angewandt. Ich sage nur "Nutzererlebnis" hier und Superlative dort.
Oder wer spricht schon so wie in diesem Artikel über RIC-TV

durchgeknallten Minderheit
...muss man nun jetzt auch nicht unbedingt sagen. Die Stimmung unter uns Menschen ist schon aufgeheizt genug
 
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Neue Worte kamen hinzu, andere verschwanden, Bedeutungen von Worten veränderten sich - das nennt man Entwicklung der Sprache.
Ich glaube, hier muss man unterscheiden zwischen neuen Worten und neuer Grammatik. Neu in die Sprache aufgenommene Wörter, entweder aus anderen Sprachen und Kulturen übernommen, oder aufgrund technischer Innovationen oder gesellschaftlichen Entwicklungen neu entstanden, sind eine immerwährende und gesunde Veränderung/Ergänzung, sie gehen einher mit dem Verschwinden althergebrachter Wörter, die schlicht nicht mehr gebraucht werden.
Etwas ganz anderes ist es aber, wenn Grammatik gewaltsam verändert wird, und darum handelt es sich beim Gendern. Das ist ein Vorgang, der ganz klar mit einer politischen Absicht verbunden ist, der mehr oder weniger ein erzieherisches, belehrendes, bekehrendes Momentum beinhaltet, auch noch verstärkt um einen moralischen Impetus: Machst Du nicht so mit, wie wir es Dir vormachen, dann stehen Deine charakterlichen Eigenschaften in Frage. Das nenne ich nicht "Entwicklung der Sprache", sondern "Missbrauch der Sprache".
 
Dem würde ich gar nicht widersprechen. Diese oft vermutete "politische Absicht" kann ich allerdings nur bedingt erkennen. Es gibt in keinerlei politischem Gremium eine Pflicht zum Gendern und es gibt auch keinerlei Gesetzesvorlagen oder sonstige politische Vorschriften, die das Gendern irgendwo gesetzlich verankert vorschreibt. Was da an einigen Unis passiert, ist ein uni-internes Unding, wogegen man an sich klagen könnte und aufgrund fehlender gesetzlicher Grundlagen auch ohne weiteres Recht bekommen sollte. Es tut halt nur niemand, warum auch immer.
 
Aber niemals auf Geheiß einer durchgeknallten Minderheit
Das passiert doch auch gar nicht. Es entwickelt sich normal heraus. Dass es seine Zeit braucht, bis jeder damit fein ist, ist doch völlig normal, das gibt's immer schon, seit sich Sprache wandelt. Früher fanden viele die damaligen Veränderungen auch nicht immer gut. Das pendelt sich noch ein. Nicht von heute auf morgen, aber über die Jahrzehnte hinweg. Immer mehr junge Leute, die jetzt 20 und älter sind, gendern. Wenn die erstmal älter geworden sind und eigene Familien haben, klappt das von ganz alleine.
Was da an einigen Unis passiert, ist ein uni-internes Unding, wogegen man an sich klagen könnte und aufgrund fehlender gesetzlicher Grundlagen auch ohne weiteres Recht bekommen sollte. Es tut halt nur niemand, warum auch immer.
Ganz einfach. Die Leute dort akzeptieren das und sehen es nicht als Gefahr, sondern als Nutzen von dem profitiert werden kann. Warum also klagen?
Ich klage doch auch nicht gegen Dinge, die mir gefallen oder von denen ich was lernen kann.
Etwas ganz anderes ist es aber, wenn Grammatik gewaltsam verändert wird, und darum handelt es sich beim Gendern.
Nein. Wo siehst du das? Auch Grammatik hat sich über die Jahrhunderte und Jahrzehnte stetig verändert. Und heutzutage versucht man die unterschiedlichen menschlichen Ausprägungen, die es schon immer gab eben auch in der Sprache sichtbar machen. Es ist nichts anderes, als wie du es hier wunderbar beschrieben hast:
Ich glaube, hier muss man unterscheiden zwischen neuen Worten und neuer Grammatik. Neu in die Sprache aufgenommene Wörter, entweder aus anderen Sprachen und Kulturen übernommen, oder aufgrund technischer Innovationen oder gesellschaftlichen Entwicklungen neu entstanden, sind eine immerwährende und gesunde Veränderung/Ergänzung, sie gehen einher mit dem Verschwinden althergebrachter Wörter, die schlicht nicht mehr gebraucht werden.
Nichts anderes erfolgt beim Gendern.
Schließlich sind auch alle anderen gängigen Grammatikregeln irgendwann mal festgelegt worden. Dass sich diese wandeln und über die Jahre verändern ist doch normal.
 
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Es entwickelt sich normal heraus.
Das ist aber nicht der Fall, denn es kommt nicht aus dem Volk als Ganzes, sondern aus einer sich Elite dünkende Minderheit.

Letztens übrigens gehört: Die Rechtsanwältin XYZ sagte... Gesprochen in der Art, dass die Dame sagte "Die Rechtsanwält[Päuschen]in XYZ...
Wenn das Volk es so will, bitte gerne. Mir ist es egal, denn es wird in den Medien von denen, die es eigentlich besser wissen müssten, soviel Schindluder mit der deutschen Sprache getrieben, dass es einem angst und bange werden kann.
 
Ganz einfach. Die Leute dort akzeptieren das und sehen es nicht als Gefahr, sondern als Nutzen von dem profitiert werden kann. Warum also klagen?
Weil es keinen Nutzen hat. Es klingt nicht, es spricht sich auch nicht vernünftig. Selbst diverse Sprachwissenschaftler, die es ja nun aus beruflichen Gründen tatsächlich besser wissen müßten, halten es schlicht für nicht praktikabel. Ich bleibe dabei: Das Anliegen des Gendern ist nachvollziehbar und auch durchaus berechtigt, die Umsetzung ist allerdings einfach nur Murks.

Und heutzutage versucht man die unterschiedlichen menschlichen Ausprägungen, die es schon immer gab eben auch in der Sprache sichtbar machen.
Dagegen ist ja gar nichts einzuwenden. Aber es muss halt der Sprache auch gerecht werden. Sprache ist dafür da, um sich miteinder verständigen zu können. Und ob dabei für Aussenstehende nicht deutbare Kunstpausen in Worten der richtige Weg sind, darf dann doch angezweifelt werden.
 
Immer mehr junge Leute, die jetzt 20 und älter sind, gendern.
Ich zitiere mich selbst... Wobei es schon interessant ist, dass die Genderbefürworter es immer wieder mit diesen Fakenews probieren:
Da war der Wunsch wohl Vater des Gedankens...


 
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Weil es keinen Nutzen hat. Es klingt nicht, es spricht sich auch nicht vernünftig.
Ansichtssache. Es gibt viele deutsche Ausdrucksarten, die sich seltsam anhören und trotzdem verwenden wir sie. Das Gendern ist da doch überhaupt kein herausstechendes Phenomän. Ich finde es geht sehr leicht von den Lippen, im Vergleich zu vielen anderen deutschen Wörtern.
nicht deutbare Kunstpausen
Natürlich sind die deutbar, zumal es das in förmlichen Briefen oder Texten als Schreibung z. B. in Form von "SchülerInnen" oder "Schüler/innen" bzw "KundInnen" und "Kund/Innen" schon immer gab. Es verbalisiert sich doch nur weiter in die Alltagssprache ein.
Der Ursprung reicht da sehr weit zurück.
Es lässt sich doch aus anderen Formen herleiten. Sorry, aber das ist sprachliches Grundwissen.
Das ist aber nicht der Fall, denn es kommt nicht aus dem Volk als Ganzes, sondern aus einer sich Elite dünkende Minderheit.
Das ist doch normal. Sprache entwickelt sich schon immer im Kleinen heraus und so ist das auch beim Gendern. Es wird ja immer durch die Gruppen weitergereicht und das war schon immer so. Anders geht das doch auch gar nicht.
 
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Das ist doch normal. Sprache entwickelt sich schon immer im Kleinen heraus und so ist das auch beim Gendern. Es wird ja immer durch die Gruppen weitergereicht und das war schon immer so. Anders geht das doch auch gar nicht.
Dazu fällt mir die Tatsache ein, dass es lange Zeit kein Wort für die Umschreibung "nicht durstig" gab.
Wenn ich mich richtig erinnere gewann dann bei einer Art Wettbewerb das neue Wort "sitt". Im alltäglichen Gebrauch ist es mir aber niemals untergekommen, und ausgesprochen habe ich es auch nie.
 
Das Gendern ist da doch überhaupt kein herausstechendes Phenomän.
Schreib erstmal "Phänomen" korrekt.
Sorry, aber das ist sprachliches Grundwissen.
Setzen. Sechs! Und da du ja hier alle fundierten Beiträge der Foristen anzweifelst:
Leider haben wir keine Regierung, die diesen Sprachdurchfall verbietet. Aber wenigstens den Rat für deutsche Rechtschreibung. Der hat die Aufnahme von Asterisk („Gender-Stern“), Unterstrich („Gender-Gap“), Doppelpunkt oder anderen verkürzten Formen zur Kennzeichnung mehrgeschlechtlicher Bezeichnungen im Wortinnern in das Amtliche Regelwerk der deutschen Rechtschreibung nicht empfohlen. Alles klar?!🧐
 
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Es entwickelt sich normal heraus.
Nein, tut es eben nicht. Es ist nicht der Weg, den wir sonst bei sprachlichen Veränderungen sehen, dass sich eine neue Entwicklung durchsetzt und sich dadurch einbürgert, sondern ummgekehrt etwas einzubürgern versucht wird, bevor es sich durchsetzt, eben weil sich immer deutlicher abzeichnet, dass es sich wohl von allein nicht durchsetzen wird.
Früher fanden viele die damaligen Veränderungen auch nicht immer gut.
Ja. Aber war das dann auch eine so klare Mehrheit in der Bevölkerung? Ich denke, wenn früher irgendeine sprachliche Mode überwiegend nicht auf Anklang stieß, setzte sie sich einfach nicht durch.
Das pendelt sich noch ein.
Entsprechend einer natürlichen Sprachentwicklung sollte es sich tatsächlich einpendeln, und zwar insofern, als es sich wegen überwiegender Ablehnung nicht durchsetzt und allenfalls als anekdotenhafte Randnotiz in der Geschichte der deutschen Sprache zurückbleiben wird.
Immer mehr junge Leute, die jetzt 20 und älter sind, gendern.
Ich möchte auch für diese Generation erhebliche Zweifel daran anmelden, dass das irgendwann einmal die Mehrheit sein wird.
Ganz einfach. Die Leute dort akzeptieren das und sehen es nicht als Gefahr, sondern als Nutzen von dem profitiert werden kann. Warum also klagen?
Ich klage doch auch nicht gegen Dinge, die mir gefallen oder von denen ich was lernen kann.
Davon ab, dass der Nutzen des Genderns wenn überhaupt, dann nur deutlich schwerer ersichtlich als die Nachteile ist, finde ich, man kann durchaus dagegen klagen, weil das, was da passiert, einfach jeder Grundlage entbehrt. Da werden Leuten Punkte abgezogen, weil sie weiter nichts tun als die Sprache in deren festgelegten grammatikalischen Regeln zu verwenden. Das fände ich selbst, wenn ich selbst gendern würde, ungerecht meinen nichtgendernden Komilitonen gegenüber. Mir ist nämlich unklar, wie das gerechtfertigt werden können sollte und ich kann nur hoffen, dass ich in meinem Studium keine solchen Vorgaben haben werde, für mich, aber auch für meine Professoren, denn da sähe ich dann doch einen ganz erheblichen Diskussionsbedarf.
Auch Grammatik hat sich über die Jahrhunderte und Jahrzehnte stetig verändert.
Ja, hat sich verändert, wurde es aber nicht vorsätzlich.
Dass sich diese wandeln und über die Jahre verändern ist doch normal.
Siehe oben!
Das Gendern ist da doch überhaupt kein herausstechendes Phenomän.
Doch, weil es eben keine natürliche Entwicklung durchgemacht hat, wie viele dieser mit der Zeit oft umgedeuteten oder abgewandelten Redewendungen, sondern einfach von vorn herein seltsam klang, daher mehrheitlich nicht auf Anklang stieß und trotzdem von einigen Jüngern mit einer geradezu erschreckenden Wehemenz als Fortschritt, als Lösung oder gar, wie neulich von einer Freundin gehört, als "irgendwann das neue normal" postuliert wird. Und die, die sich nicht dafür erwärmen können, schließen nach der Argumentation vieler dieser Jünger vorsätzlich Menschen aus, sind rückschrittlich, fürchten um ihre Prevelegien und erkennen Veränderungen nicht an, obwohl sie zumeist nie irgendwas in diese Richtung gesagt haben, sondern einfach nur ihre Sprache so sprechen wollen, wie sie es schon die ganze Zeit tun. Glücklicherweise sind nicht alle Verfächter des Genderns so. Mit der erwähnten Freundin hatte ich eine durchaus interessante Diskussion zu dem Thema, an deren Ende wir beide den Standpunkt des jeweils anderen wenn auch gewiss nicht teilen, so doch nachvollziehen konnten. Wir einigten uns letztlich darauf, dass wir uns wohl nicht einigen können werden und damit war es dann auch gut. Weder werde ich ihr versuchen, das Gendern abzugewöhnen, noch wird sie mich von der Richtig- und Notwendigkeit desselben zu überzeugen versuchen. Sie kann gendern, wenn sie wirklich der Meinung ist, dass das irgendwas hilft und ich kann weiterhin so sprechen, wie es die nach wie vor gültige Grammatik des Deutschen vorsieht. So ist doch alles in Ordnung, mehr wollen wir beide doch gar nicht. Und die ganze Sache wäre doch überhaupt kein Problem, wenn, ja wenn doch alle auf beiden Seiten so kompromissbereit wären. Klar, im öffentlichen Raum sollte es schon verbindliche Regeln geben und das wäre eben meiner Ansicht nach am besten die gültige Grammatik, aber privat, in Hausarbeiten und so weiter sollen meinentwegen jene, denen das wichtig ist, gendern dürfen, solang jene, die davon nichts halten, es dann auch genauso seinlassen dürfen.
Dazu fällt mir die Tatsache ein, dass es lange Zeit kein Wort für die Umschreibung "nicht durstig" gab.
Wenn ich mich richtig erinnere gewann dann bei einer Art Wettbewerb das neue Wort "sitt". Im alltäglichen Gebrauch ist es mir aber niemals untergekommen, und ausgesprochen habe ich es auch nie.
Womit wieder einmal bewiesen wäre, dass künstlich und zu einem bestimmten Zweck entwickelte Sprache sich zumeist nicht durchsetzen kann. Könnte sie es, hätte ich wohl nicht Englisch, sondern Volapük oder Esperanto als erste Fremdsprache in der Schule gelernt.
 
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Gibts denn überhaupt nicht-künstliche Sprache? Nahezu jede Entwicklung hat doch irgendwann mal einer angestoßen. Die ganz normalen deutschen Grammattik- und Rechtschreiberegeln, die jeder in der Schule lernt, kamen doch auch nicht aus heiterem Himmel zu uns. Da haben sich Menschen Gedanken gemacht, wie man sprachlich etwas am besten ausdrücken kann und dies dann unters Volk gebracht. Ebenso die Veränderung von Schreibweisen mancher Wörter, Wortgruppen oder die Grammattik in Sätzen. Nichts anderes passiert beim Gendern jetzt wieder.
Doch, weil es eben keine natürliche Entwicklung durchgemacht hat
Woran machst du das fest? Und woher will man wissen, dass anderes ne natürliche Entwicklung durchgemacht hat? Es polarisiert doch nur, sonst nichts. Leider auch, weil viele keine richtige Ahnung davon haben und es daher von vorneherein ablehnen.
Und die, die sich nicht dafür erwärmen können, schließen nach der Argumentation vieler dieser Jünger vorsätzlich Menschen aus, sind rückschrittlich, fürchten um ihre Prevelegien und erkennen Veränderungen nicht an, obwohl sie zumeist nie irgendwas in diese Richtung gesagt haben, sondern einfach nur ihre Sprache so sprechen wollen, wie sie es schon die ganze Zeit tun.
Woher kommt eigentlich immer wieder dieses Vorurteil? Niemand hat das je so ausgesprochen oder gesagt "ihr müsst jetzt alle Gendern, das ist richtig und wichtig!". Wenn das von manchen so verstanden wird, ist das deren Sache.
Sprache ist nichts was man befürwortet oder wo man dagegen ist, man nutzt sie einfach.
Diese gante Diskussion gibts auch so wahrscheinlich nur im deutschsprachigen Raum, das ist generell ein aktuelles Phenomän bei uns, dass vieles, was gerade dabei ist sich neu herauszuentwickeln, von gewissen Menschen sofort abgelehnt wird, anstatt das Offenheit gezeigt wird und es sich mal genauer angeschait wird.
wäre eben meiner Ansicht nach am besten die gültige Grammatik, aber privat, in Hausarbeiten und so weiter sollen meinentwegen jene, denen das wichtig ist, gendern dürfen, solang jene, die davon nichts halten, es dann auch genauso seinlassen dürfen.
Es wird doch wohl Gründe haben, warum sich Unis und Hochschulen mit dafür entschieden haben, das so zu verlangen.
Dass Gendern keine Regelmäßigkeiten hat, ist ebenso falsch.
 
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Da werden Leuten Punkte abgezogen, weil sie weiter nichts tun als die Sprache in deren festgelegten grammatikalischen Regeln zu verwenden.
Und das ist genau das was mich an dieser Wokeness so derart auf die Palme bringt.
Jeder soll tun und lassen was er möchte, um es jetzt mal überspitzt auszudrücken, aber wenn einer eben nicht gendern möchte führt das in dem Fall dann eben zu Punktabzug. Dabei steht das dann ja im krassen Gegensatz zur woken Weltanschauung der Genderbefürworter.
 
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