Wer erinnerte sich darüber hinaus nicht an die Geschichten von Heerscharen Gebildeter und hoch qualifizierter Flüchtlinge. Hier gab es Fake News statt Fakten.
Ich darf daran erinnern, daß das Schlagwort von den Fachkräften vor allem von der Wirtschaft verbreitet wurde. Meistens noch eingeschränkt durch ein "zukünftige". Gerade Herr Zetsche ist mir diesbezüglich gut in Erinnerung geblieben.
Außerdem - tatsächlich trafen gerade zu Beginn der Krise recht viele gut ausgebildete Menschen in Deutschland ein. Erstens weil die sich eine schnelle Flucht meistens leisten konnten, zweitens weil Leute mit ein bißchen Bildung, Weitblick und einem ordentlichen Netzwerk die Zeichen der Zeit manchmal recht schnell erkennen - und nicht zuletzt drittens weil sich solche Menschen auch gerne politisch aktiv gegen das stellen, was sie bedroht. Warum waren in den ersten Flüchtlingswellen so viele Journalisten und Künstler - Musiker, Schriftsteller, Bildende Künstler ...? Weil die aktuelle Entwicklungen auf ihre Weise kommentieren oder ihr Maul aufmachen und ein großes Maul sehr schnell im Fadenkreuz landet.
Daß sich die Quoten im Laufe der Zeit drastisch verschoben haben, daß die "Fachkräfte"-Äußerungen eher in die Einwanderungs- als in die Asylpolitik gehören - geschenkt.
Der ÖR Auftrag nämlich journalistisch sachorientiert und Fakten bezogen zu informieren, wurde konsequent pervertiert und durch eine nicht näher definierte 'Haltung' verwässert. Man könnte die Beispiele fortsetzen (Wahlchancen Hillary Clinton, Brexit etc).
Sagen wir's mal so: solange die Medien vor Ort etwa genauso heftig daneben lagen wie unsere ÖR, kann ich denen keinen Vorwurf draus stricken. Wenn Du jetzt so was angeführt hättest wie Ukrainekrise etc., hätten wir schon eher drüber reden können.
Aktuell wird der Außenseiter und Establishment Bekämpfer Macron tatsächlich als Vertreter einer europäischen Kontinuität verkauft. Auch in diesem Fall ist ein böses Erwachen vorprogrammiert. Der ÖR hat seine Glaubwürdigkeit selbst beschädigt und tut es weiter.
Na ja, definiere "europäische Kontinuität".
Sagen wir's mal so: Macron ist ehemaliger Wirtschaftsminister, darüber hinaus hat er schon sehr genau verstanden, was er an der EU hat. Er weiß, daß er innenpolitisch vor einem Berg von Arbeit steht, sofern er Präsident wird, und das, was ich von seinem Wahlprogramm gelesen habe, klang gar nicht mal so unvernünftig; allerdings glaube ich, daß er zur Umsetzung seiner Ideen nicht auf Kontinuität bei der Europapolitik bauen kann, denn im Fall Frankreich würde das bedeuten: europäische Idee vor sich hindümpeln lassen, hin und wieder mal schmollen und dann am Ende doch mit vor den Karren spannen lassen. Man muß ja nicht mit voller Kraft ziehen. Meiner Meinung nach kann sich das Macron nicht erlauben, der muß die Trommel schon ordentlich rühren, damit man auf internationaler Ebene auch mitbekommt, daß Frankreich wieder mitzieht. Insofern kann ich schon verstehen, daß der ÖR Macron eher als einen Garant für Europa ansieht.
Wobei natürlich auch ganz klar dazu gesagt werden müssen: Macron steht ohne Partei da. Ohne Unterstützung durch entsprechende Mehrheiten ist er ein zahnloser Tiger.
Ein Hinterfragen dieses mit Milliarden Zwangsgebühren finanzierten Systems ist sicherlich angebracht. Eine existentielle Infragestellung auch. Es ist traurig, dass man inzwischen ÖR 'Informationen' durch Konsum ausländischer Medien wie NZZ, BBC, Kurier etc. verifizieren muss.
Es wäre mir neu, daß die NZZ, die BBC oder der Kurier mit Umfrageergebnissen, Prognosen oder Meldungen niemals daneben gelegen hätten ...?
Gruß
Skywise