Deutschlandradio-Empfang nach der UKW-Abschaltung

Einziger Audioeingang: Bluetooth. Halleluja. Schlimmstenfalls DAB-Box und Bluetooth-Transmitter oder komplett neue Anlage.
Das schreit nach einem abgelegten Smartphone mit Bluetooth. Irgendwas auf dem z. B. der Opus Codec läuft:

Falls die "Anlage" nicht so wichtig ist:
@lg74
Die einfachste und unspektakulärste Lösung wäre für deine Freundin ein DAB+-Gerät.
 
Schlager Radio bekommt für Jena, die noch bis Ende Juni mit dem Deutschlandfunk belegte 104,5 MHz, vom Standort Jena/Oßmaritz ab 1.9.2024 zugewiesen. Gleichzeitig wird damit die Zulassung von 2021 für die 90,6 MHz am Standort Jena (Zwätzen) widerrufen.


Die Frequenz in Zwätzen ist nie in Betrieb genommen worden.
 
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Thüringen setzt Prioritäten:

Die Versammlung weist der radio B2 GmbH zur Veranstaltung und Verbreitung ihres Programms „Schlager Radio“ die Frequenz 104,5 MHz am Standort Jena (Oßmaritz) ab 1. September 2024 zu. Die Zuweisung gilt unter der Voraussetzung, dass die Übertragungskapazität der TLM zugeordnet wird und die telekommunikationsrechtliche Frequenzkoordinierung erfolgreich ist. Gleichzeitig widerruft die Versammlung zum 31. August 2024 die Zuweisung der Frequenz 90,6 MHz am Standort Jena (Zwätzen) vom 15. Dezember 2021.

Das wichtigste Informationsprogramm des Landes künftig nur noch nach Geräteneukauf. Die Dudelversorgung bekommt - so die Zustimmung der Staatskanzlei erfolgt - die bislang inhaltlich wichtigste Frequenz der Stadt. Eine größere Demütigung des Bildungsbürgertums kann man gar nicht machen. Die Botschaft ist so klar: "niemand will euch haben, verschwindet am besten". Gerade in Jena ist dieses Signal fatal.

Dieses Land hat vollumfänglich so fertig, diese Gesellschaft ist so verrottet und dekadent, man kann nur noch drauf spucken.
 
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Ab kommendem Jahr geht es in Schleswig-Holstein weiter:
Das wird bereits hier diskutiert:
 
Ab kommendem Jahr geht es in Schleswig-Holstein weiter
Dort werden die abgeschalteten Frequenzen aber kassiert. In Thüringen gedenkt man zumindest bei der TLM, sie teilweise neu zu vergeben.

Soweit mir bekannt, gab es mal eine Art "stillschweigendes Agreement" der Beteiligten, dass im Zuge eines perspektivischen UKW-Endes abzuschaltende Frequenzen nicht erneut ausgeschrieben / vergeben werden. Nur unter dieser Grundbedingung sind Abschaltungen überhaupt möglich, ohne sich selbst regional zu kannibalisieren.

Wenn das nun - die Staatskanzlei hat das zu entscheiden - anders gehandhabt werden soll, könnte ich mir gut vorstellen, dass sich der MDR nochmal sehr genau überlegt, ob er überhaupt irgendwo eine Frequenz im Zuge von Spar-/Optimierungsmaßnahmen freisetzen kann (angekündigt wurde das ja, vor allem für MDR Aktuell und radikal für Sputnik, aber letzteres betrifft ja nicht Thüringen). Das Geld, das sie dann weiterhin in den Betrieb dieser Frequenzen stecken müssten, fehlte somit an anderen Stellen.

Aber das Thema "MDR" hat sich ja genauso wie das Thema "DRadio" für Thüringen u.U. recht zeitnah sowieso komplett erledigt. Dann wäre der Ochsenkopf zusammen mit Kreuzberg und dem Hohen Meißner sowie Torfhaus wieder thüringer Grundversorgung mit Programmen aus dem Geltungsbereich des Grundgesetzes. Ob dann auch wieder Blau(!)hemden die Ochsenkopfantennen von den Dächern holen und manche der unter diesen Dächern Wohnenden gleich mitnehmen werden, so wie Anfang der 1960er Jahre?

Mit Kenntniserlangung des Vorhabens der Neuvergabe der Jenaer 104,5 an Privatfunk müsste das DRadio eigentlich selbst vom dortigen UKW-Ausstieg Abstand nehmen.
 
Thüringen setzt Prioritäten:
Nee, nicht Thüringen, sondern der DLF. Und diese Priurität heißt eben DAB+. Was soll die TLM Deiner Ansicht nach tun? Den DLF dazu zwingen, seine UKW-Frequenz am Standort Jena in Betrieb zu halten?
Die Botschaft ist so klar: "niemand will euch haben, verschwindet am besten".
Wer soll diese Botschaft genau aussenden? Das DLR? Deren Botschaft ist doch eher "Wir können Euch aus finanziellen Gründen nicht mehr alle Empfangswege anbieten". Das Land Thüringen? Nochmal die Frage: Was sollen TLM, Landesregierung oder wer auch immer denn tun? Wenn der DLF seine Frequenzen in Jena oder sonstwo abschaltet, ist das sein gutes Recht, zumal er dies ja auch nicht aus Jux und Dollerei tut.
Dieses Land hat vollumfänglich so fertig, diese Gesellschaft ist so verrottet und dekadent, man kann nur noch drauf spucken.
Weil sich die Landesmedienanstalt erdreistet, eine vom bisherigen Anbieter nicht mehr bespielte Frequenz dem Pöbel zur Verfügung zu stellen?
 
Was soll die TLM Deiner Ansicht nach tun?
Die Frequenz nicht für sich beanspruchen, sondern als Beginn der UKW-Abschaltung unbelegt lassen.

Nochmal die Frage: Was sollen TLM, Landesregierung oder wer auch immer denn tun?
Nochmal: kein anderes Programm auf diese Frequenz aufschalten, sondern sie ausgeschaltet lassen, wenn der DLF schon keinen Wert mehr darauf legt, das wirtschaftliche und intellektuelle Zentrum Thüringens mit Programm auf dem in Deutschland nach wie vor meistgenutzten Verbreitungsweg zu versorgen.

Das ist doch irre: die einen argumentieren, wie wertlos und kleinreichweitig (ist sie nicht, Jena ist ein Hochkonzentrat!) diese Frequenz sei, so dass man sie abschalten könnemüsse. Dann kommt wer anderes und hält diese Frequenz für so wertvoll, dass er sie gleich wieder in Betrieb nehmen will. Ja was denn nun?

Gleiches Recht für alle! Wenn der DLF nicht mehr auf dem meistgenutzten Verbreitungsweg zu hören ist, dann dürfen es andere Programme auch nicht mehr. Erst recht keine, die bislang vor Ort gar nicht auf UKW verbreitet wurden.

Schlager Radio ist im Thüringer Privatmux vertreten und wird auch in Jena ausgestrahlt, mit 10 kW ERP (der Bundesmux 1 mit den DRadios hat in Jena nur 5 kW). Es gibt also keinerlei Grund, diese UKW-Frequenz damit zu bespielen. Schlager Radio ist genau wie der DLF in Jena über das schicke tolle DAB+ zu empfangen. Da ist doch jetzt die aktuelle Sommermode, das trägt man doch heute?

Wenn die Staatskanzlei diese Frequenz an die TLM abtritt, ist das ein Zeichen der Verachtung und Verhöhnung derjenigen, die noch gewisse Reste an Selbstachtung haben, die noch "Wichtig" von "Unwichtig" unterscheiden können, die folglich auch ein relevantes Programm hören wollen zwecks Informationsgewinnung. Die sich für DLF und DLF Kultur neue Radios kaufen müssen, nur um damit das, was man ihnen weggenommen hat, wieder nutzen zu können. Das ist eine ganz schäbige Tour: erst "enteignen" (durch das DRadio) und dann verhöhnen (durch die Medienpolitik).

Weil sich die Landesmedienanstalt erdreistet, eine vom bisherigen Anbieter nicht mehr bespielte Frequenz dem Pöbel zur Verfügung zu stellen?
Wenn Du das so formulieren willst, dann sage ich ganz klar: ja.

Es wird genug gedudelt, auf UKW von regionalen Privaten und MDR, auf DAB+ von regionalen und überregionalen Privaten und vom MDR. Für das Relevante ist kein Platz. Das ist eine verheerende Ansage. Mit den Betroffenen kann man es machen, denn man weiß: sie werden gemäß des alten Sprichwortes vom "Klügeren" und dem "Nachgeben" alles mit sich machen lassen, ohne zu mucken. Und weil das so ist, ist das Land - auch vor allem Thüringen - in dem grausigen Zustand, in dem es sich befindet.
 
Das ist doch irre: die einen argumentieren, wie wertlos und kleinreichweitig (ist sie nicht, Jena ist ein Hochkonzentrat!) diese Frequenz sei, so dass man sie abschalten könnemüsse. Dann kommt wer anderes und hält diese Frequenz für so wertvoll, dass er sie gleich wieder in Betrieb nehmen will. Ja was denn nun?
Du sagst es doch schon: Es ist jemand Anderes. Ich würde Deine Argumentation teilen, hätte die TLM das Deutschlandradio zur UKW-Abschaltung zugunsten von DAB+ gedrängt, nur um die Frequenz anschließend einem anderen Anbieter zu geben.
Wenn die Staatskanzlei diese Frequenz an die TLM abtritt, ist das ein Zeichen der Verachtung und Verhöhnung derjenigen, die noch gewisse Reste an Selbstachtung haben, die noch "Wichtig" von "Unwichtig" unterscheiden können, die folglich auch ein relevantes Programm hören wollen zwecks Informationsgewinnung. Die sich für DLF und DLF Kultur neue Radios kaufen müssen, nur um damit das, was man ihnen weggenommen hat, wieder nutzen zu können. Das ist eine ganz schäbige Tour: erst "enteignen" (durch das DRadio) und dann verhöhnen (durch die Medienpolitik).
Ähm, aber der DLF schaltet ja so oder so ab, ob da nun was neues drauf kommt oder nicht. Welchen Vorteil sollte das bitte bringen, die Frequenz dann brach liegen zu lassen, wenn es Anbieter gibt, die rechtlich und ganz offenbar auch finanziell in der Lage und Willens sind, diese Frequenz zu bespielen? Davon, dass man sie außer Betrieb lässt, kommt der DLF ja auch nicht auf UKW zurück und wer ihn hören will, muss trotzdem auf andere Empfangswege umsteigen. Wie gesagt: Es wäre etwas Anderes, hätte jemand entschieden, dass der DLF seine Frequenz zugunsten von Schlagerradio abgeben muss. So war es ja aber eben nicht.
 
Die Frequenz nicht für sich beanspruchen, sondern als Beginn der UKW-Abschaltung unbelegt lassen.

Nochmal: kein anderes Programm auf diese Frequenz aufschalten,

Schlager Radio ist im Thüringer Privatmux vertreten und wird auch in Jena ausgestrahlt, mit 10 kW ERP (der Bundesmux 1 mit den DRadios hat in Jena nur 5 kW). Es gibt also keinerlei Grund, diese UKW-Frequenz damit zu bespielen. Sc
Die TLM hat nun mal 2021 entschieden, eine neue UKW-Senderkette für ein Schlagerprogramm (genau passend für Schlager Radio) auszuschreiben. Für Jena war die 90,6 vorgesehen. Hätte es mit der Frequenz keine offenbaren Probleme gegeben, würde man von der schon lange senden. Es ist nicht ausgemacht, dass Schlager Radio dann jetzt die Frequenz tauschen hätte können.
 
Man hat ja diese Frequenz nicht einem neuen Anbieter gegeben. Man hat sie noch nicht mal einem Bestandsanbieter zum *Ausbau* seiner Versorgung gegeben. Man hat sie dem Schlager Radio lediglich im Tausch gegen eine schon lang geplante andere, noch schlechtere Frequenz für Jena gegeben. Statt auf 90,6 werden die halt jetzt 104,5 senden. Ist doch völlig unerheblich, ob die nun auf 90,6 oder 104,5 auf Sendung gehen.
 
Also die UKW-Frequenz wird an einen anderen Anbieter, der ebenfalls über DAB+ (und mit 5 kW mehr Leistung) verbreitet wird, vergeben. Der sieht wohl Potenzial für uraltes analoges Radio zwecks so was die ganz blöde unwichtige terresrische Empfangsgrundversorgung auch ohne IP.
"Gut" gemacht DLR. Gerade in Jena. Beifall durchaus von etwas blau Angehauchten.
 
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Der DLF ist auch weiterhin in Jena empfangbar, und wem dies ein Bedürfnis ist wird in der Lage sein einen der vorhandenen Empfanswege - ganz gleich ob DAB, IP oder DVB - nutzen.

Jetzt wo die kleine, Schleswig-Holsteinische Bastion dem Rauschefunk den Stecker zieht, werden einige schneller nachziehen als bisher vermutet. Ob das jetzt 3 Jahre oder derer 5 sind, macht den Kohl doch auch nicht mehr fett. Das politische Klima und die Probleme des „Pöbels“ in Thüringen sind mit Sicherheit nicht allein auf die Verfügbarkeit des DLF auf UKW zu begründen!
 
Wenn man mit unverantwortlichen Funzeln sendet, dann wird UKW zum
Ansonsten war UKW über Jahrzehnte ein zuverlässiger Begleiter. Schon vergessen?! Nicht alles von früher war schlecht. DAB+ ist der Nachfolger & wird in nicht all zu ferner Zukunft durch IP schon wieder ersetzt. Wir wollen ja nicht, dass sich die Industrie langweilt. 😏
 
Gestern Abend gegen 23:50 war Abschaltung. Die Frequenzen schweigen.

"Gut" gemacht DLR. Gerade in Jena. Beifall durchaus von etwas blau Angehauchten.
Ja, der stärksten Partei in Thüringen (aber nicht in Jena!) hat das DRadio damit einen großen Gefallen getan: Zugang zu soliden Informationen und klaren Einordnungen jetzt mit Zusatzbarriere Geräteneukauf. In dem Jahr, in dem das restliche Thüringen entscheiden könnte, dass das wirtschaftliche, geistige und kulturelle Wohlergehen Jenas beendet wird. Da kann man wirklich nur noch von einer gelungenen Leistung sprechen.

Wenn man mit unverantwortlichen Funzeln sendet,
...oder ohne brauchbar empfangbare Frequenzen vor Ort. Die um Jena gelegenen Grundnetzsender sind durch das Geländeprofil abgeschirmt oder zusätzlich durch Jenaer Ortsfrequenzen gestört. Letzteres betrifft die 96,6 DLF Wiederau und die 89,3 DLF Kultur Waldstein - wäre aber auch ohne die Jenaer Frequenzen 200 kHz daneben je nach Wohnlage äußerst unbefiedigend. Mit den störenden Jenaer Frequenzen ist es letztlich unmöglich.
 
Offenbar lebt man beim DRadio in einem Paralleluniversum.

Jena, um beim konkreten Beispiel zu bleiben, hat über 100.000 EinwohnerInnen auf engstem Raum und eine extrem hohe AkademikerInnen-Quote. Die umgebenden Großsender sind durch die Topologie abgeschirmt und teils zusätzlich durch Ortsfrequenzen oder sogar durch zwei sich in die Quere kommende D-Radio-Großsender (97,0 DLF Geyer, 97,2 DKU Inselsberg) gestört. Helgoland hat um die 1300 reguläre EinwohnerInnen und eine völlig andere Infrastruktur / Siedlungsstruktur.

Mit meiner Jenaer Freundin hatte ich heute Nacht Kontakt via SMS. Sie ist gerade mit ihrer Familie im Urlaub, kann also die Alternativfrequenzen nicht auf Verwendbarkeit prüfen. Sie war aber ja vorab durch mich informiert und spontan in einer von mir bei ihr nicht gekannten Heftigkeit empört (ich kenne keine liebevollere Person als sie, aber sie "zündete" angesichts meiner Mitteilung regelrecht durch). Heute Nacht meldete ich ihr Vollzug der Abschaltung, sie erwiderte, dass das "eine Schande" sei.

Sie empfindet da genauso wie ich: es ist ein Affront gegenüber denjenigen, die noch aktiv und bewusst auf dem Boden von Grundgesetz, Zivilgesellschaft, Kausalität und Realität stehen. Wichtig: der vermeintliche Umkehrschluss, dass alle, die keinen DLF hören, das nicht wären, ist freilich nicht zulässig. Es ist aber schon auffällig, wo zuerst eingeschränkt wird: bei der Verbreitung des Notwendigen. Das "Überflüssige" hingegen wird sogar noch mehr gefördert.

Aber das ist bekanntlich (fast) so alt wie das Radio, siehe Arnold Schönberg (der mit der Zwölftonmusik) am 22.3.1931 in einem Vortrag:

Anhang anzeigen Arnold Schoenberg - Auch die notwendigen Dinge verbreiten 22-03-1931.mp3
Das stammt aus einem Vortrag, der in voller Länge beim Arnold-Schönberg-Center Wien nachgehört werden kann:


Witzigerweise kenne ich diesen Ausschnitt aus einer Collage, die DS Kultur (ja, die aus Block A in der Nalpastraße) irgendwann 1993 unter dem Titel "Rufer in der Wüste" gesendet hat.

Wenn sich kein DLF-Empfang über Ochsenkopf oder Geyer mehr herstellen lässt mit der Anlage dieser Freundin, wird es nach dem, wie es jetzt aussieht, bei ihr darauf hinauslaufen, dass sie auf das lineare Programm verzichtet und manches in Magerbitrate mit dem Handy nachhört über ihr Mobilvolumen. Also deutlicher zeitlicher Mehraufwand und Okkupation von Mobilvolumen für etwas, das bisher "aus der Luft" ging.

Damit hat der DLF jemand aus dem von Herrn Raue als "sehr treues Publikum", das das Programm "sehr schätzt", bezeichneten Umfeld verloren. Der Ausstieg aus der DVB-Kabelverbreitung wird da weitere "Ausschlüsse" bringen, nicht aber im Fall meiner Jenaer Freundin: als fernsehfreie Familie ohne Radio-Freak-Ambitionen haben sie nie den Kabelanschluss gebucht.

Ihre Anlage umzubauen ist technisch nicht möglich. Ich fand inzwischen zwar den Schaltplan mit komplettem Service Manual im Netz, aber da ist nichts zu machen. Das UKW-Modul arbeitet mit digitaler Signalverarbeitung und gibt einen seriellen Datenstrom mit den Audiodaten an die CPU weiter. Dort kann ich also nicht eingreifen, den Signalweg "aufschneiden" und einen externen Line-In einfügen.

Irrerweise hat der UKW-Chip analoge Aux-In, die in einer anderen Anlage von Panasonic als genau solche verwendet werden: externer Eingang, wird im UKW-Chip entgegengenommen, digitalisiert und dann weitergeleitet an die CPU. In ihrer Anlage ist diese Funktion nicht gegeben, die beiden Eingänge sind auf Masse gezogen und totgelegt. Soweit im Platinenlayout erkennbar wäre da auch leichtes Rankommen ohne Skalpell - es sind 0-Ohm-Widerstande als Brücke zwischen AGND und den beiden Audio-Inputs eingelötet, die man freilich leicht entfernen könnte. Aber dann bräuchte man eine angepasste Anlagenfirmware, die diesen Eingang initialisieren und ansteuern kann. Und die gibt es freilich nicht.

Auch ein Eingriff zwischen CPU und Leistungsverstärker ist nicht möglich - es ist ein integriertes Konzept ohne Einschleifmöglichkeit an dieser Stelle.

Bliebe der Weg, über Bluetooth reinzugehen von einem externen DAB-Gerät. Eventuell verwendbare Bluetooth-Transmitter fangen bei 50 EUR aufwärts an - das ist nicht wirtschaftlich realisierbar und ob es überhaupt funktioniert, ist unklar. Zusammen mit einem DAB-Adapter wäre man wieder bei 100 EUR aufwärts. Und noch ein Steckernetzteil mehr.

Es müsste also, da auch WLAN (via altes Smartphone und Bluetooth weitergegeben) am Hör-Ort nicht verfübar ist, ein komplett neues DAB-Gerät mit eigenen Lautsprechern aufgestellt werden - und zwar zusätzlich, denn die vorhandene Anlage wird für CD noch benötigt. Auch das ist nicht praktikabel.


Was die Krisenfestigkeit von DAB betrifft, wie schon geschrieben: schon der Ausfall von GPS ruiniert die Gleichwellennetze und führt nach 12 bis 24 Stunden (das sind die an die technische Realität angepassten, aber dann halt doch menschlich "willkürlich" festgelegten Vorgaben der Sendernetzbetreiber) "Freilauf" mit entsprechender zeitlicher Drift zum Abschalten des Senders. Ist die sogenannte "Guard Time" aufgebraucht und keine Zeitsynchronisation möglich, wars das.

Die zentrale Mux-Bereitstellung (alle Services müssen an einem Punkt zusammengeführt werden und werden von dort als Mux verteilt) ist für mich ein weiterer riskanter Punkt im System "DAB". Und sowas wie "wir nehmen uns nen Ü-Wagen und fahren zu unserem UKW-Hauptsender in der Metropolenregion und speisen dort direkt ein Notprogramm ein" (sowas ist passiert und sowas wurde in Erwägung gezogen in Havariesituationen) kann man sich beim kleinzelligen, Mux-basierten DAB+ gleich abschminken.

DAB-Radios, die "aufgeweckt" werden für eine Notfalldurchsage, sind aber ganzzeitig in einem Zustand weit oberhalb eines funktionslosen Standby, letztlich sind sie voll aktiv außer Display und Audioausgabe. Und ziehen damit auch entsprechend Leistung / Energie aus dem Netz oder aus der Batterie, die entsprechend schneller leer läuft, womit sich diese Funktion bei batteriebetriebenen Geräten verbietet.

Im übrigen kann man bei UKW mit PTY 31 auch "auf Lauer" liegende UKW-RDS-Geräte aktiv schalten, was letztlich nur das Aufheben einer Stummschaltung wäre bei einem gerät, das das entsprechende Programm bereits empfängt. Ein Retuning ist damit soweit mir bekannt nicht möglich, da gibt es tatsächlich einen theoretischen Vorteil von DAB+. Aber das "Aufwecken" funktioniert über RDS PTY 31 genauso wie bei DAB+ und ein entsprechend vorbereitetes Gerät vorausgesetzt kann hier die "analoge" Technologie (UKW) mit Hilfe der digitalen Datenströme von RDS fast das gleiche wie DAB+.


Meine Prognose: die UKW-Abschaltung wird das DRadio Quote kosten. Sie werden Menschen verlieren, die nicht bereit sind, jeden willkürlich verordneten Aufwand mitzugehen. Es sind einfach inzwischen zu viele Widrigkeiten, die man Menschen, die "Spielerei" nicht als wichtigstes im Leben betrachten, in den Weg legt in diesem Land (nicht nur auf das DRadio bezogen, sondern ganz allgemein). Irgendwann ist der Vorrat an Gutmütigkeit aufgebraucht und Verzicht der im Leben leichtere Weg. Damit geht natürlich verringerte gesellschaftliche Teilhabe einher. Man darf nicht immer jammern, dass man Menschen "abhängen" würde, man muss auch schauen, wie es dazu kommt. Irgendwann ists halt überreizt.

Ist bei mir genauso, in jeglicher Hinsicht: wer mich nur mit Whatsapp erreichen will, erreicht mich halt nicht. Wer mich im Schwimmbad mit Dudelradio beschmutzen will, verliert mich als zahlenden Gast. Wer mir mit Rassismus, Realitätsleugnung, Naturgesetzleugnung oder ähnlichem kommt, wird entfreundet - auch innerhalb des eigenen familiären Umfeldes. Wer in den Kleinanzeigen nur Datenschutz-Katastrophen als Bezahlart anbietet, bekommt das angebotene Produkt von mir nicht abgekauft. Wollte vor 2 1/2 Monaten jemandem was abkaufen. Wirklich gerne abkaufen. Mit Vorkasse, also Risiko meinerseits. Er bot aber nur Klarna und Kreditkarte über den Käuferschutz. Na dann eben nicht. Er hat sein Zeugs heute noch nicht verkauft bekommen. Selbst schuld.

Ob sich am Ende die Kostenbilanz "UKW eingespart, dafür mehr Stream-Abrufe" dividiert durch die Einschaltquote für das DRadio positiv rechnen wird, vermag ich nicht zu sagen.
 
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Man kann auch ein Drama aus Sachen machen die keins sind. Es sind doch nun genug Alternativen aufgezeigt worden und du schreibst immer wieder einen Roman. Sorry,aber wegen dir oder deiner Freundin wird man nichts rückgängig machen.
 
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Das Problem betrifft nicht mich (ich lebe nicht in Jena) und nicht nur diese eine Freundin von mir. Es ist der allgemeine arrogante, menschenverachtende Umgang, diese unerträgliche Erwartungshaltung, dass die Menschen über jedes hingehaltene Stöckchen springen und Leistungen, die sie teils sogar vorab pauschal selbst bezahlen (öffentlich-rechtlicher Rundfunk) sich wieder erkaufen, nachdem man sie ihnen einfach mal so weggenommen hat. Es ist die Unverschämtheit, mit der Grundwerte vernichtet werden und durch Spielereien ersetzt werden, die man dann noch extra bezahlen soll. Es ist die Dreistigkeit, massiv Entwertung krisensicherer Technik durchzuführen, um Industrieabsatz (meist nichtmal in Deutschland hergestellter Produkte) und Elektroschrott-Aufkommen anzukurbeln.

Und das betrifft nicht nur die Versorgung mit von der Allgemeinheit bezahltem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Das geht durch viele Gebiete.

Kurz: es ist der perverse Zeitgeist dieser dekadenten, völlig kranken Gesellschaft.
 
Tja, trotzdem wird das Leben weiter gehen.
Entweder man macht mit bei dem was sich Fortschritt nennt oder lässt es und trauert der Vergangenheit hinterher.
Wie schon oft erwähnt gibt es genügend Alternativen um weiterhin den DLF zu hören.
Ja, man muß ein wenig Geld dafür in die Hand nehmen um es zu realisieren.
 
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