Aber den Pegel nach unten korrigieren ist die falsche Lösung.
Soundprocessing ist nicht gleich Soundprocessing.
Um gleiche Loudness, also Wahrnehmungslautstärke, zu erreichen ist Pegelanpassung (es gibt die einen Töne die leiser und andere, die lauter gemacht werden) das erste Mittel der Wahl. Das ist schließlich auch genau das, was der Hörer oder Zuschauer macht, wenn er die Volumeneinstellung seiner "Abhöre" permanent verändern muss, wenn er den Sender wechselt, oder im Programmfluss der Telefonpartner gegen den Jingle verliert. Insofern könnte man also sagen, da die gehörrichtige Aussteuerung nicht auf Senderseite geschieht/gelingt, wird sie auf die Empfängerseite "verlagert".
Ob die verschiedenen (gleich lauten) Töne dann auch gleich klingen ist etwas ganz anderes. Ich will das mal am Beispiel Sprache erläutern, wenn Moderation auf O Töne trifft. Man kann diese beiden Töne zwar gleich laut empfinden, aber die Information diese Klänge liegt ja nicht primär in ihrer Loudness, sondern in ihrem Inhalt, also dem was gesagt wird. Und da sind wir bei der Verständlichkeit der Sprache im Gesamtklang der Aufnahme an sich. Die Moderation wird in der Regel unter bestmöglichen Bedingungen aufgezeichnet, während die O Töne ggf. von Umgebungsgeräuschen überlagert werden, oder einfach schlecht aufgenommen sind. Ein O Ton, der zum Beispiel sehr hallig (Mikro viel zu weit weg) aufgezeichnt wurde, ist einfach schlecht zu verstehen, verglichen mit der unscharfen Schrift auf einem Bild. Die schlecht zu verstehende Sprache im O Ton bekommt man durch einfaches Lautermachen nicht verständlicher, ebenso würde man durch Vergrößern des Bildes die Schrift ja auch nicht scharf bekommen.
Die O Töne brauchen also ggf. ein spezielles,
ganz anderes Soundprocessing (Filter, EQ, Dynamics, Transientendesigner etc), als die Moderation. Das ist also mit einem Summentool im Programmfluss schlecht oder gar nicht realisierbar, da ja der bestehende Offset quasi erhalten bleibt. Es sei denn, man konzentriert sich (in diesem Fall) auf die "Perfektionierung" von Sprachverständlichkeit, was in bestimmten Grenzen sicherlich möglich ist. Allerdings sind diese Einstellungen natürlich nicht auf anderes Programmmaterial wie Musik anwendbar, bzw. wird deren innere Pegelstruktur mit dafür völlig ungeeigneten Parametereinstellungen verbogen.
Ergo:
In sich gut aufgenommene, produzierte Töne (CD Tracks, Moderation, O-Töne, Jingles, Telefon, Werbung) können mit gleicher Loudness wiedergegeben, übertragen und empfangen werden! Die Erzeugung von gleicher Loudness
und gleicher, klanglicher Qualität ist mittels Permanentprozessing eines Summensignals (bestehend aus unterschiedlichen Klangereignissen) nicht realisierbar. Den Beweis dafür erbringt jede Radiowelle, bei der dies versucht/propagiert wird!
Beste Grüße!