29.10.2023: Der erste Sender von 1923 geht wieder auf Sendung

Voxhaus

Gelöschter Benutzer
Da es ja auch Freunde alter und sehr alter Radiotechnik gibt, möchten wir dieses Ereignis auch hier vorstellen:

Oktober 2023-Der erste Sender von 1923 sendet wieder !

Wir bitten um Beachtung dieser Mitteilung zu einem für Freunde alter Radios und Rundfunktechnik wichtigen Anlaß:
Den 100. Jahrestag der 1. Rundfunksendung Deutschlands, der historische Sender sendet nach 100 Jahren wieder !

Dieses Jahr feiern wir den 100. Jahrestag der 1. Rundfunksendung Deutschlands, diese wurde am 29. Oktober 1923 aus dem Geschäftshaus "Voxhaus" in Berlin gesendet,
auf "Welle 400", das ist die Mittelwellen- Frequenz 749,5 Khz.

Für Freunde alter Radiotechnik, die noch alte und sehr alte Geräte betreiben, wird es eine "Neuauflage" der ersten Sendung geben,
und zwar gesendet am historischen Datum, mit dem historischen Sender, auf der historischen Frequenz, teils mit historischen Aufnahmen, zu Ihrem Empfänger, vielleicht auch ein historisches Radio !

Dazu wird der historische Sender genau am Jahrestag, am Sonntag, dem 29. Oktober 2023, genau 100 Jahre danach, wieder aktiv.
Geplant sind Aussendungen um 6, 9, 12, 15, 18, 21 und 23 Uhr, jeweils eine Stunde Sendezeit.

Nicht nur der Sender ist da- mit dabei sein wird ein "Radio der ersten Stunde" von Westinghouse, ein "RC" Bj. 1922, ein importiertes Radio,
das ins Ruhrgebiet geliefert wurde, aber dann ins Berliner Umland zog, der Zeitpunkt war nicht mehr ermittelbar.
Es war zu der Zeit auf jeden Fall in Deutschland, und vielleicht hat es die erste Sendung empfangen.
100 Jahre später wird es das wieder tun.

Zu dem besonderem Anlaß wurden die Genehmigungen der Inbetriebnahme für den Jubiläumstag mit Auflagen erteilt, da trotz der Technik von vor 100 Jahren die Voraussetzungen für den Betrieb ohne Störungen wichtiger Funkdienste von vornherein geschaffen wurden, dies ist heute möglich.

Schwarz-Weiß- Vergleich Original und Nachbau
(Keine Bildrechte, bitte per Mail anfragen)

Sendertisch_Stand_05_09_2023_.jpg
Foto: Sendertisch und Stromversorgung, Stand 5.9.2023

BESCHREIBUNG
Nein, es ist kein Originalgerät jener Zeit, aber der Sender ist optisch, baulich und technisch weitgehend authentisch, es sind historische, gleiche, bauartgleiche, mindestens aber geeignete Bauteile verbaut, im Sender werkelt exakt die damalige Technik- schaltplangetreu.

Eine Version des Voxhaussenders bestand aus 2 Schalttafeln in der Größe eines heutigen Groß- Schaltschranks, dazu 3 weitere zur Stomversorgung dees Hauses und des Senders, dieser wurde mit 2 großen Senderöhren betrieben, eine davon als (Heising-) Modulatorröhre.
Dies war für die geringe Leistung -250 Watt- eine durchaus gewaltige Anlage.

Eine andere Version war ein 250 Watt- Sender mit nur 1 Senderöhre und einer kleinen (Gitter-) Modulatorröhre, ein Tischaufbau, der leicht überall hintransportiert und aufgebaut werden konnte.

Welcher Aufbau 1923 der erste war, ist nicht sicher.

Der Zweiröhren- Aufbau wurde jedoch 1924 als Tischaufbau ausgeführt, und tat in einigen Berliner Sendestellen (Funkturm Berlin und Magdeburger Straße) Dienst.

Beide Sender hatten die gleiche HF- Leistung, etwa 250 Watt.
Der Zweiröhren- Aufbau benötigte dabei 578 W reine Heizleistung der Röhren, dazu ca. 500 bis 700 W Anodengleichstrom- Leistung !!!

Der Tischaufbau mit 1 Senderöhre ist nun als Nachbau wieder auferstanden.

Es gibt Änderungen, aber nicht direkt am Sender.
Die Stromversorgung wird nicht mehr über Maschinengeneratoren, gewaltige Hochspannungstrafos und riesige Akku- Batterien bewerkstelligt, diese Stromversorgungen und ihre Schaltbauteile entfallen, sie konnten ohnehin nicht beschafft werden, weiterhin wird auf das Kohlemikrophon verzichtet, der Modulationsübertrager wird einfach von einem einem 5 W- Transistorverstärker gespeist, um heutige Tonträger anzukoppeln.
Ein so gewaltige Drehkondensator wie damals, der unter dem Sendertisch plaziert war, und oben mittels Umlenkantrieb betätigt wurde, konnte nicht beschafft werden, jetzt ist ein kleinerer Drehkondensator mit gleicher Spannungsfestigkeit im Dienst, und der ist nun auf dem Tisch montiert, um den Sender transportieren zu können, sonst würde er nicht durch die Tür passen. Dazu ist die Tischplatte nämlich abnehmbar.
Die Auskopplung, sowie die Antennenanlage sind verbessert, um bessere Abstrahlung zu erreichen, und auch heutigen Ansprüchen zu genügen,
1923 gab es nur eine 30 m lange 3- fach- T- Antenne auf dem Dach des Voxhauses, die jetzige Antennenanlage 2023 ist 130 m lang.

SENDUNG NICHT IN BERLIN !
Leider war es nicht möglich, die Wiederholung der historischen Aussendung am historischen Standort Berlin zu organisieren, trotz vorliegender Genehmigung der Behörden konnte in Berlin kein Senderstandort gefunden werden.
Viele geeignete Objekte, etwa in ehemaligen Industriegebieten oder andere geeignete Gebäude, sind in der Hand von Immobilienfirmen oder privaten Besitzern.
Einige Standorte waren eventuell möglich, aber irre teuer, wobei noch nicht einmal die technischen Möglichkeiten geklärt waren.
Ablehnungen wurden mit Haftungs- und SIcherheitsbedenken begründet, und eher "vorgeschoben".
Es gab in Berlin Null Verständnis und Null Unterstützung, nicht bei den "Öffentlich- Rechtlichen", und nicht einmal vom direkten Nachfolger des Hörrundfunks !
So war auch das Interesse der Berliner Medien an diesem Projekt Null.
Es finden zwar etliche Veranstaltungen zu diesem Thema statt, aber das sind Foren von "Medienmachern", Politikern, und "Intellektuellen"-Selbstdarstellern in ihren eigenen Kreisen, ohne das geringste Verständnis für die Technik, welche Information und Medienvielfalt erst möglich machte..

AUFGEBEN IST KEINE OPTION !
Aus diesem Grunde findet die Aussendung dort statt, wo der Sender- Nachbau entstand, im nördlichen Bundesland Mecklenburg- Vorpommern.
Hier stand man dem Anliegen auch gleich positiv gegenüber.

SENDEORT
So ist der Sendeort jetzt ein kleines Dorf, 50 Km östlich der Landeshauptstadt Schwerin.
Das ist Luftlinie von Berlin 150 Km entfernt, Hamburg 120 Km, .Rostock 70 Km, Dresden 280 Km, Leipzig 230 Km, Frankfurt 400 Km, München 600 Km.

LEISTUNG UND DATEN
Die Leistung ist geringer, als damals, max. 100 W HF bei 180 W Gleichspannungs- Input, was mit der Stromversorgung (Labornetzteile) und dem Wirkungsgrad der historischen Technik begründet ist.
Der Gesamt- Strombedarf aller Netzteile liegt bei 1500 bis 1800 W, die verwendeten Labor- Stromversorgungsgeräte sind keine Spar- Wunder.
Die 1. und 2. Oberwelle liegen 55 und 58 dB, bei reduzierter Leitung 58 und 60 dB unter der Grundwelle, zum Vergleich: Amateurfunkstationen müssen 60 dB erreichen.
(Gemessen mit Spektrum Analysator HP5885B).
Die HF- Leistung beträgt bis zu 100 Watt an der Ersatzlast (Dämpfungsglied BN4424 III von Spinner).
Bei 100 W Oberstrich setzt die Stromversorgung die Grenze, über 75 W ist nur noch ein sehr geringer Modulationsgrad möglich.
Antenne wird ein gefalteter 2 x 65m- Dipol sein ("Morgain- Antenne"), Ausrichtung Nord- Süd, sein.
Die ERP konnte mit 1,9 W ausgewiesen werden (Antennen- Berechnungsprogramm "4NEC2").
Das ist sehr wenig, begründet durch die niedrige Höhe über Grund, und tagsüber ist auf Mittelwelle eine geringe Reichweite -"Bodenwelle"- zu erwarten.
Ab der Dämmerung können jedoch auf der Mittelwelle bekanntlich größere und große Reichweiten erzielt werden.

BITTE UM EMPFANGSVERSUCH
Ob bei der geringen Sendeleistung ein Empfang an Ihrem Standort möglich sein wird, ist zu hoffen.
Sicher wird es auch bei Ihnen nur mit einer sehr guten Antenne möglich sein, wie damals: Möglichst außerhalb des häuslichen Störnebels, möglichst lang und möglichst hoch.

Wir bitten alle Freunde historischer Radio, wenn möglich, den Empfang zu versuchen, und im Erfolgsfalle die Ergebnisse an uns zu schicken.

EMPFANGSBESTÄTIGUNG
Empfangsbestätigungen können an die E- Mail-Adresse
voxhaus@web.de
oder postalisch an
O. Freiberg, 19399 Techentin, Dorfstraße 23
gesandt werden.

Wichtig: Wer hörte, Empfangsort, Zeit, was für ein Empfänger, was für eine Antenne, und natürlich: Wie war die Empfangsqualität ?

Sehr schön wären Berichte mit (Handy-) Videos, besonders, wenn mit historichen Radios empfangen wurde.
Alle Empfangsberichte werden mit Ort und Namenskürzel, sowie Kurzbericht zum Empfang, veröffentlicht, außer, wenn Namensnennung gestattet wird..

Bei postalischem Anschrieb gibt es eine postalische Empfangsbestätigungskarte.
Der Austausch postaliasch/ postalisch ist seit Beginn des Rundfunks üblich, bis heute.
Bekannt ist auch bei den Kurzwellen- Amateuren dieser Austausch, die "QSL- Karte", aber Kurzwellen- Radiostationen machen dies auch noch oft,
und es gibt gelegentlich sehr schöne QSL- Karten !

Nach der Aussendung wird ein ausführlicher Bericht mit Empfangsberichten auf der Plattorm edi.bplaced.net veröffentlicht.

Zum Schluß: Damit es keine Diskussionen gibt- Es handelt sich NICHT um einen Piratensender, und auch nicht um eine Amateurfunk- Sache..
Das Projekt wurde 3 Jahre vorbereitet, die nötigen behördlichen Genehmigungen wurden eingeholt:
MABB: HF-Einzel-01-2023 vom 14.04.2023
MMV: AZ-TE-1/23 vom 21.07.2023
BNetzA: Versuchsfunkzuteilung Nr. 9465 vom 19.9.2023

Weitere Beiträge unsererseits wird es an dieser Stelle leider nicht geben können.
Nach der Jubiläumssendung wird es einen ausführlichen Bericht -selbstverständlich mit den Empfangsberichten- auf der Seite
-und deren Folgeseiten- geben.

Fragen zu dem Projekt und zur Veröffentlichung der Empfangsberichte bitten wir an die E- Mail- Adresse:
mail@edi-mv
zu richten

Wir bedanken uns für Ihre Aufmerksamkeit, und hoffen, sie können die Jubiläumssendung mit ihrem alten Schätzchen empfangen, und
hoffen sehr, daß der Sender mit der Uralt- Technik, geringer Sendeleistung, AM und begrenzten Antennen- Möglichkeiten doch Gehör findet !

Das "Voxhaus- Sender- Team" Olaf Freiberg, Dirk Koplin
 
Weitere Beiträge unsererseits wird es an dieser Stelle leider nicht geben können.
Warum das nicht? Wir tolerieren hier die Werbung für dieses nichtkommerzielle Projekt, aber dann solltet ihr auch Rede und Antwort stehen.

Übrigens - aus den radioforen.de-Nutzungsbedingungen:
Die Ansprache untereinander erfolgt in der „Du-Form“
 
Danke für Ihre Frage !

Diese Mitteilung erscheint in vielen Foren, sie darf auch verbreitet werden, das ist der Sinn der Sache.

Da Sie sich an ALLE richtet, ist sie so formuliert, wie dies im Deutschen üblich ist.
Eine Anredeform, die heute leider durch tägliche "Du"- Werbung verdrängt wird: Die deutsche "Höflichkeitsform". Ich habe diese noch gelernt, und bitte um Verständnis.

Und natürlich stehen wir gern Rede und Antwort.

Da sich die Mitteilung ja -hoffentlich- verbreitet, und nun aus den verschiedensten Richtungen und Plattformen Fragen, Hinweise, etc. kommen (es ist schon so), ist es jedoch schwer, die Übersicht zu behalten, darum bitte per E- Mail.
Wichtiges kann natürlich auch hier eingestellt werden.
 
Tolle Aktion, sowas gab es auch zum internationalen 100 Jahre Radio-Jubiläum anlässlich Marconis TA-Sendung auf der Mittelwelle.

Da steht nur leider nicht die Frequenz, auf der das in diesem Jahr ausgestrahlt wird. Gehe ich recht davon aus, dass man auf 750 kHz und somit außerhalb des hierzulande gebräuchlichen 9kHz-Rasters senden wird? Dies könnte einen Empfang trotz schwacher Leistung zwischen Spanien und Rumänien trotzdem ermöglichen.
 
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Da steht nur leider nicht die Frequenz,
Die Frequenzen werden wie immer bestimmt ein paar Tage vorher bekannt gegeben.
Wenn ich mich recht entsinne, wurden 2 Kurzwellenfrequenzen benutzt. Eine mit 68xx kHz und die andere Frequenz will ich meinen lag bei 89xx kHz. Leider ging auf den Frequenzen hier im Nordwesten Brandenburgs nichts.
Die ganze Aktion lief/läuft ja über die ehemalige Polizeifunkstation in Krekel. Die zum "Sendezentrum" umgebaut wurde. Unweit von Waldi's Antikeifelecke und n paar Kilometerchen durch Busch und Tann nach Urft, wo sich das Dokumentationszentrum des Ausweichsitzes der Landesregierung in NRW befindet.
 
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Eine Anredeform, die heute leider durch tägliche "Du"- Werbung verdrängt wird: Die deutsche "Höflichkeitsform". Ich habe diese noch gelernt, und bitte um Verständnis.
Eigentor.
Sprache und Anrede und Gesellschaft wandelt sich immer. Und auch "gelerntes". Oder redet jemand ernsthaft noch eine unverheiratete Frau als Fräulein an?
Und sich im Internet zu Siezen, ist eher falsch in der (deutschen) "Höflichkeitsform" gelernt.
 
Fassen wir mal zusammen:
- Es wird nicht vom ehemaligen Ort in der Nähe des Potsdamer Platzes gesendet.
- Es steht keine Sendetechnik von 1923 zur Verfügung.
- Es wird nicht auf der Frequenz von damals gesendet.
- Es gibt beistimmt auch keines der ersten Mikrophone von 1923 mehr.
Aber der Rest ist total originalgetreu. (Ein kleines Orchester spielt eine Stunde lang Musik, oder doch nicht?)
 
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- Es wird nicht auf der Frequenz von damals gesendet.
Und die Sendefrequenz ist einen Monat vor der geplanten Ausstrahlung auch noch nicht bekannt?! Obwohl man die PM/Info überall eingestellt hat. Hoffentlich auch in den einschlägen Kurzwellen-Portalen (Biener, A-DX usw.) - wo dann die Frequenz fehlt. Kurzwellenfrequenzen werden üblicherweise vorab beim Betreiber der Anlage oder mittels eines "Broker" (z.B. MB) angefragt.

Ob der Programminhalt identisch ist, wird sich zeigen.
 
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Da steht nur leider nicht die Frequenz, auf der das in diesem Jahr ausgestrahlt wird. Gehe ich recht davon aus, dass man auf 750 kHz und somit außerhalb des hierzulande gebräuchlichen 9kHz-Rasters senden wird? Dies könnte einen Empfang trotz schwacher Leistung zwischen Spanien und Rumänien trotzdem ermöglichen.

Wir bitten darum, die Mitteilung genau zu lesen.
Mangels Bearbeitungsmöglichkeit kann ich einige Details leider nicht vervorheben.

Die Frequenz steht in der Eröffnungs- Mitteilung, zweiter Absatz: 749,5 KHz.
Das IST die historische Frequenz.
Die Teile müssen nicht von 1923 sein, schließlich erwartet auch niemand, daß jemand mit einem 100 Jahre alten Oldtimer- Auto Reifen des Baujahres, mit rissigem oder zerbröseltem Gummi, benutzt.
Rundfunk- Bandbreite, 9 Khz.
Die Technik des Senders IST exakt die historische Technik. Kohlemikrophon wäre möglich, wir senden aber von Aufzeichnungen, die wir erstellen, und zugespielt bekommen.
Berlin wäre für uns Berliner schön gewesen, aber es ging nicht, und: Es geht um die erste Radiosendung DEUTSCHLANDS, nicht Berlins.
 
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Für Mitleser:
Der Rundfunk in Deutschland begann mit der ersten offiziellen Rundfunksendung, 1923, aus dem Voxhaus Berlin.
Die erwähnte Sendung aus Königswusterhausen war eine Versuchssendung, technisch: die erste Schallübertragung, mit einem modifizierten Telegraphiesender.

Das Originalprogramm von 1923 erwartet sicher niemand. Die alte Sendung, ständig wiederholt, furchtbar.
Es ist eine Jubiläumssendung, mit historischem Equipment, teilweise historische Aufnahmen, wenn rechtlich möglich, Zuspielungen der Medien, und unseren Beiträgen.

Das "Voxhaus- Sender- Team" Olaf Freiberg, Dirk Koplin
 
Soso... die Reichspost hat also monatlich 15 Mark für "Versuchsendungen" aus Königswusterhausen von ihren Abonnenten verlangt. (Zum Vergleich: Die Gebühr für den Unterhaltungsrundfunk fiel ganz schnell auf 2 Mark pro Monat.)
Ihr seid wirkliche Spezialisten. Damals hatte man riesige Progleme mit Schwarzhörer, heute dagegen...
 
Zuerst einmal - ich finde das Projekt toll und wünsche den Machern viel Erfolg! Leider ist für mich nicht genau erkennbar wer es ist - ich drücke trotzdem die Daumen und hoffe, dass alles gut funktioniert.
Für eventuelle Nachfragen - wir hier auf dem Funkerberg wurden nicht gefragt und keine Ahnung, ob wir das hier hätten realisieren können.

Und weil auch das immer wieder diskutiert wird - die Sendung am 29.10.1923 aus dem Voxhaus in Berlin war zweifelsfrei die erste Sendung des entstehenden, öffentlichen Rundfunks. Ob es die erste Radiosendung war ist davon abhängig, wie man es definiert. Wenn mit einer Radiosendung das Senden von Sprache und Musik für Zuhörer gemeint ist, dann fällt das Weihnachtskonzert vom 22.12.1920 nachweislich mit in diese Kategorie. Diese Sendung bitte nicht mit dem Wirtschaftsrundspruch gleichsetzen.
Wenn eine Radiosendung aber eine technische Versuchsaustrahlung mit Musik ist, dann müssten wir diese mindestens auf das Frühjahr 1920 setzen - spätestens da gab es die ersten Testsendungen aus Königs Wusterhausen. Oder vielleicht sogar noch früher, allerdings fehlen hier die historischen Nachweise. Falls diese jemand hat, gern her damit.

Insofern hat jedes Ereignis seine Berechtigung. Und im nächsten Jahr gibt es jede Menge neuer 100jähriger. MDR, NDR, BR, HR usw usw, die können alle 100 Jahre Rundfunk feiern. Ich hoffe sie tun es.
 
Zuerst einmal - ich finde das Projekt toll und wünsche den Machern viel Erfolg! Leider ist für mich nicht genau erkennbar wer es ist - ich drücke trotzdem die Daumen und hoffe, dass alles gut funktioniert.
Für eventuelle Nachfragen - wir hier auf dem Funkerberg wurden nicht gefragt und keine Ahnung, ob wir das hier hätten realisieren können.

Insofern hat jedes Ereignis seine Berechtigung. Und im nächsten Jahr gibt es jede Menge neuer 100jähriger. MDR, NDR, BR, HR usw usw, die können alle 100 Jahre Rundfunk feiern. Ich hoffe sie tun es.

Grüße aus dem kühlen Norden an die Funker vom Funkerberg !

Wir hätten uns fast kennengelernt !

Der Nachfolger des Hörrundfunks in Berlin bekundete Desinteresse, man verwies mich jedoch noch auf den Funkerberg, aus Berichten mir bekannt.
Königswusterhausen... als geborener Berliner kenne ich "KahWee", die Langwelle und die Antennen des Senders seit der Kindheit.
Leider war aber die Zeit schon sehr kurz geworden, und ich mußte für die Beantragung der Aussendung unbedingt einen Standort für die Aussendung benennen können.

Und so verwarf ich die Absicht, in der Stadt der ersten Rundfunksendung dieses Jubiläumssendungs- Projekt durchzuführen.
Und es dauerte schließlich auch, bis die letzte Genehmigung gegeben wurde.

Seit man Computer eingeführt, dauern Verwaltungsakte länger, als einst, als man noch schrifliche Akten anlegte !

So ist es die erste Rundfunksendung Deutschlands, die eben in Deutschland Jubiläum feiert.

Es gibt etliche Veranstaltungen, die gehen aber durch die Bank eher in Richtung Politik.
Für uns Techniker: Tööööödlich laaaangweilig.

Politik ist die eine Betrachtungsweise, wir denken an die technische Seite, die erst die heutige Kommunikation und Vielfalt ermöglichte, und die auch ihre Schönheit hat.

Es gibt z. B. Radios in schönen, phantasievollen und technisch perfekten Ausführungen:
Allein schon vor dem 2. Weltkrieg: Telefunken "Katzenkopf", Telefunken "Nauen", der wie das dortige Funkhaus gestaltet ist, Telefunken "D860", der eine Bühne darstellt, Körting "Ultramar und "Transmare", die "in China das Gras wachsen hören", und noch heute jedem Vergleich standhalten, Seibt "Sanssouci" = "Beichtstuhl", weil er eben so aussieht, NORA "Sonnenblume", Loewe "Schlittschuh", Philips Aachen mit dem "Monoknopf", einem mechanischen Joystick mit 11 Funktionen, u. v. mehr.

Und erst die Sender, Königs Wusterhause, Grimeton (Schweden), Maschinensäle wie in der "Titanic", da wurden "die Wellenlängen noch von Hand zugeschnitten" !

Wäre eben schön, auch diese technische Seite zu erwähnen. Macht man ja bei der Autogeschichte auch, Eben nicht nur die schöne, geschwungene Karosserie, sondern auch die Entwicklung der Motoren, Getriebe, usw. Unter glänzendem Blech werkeln seiten- oder kopfgesteuerte Motoren, Otto-, Wankel- oder Diesel-Motoren in Längs-, Boxer- oder V- Anordnung, wasser- oder luftgekühlt, u. v. mehr, Auto- Enthusiasten kennen jedes Detail.

So hat die Rundfunktechnik auch Menschen zu ihrem Beruf verholfen, mit kleinen Bastelradios -Detektorempfänger- bis zu heutigem technischen Equipment. In den 60ern war Radiobasteln noch was !
Ich war einer dieser kleinen Radiobastler, der bis heute Radios repariert und restauriert, nun zum Ende seines Arbeitslebens DAS techniosche Radio- Event zum 100jährigen Jubiläum als Einziger gestaltet, zusammen mit einem anderem Radiofreund, der genauso radioverrückt geboren wurde.

Infos zu mir auch hier
 
Und im nächsten Jahr gibt es jede Menge neuer 100jähriger. MDR, NDR, BR, HR usw usw, die können alle 100 Jahre Rundfunk feiern. Ich hoffe sie tun es.
Sorry Rainer, da gehe ich nicht mit.
Den MDR gibt es seit 1992, die hatten ihre Feier zum Jubiläum schon.
Welchen Anlass sollte diese Nachwendeanstalt, deren Planung in die Zeit nach dem Mauerfall zurückgeht, also haben, irgendeinen Hundertsten zu begehen?

Den NDR gibt es auch erst seit den 50ern, dessen Vorläufer war bekanntlich der NWDR.

Der HR (*1948) jedoch, wie auch der BR (*1949) - bzw. vielmehr dessen Vorläufer - hatten ihre Testsendungen tatsächlich 1924, genauer gesagt am 1. April bzw. 30. März. Ich bin mir aber sicher, dass man davon im kommenden Jahr keine Silbe in den Programmen der Hörfunkwellen erwähnen wird.
War ja alles vor dem Krieg und demzufolge "lange her".

Warum nun in Deutschland erneut die 100 Jahre gefeiert werden? Eigentlich war das bereits 2020 der Fall.
Es gab sogar eine eigene QSL dafür.
images


Ich ging auch bisher immer davon aus, dass das Weihnachtskonzert, welches bis heute zur historisch korrekten Zeit auf der Kurzwelle übertragen wird, die erste "reguläre Tonfunkausstrahlung" in der deutschen Geschichte war.

73+55!
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich ging auch bisher immer davon aus, dass das Weihnachtskonzert, welches bis heute zur historisch korrekten Zeit auf der Kurzwelle übertragen wird, die erste "reguläre Tonfunkausstrahlung" in der deutschen Geschichte war.

Richtig, das war die erste TONfunkausstrahlung.

Die Postbeamten auf dem Funkerberg um Ingenieur Erich Schwartzkopf und Mechaniker Walter Mehle verbreiteten im Jahr 1920 vor allem Wirtschafts- und Börsennachrichten in telegrafischer Form – es wurden Töne in morseähnlicher Art übertragen. Die Sendepausen aber nutzten sie für Versuche, um Sprache und Musik zu übertragen.
Als Sender kam dabei ein Poulsen-Lichtbogensender zum Einsatz, der mit einer Pungsdrossel moduliert wurde. Als Mikrofon dienten anfänglich Sprechkapseln von Telefonen, die in aufwändigen Versuchen für die Tonübertragung modifiziert wurden. So gelang es, die live gesprochenen und gespielten Inhalte für damalige Verhältnisse in sehr guter Qualität zu übertragen.

Ein Lichtbogensender ist eher eine Maschine, als ein Sender- er hatte schon sehr hohe Leistung, und war eigentlich nicht geeignet für Tonfunk.
Das verbrannte anfangs viele Kohlemikrophon- Sprechkapseln, und so wurden einfach mehrere verwendet, und schließlich Unmengen von Sprechkapseln mit Trichter auf den Sprecher gerichtet, was dem Sendertisch den Spitznamen "Hydra" einbrachte.

Königs Wusterhausen sendet 1920 erstes Rundfunkkonzert
Ein wichtiges Datum der frühen Rundfunkgeschichte ist der 22. Dezember 1920. Erstmals wird ein Rundfunkkonzert gesendet, von der Station Königs Wusterhausen südöstlich von Berlin. Initiator war der Techniker Erich Schwarzkopf, der bei diesem Konzert auch Geige spielt und das Programm ansagt.
Rundfunkbetrieb begann offiziell erst 1923
Diese Ansage ist eine Nachaufnahme, die Erich Schwarzkopf später noch einmal eingesprochen hat. Es war auch noch kein regulärer, offizieller Rundfunkbetrieb; der begann erst im Oktober 1923. Aber es war schon eine Radiosendung.
(Quelle)

Offizieller Rundfunk setzt Teilnehmer voraus, da dieser Rundfunk kostenpflichtig war, wurden die Teilnehmer erfaßt.
Hier die Teilnehmerzahlen:
(Quelle)
Rundfunkteilnehmer_1923_1924.jpg

Vor Oktober 1923 gab es Telegrafisten, Bastler und Amateure.
Königs Wusterhausen gebührt die Ehre, die erste Tonfunksendung gemacht zu haben, Voxhaus die erste offizielle Rundfunksendung.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was die "Jubiläen" angeht, hat Sprollywood zur Abwechslung mal Recht. Der mdr kann sich ja gerne in der Tradition der MIRAG sehen. Ihr wie auch immer gearteter "Nachfolger" ist er deshalb aber noch lange nicht, denn dann müßte man ja auch der Nachfolger der gern ausgeblendeten Geschichtsabschnitte sein. Die MIRAG existierte bis April 1934 und wurde dann zum "Reichssender Leipzig". Diese GmbH wurde übrigens ein schlappes Jahr später liquidiert. Und nach dem Reichsfunk kam der DDR-Rundfunk. Wenn sich der mdr also als eine Art MIRAG-Nachfolger sieht, ist das schon eine gewisse Form von Geschichtsvergessenheit. Allerdings ist das gerade beim mdr jetzt nicht unbedingt etwas ungewöhnliches...

 
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