..., die eigentliche Aufgabe war es ggf. noch klangliche Unterschiede anzugleichen
Korrekt. Und dies nicht nur deiner
Meinung nach, nachdem eine reine Volumenanpassung für Durchhörbarkeit des Materials gesorgt hat.
Soweit waren und sind wir uns nun wirklich einig, weil es auch gar nicht anders geht.
Dabei sollte man sich natürlich im Klaren sein, dass man in das Produkt als solches eingreift, ...
Machst du jetzt Scherze?
Wieviele Menschen hast du in deinem Bekanntenkreis? Wieviele Abhören hat jeder von ihnen? Wieviele von diesen Abhören verfügen grundsätzlich erstmal über Klangregelungen? Wieviele von diesen Klangregelungen sind deaktiviert, was bedeuten würde, der Benutzer höre linear (vorausgesetzt, dass die Geräte dann auch wirklich linear ausgeben und neben EQs und Klangstellern auch sonstige DSPs, Bassbooster, Loudness und derartiger Kram deaktiviert sind)?
Sieht schlecht aus, hm? Hast du je einen von denen gefragt, ob sie sich schuldig fühlen, weil sie sich wagen, sich ihrer Hörgewohnheiten entsprechend zu befriedigen?
Im übrigen ist der Eingriff von R-128 in bereits vorhandenes "zu lautes" Audiomaterial nicht nur Manipulation,
wogegen die Hersteller in der Regel etwas haben würden,
sondern bedeutet (auch wenn das partout nicht ankommen will) im Fall "zu laut" Daten- und Informationsverlust. Da gibt es nichts dran zu rütteln.
Hast du da Skrupel? Deine Beiträge lassen keinen Zweifel: Kein Stück! Nicht einen Funken Bedenken.
Nächste Frage, wenn wir schon dabei sind:
Wieviele Urheber haben je wieviele Radio- oder TV-Betreiber verklagt, weil sie sich wagen, mit deren Produktionen was auch immer anzustellen (in der Masse gleichzurichten)?
Und ich bin immernoch nicht fertig:
Wieviele Käufer eines beliebigen Tonträgers verfügen über genau die Abhöre, die der Master im Studio zur Verfügung und nach der er seinen Downmix gefahren hatte?
Ich denke, DAS Thema können wir ganz getrost mit einem lauten Lachen abhaken. Oder brauchen wir auch dafür noch einen neuen Thread?
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Zurück zur Aufgabenstellung und
Dass diese Aufgabe mittels MB Kompressor zu lösen ist würde ich in Frage stellen.
Das darfst du gern machen. Es wundert auch niemanden mehr, denn:
Ich weiß: Niemand hier hat offen der TEin das Recht abgesprochen, sich überhaupt mit dem zu beschäftigen, was ihr vorschwebt. Und dennoch ist es der Fall. Sie arbeitet ja schließlich beim TV, sie hat das ARD-Pflichtenheft nicht auswendig gelernt, sie hat nicht einen LKW voller Studiotechnik zu Hause, sie ist eine Frau... wie endlos viele Gründe gibt es eigentlich noch, ihr Vorhaben von vorn herein zu verteufeln und nicht nur sie zwar unterschwellig, aber mehr als deutlich nicht nur zu kriminalisieren, sondern auch noch jede Kompetenz von vorn herein abzusprechen?
Aber viel schlimmer als das, egal wie deutlich ausgesprochen, und Tatsache ist, dass hier trotz Widerlegung physikalisch-technisch korrekte Aussteuerung und Soundprozessing wild und unreflektiert in einen Topf geworfen, ja sogar stupide auf Loudness Maximizing reduziert und dafür deklariert werden.
Dies von Usern, die sich zwar an irgendeiner Zahl und Norm hochziehen, diese gebtsmühlenartig wiederholen und damit den Schein erwecken, sie wüssten, wovon die sprechen, aber - obwohl sie zwei Beiträge vorher erklärt bekommen haben, dass und warum die Behauptung
Mit den 16Bit einer CD stehen uns nun also maximal 96dB Systemdynamik zur Verfügung
schlicht und einfach falsch ist, dies eben gleich noch einmal tun.
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Die nächste Aussage - zwar im Grunde wahr, aber - Abseits der wirklichkeit:
Für Klangveränderungen sind immer noch EQs das Mittel der Wahl
Das stimmt zwar, aber Klangveränderung war nicht die Aufgabe. Diese lautete Klangnormalisierung! Das ist mit statischen Filtern einfach nicht zu machen, sondern nur mit Filtern, deren Eingriffstiefe dynamisch verändert werden kann. Genau dazu ist der MB-Kompressor aber grundsätzlich in der Lage und deshalb ist er das Mittel der Wahl.
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Was auch falsch ist, ist die Behauptung, ich, dea, habe
der Fragestellerin ja empfohlen, mal im stillen Kämmerlein zu experimentieren
Ich könnte ja, wie es hier normal ist, das einfach überlesen, ja mir die Falschaussage sogar an die Brust heften. Aber zum einen habe ich das gar nicht nötig, zum anderen ergibt sich das Experimentieren im stillen Kämmerlein ebenso wie alles andere aus der Aufgabenstellung der TEin, wenn man diese gelesen und verstanden hat.
Ich habe in
#14 Anna lediglich die Legitimation zurück gesprochen, die ihr vorher schon abgesprochen wurde, nämlich sich überhaupt mit ihrer Aufgabe zu beschäftigen, und es für gut geheißen,
für sich und im stillen Kämmerlein herauszufinden, was passiert, wenn hier und da Parameter verstellt werden
Es geht auch gar nicht anders, denn am besten lernt man spielend und nicht auswendig. Damit unterscheidet man sich dann auch wohlwollend von denen, die Normen und Pflichtenhefte auswendig lernen, aber lediglich das, was sie davon aufgenommen haben, als Allgemeinwissen und allgemein gültig proklamieren.
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wie Audioproduktion und -ausstrahlung in Analogzeiten überhaupt möglich war
ist auch keine Frage, denn seit je her weiß ein Tontechniker normalerweise, was die von ihm verwendeten Medien leisten, wo deren physikalische Grenzen liegen und unter welchen Gesichtpunkten die Austeuerung wo hin zu legen ist. Der Tontechniker hat niemals nur unter physikalischen Gesichtspunkten und nach irgendeinem Messgerät ausgesteuert, ohne sich des Zweckes seines Tuns bewusst zu sein. Das unterscheidet die Mehrheit der alten Meister vom Schnitt der bisweilen weit überbezahlten digitalen Stümper, die es schaffen, mit hervoragender Technik mehr Scheiße zu bauen, als sich ein Tonamateur je wagen würde.
Genau deshalb ist auch nichts verwerflich daran, wenn ein Tonamateur Dinge zu tun versucht, die Vollprofi nicht nur sowieso auch tun würde, sondern aufgrund der leistungsfähigeren Arbeitmittel rücksichtsloser, schlimmer und ärger treiben könnte oder dies sogar auch tut.
Der "analoge" Tontechniker hat übrigens auch im Normalfall nie Kopfräume belassen, wo er gar keine brauchte, also auf Deutsch zwar sinn- und nutzlos, aber gezielt nur der Untersteuerung wegen untersteuert. Ganz im Gegenteil: Magnetbander und Röhrenverstärker gezielt und kontrolliert in die Sättigung laufen zu lassen, weil das gewünschte Effekte hatte und somit Stil- und Arbeitsmittel sein konnte, ist nichts, was Tontechnikern je fremd gewesen wäre. Das kann man mit Digital Audio ja gar nicht machen. Für jedwegen Effekt, der erzielt werden soll, bedarf es zusätzlicher Software, deren Einsatz außer dem gewollten Effekt an sich unweigerlich und unwiderruflich Schaden am Signal zur Folge hat. Siehe Requantisierungsklirr, Quantisierungsrauschen, die verdammten LSBs und hier vor allem das Bit 1, das eben nicht zum Dynamikumfang des Medium gerechnet werden kann.
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Die nächste Frage, die sich nicht stellt, weil sie rein suggestiv gestellt wurde:
Weshalb müssen wir nun auch noch alles derart verbiegen, dass wir nur die oberen 10dB oder weniger des Bereiches benutzen?
Die Frage steht doch gar nicht im Raum, denn niemand hat die Aussage getroffen, dass etwas verbogen werden soll, um irgendein Medium in die Maximalaussteuerung fahren zu können. Das wäre kausal schlicht und einfach falsch; falsch geschlußfolgert, weil aus einem Dogma heraus fehlinterpretiert.
Es soll etwas verbogen werden, weil es verbogen werden soll.
Und:
Es soll maximal ausgesteuert werden, weil das Medium aufgrund seiner mathematischen und physikalischen Eigenschaften diese Forderung stellt; das Belassen eines weiten unnötigen Kopfraumes nicht nur nicht vorteilhaft, sondern schädlich und somit schlicht und einfach zu unterlasen ist.
Warum in Gottes Namen ist es so unmöglich, diese zwei Dinge genau so auseinander zu halten?