AW: Richtige Bewerbung als Praktikant
Auf nachfrage wurde mir mitgeteilt, dass eine Festanstellung nur über ein Praktikum verläuft.
Hört ma Freunde, Verweis auf Praktikumsbewerbungsleitfadengedöns schön und gut. Aber die Frage geht doch tiefer. Offenbar hat unser Radiofan angefragt, welchen Weg man einschlagen sollte, um bei seinem Lieblingsradio arbeiten zu können, nämlich in Festanstellung.
Für mich stellt sich die Situation wie folgt dar: Ich arbeite bei einem Bäcker, habe das frühe Aufstehen und Teig anrühren satt. Lieber möchte ich bei einem Jugendradio coole Sprüche reißen, geile Mugge spieln und was über DSDS erzählen. Und warum sollte das nicht gehen? Ich kann doch auch da meine Brötchen verdienen.
Neben der Kritik also an der Form und Grammatik seines Beitrags hier sollten wir die Chance nutzen, ihm klar zu machen, dass eine Festanstellung im Radio höchst selten vorkommt und man auch beim Radio in die Situation kommen kann, zeitig aufzustehen. Dass eine Festanstellung oft Glücksache ist und es der Regelfall ist, als Freier sich durchs Leben zu schlagen und dass man als Freier bei einem privaten lokalen Sender oft nicht viel verdient. Dass man dazu überhaupt Talent haben muss, neben einer Ausbildung. Und dass man sich mit dem Medium insgesamt eingehender beschäftigen sollte, als frei heraus zu sagen: Bäcker ist nix für mich, mach ich eben Maurer - oder Radiomoderator.
Deshalb sollte sich unser Praktikumsanwärter überhaupt erstmal schlau machen, was man im Radio können muss, wie der Berufsalltag aussieht usw. usf. Schließlich werden die Sender, besonders lokale, von Praktikumsbewerbungen überschüttet und schon da geht die Selektion los. Stimmt die EInstellung des Bewerbers zum Sender, zum Medium? Hat er im entferntesten einen Plan, was auf ihn zukommt?
Mir scheint es nicht so und würde ihn schon deshalb ablehnen.
Zu dem Spruch "Alles Disko?": Ich kannte ihn bislang noch nicht, habe erstmal gelacht. Vielleicht aber ist dieser Spruch gar nicht so verkehrt in einer Bewerbung, die sich an Galaxy wendet. Zumindest in meinem Bundesland gibt es einen Jugendsender, der absichtlich solche Leute castet, die "von der Straße" kommen, um so optimal die Zielgruppe zu bedienen. Ob es bei Galaxy auch so ist, weiß ich nicht. Und ich weiß auch nicht, ob es so clever war, sich per Nick hier zu outen, zu welchem Sender es vorzugsweise gehen soll. Denn lieber "Radio Galaxy": Die lesen hier alle mit. Und wenn sie deine Bewerbung auf den Tisch bekommen...