Ausgewogene Berichterstattung findet doch gar nicht mehr statt wenn in manchen (meist östlichen) Regionen Deutschlands zwischen 30 und 40 Prozent der Gesamtbevölkerung nicht mehr von der ARD angesprochen werden oder besser gesagt: sich in den Radiowellen nicht mehr repräsentiert fühlen, weil dort andere Prioritäten vorherrschen oder die Redaktionen offensichtlich gezielt "Agenda setting" betreiben, indem man die Schwerpunkte der Interessengebiete/Problemstellungen/Ängste der Beitragszahler in eine völlig andere Richtung verlagert. Beispiel: Mal ein Interview mit einem Heizungsbauer führen! Mal hinterfragen, warum soviele Medikamente fehlen. Können wir uns das 49 Euro-Ticket noch leisten? usw.
Herzergreifende Asylgeschichten (vom Tellerwäscher zum Professor), Sternchen- und Genderthemen, Klimawandel, Energiewende, Mobilitätswende, Transsexualität, Multikulti, Diversität, Scholz hat gesagt... Bärbock hat gesagt... Habeck hat gesagt... so geht das den ganzen Tag lang in den Inforadios. Und wenn irgendwo paar 100 Hanseln gegen die Blauen demonstrieren (die im Übrigen in mehreren Bundesländern stärkste Kraft im Parlament sind oder werden) dann können sie auf einmal sogar live und spät abends / nachts noch ihre Meldungen und Berichte aktualisieren. Sogar der Videotext ist dann auf einmal aktuell. Und das wird dann stundenlang prominent platziert in jeder Nachrichtensendung wiederholt. V.a. bei der Infonacht gibt es viele Wiederholungen. Der Rest des Programms (Kochen, Dudelmusik, ab und zu ein Buchtip oder Kinofilm, dazu Podcasts mit irgendwelchen mehr oder weniger bekannten Prominenten, Eigenwerbung für die TV-Krimis) ist so belanglos und oberflächlich, dass es keinerlei Ecken und Kanten hat. Die wurden nämlich abgeschliffen.
So nehmen viele Menschen mittlerweile die ARD-Hörfunkprogramme wahr. Musikjournalismus? Fehlanzeige.
Kritische Berichterstattung (14 Mio. Bürgschaft aus Steuergeldern für einen insolvente Bäcker)? Fehlanzeige.
Nachfragen/Nachhaken in Interviews? Passiert leider viel zu selten.
Für Hofberichterstatttung kann ich den Parlamentskanal hören oder Bundestags.TV schauen.
Nachtrag:
In den US-amerikanischen Conservative Talkformaten wurde z.B. detailgenau und mit scharfer Zunge der Wahlsieg von Trump in Iowa analysiert und welche Chancen Nicky Hailey überhaupt hat. Hierzulande wird generell negativ über Trump berichtet. Überhaupt scheint man zuweilen bei einigen ARD-Redaktionen dem Nachrichtenfaktor "Negativität" und auch dem Nachrichtenfaktor "Elite-Nationen" mehr Bedeutung zuzumessen als allen anderen Nachrichtenfaktoren wie Relevanz, Regionalität,,,
www.bpb.de
Ich wünsche mir mehr Bürgerliche Themen und mehr Sichtbarkeit der Interessen/Bedürfnisse der Bevölkerung. Ein Radioangebot, welches von allen mitfinanziert wird, sollte auch alle berücksichtigen und nicht nur 40 bis 60 Prozent der Menschen.