radio NRW/Lokalradios

Mal wieder was neues, Philipp Böckmann sendet gerade parallel auf Radio WMW und Radio Kiepenkerl, jeweils aber mit unterschiedlichen Inhalten. Mal sehen, ob damit die eigene Nachmittagssendung bei Radio WMW auch Geschichte ist. Bei Kiepenkerl ist ja außer wochentags 6-10 und 15-19 Uhr alles lokale vorproduziert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Radio-Betreiber Radio NRW baut insgesamt 12 Stellen ab, überwiegend im administrativen Bereich,
Grund sei die "wirtschaftlich schwierige Situation im Lokalfunk".
 
auf "den verschärften Wettbewerb im NRW-Radiomarkt". In diesem Umfeld seien "ein journalistisch hochwertiges Programmprodukt, eine hohe, stabile Reichweite und starke lokale Marken zwingend erforderlich, um den Lokalfunk zukunftsfest zu machen".

Ich weiß jetzt nicht, seit wann es starke eigenständige lokale Marken -bis auf 100'5 und kurzfristig in AC- gegeben haben sollte.
Das seelige Konstrukt des NRW-Lokalfunks in Kombination mit radio NRW hat sich als Verhinderungs-Erfindung überlebt. Zumindest seit DAB+ und Internet.
Gut, konnten Rau und sein Clement damals nicht ahnen. Gab zwar andere Beispiele in anderen Bundesländern, die wollte der spätere erfolglose Kanzlerkandidat und dann auf den Posten des Bundespräsidenten abgeschobene Rau aber nicht.
 
Das ganze Konzept wird langsam aber sicher über den Haufen geworfen. Man reduziert die lokalen Zeiten und wenn mal was gesendet wird, gibt es Belangloses und landesweite Themen, die auf andere Lokals auch laufen. Dann doch direkt ein landesweites Programm oder Regionalradios.
 
Ich habe es schon mal erwähnt, es gibt halt nur Lokalsender mit viel und welche mit wenig Geld. Dazwischen ist nicht viel. Wenn man sieht wie klein einige Sender sind und wie wenig Personal dort Programm macht wundert einen eigentlich wenig.

Das System ist auch wenig für DAB ausgelegt, was aufgrund der Qualität sicherlich Hörer kosten. Für dieses Konstrukt müsste jede Stadt ein eigenes DAB Gebiet sein, denn sonst beschert man sich in Münster das Radio Hagen dort empfangbar ist.
 
Die Frage ist ja generell: Welche Zukunft hat dieses Modell?
Oder sollte man alle Frequenzen komplett neu ausschreiben und einen landesweiten Sender auf die Antenne schicken? So Marke WDR 2 mit lokalen Infos um halb?
 
Die Radio-NRW Kette ist doch seit der Abschaltung des RTL-Mantels bei den 3 'Ausreißern' ein verkapptes WDR6. Und wo jetzt WDR4 die Regionalisierung über die 2. DAB-Bedeckung durchzieht, könnte man es ja mal mit richtigem Lokalfunk ohne Zwangs-Mantel versuchen. Es gibt sicher genug Anbieter, die es mal versuchen möchten und bisher nicht durften.
 
Heute moderiert wieder Sina Kuipers auf WMW. Der doppelte Böckmann ist dann wohl Notstopfen, wenn beide Nachmittagsmoderatoren nicht können.
 
Theoretisch wäre auch ein Szenario denkbar, in welchem sich die größeren und entsprechend finanzstärkeren Sender von Radio NRW abkoppeln und weiterhin ein Lokalprogramm anbieten. Anders als zum Start des Models gibt es heute ja unzählige Anbieter, von welchem man Weltnachrichten oder überregionale Inhalte beziehen könnte. Abends und nachts könnte dann einfach die Automation laufen, so machen es andere lokale ja ebenfalls.

Solange es noch Geräte, vor allem in Autos, gibt die nur UKW können, werden die Sender sicherlich existieren. Die Frage ist, was passiert wenn nahezu jeder ein DAB Gerät besitzt. Lokale Inhalte sind dann das eine, der deutlich schlechtere Sound das andere.

Von der Empfindung her besitzt das System ein Ablaufdatum. Für die ganzen Menschen die dort arbeiten hoffe ich auf eine Lösung und das Gegenteil.
 
Leider wird immer vergessen, wie existenziell wichtig die landesweite Werbevermarktung und die entsprechende Ausschüttung an die Lokalradios ist. Die ist aus meiner Sicht überlebenswichtig. Radio Bielefeld oder Welle Niederrhein bekommen viele Werbekunden nicht alleine, sondern nur gemeinsam als erfolgreichster Anbieter im bevölkerungsreichsten Bundesland.
 
Wenn das alles so "überlebenswichtig" wäre, würde Radio NRW auch über DAB+ senden. Aber das traut man sich nicht, denn in diesem Markt würde man zwangsläufig dank Konkurrenz (für Radio NRW ein Fremdwort) untergehen.
 
Das stimmt wohl. Aber dieses Konstrukt von damals ist so halt nicht mehr zeitgemäß. Geht es den Lokalradios schlecht, geht es Radio NRW irgendwann auch schlecht. Dazu sinkende Hörerzahlen in den kommenden Jahren (da der Nachwuchs fast nur noch streamt). Auf Dauer wird das so nicht mehr gut gehen. Mir tun die ganzen Mitarbeiter(innen) leid. Das sind die Leidtragenden :(.
 
Doch es gibt Zuschüsse . Schaut euch mal die PM der LFM an.

Gefördert werden nur die Lokalanbieter, die ein Digitalkonzept verfolgen. Der reine Simulcastbetrieb gehört nicht dazu!

Jedes UKW-Lokalradio in NRW betreut inhaltlich ein festgelegtes Verbreitungsgebiet (§§ 52 ff. LMG NRW).
Startet der gleiche Anbieter ein digitales Programm auf DAB+Regio, muss dieses laut den aufgeführten Fördervoraussetzungen thematisch aber "regional ausgerichtet" sein, um die Mittel zu erhalten. Damit ist es rechtlich kein Lokalprogramm mehr i. S. des LMG, weil es den §§ 52 ff. nicht entspricht, und benötigt deshalb eine andere Sendelizenz.
Der Veranstalter kann sich entweder alleine engagieren (z. B. mit einem Radio XY diggi) oder sich einen oder mehrere Kooperationspartner suchen für ein gemeinsames Regionalradio.
Wird ein herkömmliches UKW-Programm 1:1 auch auf DAB+ übertragen, fehlt das beschriebene und für die Förderung wesentliche Kriterium.
 
Gefördert werden nur die Lokalanbieter, die ein Digitalkonzept verfolgen. Der reine Simulcastbetrieb gehört nicht dazu!

Der Veranstalter kann sich entweder alleine engagieren (z. B. mit einem Radio XY diggi) oder sich einen oder mehrere Kooperationspartner suchen für ein gemeinsames Regionalradio.
Wird ein herkömmliches UKW-Programm 1:1 auch auf DAB+ übertragen, fehlt das beschriebene und für die Förderung wesentliche Kriterium.

Korrekt: ein dein.FM wird z.B gefördert, weil es ein weiteres Programm ist welches regional ausgerichtet wäre.
 
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