Der Studiobilder-Thread

Wenn ich mal im HDR bin, dann packt mich meist die kindliche Neugier und ich schaue was im großen Sendesaal so los ist. Ein Himmel voller? Neumann KM184?
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Ohne die Klimaanlage wäre ich am Montag bei Alex Berlin komplett eingegangen. Das Gebäude heizt sich dermaßen schnell auf, es ist ein Wahnsinn. 20240513_201025.jpg
 
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Ein Himmel voller? Neumann KM184?
Hierzu eine Frage an die Sicherheitsfachkräfte:
Genügt ein verriegelter XLR-Anschluss als Sicherung der hängenden Last (hier: das Mikrofon)? Von einem Safety für abgehängte Mikrofone habe ich bislang nämlich noch nie etwas gehört, und von entsprechenden Sicherungseinrichtungen für Mikrofone auch noch nicht.

Dürfte ich denn bei einem Aufbau Mikrofone einfach so z.B. von einer Truss abhängen und am Kabel baumeln lassen? Das wäre ja ein Traum!

Warum ich so die Stirn runzle 🤨
DGUV Information 215-313: "Lasten über Personen - Sicherheit bei Veranstaltungen und Produktionen von Fernsehen, Hörfunk, Film, Theater, Messen, Veranstaltungen"

Interessanterweise heißt es in Abschnitt 1.6:
1.6 Abweichungen von den grundlegenden Sicherheitsanforderungen
Nur wenn durch eine Beurteilung der Gefährdungen durch eine fachkundige Person nachvollziehbar festgestellt worden ist, dass Lasten beim Herunterfallen keine Personenschäden zur Folge haben können, kann von den grundlegenden Sicherheitsanforderungen abgewichen werden. Dies kann beispielsweise der Fall sein beim Einbinden von Vorhängen mit Bändern oder bei Mikrofonabhängungen, bei denen die Zugentlastung tragende Funktionen hat.

Okay, ein KM184 wiegt "nur" 80 Gramm, aber ich sehe schon das Risiko der Kopfplatzwunde.
Es sei denn, man stellt sicher, dass ein Mikrofon garantiert neben, aber eben nicht auf einem Menschen aufkommt.

Entspricht denn ein Mikrofonkabel einer "Zugentlastung tragende Funktionen"?
Fachkräfte vor, bitte.
 
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Ob das Kabel die Last hält, steht wohr ausser Frage. Je nach verwendetem Stecker liegt es eher an der Zugentlastung. Aber auch da würde ich mal behaupten, dass das Gewicht eines Mikrofons locker gehalten wird, wenn nicht noch zusätzliche mechanische Belastung durch regelmäßige Bewegungen dazukommt.
 
Andere Frage: In "Nebensätzen" höre ich aktuell von den Moderator/innen Kommentare zu "anderem Studio". Mal heißt es, es gäbe keine Fenster hier, Wieprecht sprach gerade von ungewohnter Technik - klingt also immer wieder so, als würde radioeins seit einiger Zeit aus einem Ersatz(?)-Studio senden. Weiß jemand mehr, wird umgebaut, umgestaltet, gespart?

Bernd
 
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Die alten Madozzimischpulte haben ausgedient.
Die waren schon zum Zeitpunkt ihres erstmaligen Einbaus technisch veraltet. So war z.B. der Anschluss frei laufender Digitalquellen (AES-3) nicht möglich, es knackte. Also keine oder nicht richtig funktionierende Abtastratenwandler an den Eingängen. Hat den RBB viel Stress gekostet (u.a. Umbau von Marantz-CD-Playern in einer Berliner Elektronikmanufaktur auf externen Takt und eingebauten Abtastratenwandler).

Aber der deutsche Vertrieb brauchte ein Referenzobjekt und so kam es zur Ausstattung des damals neuen Radiohauses mit Mandozzi. Prompt zeigt das Prospekt auch ein Studio im Radiohaus, Erstausführung.


Das Radiohaus in Babelsberg hat formal nur ein Reservestudio für einst 4 Wellen erhalten: Fritz (EG rechts), Antenne Brandenburg (EG links), Radio 3 (EG links) - nein, nicht das heutige Radio 3, Radio Eins (2. OG links).

Später griff sich Antenne Brandenburg das Studio von Radio 3 als B-Studio.

Das Reservestudio befindet sich soweit ich mich erinnere im 1. OG und ist tatsächlich fensterlos. Man kann den Altzustand (beinahe erste Ausstattung mit Mandozzi GMIX, nur das Telefonanlagen-Modul ist schon erneuert, statt 2 mal 10 Leitungstasten auf dem Pult läuft hier bereits die Anlage mit Bildschirm) hier sehen:

(Reinhard Meynen, Nachtexpress vom RBB, wegen nicht erwünschter nächtlicher Technik-Assistenz im HdR wich er halt nach Babelsberg aus, man beachte zu Beginn das Anklemmen des 50-EUR-USB-Consumer-Soundkartendingsda an das private Laptop mit der großen Musikbibliothek)

Es kam dann eine zweite Installation mit Mandozzi GMIX, die Module waren dann nicht mehr flach im Tisch eingelassen und die Daccord-Bedienteile waren dann auch nicht mehr in der weißen Schräge eingebaut, sondern in separaten Aufsetzkästen.

Jetzt ist dort ein DHD 52RX verbaut, allerdings auch in der Aufsetzversion, die flachen Einbaumodule hätten offenbar zuviel Schreinerarbeit erfordert. Der Mikrofonhalter in Kalashnikow-Ausführung machts nicht wirklich übersichtlicher. Und die Kanalzugbeschriftungen in den TFTs sollen übel durch die Beleuchtung geblendet werden.

Ob in das R1-Studio auch ein Auftisch-DHD kommt oder doch eine Einbauversion, weiß ich nicht. Hier sieht man die zweite Mandozzi-Epoche dort:

 
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lg74 hat das schon gut zusammengefasst, es wird technisch erneuert, daher Sendung aus dem (zuvor bereits erneuerten) Ersatzstudio.
War, obwohl ich Freund davon bin, Dinge solange zu nutzen, wie sie zuverlässig funktionieren - und Wartung und Reparatur nicht zu kurz kommen zu lassen - bitter nötig, „das Zeug war durch“.
Mandozzi spielt auch keine wirkliche Rolle mehr beim Bau von Mischpulten, bekannt und beliebt waren sie eher immer für die Infrastruktur dahinter, Kreuzschienen, Audioverteilung etc. (und das werden wohl die nächsten dringend nötigen Umbauten werden).
Hat nichts mit Geldverschwendung, „wir wollen alles schick und neu“ zu tun, sondern ist Sendesicherheitsrelevant.
 
Bei den Mandozzi gingen auch massenhaft Leitungen in den Technik-Raum, wo Schränke voller Steckkarten (mannhohe Schränke) das Mischpult und die Kreuzschiene bildeten. Der ganze Studioboden (unter den Kacheln, die den oberen Fußboden bilden) ist / war voll mit Kabelsträngen. Das müsste man heute eigentlich wesentlicher kompakter hinbekommen. Könnte hinsichtlich der Verkabelung also nur übersichtlicher und schlanker werden.
 
Bei den Mandozzi gingen auch massenhaft Leitungen in den Technik-Raum, wo Schränke voller Steckkarten (mannhohe Schränke) das Mischpult und die Kreuzschiene bildeten. Der ganze Studioboden (unter den Kacheln, die den oberen Fußboden bilden) ist / war voll mit Kabelsträngen. Das müsste man heute eigentlich wesentlicher kompakter hinbekommen. Könnte hinsichtlich der Verkabelung also nur übersichtlicher und schlanker werden.
Vereinfacht, und ohne den Umbauprozess ganz detailliert bis in die letzte CAD-Zeichnung zu kennen: vieles ist zurückgezogen worden, also jetzt aus dem Boden raus, wo früher armdicke Kabelstränge lagen / liegen mussten, liegen jetzt ein, zwei schlanke Glasfaserkabel. Ist auch sinnvoll, Brandlast, Servicefreundlichkeit etc.

Ist auch durchaus sinnvoll… habe mich neulich mit, damals sehr hochwertiger, aber sehr alter Perivox-Analogverkabelung aus Bestand rumgeschlagen („wir nehmen den alten Anschlusskasten“), einstreufrei ist da Glückssache.

Philoclock wollte doch zum Fotografieren hin…
 
Philclock wollte doch zum Fotografieren hin
Ich muss schon einen Grund/Einsatz haben, um da hin zu fahren. Das fühlt sich jedes Mal von Tegel aus wie eine halbe Europareise an, als würde man nach Magdeburg fahren. Wenn nicht gerade das Axel Springerhaus einstürzt, dann ist es nächste Woche soweit. Im Faden für Studiobilder, sieht man ja gut wo ich mal zugegen war. Ich denke ja schon immer an das Forum mit uns Radio-Hedonisten mit. Aber genug dazu, zurück zum weiteren Geschehen bei radioeins. Am Montag gibt es den Radioday: Landwirtschaft und Ernährung, zuerst mit Stephan Karkowsky, dann mit Sophia Wetzke und zu guter Letzt mit Max Spallek. https://www.radioeins.de/programm/index.htm/from=20-05-2024_05-00/to=21-05-2024_05-00.html
 
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Ob das Kabel die Last hält, steht wohr ausser Frage.
Offenbar scheint das ja anerkannte Praxis zu sein, dass ein XLR-Stecker ausreichend ist, denn das wird ja überall so gemacht. Genau genommen könnte man ja sagen: die Verlötungen des Kupfers sind die erste Verbindung, und die Zugentlastung auf dem Mantel ist die zweite Verbindung. Damit hat man ja die doppelte Sicherheit.

Natürlich ist es dann Aufgabe des Personals vor Ort, stets sicherzustellen, dass die XLR-Stecker am Mikrofon vollständig verriegelt sind.

Matthias
 
Jetzt ist dort ein DHD 52RX verbaut, allerdings auch in der Aufsetzversion, die flachen Einbaumodule hätten offenbar zuviel Schreinerarbeit erfordert.
Die neuen Tische sind für die Einbaumodule vorbereitet, die Abdeckung kann man rausnehmen.
 

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Ach, wer weiß. Vielleicht sind die Einbauteile grad nicht lieferbar. Das ist jetzt aber Kaffesatzlesen .
 
Das war das erste Studio von Radio Hamburg und soweit ich mich erinnern kann noch nicht das gläserne Studio. Dieses wurde meiner Meinung nach erst beim modernisierten (zweiten) Studio mit einer Scheibe nach draußen „gläsern“. Siehe Bild (Jalousie war runtergelassen)IMG_3806.jpegHier noch ein anderes Foto des ersten Studios, wo man die verbaute Technik besser sehen kann (außer den Sonifex-Cartmaschinen am oberen Bildrand)IMG_1205.jpeg
 
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So wie versprochen, ein paar Bilder aus Babelsberg. Also Pannenfrei war das heute definitiv nicht. Da muss man sich schon arg dran gewöhnen... 🫠🙈
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20240525_181620.jpg
20240525_181741.jpg
Und im eigentlichen Studio nimmt das Ganze schon ein Gesicht an. Ich hab mich aber nicht getraut da rein zu gehen, überall ist der Boden offen.
20240525_171944.jpg
 
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Danke! Hehe, Pult mit Klebeband-Beschriftung. Sowas hat einst Andreas Ulrich für die BuLi-Konferenz gemacht.

2003-10-04 - Radio Eins - Mandozzi-Beschriftung.jpg

Heute braucht man es offenbar wegen der Spiegelung der Raumbeleuchtung in den TFTs. Aber auch in der ersten Mandozzi-Installation spiegelte sich die Deckenbeleuchtung in den Bildschirmen:

2002-12-28 -RBB-Radiohaus - Spiegelung Beleuchtung im Mischpult-Screen.jpg


Nach R128 steuert man offenbar auch in der neuen Installation nicht aus. Der MDR rollt das gerade aus - geschätzt 10 Jahre nach dem BR. Wann wird man beim RBB soweit sein?
 
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Danke! Hehe, Pult mit Klebeband-Beschriftung.
Das hat eine ganz tolle Layouterin gemacht, das hilft schon ganz gut.
Nach R128 steuert man offenbar auch in der neuen Installation nicht aus. Der MDR rollt das gerade aus - geschätzt 10 Jahre nach dem BR. Wann wird man beim RBB soweit sein?
Ich hab keine Ahnung von was Du da schreibst. Kann mich da Jemand zu R128 aufklären?
Ich hab gestern noch das Bild der Plattenspieler vergessen, die gibt es hier auch.20240525_181640.jpg
 
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EBU R 128 ist die übliche Lautheitsnorm, beim Fernsehen vollständig umgesetzt, beim Radio wünschenswert. Denn alles was ein sowieso nachgeschaltetes Soundprozessing nicht mehr bändigen muß, ist gut für den Klang. Havarie Studio find ich immer lustig. Eine Havarie ist immer noch ein Schiffsunglück …
 
@ADR Havarie garantiert sozusagen... 😭 Wie läuft das bei den modernen DHD Mischpulten mit dem Autogain, kannst Du mich da aufklären? Ich hab nur entfernt davon gehört.
 
Die Frage ist erstmal, ob die Funktion für den normalen User frei ist oder nur auf Technikerebene und wie sie in der Toolbox konfiguriert ist. Aber wenn sie frei ist, dann ist das hier erstmal ne grobe Erklärug:

Die Touchoberfläche ist frei anpassbar, also ob die bei euch so aussieht, ist fraglich.
 
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@ADR Havarie garantiert sozusagen... 😭 Wie läuft das bei den modernen DHD Mischpulten mit dem Autogain, kannst Du mich da aufklären? Ich hab nur entfernt davon gehört.
Es gibt bei DHD zwei Arten von „Autogain“, oder, was man als solches bezeichnen könnte: eine stellt die Mikrofonvorverstärkung des Kanals ein, quasi draufdrücken und ansprechen, dann passt‘s in 0 dB(r)-Stellung des Faders.
Die andere ist vorallem im R128-Kontext zu finden, also, wenn nach LU ausgesteuert wird, und nicht nach Spitzenpegel in dB. Diese Automatik zieht den Pegel des Kanals auf einen Zielwert (beispielsweise -23 LUFS), wie schnell, kann man in dB/sek angeben, auch ab welcher Abweichung überhaupt geregelt werden soll.
 
EBU R 128 ist die übliche Lautheitsnorm, beim Fernsehen vollständig umgesetzt, beim Radio wünschenswert. Denn alles was ein sowieso nachgeschaltetes Soundprozessing nicht mehr bändigen muß, ist gut für den Klang.

Meiner Meinung nach die größte Audio-Innovation seit Einführung der Stereofonie.

Ausgesteuert wird eben nicht mehr nach Spitzenpegel, sondern nach Lautheit. Das bedeutet: wer seine Werbespots plattkomprimiert, gewinnt nichts mehr. Die Sprünge zwischen Programm und Werbung waren der häufigste Beschwerdegrund vor Einführung der EBU R 128. Heute ist das alles ausgewogen, und ermöglicht zudem auch noch dynamischere Mischungen. Ich habe damals beschlossen, ebenfalls nach R 128 auszusteuern, habe einen simplen RTW TM 3 am Schnittplatz, und muss wirklich sagen: die Mischungen klingen besser.

Matthias
 
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