Tonband Vollspur Mono vs. Halbspur Stereo

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Hinztriller

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Hallo Gemeinde,

ich habe demnächst eine Produktion, die mit 2 Telefunken Mono Vollspur Bandmaschinen gefahren wird (Wiedergabeseitig). Mir steht zur Erstellung der Tonbänder allerdings nur eine Stereo Halbspur Studermaschine zur Verfügung. Wie schaut es da mit der Kompatibilität aus? Klar, ich würde die Tracks vorher auf Mono runtermischen. Sollte ich dann aber beide Kanäle mit dem gleichen Monosignal bespielen oder nur einen oder ist das einzig richtige eine Mono-Maschine irgendwo herzuzaubern?

LG

Hinz
 
Auf welchen Maschinen möchtest Du denn was abspielen und auf welchen Maschinen möchtest Du was aufnehmen? Deine Angaben sind unklar. Was meinst Du genau mit "Produktionen werden <gefahren>", "Erstellung von Tonbändern" oder "die Tracks (welche?) vorher runtermischen"?
 
Auf welchen Maschinen möchtest Du denn was abspielen und auf welchen Maschinen möchtest Du was aufnehmen? Deine Angaben sind unklar. Was meinst Du genau mit "Produktionen werden <gefahren>", "Erstellung von Tonbändern" oder "die Tracks (welche?) vorher runtermischen"?

Also wenn ich es richtig verstanden habe, dann soll eine Produktion erstellt werden, die am Ende von einer Mono Vollspurmaschine abgespielt werden soll.
Meine Meinung dazu: Da in früheren Tagen auf Kompatibilität großen Wert gelegt wurde sollte die Monomaschine selbst einen "Downmix" eines Stereosignals erzeugen können. Insofern müsste man sich also eigentlich gar keine Sorgen machen.

... Klar, ich würde die Tracks vorher auf Mono runtermischen. Sollte ich dann aber beide Kanäle mit dem gleichen Monosignal bespielen oder nur einen oder ist das einzig richtige eine Mono-Maschine irgendwo herzuzaubern...

Um hierauf noch konkret zu antworten, wäre der allersicherste Weg wohl, ein Monosignal (das hast Du ja vor hast aufzuzeichnen) lediglich auf einen Kanal aufzuzeichnen. Allerdings wird die wiedergebende Bandmaschine dann wohl einen erhöhten Störpegel produzieren, da ja nur ungefähr die Hälfte des nutzbaren Bandbereiches bespielt ist.
Wenn die Stereomaschine sauber eingestellt ist, dann sollte die "Doppelmonovariante" auch kein Problem sein. Das könntest Du ja mit Testsignalen selbst ausprobieren. Schließlich müsste die Stereomaschine wiedergabeseitig ja auch ein sauberes Monosignal (Phasenlage beachten) abspielen. Natürlich müssen Aufnahme- und Wiedergabekopf sauber getaumelt sein.

Beste Grüße, Björn
 
Es soll eine Sendung produziert werden in einem Studio, in dem 2 Telefunken M5 Mono Vollspur Maschinen stehen. Diese beiden Maschinen sind Wiedergabemaschinen für Musik und Jingles. Damit die Wiedergabemaschinen auch was zum wiedergeben haben, muss ich ein Tonband vorbereiten. Zur Aufnahme des Tonbandes steht mir allerdings nur eine Studer A807 Stereo Halbspur Maschine zur Verfügung.
 
"Stereo-Halbspur" = "nach einem Durchlauf ist das Band voll und kann nicht gewendet werden"?

Dann verlierst Du bei Nutzung nur einer Spur für Aufnahme und Vollspur-Wiedergabe die halbe Nutz-Magnetisierungsenergie und damit wenn ichs nicht verhaue 6 dB S/N (volles Rauschen bleibt, Nutzsignal halbiert sich) und natürlich 6 dB weniger Ausgangspegel. Aus dieser sicht wäre "beide Spuren mit dem Mono-Signal besaften" gewiss besser.

Aber: wenn es zwischen den beteiligten Maschinen im Azimut Abweichungen gibt, verlierst Du umso mehr Höhen, je breiter die Magnetisierung ist. Da wäre die Aufzeichnung auf nur einer Spur besser.

Falls Du genug Zeit, Lust und Band hast, mach doch beides und nimm beides mit. Dann probiert ihrs einfach aus, was besser paßt.

Hier noch etwas Pegel-Latein aus dem HiFi-Forum, gerade gefunden und ich werds mir rauskopieren:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-43-809.html schrieb:
Bei Studiogeräten gab es Zweispur-Geräte, welche auf einem Band zwei getrennte Tonspuren aufweisen (die Viertelspurgeräte, fälschlich als Viespur bezeichnet gibt es NUR bei den Amateuren!). Damit können zwei unabhängige Tonsignale aufgezeichnet werden, etwa zwei unterschiedliche Sprachen bei einem Film. Diese Geräte arbeiten mit 2mm Trennung und Löschköpfen mit 0,75mm Trennung.

Weiter gab es die richtigen Stereo-Tonbandmaschinen mit 0,75mm Trennung und "Schmetterlingsköpfen". Bei diesen Geräten ist die Kanaltrennung geringer, sodass in der Praxis ein Übersprechen hörbar wäre. Dies spielt aber keine grosse Rolle, weil ja die beiden Signale vom selben akustischen Ton stammen. Der Löschkpf ist Vollspur, weil die Spuren nicht getrennt aufgenommen werden können.

Studiogeräte werden gepegelt, ein Vollspur-Bezugsband (350nWb) liefert also ab einer Vollspurmaschine den Studio-Linepegel (+6dBU). Wird dieses Band ab der erstgenannten Zweispurmaschine abgespielt, so muss auch da, trotz der geringeren Spurbreite Linepegel ausgegeben werden. Dies bedeutet, dass der Bandfluss auf dem verbleibenden Rest entsprechend höher ist.
Bei der Stereomaschine ist der Pegel einer einzelnen Spur 3dB unter Bezugspegel, also +3dBU. Bei reiner Mono-Addition (Summe) ergäbe dies einen Ausgangspegel von +9dBU. Damit ist sicher gestellt, dass ein Stereoband mit Signalen mit Korellation 0 auf der Vollspur-Monomaschine einen Pegel von +6dBU bringt. Damit wird (die Trennspur berücksichtigt) auf dem Band für Vollpegel ein Bandfluss von 512nWb aufgezeichnet. Dieser etwas höhere Bandfluss erhöht naturgemäss den Klirr, der aber trotzdem nicht wesentlich über 1% liegt.

Werden also bei richtig gepegelten Maschinen die Bänder jeweils auf der Vollspurmaschine abgespielt, so liefert diese (dank höherem Bandfluss und Trennspur) den Nennpegel. Der Bezug ist also in jedem Fall das Vollspur-Bezugsband und die Vollspur-Monomaschine. Ob natürlich in der Praxis die Maschinen auch richtig eingemessen sind (bei Dolby A und SR ist ein anderer Bezugspegel massgebend) steht auf einem anderen Blatt.
 
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Es soll eine Sendung produziert werden in einem Studio, in dem 2 Telefunken M5 Mono Vollspur Maschinen stehen. Diese beiden Maschinen sind Wiedergabemaschinen für Musik und Jingles. Damit die Wiedergabemaschinen auch was zum wiedergeben haben, muss ich ein Tonband vorbereiten. Zur Aufnahme des Tonbandes steht mir allerdings nur eine Studer A807 Stereo Halbspur Maschine zur Verfügung.
Verstehe.
Deine Produktion in diesem Studio soll am Ende mono sein. Ok.
Die von Dir vorzubereitenden Tonbänder werden zwar auf Deiner A807-Stereo-Maschine aufgenommen, dann aber auf dern M5-Mono-Maschinen abgespielt. Mach Dir keine Sorge, die M5-Mono-Maschinen greifen mir ihren Mono-Tonköpfen beide Stereo-Spuren Deiner mitgebrachten Bänder (inklusive Trennspur, deren Rauschen eh untergeht) ab und geben sie als Mono-Signal aus.

Für mich: Wer produziert denn heute noch in mono und vor allem nicht am Rechner? Aber bitte.
 
Es geht um eine Sendung, die in einem aus den 60er Jahren erhaltenen und jüngst restaurierten Radiostudio produziert werden soll. Fotos liefere ich nach :) - Und für Kurzwelle und Sprache reicht ja Mono vollends.
 
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Wenn die alten M5en nur Abspielen sollen, empfehle ich die Bänder auch in Vollspur aufzunehmen.

Das hat den Vorteil des besseren Fremdspannungsabstandes.

Auch sollte die aufnehmende Maschine über einen Vollspur-Löschkopf verfügen, da sonst die ungelöschte Mittelspur hörbar wird!

Dabei gebe ich zur Beachtung, dass es neben der CCIR Entzerrung noch sehr verbreitet die NAB-Entzerrung und AES gibt.

Da ich selbst noch viel analog mache, kann ich gerne Dein Programm mit M15A auf Senkelbänder überspielen, entweder von Datei oder anderem Tonträger.

Rudolf
 
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