Song-Brandings: Will das ernsthaft jemand hören?

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Es gibt ja in der Mitte des Titels eine Passage, in der nur gepiffen wird. Das Pfeifen wurde dann ersetzt durch einen Text, in dem es um Superhits ging.

Und auch, wenn "nur gepfiffen" und dann von Dritten etwas drübergelegt wird, ist es m.E. eine Vergewaltigung des Songs und sträfliche Missachtung der Absicht der Interpreten. Ich möchte nicht erleben, dass Songs in Zukunft mit "Branding-Lücken" konzipiert werden, damit jedes Schnulli-Funkchen mit 0,3 Watt Sendeleistung seine ach so wichtige Eigenwerbung drüberschmoddert. Das gilt auch für die dicken ÖR-Brummer mit 100 kW. So!
 
http://www.radioszene.de/105946/ndr1-welle-nord-songbrandings.html

Ich empfinde sowas als Verunstaltung von Songs und kann mir nicht vorstellen, daß jemand das klasse findet oder gar gerne hören möchte.
So etwas als "perfektes Jingle" zu bezeichnen, finde ich schon sehr kühn - vor allem bei einem öffentlich-rechtlichen Radio.
Was denkt ihr darüber? Die Beispiele im Artikel klingen für mich einfach schei...e

Das Gute am Powerintro ist bisher, dass es vor dem Lied läuft. Die Alternative, das Songintro mit vorbereiter Eigenlob-Stinkt-Werbung zu versehen, finde ich zum Umschalten unerträglich. Das anhängende Beispiel ist vor einem Moment auf NDR2 gelaufen und einer der Gründe, warum ich NDR2 nur noch zu besonderen Gelegenheiten tagsüber einschalte. Und dabei finde ich die Musikauswahl des Senders nicht schlecht...
 

Anhänge

  • 20170520_1457_NDR 2.mp2
    791,3 KB · Aufrufe: 62
Zuletzt bearbeitet:
Ist es schon Song-Branding, wenn gezielt nur der Sendername an einer rhythmisch dafür geeigneten Stelle in den Song eingebaut wird?

Keineswegs - denn das kann jeder!
Es geht hier vielmehr darum, das Song-Intro mit der Stationskennung so anzureichern, als hätte der Song-Interpret es selbst gesungen. Eine melodiöse Angelegenheit!

Das gilt auch für die dicken ÖR-Brummer mit 100 kW. So!
Ist für Ö1 nicht zu befürchten :wow:
 
Wenns vom Künstler selbst ist, habe ich damit kein Problem.

Von Sia - Cheap Thrills gibt's meine ich dutzende Versionen weltweit. Die originale Liedzeile "Come on, come on, turn the radio on" wurde dabei ausgetauscht in "Come on, come on, turn [Sendername] on". Kann man in Deutschland z.B. bei Energy bestaunen.
 
Schon mal was von Urheberrecht gehört? Das ist völlige Missachtung der Kunst, der Künstler, der geistigen Leistung, die hinter einem Song steckt. Das ist billigstes und rücksichtsloses Schmücken mit fremden Lorbeeren. Das ist Radio im 21. Jahrhundert.
 
Schon mal was von Urheberrecht gehört? Das ist völlige Missachtung der Kunst, der Künstler, der geistigen Leistung, die hinter einem Song steckt. Das ist billigstes und rücksichtsloses Schmücken mit fremden Lorbeeren. Das ist Radio im 21. Jahrhundert.

Aber es ist genau das, was heute in einem Großteil der Programme Realität ist: Vollkommende Gleichgültigkeit der Musik gegenüber. Die Musik ist Mittel zum Zweck, sie ist Gebrauchsgegenstand. Behauptet wird natürlich das Gegenteil, am besten dann auch noch mit Vergewaltigungen wie diesen Intros.
 
Ich gehe davon aus, dass seriöse Radiosender die Urheberrechte akzeptieren und ihren Anteil bei diesem Song-Gefummel zahlen.

Andererseits ist das die beste Werbung für den Künstler und den Song. Bei SWR3 z.B. wird der gebrandete Song auch gleich im Anschluss gespielt, bringt ja wieder GEMA-Gelder. Grausam finde ich die Versionen von Andreas Müller, wenn er singend den Lafer imitiert. Irgendwann ist einfach mal Schluss mit lustig...
 
NDR 2 ist aber auch nicht besser, das muss man sich mal geben was die teilweise für Versionen spielen. Die sind so grauenhaft dilletantisch geschnitten dass man glauben könnte da wurde einfach irgendwo was rausgenommen um auf eine gewisse Länge zu kommen! Dabei ließe sich nach dem lang gezogenen "some good times I haaaad" so leicht der Instrumental Teil ranschneiden. Warum man von dem Rumpy Pumpy überhaupt einmal dran gelassen hat macht doch gar keinen Sinn vor allem weil man am Ende den Schnitt hört. Von Nick Kershaw (Wouldnt it be good) gibt es auch so eine komische geschnittene Version die nur NDR 2 spielt.
 

Anhänge

  • NDR2-Freddy.mp3
    549,4 KB · Aufrufe: 54
Zuletzt bearbeitet:
dass man glauben könnte da wurde einfach irgendwo was rausgenommen um auf eine gewisse Länge zu kommen!
Was du nicht sagst... :rolleyes:

Warum man von dem Rumpy Pumpy überhaupt einmal dran gelassen hat
Weil es ein markanter Teil des Songs ist. Sie haben lediglich die Redundanz entfernt, da keinen 'normalen' Hörer interessiert, ob der da jetzt 2x Rumpy Pumpy singt oder 7x.

Viel interessanter fände ich, wie lang der geschnittene Titel nun am Ende ist. Der 1993er Radio Mix ist 3:39 lang, also nun nicht unbedingt ein Mammutwerk, das man unbedingt filetieren müsste.
 
Ich möchte das gerne hören - wenn es handwerklich wirklich fein, perfekt und stimmig ist. Gute Produktionsabteilungen können das, gerade die Jungs von Antenne Bayern machen das schon länger richtig ordentlich.

Was macht Radio denn aus? Neben Moderation? Reines Musikabspielen kann schon die Shuffle-Funktion des uralten MP3-Players. Was wir Radiomacher können (sollten), ist das Spielen mit Musik, Worten und eben auch mit Soundelementen. Radio darf großes Kino sein, eine Bühne, eine Show! Klotzen, nicht kleckern. Es soll groß, fett, nach Showbühne am Samstagabend klingen. Natürlich ist der Inhalt wichtiger, aber die Verpackung drumrum macht das Gesamtpaket erst aus.

Ich kann das Verteufeln absolut nicht nachvollziehen, Soundbrandings können Songs viel melodischer und passender verbinden als Jingles - aus einem Guss eben. Jingles gehören zum Radio, schon seit Beginn des Mediums. Die Brandings sind doch nur eine Weiterentwicklung des klassischen Jingles. Einzige Bedingung eben: eine saubere Arbeit.
 
die Verpackung von Antenne Bayern ist lahmarschig. Das Gejaule "wir lieben Bayern, wir lieben die Hits...Antenne Bayern" ist doch grauenhaft. Was ist daran melodisch? Das ist keine Show. Das ist stümperhaft.
 
taTu schrieb:
Es soll groß, fett, nach Showbühne am Samstagabend klingen.
Gut dass noch ein "soll" in deinem Satz drin war. Die Sender, die eine "Showbühne am Samstagabend hinbekommen" kannst du an einer Hand abzählen. Denn häufig klingt es kleinkariert, dünn wie gestreckte Griessuppe, nach lästigem Samstagsdienst für den Mod, der beim PD die schlechtesten Karten hat, das Wochenende frei zu bekommen.
 
Gut dass noch ein "soll" in deinem Satz drin war. Die Sender, die eine "Showbühne am Samstagabend hinbekommen" kannst du an einer Hand abzählen.

Da gebe ich dir absolut recht. Leider bekommen das nur wenige Sender hin, viele sind auch gar nicht bereit, Geld in die Verpackung zu stecken. Gute Jingles (oder eben Brandings) kosten eben Geld, wenn es keine billige Massenware sein soll, die man schnell wo einkauft. Man braucht auch eine gute Inhouseproduktion.

Ö3 hatte bis vor etwa 3 Jahren morgens im Wecker immer eine große Show, die alten Weckeropener waren ein Traum. Auch FFH hatte um 2006 rum noch schöne Showopener. Die Opener für die Chris Evans Show bei BBC Radio 2 fallen mir noch als Beispiel ein.

Aber ansonsten muss man wirklich lange suchen. Leider.
 
Die Sender, die eine "Showbühne am Samstagabend hinbekommen" kannst du an einer Hand abzählen.
Gerne, auch heute wieder, Absolut Radio auf 1215kHz. Cooler Rock und Pop über Mittelwelle mit brachialem Processing und der Raumwelle entsprechendem Fading.
Macht aber dennoch Spaß zuzuhören, wenn man überlegt wie viele Kilometer das Signal zurückgelegt hat...
Und, um auf das Thema zurück zu kommen, "Songbrandings" sucht man hier vergebens.
 
Zuletzt bearbeitet:
NDR 2 ist aber auch nicht besser, das muss man sich mal geben was die teilweise für Versionen spielen. Die sind so grauenhaft dilletantisch geschnitten dass man glauben könnte da wurde einfach irgendwo was rausgenommen um auf eine gewisse Länge zu kommen! Dabei ließe sich nach dem lang gezogenen "some good times I haaaad" so leicht der Instrumental Teil ranschneiden. Warum man von dem Rumpy Pumpy überhaupt einmal dran gelassen hat macht doch gar keinen Sinn vor allem weil man am Ende den Schnitt hört. Von Nick Kershaw (Wouldnt it be good) gibt es auch so eine komische geschnittene Version die nur NDR 2 spielt.

Freddy schreibt Freddie :)

Zurück zum Thema...
 
....
Ich kann das Verteufeln absolut nicht nachvollziehen, Soundbrandings können Songs viel melodischer und passender verbinden als Jingles - aus einem Guss eben. Jingles gehören zum Radio, schon seit Beginn des Mediums. Die Brandings sind doch nur eine Weiterentwicklung des klassischen Jingles. Einzige Bedingung eben: eine saubere Arbeit.

Eine gelegentliche Stationsansage (gerne in Verbindung mit einem Beitrag oder auch nur der Uhrzeit) vom Moderator/-in tut's auch und kostet nichts. Was heutzutage gemacht wird, ist m.E. völlig überzogen und nervt, anstatt zu gefallen.
 
Zitat aus der PM: "Im Radiomarkt ist es ja so, dass immer mehr Sender immer öfter dieselben Songs spielen und da wird es schwierig, sich mit der Musik noch irgendwie von den Mitbewerbern hervorzuheben. Da sind Brandings oder Power-Intros einfach eine schöne Möglichkeit, den Song zum Eigenen zu machen.“
Der erste Satz ist gleich doppelt falsch. 1. Je ähnlicher die Musik der Sender wird, desto einfacher wird es logischerweise doch, sich mit der Musik vom "Einheitsbrei" hervorzuheben. 2. In Schleswig-Holstein werden sich die Sender nicht ähnlicher. Gerade spielt die Welle Nord wieder mehr Oldies, und das einstige Welle-Nord-Pendant Radio Nora ist zum rocklastigen Radio Bob geworden.
 
Hallo,
anbei ein paar sehr gut produzierte Power Intros.
 

Anhänge

  • orf-radio-vorarlberg-pure-jingles-power-intros.mp3
    3,3 MB · Aufrufe: 46
Vielleicht ist das ja mehr als Ankündigung zu verstehen, und es wird vor jeder Moderation "Das ist Text - Radio Vorarlberg" gesungen...
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben