MEDIA BROADCAST veräußert UKW-Geschäft

Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Darüber dürften sich die die privaten UKW-Gallier erst mal freuen:

https://www.teltarif.de/bundesnetzagentur-media-broadcast-entgelte-ukw/news/67451.html

Ich warne schon mal vor: Dieser Schuss wird nach hinten losgehen!! Bald gibt's das große Rauschen im Walde :)

EDIT:
So, da haben wir's ja schon: Media Broadcast schaltet 2018 UKW ab und bietet der verbleibenden Rausch-Fraktion an, die Sendeanlagen zu übernehmen. Ein deutlicheres Bekenntnis zu DAB als Technik der Zukunft gibt es nicht. UKW ist veraltet und viel zu teuer - und nachdem es Konkurrenz gibt für Media Broadcast unwirtschaftlich. Freue mich schon auf das große Rauschen der ffns, Radio Hamburgs und Co. Allen GFs über 55 rate ich heute zu Bettruhe, das ist nicht gesund heute zur Arbeit zu gehen. Ach ja, DAB-Plätze gibt es bis zum UKW-Aus zu günstigen Preisen zu erwerben, kostet nur ca. 20% von UKW :)

http://www.satnews.de/mlesen.php?id=cdfcea90f97daff1bc22f84ff95135a8

Und jetzt bloß nicht nach staatlicher Beihilfe schreien. Ihr wolltet den Wettbewerb und die Liberalisierung, jetzt bekommt ihr sie!

Vielleicht findet sich ja auch ein potenter Käufer für die UKW-Anlagen, so ein Scheich aus dem Morgenland. Postkutschenunternehmen haben sich ja auch bis heute gehalten :D ;) :D ;) :D
 
Da geht's um was anderes. Will man das im Vergleich zu digitalen Techniken völlig überteuerte UKW tatsächlich so noch künstlich am Leben erhalten? Ist diese Aktion der MB nicht mal ein Weckruf? Natürlich können Konkurrenten wie Uplink, Divicon usw. die UKW-Masse aufkaufen, oder teils die Programmanbieter selbst. Es gäbe aber auch den anderen Weg: Festlegung auf die Digitalsierung: DAB plus Internet, kompletter Restart des deutschen Radiobusiness, auch wenn das den Verlegern, für die UKW noch die große Cashcow ist, nicht schmecken mag. Es geht auch um die Zukunft des Mediums allgemein!
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh, da werden einige Stress bekommen. Teils auch positiven Stress. Die Divicon wird Sonderschichten schieben, Uplink ebenso. Die ost-ARD-Anstalten kommen ins Schwitzen und müssen sich schleunigst eine Übergangsstrategie ausdenken, bei der jedoch die KEF gewaltig mitreden wird. Könnte (!) möglicherweise zu einem vorzeitigen UKW-Aus führen, andererseits traute man sich ja schon bei der Sat-Analogabschaltung nicht, den ersten Schritt zu gehen. Man kann, nein darf es bei UKW auch nicht, sonst wackelt angesichts der Nutzungszahlen von UKW vs. DAB auch die Rundfunkgebühren-Begründung.

Wird spannend. Ist mir aber erstmal herzlich wurscht. Ich darf mir das als auch auf der Nutzerseite Unbeteiligter ansehen.
 
Tut mir Leid, ich verstehe das Problem nicht. Selbst die Ost-ARD-Anstalten könnten sich nach Ablauf der Vertragslaufzeiten für einen anderen Anbieter entscheiden und gut ist. Warum sollten nicht andere einspringen? Sind die regulierten Preise wirklich nicht kostendeckend?
 
Viele Veranstalter bedenken nicht, daß Sender, Antennen, Weichen etc. nach gewisser Zeit ausgetauscht werden müssen. Diese Investitionen hatte bisher Media Broadcast getragen, während sich die Konkurrenten dank Regulierungsverfügung in gemachte Nester setzen konnten. Ich bin mal sehr gespannt, ob die Konkurrenten bereit sind diese erheblichen Kosten nun selbst zu übernehmen.

Bedenke auch: Der Betrieb einer UKW-Frequenz ist teuer. Eine 100 Watt-Popel-Frequenz in der Provinz kostet im Jahr im Schnitt 30000 EUR, während man DAB in einem Ballungsraum schon für 10000 EUR bekommt. Mit immer mehr DAB Radios in den Haushalten wird das ganze immer wirtschaftlicher, bald ist die Schwelle erreicht wo DAB in Gesamtheit effektiver als UKW ist. Vor diesem Hintergrund stellt sich ganz allgemein mal die Frage, ob man aus bloßer Besitzstandswahrung immer noch aufs alte Pferd setzen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Selbst die Ost-ARD-Anstalten könnten sich nach Ablauf der Vertragslaufzeiten für einen anderen Anbieter entscheiden und gut ist.
Der Teufel steckt im Detail. Ob es ein neuer Anbieter stemmen könnte, so schnell so viele (Groß)sender neu auszustatten? Ggf. wäre er darauf angewiesen, die vorhandene Technik der MB abzukaufen und weiter zu betreiben, was aber u.U. den Kalkulationen dieser neuen Anbieter zuwider laufen könnte. Denn die fahren nicht mit Rohde & Schwarz, sondern mit Technik, die offenbar deutlich günstiger zu haben ist. Teils sehen die Installationen, die mir bislang zu Gesicht kamen, sehr nach "Heißkleber" aus, nein, eher nach Kabelbinder.

Es hängen teils auch die Zuführungen dran. Beispiel DLF/DKultur: 23,5° Ost via Media Broadcast. bleibt das bei denen? Muß der neue Betreiber die steinalten SCPC-Receiver von international Datacasting übernehmen? Oder übernimmt er dann ein analoges Stereosignal zzgl. RDS von der MB für die nun von ihm betriebenen Sender?

Wie auch immer, die KEF wird gewiss keinen Kauf der Technik zum Eigenbetrieb genehmigen, sondern auf (zu bislang kostengleiche oder günstigere) Drittanbieter drängen bzw. auf das UKW-Ende.
 
Freue mich schon auf das große Rauschen der ffns, Radio Hamburgs und Co.

Was soll diese Panikmache? Das ist absoluter Blödsinn!

Die MEDIA BROADCAST trennt sich von einem Geschäftsfeld und wird dieses an andere Anbieter weiterveräußern. Die neuen Eigentümer werden den UKW-Betrieb auch in Zukunft sicherstellen:

http://www.radioszene.de/101288/media-broadcast-ukw-sender-antennen-verkauf.html

Ich habe den Threadtitel dementsprechend korrigiert.
 
http://www.radioszene.de/101288/media-broadcast-ukw-sender-antennen-verkauf.html schrieb:
Für die Hörer von UKW-Programmen ändert sich durch dieses Verfahren nichts. Alle Programme können wie bisher empfangen werden.

Und damit dürfte doch völlig geklärt sein, dass die bei einigen von uns vorhandene Lust auf den großen Showdown bei bestimmten UKW-Radioprogrammen nicht gestillt werden wird. Jedenfalls nicht durch diesen Schritt der Media Broadcast.
Alternativen zur MB sind einstweilen vorhanden. Hier in Ba-Wü z.B. haben sich zwei Regional- und vier Lokalsender im Dezember 2015 zusammengeschlossen und ihre eigene Sendernetzbetriebsgesellschaft gegründet. Es scheint also doch noch irgendwie zukunftsträchtig und rentabel zu sein, die Chose selbst in die Hand zu nehmen.
 
1. zitierten Artikel lesen
2. Inhalt verstehen
3.Feststellen: es gibt keinen Grund für irgend ein Getöse. Es wird sich nichts, oder zumindest was die Programmverbreitung über UKW betrifft, nichts wesentliches ändern. Der Markt wird sich bezüglich der Dienstleister sicherlich verändern. Das bringt frischen Wind, neue Verträge, neue Ansprechpartner und sicherliche manche technische Inovation mit sich. Aber es wird sicherlich niemand deswegen auf die lukrative UKW Verbreitung verzichten.
 
Nun, wenn es der Gegenstromanlage um die Sache gegangen wäre und nicht ums mehr oder weniger sinnfreie Herumblöken wie ein Schaf auf irgendeinem nordischen Deich, hätte er als erstes die Original-PM der Media Broadcast verlinkt und nicht irgendeinen Artikel von Teltarif. >> https://www.media-broadcast.com/uploads/media/PM_ukw_final.pdf
Und zweitens dürfte es dann tatsächlich interessant werden, weil dann mit gut Glück auch die Preise bei UKW purzeln dürften.... genauer formulieren will ich das hier aus verschiedenen Gründen mal lieber nicht. Im übrigen, Gegenstromanlage, solange DAB nicht auch im letzten Winkel der Republik störungsfrei empfangbar ist und wenigstens die jeweils landeseigenen ÖRs beinhaltet, kannst du UKW gar nicht abschalten. Das Ende von UKW liegt an euch DAB-Heinis und nicht an der "Rausch-Fraktion". Aber das merkst du irgendwann auch noch. :p
 
weil dann mit gut Glück auch die Preise bei UKW purzeln dürften....
Falls... die Preise purzeln, dann purzeln sie ja dank des Komplettrückzugs von MB für alle, die auf UKW senden und ihre Anlagen nicht selber betreiben. Somit hat keiner gegenüber anderen auf UKW sendenden (Werbe-)Programmen einen Wettbewerbsvorteil, den er über günstigere Werbepreise weitergeben könnte.

solange DAB nicht auch im letzten Winkel der Republik störungsfrei empfangbar ist und wenigstens die jeweils landeseigenen ÖRs beinhaltet, kannst du UKW gar nicht abschalten.
Wo steht geschrieben, daß das nicht ginge?
Ich habe das doch gerade erst bei Cosmo erlebt. DAB ist (noch) nicht störungsfrei empfangbar, UKW wurde trotzdem ab/umgeschaltet, wodurch das Programm jetzt nicht mehr empfangbar ist. Anscheinend ist so eine Abschaltung überhaupt kein Problem!
 
dann purzeln sie ja dank des Komplettrückzugs von MB für alle, die auf UKW senden und ihre Anlagen nicht selber betreiben.
Nichts anderes meinte ich.

Wo steht geschrieben, daß das nicht ginge?
Ganz einfach. Der hiesige ÖR hat einen Versorgunsauftrag und sollte deshalb auf mindestens einem Versorgungsweg mobil störungsfrei empfangbar sein. Ob das letztlich DAB oder UKW ist, ist dabei schnurz. Aber solange DAB eben nicht überall halbwegs störungsfrei verfügbar ist, kann man halt auch kein UKW abschalten. Übrigens auch deshalb nicht, weil es dann ein ernstzunehmendes Berechtigungsproblem für die Rundfunkgebühr geben würde. Nach meinem Verständnis muss mindestens ein Verbreitungsweg verfügbar sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Schon interessant, wie die alte Bundespost immer weiter filetiert wird.
1995 wird die Deutsche Telekom aus der Deutschen Bundespost ausgegliedert.
2007 verkauft die Deutsche Telekom ihre Tochter T-Systems Media Broadcast an Télédiffusion de France (TDF), behält aber die Sendetürme.
2016 verkauft TDF die Media Broadcast an Freenet, wobei kleine Unternehmensteile (Satellitenzuführung, B2B, Mediamobile) bei TDF verbleiben.
2017 bietet Media Broadcast/Freenet das UKW-Geschäft feil.

Ich bin mal gespannt, wer da nun zugreift. Die ARD? Divicon Media? Uplink Network? ORS (denen ja immer mal Interesse am deutschen Markt nachgesagt wurde)? Dass die privaten Sender so scharf darauf sind, ihre Sender selbst warten zu können, glaube ich nicht. Klar, Media Broadcast war/ist teuer, aber eine eigene Technikabteilung vorhalten wäre noch teurer. Und selbst im Verbund: Uplink Network hieß ja ursprünglich mal "derutec" und war ein Joint Venture von RTL und Regiocast. Wenn die das damals gemeinsam nicht gewuppt bekommen haben, werden sie es auch heute nicht schaffen. Oder doch?
 
Media Broadcast, also Freenet, das sind doch diejenigen, die dafür sorgen, daß private TV-Programme nur noch gegen Gebühr zu empfangen sind, und selbst dann nicht aufgenommen werden können.

Ob schon Wetten entgegengenommen werden, ab wann denen einfällt, daß man auch DAB+-Programme kostenpflichtig verbreiten kann?

Viel Spaß in der digitalen Welt!
 
Naja, primär geht das schon auf die privaten Sender selbst zurück, vor allem der RTL-Gruppe. Dem Sendernetzbetreiber (wer auch immer das am Ende ist) kann ja egal sein, ob er von den Veranstaltern oder von den Kunden bezahlt wird.
 
Falls... die Preise purzeln, dann purzeln sie ja dank des Komplettrückzugs von MB für alle, die auf UKW senden und ihre Anlagen nicht selber betreiben. Somit hat keiner gegenüber anderen auf UKW sendenden (Werbe-)Programmen einen Wettbewerbsvorteil, den er über günstigere Werbepreise weitergeben könnte.

Sehr richtig. Letztlich bleibt hier immer das Problem, dass die Infrastruktur (= das Funkturmbauwerk) eine wesentliche Einrichtung für die Erbringung von Diensten ist, die nach wie vor in vielen Fällen bei einem Anbieter verbleibt, auch wenn dieser mit der Diensteebene, um die es hier ja geht, nichts (mehr) zu tun hat. Letztlich dürfte aber auch die Deutsche Funkturm ein Interesse daran haben, dass ihre Funktürme von Diensteanbietern gegen Miete genutzt werden (gänzlich unrentable Standorte oder hoher Investitionsbedarf einmal ausgeschlossen). Wie der Zugang bzw. die Mietpreise für die Dienstleister geregelt bzw. reguliert sind, entzieht sich jedoch meiner Kenntnis.

Ich habe das doch gerade erst bei Cosmo erlebt. DAB ist (noch) nicht störungsfrei empfangbar, UKW wurde trotzdem ab/umgeschaltet, wodurch das Programm jetzt nicht mehr empfangbar ist.

Vermutlich geht es hier um die Umschaltung der Frequenzen von RB COSMO auf BREMEN NEXT bzw. umgekehrt. Der Empfang von RB COSMO dürfte in Bremen und Bremerhaven jedoch auch mit Low-Power-Sendern gegeben sein. Ich kann den Frequenzwechsel aus Sicht von Radio Bremen vollkommen nachvollziehen (und hätte es an deren Stelle auch so getan), jedoch liegen Gebiete außerhalb von Bremen und Bremerhaven gar nicht im gesetzlich zu versorgenden Bereich. Dass die RB-Sender einen gewaltigen Overspill nach Niedersachsen und zum Teil auch Hamburg und Schleswig-Holstein haben, ist zwar für die Hörer ganz nett, kann aber aus RB-Sicht nicht primärer Gegenstand der Entscheidung sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Mal ganz ehrlich :
wer sagt denn, das die Preise bei DAB+, wenn es sich denn doch irgendwann mal durchsetzen sollte, was aber aufgrund von Internet und immer besserer mobiler Technik, günstigeren und größeren Datenvolumen etc. nicht passieren wird, so günstig bleiben werden ??
 
Im Osten von Deutschland könnten doch jetzt MDR, ORB/RBB, NDR, die Sender kaufen und selbst betreiben, wie in anderen Teilen von Deutschland und Südtirol.
 
Nichts gegen Radio Dreyeckland, aber der Link zu einem Sender, der mehr als jeder andere nach dem Motto verfährt "Was kümmert mich Recherche, ich hab schon eine Meinung", ist nicht geeignet, einen Sachverhalt ernsthaft zu beleuchten.
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
Zurück
Oben