Life Radio (Oberösterreich) - Der neue Sound...

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So macht man das halt (und nicht nur in Österreich). Zuerst von den - von wem auch immer geschaffenen - Bedingungen profitieren, und sich dann fest in der Öffentlichkeit auf die Schulter klopfen.
Das ORF Radio rühmt sich nach 30 Jahren Radiomonopol noch immer, den meistgehörten Radiosender zu haben.

Im Fall von Life Radio gibt es jetzt inhaltlich aber wirklich sehr wenig, wofür man sich seit 1998 rühmen müsste...
 
Zuletzt bearbeitet:
Das gilt aber alles Gesagte nur für Life-Radio OÖ.
Life-Radio Tirol macht wesentlich mehr Inhalte.
Die waren z.B. jetzt im Sommer jedes Wochenende draußen bei den Leuten in Freibädern, Campingplätzen und Bergbahnen.
Außerdem wird dort z.B. am Wochenende live moderiert, Fußballspiele übertragen und kommentiert usw.

Life-Radio OÖ und Tirol sind wie Tag und Nacht!
Ähnlich ist das mit den Antennen. Während die italienische bis spät Abends (und am Wochenende) live moderiert, passiert bei Antenne Salzburg und Tirol kaum etwas.
 
Leider lässt sich der Beitrag nicht mehr verändern.


Life Radio (OÖ) geht in die Herbst-Offensive mit

- einem 90er Sonntag
- einem Austropop Sonntag

(leider wird in dem Spot nicht gesagt wann die beiden Tage snd)

und mit dem Soundrätsel (gibt es in Deutschland auch, unbekanntes Geräusch oder so Ähnlich)

und natürlich mit dem "neuen coolen Sound" für OÖ.
 
Ein 90er-Sonntag war auf jeden Fall letzte Woche - keine Ahnung, ob noch mehrere folgen. Überflüssig zu sagen, dass sich die Playlist gelesen hat wie die ausgelutschtesten Songs aus 10 Jahren Bravohits.

Mehr darf man sich aber auch nicht erwarten. Und der Großteil der Hörerschaft wird genau damit auch gut bedient sein.
Wäre ja auch ein Wahnsinn, wenn man sich von seinem Lieblingssender am wohlverdienten Sonntag aus seiner Mainstream-Komfortzone reißen lassen müsste.
 
Wer hört am Sonntag überhaupt noch so eine Hitschleuder? Und wenn ja wie lang?

Exhörer würde sagen die Unbeugsamen haben sich eh schon sämtliche 80er und 90er auf den USB-Stick gezogen.
 
Na, immerhin hat es Reaktionen auf die Musik gegeben, auf deren FB-Seite. Normalerweise bedankt man sich hier nur fürs Jausenpackerl, Gratiseis oder Konzertkarten... ;)
 
Gestern wieder mal 20 Minuten LR gehört. Klingt mittlerweile gefühlt wie eine regionale Kronehit-Dependance. Kann aber auch sein, dass das 88.6 war, wo ich dann hingeschaltet hab, wenn Werbung war. Irgendwie egal, sie klingen alle gleich schlecht und einförmig.

Überraschenderweise hab ich Another Brick in the Wall gehört, weil sich die Life Radio-Hörer den Song ja bestimmt durchgehend seit 1998 wünschen. Zumal mit einem bis zur Unkenntlichkeit zerschnipselten Gitarrensolo. Grauslich.
 
Mittlerweile ist "der neue Morgen", der auch noch "jeden Morgen neu" ist (origineller Einfall...) auch schon wieder 3 Monate on air. Neue Moderatoren, ein Radio"talent" und ansonsten wahrscheinlich eh nix Neues. Da dürfte die Aussi-Aussi-Show vielleicht nicht ganz so erfolgreich gewesen sein, denn die hatte ja nur eine Lebensdauer von knapp über einem halben Jahr.
 
Die Moser-Gruppe verstopft ja nur noch die Frequenzen damit sie kein anderer kriegt. Die anderen Dudelautomaten, die genauso heißen wie die Revolverblätter, die dahinter stecken, machen es ja genauso. Viel läuft da nicht mehr.

Als stiller Teilhaber eines Online-Casinos auf den Caymans wächst mehr Moos rüber.
 
Ich beschäftige mich ja schon eine Zeit lang mehr oder weniger intensiv mit Radio-Playlisten. Und da ich mir vom oberösterreichischen Marktführer schon lange nichts mehr angesehen habe, hab ich mir gedacht, machst das wieder einmal.

Die Erwartungshaltung von Musikliebhabern an „Format“radio ist ja zu Recht gedämpft. Und das hat sich jetzt wieder einmal bewahrheitet. Ich habe mich in dem Fall in erster Linie um die Songs mit Geschichte, wie die Kulthits seit zwei Jahren heißen, beschäftigt.

Es hat sich in unserer Gesellschaft ja einiges verändert in den letzten Jahren, und wenn ich mir die Playlist heute anschau, fällt mir unweigerlich der Spruch ein, dass Realität und Satire nicht mehr zweifelsfrei unterscheidbar sind. Wenn man die Tagespresse beauftragen würde, eine Playlist aus Klassikern zu erstellen, würde genau das rauskommen, womit Life Radio tagtäglich seine Hörer beglückt. Man hat in der Zwischenzeit halt erkannt, dass die Verpackung heutzutage das wesentliche Merkmal eines Unternehmens ist. Der Erfolg ist gleichbleibend bis steigend, das Like-Barometer steigt stetig, die Qualität lässt freilich nach wie vor zu wünschen übrig.

Angeschaut hab ich mir 15 Tage (Wochentage + Samstage), die Zeiten jeweils von 5-17 Uhr, das ist mittlerweile ja schon fast ein Klassiker.

Sie muss ja schon ein wenig ranzig riechen, die Frau Playlist. Quasi seit Anbeginn der Zeitrechnung rotieren immer die gleichen Ein- und Mehr-Titel-Interpreten - ein repräsentativer Auszug:

4 Non Blondes, Aerosmith, Alphaville, Bangles, Belinda Carlisle, Bonnie Tyler, Cher, Chicago, Cranberries, Depeche Mode, Eric Carmen, Europe, Fool’s Garden, Foreigner, Hanson, Irene Cara, Jimmy Cliff, Joan Jett, Kate Yanai, Katrina & the Waves, Laura Branigan, Lionel Richie, Liquido, Manfred Mann, Mike Oldfield, Mr. Big, Mr. Mister, Nick Kamen, Nik Kershaw, Pat Benatar, Patrick Swayze, Pink Floyd, REM, Scorpions, Soul Asylum, Spin Doctors, Status Quo, Survivor, The Police, Toto, Tracy Chapman und Whitney Houson.

Alle mit den üblichen Titeln, die man jetzt nicht extra erwähnen muss. Nach wie vor schafft man es nicht, auch die Follow-up-Singles von damals zu spielen. Oder halt bei denen, die immer nur einen Titel in der Playlist zu haben, doch mal einen oder mehrere anzukreuzen. Und würde man es tun, dann gleich wieder mit dem Schnitzelklopfer. Jeden zweiten Tag denselben Song, für ein dreiviertel Jahr. Feinmechanisches sucht man vergeblich in der Welt der Charts und Umfragen.

Wie oft man allerdings auch „Another Brick in the Wall“ spielt, es findet sich ja in jedem Büro wer, der nach 35 Jahren immer noch mitsingt, mitsummt oder mitgrunzt. Aber möchte man die als Zielgruppe haben müssen?

Die Kategorie Rauf-und-Runter-in-der-Greatest-Hits-Compilation ergänzen die erstgenannten Interpreten:

Anastacia (21x!!), Bon Jovi, Bryan Adams, Elton John, Eurythmics, Herbert Grönemeyer, Michael Jackson, Phil Collins/Genesis, Queen/Freddie Mercury, Red Hot Chili Peppers, Robbie Williams (19x!), Roxette, Tina Turner (The Best: 6x!), U2. Immer mal mit mehr oder weniger Titeln am Start. Meistens erfolgt irgendwann ein generalstabsmäßiger Tausch, damit die arme Hörerschaft nicht überfordert wird. Man könnte natürlich auch sagen, spielen wir mehr verschiedene, das Volk vertrottelt eh schon schnell genug. Macht man aber nicht. Die Verantwortung den Hörern gegenüber ist wahrscheinlich in der Planung kein großes Thema.

Kategorie Faschingsdienstag (in dem Fall Interpret und Titel, weil es doch erstaunlich ist, was da rotiert)

Ace of Base – The Sign; Fool’s Garden - Lemon Tree (jeden zweiten Tag!), Haddaway – What is Love (3x), Inner Circle – Sweat (jeden dritten Tag!), Laid Back – Sunshine Reggae (4x), USA for Africa – We are the World (jeden dritten Tag!), Weather Girls – It’s raining Men (6x!!), Wham – Wake me up before you go-go

Keiner der Songs hat in einer regulären Playlist 2018 noch irgendwas verloren – womit wir wieder bei der Satire wären.

Balladen

Statt den Hörern jetzt ein wenig Extra-Energie aus dem Äther zu spenden, zieht man sie lieber hinab ins Tal der Tränen. Hatscherte, langweilige und sich wie erhitzter Käse ziehende Titel sind leider an der Tagesordnung.

Egal, ob Bangles, Aerosmith (die ja jetzt wirklich ein paar Alternative in ihrem Schaffen hätten), Bon Jovi, Bonnie Tyler, Bryan Adams, Elton John, Eric Clapton, Extreme, Foreigner, Lionel Richie…Rod Stewart, Roxette oder UB40 – es sind viel zu viele. Weg damit, braucht kein Mensch! Gebt den Leuten doch Frisches und Beschwingtes – oder ändert den Web- und Werbeauftritt in schwarzweiß…

Österreich?

Findet nicht statt. Eine Schande, eine Frechheit, mir fehlen dafür eigentlich die Worte. Außer Falco nichts. Und der ist tot. Ich rechne Seiler, Pizzera oder Wanda nicht mit. Da trottet man sowieso nur Ö3 nach. Aber man hat nix Eigenständiges, angesichts der pulsierenden österreichischen (und oberösterreichischen im speziellen) Musikszene eine einzige Enttäuschung.

Was wird sonst noch gespielt und in welcher Rotation?

Die Rotation steht der (bis vor kurzem gültigen) von Ö3 in nichts nach. Kann also durchaus sein, dass man einen Titel im Beobachtungszeitraum 3 x am Tag hört. Der Blödsinn, dass man keinen Titel wiederholt, wie jetzt auch bei Ö3, ist in der Praxis ja für den Mistkübel – außer, man hört vor und nach den Bürostunden kein Ö3. Und so einfallsreich dürften knapp 3 Millionen ÖsterreicherInnen kaum sein. Genauso unsinnig wäre es also auch bei Life Radio, mit dem Unterschied, dass man das aktuell eh nicht bewirbt.

Ein für Life Radio typisches Beispiel in der Top-Rotation: Johannes Oerding – Kreise; sagenhafte 11 Wochen in den Charts, Top-Platzierung 42, raus aus den Top75 am 1.12.2017. Soviel zu den Daten. Ich habe ihn 31 x in der Playlist gezählt. Öhm. Wollte damals keiner kaufen. Und jetzt will man es bis zu 3 x am Tag hören? OK. Man tippt dann zumindest darauf, dass ein ausgeklügelter Algorithmus dafür zuständig ist, wann der Song gespielt wird. Nein. Noch nicht einmal das.

Für alle Interessierten, die den Song unbedingt hören wollen:

Vormittag: 5:09/10, 6:42, 7:31/32, 7:59, 8:01, 10:12/13, 10:57-59, 11: gar nicht

Nachmittag: 12:39/40, 13:07/08, 14: gar nicht, 15:40-44, 16:10, 16:32, 17:00

Einfallsreich?

Sonst gibt es noch etliche Interpreten, wo man hunderte Anfragen schicken hätte können, man hätte sie damals nicht mit der Grillzange angegriffen hätte, weil alle Berater gesagt hätten, dass sie nicht zum Format passen. Spielt es aber Ö3, ist es über Nacht auf einmal kein Problem mehr.

Eines meiner Lieblingsbeispiele sind Mumford & Sons. Ignoriert (wie auch bei Ö3), wodurch auch immer in die Playlist gespült, und ab jetzt geben sie den Rotating Dead in den Playlisten der Kommerzdudler. 18 Wochen in den Charts, Peak auf 27, raus aus den Charts am 9.8.2013 (schon als Re-Entry), aber 10 x in 15 Tagen gespielt. Ohne Worte. Auch mal einen anderen Titel spielen? Ach ja, passt ja nicht ins Format…

Mit Gotye geht das jetzt seit 6 Jahren so, mit Daniel Powter seit 13 Jahren. Und Major Lazer? Ja, astrein die Zielgruppe von Life Radio. 2012 hingegen noch nicht. Portugal. The Man. Hozier. John Legend. Rob Thomas.

Was kann man abschließend also sagen? Stammt die Weichzeichner-Playlist etwa von David Hamilton? Ist es eine Vollkaskoversicherung für mittelmäßige Unterhaltung in oberösterreichischen Büros? Ein Twinni – links Leitungswasser, rechts stilles Mineralwasser? Wo findet man hier Musikbegeisterung? Reicht es, irgendwas schlecht nachzumachen und ist man dann zufrieden damit?

Oder vielleicht handelt es sich einfach nur um einen von unzähligen Radiosendern, die sich nur durch den Lack und nicht durch den Inhalt unterscheiden, man serviert boulevardeske Information, seichte Unterhaltung, generiert mit zigfach gelesenen Memes Klicks und wirbt brav für die Wirtschaft – und degradiert das, was eigentlich die Hauptaufgabe eines Radiosenders wäre, zum Nebenschauplatz: die Musik. Quasi Hausfrauen-TV, ganztägig in Stereo, aber ohne Bild.

Oh, fast hätt ich es vergessen: das, was ich beschrieben habe, läuft unter dem Slogan Der coole Sound für Oberösterreich. Verpackung und Inhalt.
Realität und Satire.
Dr. Heckyll und Mister Jive.

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