Frage: Vergleich Allen & Heath XB-14 zu D&R Airlite?

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Hallo zusammen,

nach einer langen Phase des stillen Mitlesens ist das mein erster Beitrag hier und ich bin mir der Gefahr, unvermittelt ins Fegefeuer zu geraten, bewusst. ;)

Trotzdem würde ich hier gerne eine Frage stellen, von der ich sicher bin, dass ihr sie mir beantworten könnt - und hoffentlich auch wollt.
Ich stehe vor der Anschaffung eines Broadcast-Mischpultes für den "Eigenbedarf" und schwanke nun zwischen den im Betreff genannten beiden Modellen.

Leider bin ich kein ausgewiesener Technikexperte, ich komme eher aus dem Anwenderbereich.
In der Fliegerei würde man von "Push-and-pull-Operator" sprechen, das heißt, ich habe dann den größten Spaß, wenn die Dinge funktionieren; dafür muss ich sie nicht unbedingt voll (technisch) verstehen, sondern "nur" beherrschen. Ich genieße den Aufbau und die Einrichtung an sich anders als viele andere nicht unbedingt. Ich bin auch immer lieber Modelleisenbahn gefahren als sie aufzubauen. Ach ja - ich habe nicht etwa zwei linke Hände. Eher vier Füße...

Nach dieser langen, entschuldigenden Vorrede des Pudels Kern:
Welches der beiden Geräte (die preislich ja in etwa vergleichbar sind) würdet ihr mir empfehlen?

Optisch gefällt mir das Allen&Heath besser, das ist aber sicher nicht das alleinige Kriterium - noch nicht mal ein wichtiges.

Der für mich größte Pluspunkt des D&R, wenn ich das richtig verstehe, liegt wohl darin, dass ich mit einem USB-In diverse interne Soundkarten, also vulg. diverse Kanäle ansteuern kann, die ich dann mit wieder nur einem USB-Master-Out auf das Sendesignal schicken kann.
Letzteres verstehe ich auch beim A&H als möglich; es scheint aber nur ein einzelner Kanal per USB-In ansteuerbar zu sein?
Sollte ich hier schon einen Denkfehler haben?
Der USB-Aspekt ist für mich sehr entscheidend, weil ich mir (für mich) hoch Fehlerrisiko behaftete Verkabelungsaktionen weitestgehend ersparen möchte. ;)

Wie sieht es zudem in Bezug auf die Kompatibilität mit dem von mir genutzten Ausspielprogramm mAirlist aus?
Ich glaube davon ausgehen zu dürfen, dass die beim D&R quasi von zu Hause aus gegeben ist - wie verhält es sich beim A&H? Umwege über Gamepads und dergleichen scheue ich aus bereits bekannten Gründen...

Gibt es sonst noch signifikante Vor-/Nachteile des einen oder anderen Modells?

Gibt es vielleicht sogar eine Alternative, die ich noch gar nicht auf dem Schirm hatte, die aber auch in Frage käme und preislich höchstens im Rahmen der beiden genannten Modelle liegt?

Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

Beste Grüße!
 
Moin Moin,

Ohne beide Pulte genau zu kennen und ohne Recherche:
- Wirklich "Broadcast" sind beide Pulte nicht.
- Der USB-Anschluß ist bei beiden nur Stereo rein/raus.

Um "Verkabelung" wirst Du wohl nicht "drum rum kommen".
"Umwege" über Gamepad werden Dir wohl auch nicht erspart bleiben und sind mit dem D&R vermutlich einfacher zu realisieren.

Alles Ohne Gewähr
 
Der für mich größte Pluspunkt des D&R, wenn ich das richtig verstehe, liegt wohl darin, dass ich mit einem USB-In diverse interne Soundkarten, also vulg. diverse Kanäle ansteuern kann, die ich dann mit wieder nur einem USB-Master-Out auf das Sendesignal schicken kann.
Ja und nein. Das Airlite USB hat 2 USB-Buchsen: 1* VoIP und 1* Main. Folgt man der Homepage, lässt sich letztere auf vier Kanäle konfigurieren. Für mich ist das ein virtuelles Mischpult im PC, das das Mischpult an deinem Platz ansteuert. Konsequent durchgedacht: Die volle Funktionalität des Pultes hängt vom damit verbundenen PC ab. Es gibt hier Vertreter der Meinung, dass man die Ausspielsoftware von allen anderen Nebenbei-Programmen trennen sollte. Angesichts der Leistungsfähigkeit heutiger PC teile ich diese Meinung nicht. Allerdings: Crasht die D&R-Software, passiert auf den USB-Wegen wenig bis gar nichts mehr.

Letzteres verstehe ich auch beim A&H als möglich; es scheint aber nur ein einzelner Kanal per USB-In ansteuerbar zu sein?
Nein, überhaupt nicht. Allen & Heath steht in der guten alten Tradition, sich auf Pulte und nicht auf USB zu konzentrieren. Das XB-14 ist ein analoges Glanzlicht in der digitalen Webcast-Welt. Sein USB-Anschluss verbindet lediglich eine schaltbare Summe mit dem PC. Die Vielkanaligkeit findet in der verkabelten, analogen Welt statt.
Bei diesem Pult wirst du zwingend zusätzlich eine Mehrkanal-Soundkarte nutzen müssen.
Vorteil: Hier kann nichts crashen. Das Pult funktioniert immer.
Einwand: Das Airlite funktioniert lässt sich analog natürlich auch verkabeln. Ob und wie gut es ohne die Software bedienbar ist, kann ich dir nicht sagen.

Der USB-Anschluß ist bei beiden nur Stereo rein/raus.
Bezogen auf das Airlite zweifle ich diese Schlussfolgerung an.

Der USB-Aspekt ist für mich sehr entscheidend, weil ich mir (für mich) hoch Fehlerrisiko behaftete Verkabelungsaktionen weitestgehend ersparen möchte.
Das ist ein Trugschluss. Das Gegenteil ist der Fall. Verkabelungsfehler lassen sich physisch nachvollziehen. Sie zwingen dich, dir vorher Gedanken zu machen. Erst wenn du weißt, wie Mischpulte zu verkabeln sind und wie der Signalfluss funktioniert, kannst du das ganze auch virtuell, am PC, abbilden, schalten und dort Fehler suchen und finden.

Es mag sein, dass Kabel dir zu unübersichtlich sind. Aber um die Logik kommst du nicht herum. Das wird USB dir niemals abnehmen können.
 
Besten Dank für die ausführliche Antwort, Hefeteich!
Das hilft mir bei der Entscheidungsfindung tatsächlich schon viel weiter.

Das Allen & Heath spricht mich von der Erscheinung her tatsächlich mehr an, weil es, wie soll ich sagen, auf mich den "echteren" Eindruck macht; nach den Anforderungen, die ich aber an mein Setup stellen möchte und auf die Du ja dankenswerter Weise sehr gut eingegangen bist verstärkt sich aber meine Vermutung, dass das Airlite dem näher kommen wird.

Deine Anmerkungen zum Logik-Verständnis sind absolut nachvollziehbar - ich muss aber gestehen, dass mir das Nachvollziehen einer "virtuellen" Logik oftmals leichter fällt als das einer "realen", was auch wiederum dem D&R zu gute käme.

Darf ich -beinahe abschließend- noch die Frage ergänzen, ob die beiden sich in Punkto Verarbeitung, Zuverlässigkeit, Rauschen... ebenbürtig sind, oder gibt es da deutliche Vor-/Nachteile auf irgendeiner Seite?

Und, schlicht aus Neugierde - wenn Geld keine Rolle spielen würde (leider tut es das natürlich): Was wäre denn dann die absolute Top-Empfehlung für ein Pult? CJ merkte schließlich an, dass die beiden hier genannten keine "echten" Broadcaster wären...

Danke und Grüße!
 
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