Ein Jahr DAB+

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Der im August wiedergewählte ORF-Generaldirektor Wrabetz schrieb in seinem Bewerbungskonzept, dass DAB+ "für den ORF nur dann Sinn mache, wenn das
Programmangebot des ORF quantitativ und qualitativ erweitert werden kann."

Er führt dazu dann u.a. weiters aus, "ein Teil des zusätzlichen Frequenzspektrums sollte für neue ORF-(Sparten-)Kanäle zB. im Bereich Wissenschaft, Jazz, Jugend, Integration zur Verfügung gestellt werden."

Dies ist dem ORF jedoch nach dem derzeitigen Stand des ORF-Gesetzes nicht erlaubt. Auch gab es dazu bereits Stimmen seitens der Gegenseite der Privatradiobetreiber, die sich zu einer diesbezüglichen Gesetzesänderung doch eher strikt abwehrend äußerten.

Daher wird es wahrscheinlich doch noch eine Zeit dauern, bis dies medienpolitisch ausdiskutiert und (hoffentlich) vernünftig gelöst wurde. Gut möglich daher, dass - so der bereits oben zitierte Zeitfahrplan der KommAustria hält - der ORF nicht gleich vom offiziellen Start an dabei ist. Realistisch betrachtet wird vor 2019/2020 kaum ein ORF Programm innerhalb Österreichs auf DAB+ auf Sendung sein. o_O

Zumal ja derzeit bereits erste Gerüchte die Runde machen, dass die Regierungskoalition eine vorgezogene Wahl im Frühjahr 2017 anstreben soll... o_O Was danach kommt (oder nicht) steht in den Sternen... :censored:
 
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Der ORF hat DAB+ jetzt eine klare Absage erteilt. "Die Absage gelte auch für den Fall, dass die ORF-Sendetocher ORS sich 2017 bei der Ausschreibung von DAB+ bewirbt, so Wrabetz." Man sieht die Zukunft in Streamingboxen.
http://derstandard.at/2000047233839/ORF-beteiligt-sich-nicht-an-Digitalradio-DAB

Wenn man sich die DAB-Situation im Ausland anschaut, war das eine Entscheidung im Sinne des Gebührenzahlers. Vielleicht ist Österreich irgendwann das einzige Land in Europa in dem UKW und DAB friedlich nebeneinander existieren können. (Was im Endeffekt eine noch größere Auswahl bedeutet). Fraglich ist noch, in wie weit die EU da ein Wörtchen mitzureden hat. Dort will man die UKW-Frequenzen mittel- bis langfristig für neue Anwendungen frei bekommen.
 
Aus dem verlinkten Artikel:

Für Wrabetz sprechen auch technische und finanzielle Gründe gegen DAB+. Der Standard biete keine besser Audioqualität, die Mindestfeldstärke reiche nicht für guten Empfang in Häusern und die Tunnelversorgung sei ungeklärt. - derstandard.at/2000047233839/ORF-beteiligt-sich-nicht-an-Digitalradio-DAB


Klasse, der macht sich die Welt auch wie sie ihm gefällt. Das man in Tunneln auch DAB-Repeater installieren kann, scheint ihm noch nicht bekannt zu sein. Auch UKW funktioniert ja in Tunneln auch nur dort, wo technische HIlfsmittel zum Einsatz kommen. Da soll es sich mal bei seinen Schweizer Kollegen erkundigen wie das mit den Tunneln geht. Die Audioqualität ist sehr wohl besser. Gerade bei der schwierigen Topographie in Östterreich, wird man einen störungsfreien Empfang als sehr angenehm empfinden. Im übrigen alles ein Frage der Bitratate. Aber 96 kbit/s klingt DAB UKW mindestens ebenbürtig, alles darüberhinaus sogar besser. Ab wenn man partout Gründe gegen DAB... sorry Wettbewerb.... finden will, dann lässt sich immer was finden.
 
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Nachdem die Bombe mit den geschönten RMS Daten geplatzt ist, geht nun ein Patzen an Geld ab. Dazu sind die ORF Radiosender in den Zuhörerzahlen im Sinken. Da wird natürlich gemautert was geht um die wertvollen Frequenzen zu halten und den Mitbewerb klein zu halten mit Minifrequenzen. Eine Drohung seitens RTR über die Harmonisierung der ORF Frequenzen bleibt leider aus.
So setzt der Wabretz auf die Taktik, kein weiterer Spartensender kein DAB+. Um das Internetstreaming geht es dem ORF nicht sondern rein um den Konter gegen Kronehit, da besonders hier Hörer verloren werden.
 
Das man in Tunneln auch DAB-Repeater installieren kann, scheint ihm noch nicht bekannt zu sein. Auch UKW funktioniert ja in Tunneln auch nur dort, wo technische HIlfsmittel zum Einsatz kommen. Die Audioqualität ist sehr wohl besser. Gerade bei der schwierigen Topographie in Östterreich, wird man einen störungsfreien Empfang als sehr angenehm empfinden.

Ich bin zum großen Teil Deiner Meinung :thumbsup: Der Tunnelempfang funktioniert überwiegend auch nur mit UKW Tunnelfrequenzen, also Füllsendern. Genauso wie das beim UKW - Empfang machbar ist, wäre es mit Sicherheit auch möglich, DAB+ Tunnelempfang mit kleinen 0,5 KW oder 1 KW Füllsendern zu ermöglichen :)

Das DAB+ besser klingt als UKW, dafür braucht es gar nicht mal unbedingt 96 kbps/s oder mehr. Wenn so viel Datenübertragung zur Verfügung steht, ist das natürlich eine tolle Sache, aber wenn ich in Deutschland im DAB+ Bundesmux sehe, wie gut das Schlagerparadies oder Schwarzwaldradio mit gerade mal 64 kbp/s klingen, dann ist das doch genial und selbst mit dieser Übertragungsrate immer noch allemal besser als ein durchrauschter UKW Empfang ;)
 
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Die große Frage was man sich stellen muss ist warum der ORF so erpicht war DVB-T2 einzuführen und DAB+ nicht. Ein Umbau ja der kostet Geld aber wenn man wirklich will kann man sinnvolle Sparmaßnahmen wie Einstellung von ORF SD, aber gut ORF und Sparen sind generell schlecht zu vereinbaren
 
Die große Frage was man sich stellen muss ist warum der ORF so erpicht war DVB-T2 einzuführen und DAB+ nicht.

Weil der ORF immer noch am Tropf der Media-Agenturen hängt, die nur Beraterradios aus Zeitungshand lukrative Werbeschaltungen vermitteln, und der ORF nach Werbeeinnahmen lechzt wie ein Junkie nach seiner Koksration.

Ein Umbau ja der kostet Geld aber wenn man wirklich will kann man sinnvolle Sparmaßnahmen wie Einstellung von ORF SD, aber gut ORF und Sparen sind generell schlecht zu vereinbaren

Das ist aus zwei Gründen problematisch:
  • Es gibt noch viele Fernsehhaushalte mit alten DVB-Tunern, die die HD-Streams nicht verarbeiten können.
  • Der ORF strahlt noch viele Klassiker aus und genuines 4:3 lässt sich mittels HD nicht darstellen (sondern nur im Pillarbox-Format mit schwarzen Rändern). Zwar lässt sich das Bild eventuell aufzoomen, bei 16:9-Geräten führt das aber meist zu unbefriedigenden Ergebnissen. Echtes, via SD übertragenes 4:3 lässt sich aber problemlos ohne Informationsverlust strecken (16:9-Zoom).
 
Weil der ORF immer noch am Tropf der Media-Agenturen hängt, die nur Beraterradios aus Zeitungshand lukrative Werbeschaltungen vermitteln, und der ORF nach Werbeeinnahmen lechzt wie ein Junkie nach seiner Koksration...
Na, Rico, hast Du neue Opfer gefunden, die Dich und Deine Postings noch nicht kennen? :D
Bitte belege mal mit Quellenangabe(n), dass Werbeschaltungen vermittelt werden.
Dein "Rotes Tuch" Beraterradios aus Zeitungshand freut sich bestimmt schon. Wo bleiben denn bitte noch die "Verlage"? Hast Du die vergessen? Und in einem Aufwasch erklärst Du bitte gleich mit, was "lukrative Werbeschaltungen" sind und was nicht unter diese Deine Definition fällt.

2Stain, der sich gerade einen Ast lacht und mit gestaunten Bauklötzen vom Ast runter wirft.
 
Das beratergesteuerte Ö3 ist doch der beste Beleg für euren Werbefilz (der Pflichtberater als Eintrittsgeld ins Werbecasino). Immerhin eine Anti-DAB-Trutzburg bleibt ihnen noch für den Notfall... :)
 
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