DAB+: Warum kann nicht jeder Sender mit einheitlicher Tonqualität senden?

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Mit einem "DAB klingt Scheiße!" ist es nämlich nicht getan.
Doch ist es, zumindest für den Endkunden! Es ist Sache der DAB-Betreiber und/oder der per DAB sendenden Programme der Industrie auf die Finger zu klopfen, wenn sie Schrott verbauen und verkaufen. Um den Schrott auf diversen DAB-Webseiten zu bewerben, ist man sich ja auch nicht zu schade. Wenn ich als Endkunde ein in höchsten Tönen gelobtes Gerät kaufe und dann kommt da nur Geblubber raus, liegt der Fehler jedenfalls nicht bei mir. Ganz im Gegenteil, derartiger Schrott schadet DAB insgesamt.
 
Aber ich fürchte, dass in Zeiten, in denen man immer versucht, das absolut Maximale aus möglichst wenig rauszuholen, niemand freiwiliig Datenraten hochfährt, wenn sich nicht vorher Hörer massiv beschwert haben. Aber wer bitte soll sich da beschweren?

Dann rufe ich hiermit dazu auf, dass sich bitte jeder hier im Forum bei mind. 10 Privatsendern mit niedriger Datenrate (und beim MDR) egal wie gut oder schlecht es klingt, beschwert. Weil es nicht sein kann das Radio so vermurkst wird! Bewährte Qualität muss erhalten werden egal in was für einem Medium. Und das muss man auch im Übergang von UKW zu DAB+ berücksichtigen.

Und an die Privaten: Einfach mehr Werbung schalten dann kriegt ihr auch mehr Geld für höhere Bitraten. Anderenfalls wär ich sogar bereit euch was zu spenden.
 
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Mit einem "DAB klingt Scheiße!" ist es nämlich nicht getan.
Doch ist es, zumindest für den Endkunden!.
Okay, das ist erstmal völlig richtig! Richtig ist auch, daß "die Industrie" auch weiterhin (skrupellos?) fehlerhafte DAB-Module in den Radios verbaut hat, nachdem der Fehler längst bekannt war. Dieser Fehler tritt ja auch nur unter bestimmten Bedingungen auf.

Ich will nix beschönigen, aber der SWR ist diesem Fehler mit der Konfiguration der ENCODER-Einstellungen jahrelang bewußt aus dem Weg gegangen. Das hat funktioniert. Der hr hat das nicht gemacht (das ist ja auch kein Fehler des hr gewesen), mußte aber mit den Beschwerden der Hörer leben, die solch ein fehlerhaftes DAB-Radio benutzt haben.

Die Threads zum Thema in den bekannten Foren (+ Audiobeispiee) sind alle noch da...

Ich stelle mir gerade vor, daß ich an der "hr-Hotline" als "DAB-Experte" sitzen würde und den ganzen Tag mit diesen "Problembürgern" reden müßte, die sich ein DAB-Radio mit einem fehlerhaften DAB-Modul gekauft haben... Nee, das muß ich mir wirklich nicht geben... ;)

Spaß beiseite.

Es war ja bisher so, daß ein "Problemradio" im SWR-Sendegebiet klangtechnisch nicht negativ aufgefallen ist, da der SWR halt die "bösen Sendeeinstellungen" nicht benutzt hat. Jetzt aber schon. Der SWR sagt sich evt., daß diese fehlerhaften Radios längst "abverkauft" wurden und daher nicht mehr relevant sind. Richtig. Diese Radios stehen aber noch immer rum und dudeln den ganzen Tag - jetzt halt mit einem total beschissenen Klang. Der SWR ist nicht Schuld!

Es ist Sache der DAB-Betreiber und/oder der per DAB sendenden Programme der Industrie auf die Finger zu klopfen, wenn sie Schrott verbauen und verkaufen. [...] ...derartiger Schrott schadet DAB insgesamt.

Natürlich schadet dieser Murks einzelner Markteilnehmer der "Bewegung" insgesamt. Ich unterstelle nicht einmal "Vorsatz".

Aber lassen wir das erstmal... Kommt, wir machen stattdessen einen kurzen Hörtest. ;)

Who is who?

Quelle: SWR2, DAB+ @32kHz, Phasenlage gleich...
 

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Warum teilt denn in den Anstalten den entsetzten Hörern am Telefon keiner mit, dass sie ein fehlerhaftes DAB+-Radio haben? Das ist ja wohl das mindeste. Sonst wüsste das ja keiner ausser den Freaks natürlich dass es solche Schrottradios auch im Digitalzeitalter leider noch gibt und der sch.... Klang nicht am Sender liegt sondern am Empfangmodul :€
 
Ich will nix beschönigen, aber der SWR ist diesem Fehler mit der Konfiguration der ENCODER-Einstellungen jahrelang bewußt aus dem Weg gegangen. Das hat funktioniert. Der hr hat das nicht gemacht (das ist ja auch kein Fehler des hr gewesen), mußte aber mit den Beschwerden der Hörer leben, die solch ein fehlerhaftes DAB-Radio benutzt haben.
Ja, weiß man denn überhaupt, wo dieser Effekt technisch herkommt? Soweit ich mich erinnere, waren die 120 kbps LC-AAC bei SWR und hr nahezu identisch in ihrer Struktur, also auch vergleichbare XPAD-Datenraten. Von hr1 liegt mir was vor - klingt schauderhaft. Basic.Master hat das mal schnell mit SWR verglichen gehabt, sah soweit ich mich erinnere nicht viel anders aus in den Superframes. Soweit mir bekannt, nutzen hr und SWR aber unterschiedliche Coder.

Fraunhofer IIS auf Anfrage von mir dazu am 24.1.2017:

"Das beschriebene Problem können wir aufgrund der Vielzahl der unterschiedlichen Empfänger leider nicht umfassend untersuchen und können deshalb auch keine belastbaren Antworten liefern. Was unsere Fraunhofer-Implementierungen betrifft, so entsprechen diese vollumfänglich dem Standard und bei korrekter Integration in die Anwendung sind derartige Fehler nicht zu erwarten. Die Audioqualität hängt natürlich nicht alleine vom Audiocodierverfahren ab und es kommen grundsätzlich weitere Fehlerquellen in Betracht."

und zum Gerücht, daß es eine fehlerhafte Referenzimplementierung gegeben hätte, die an Chipsatzhersteller gegangen sei:

"Uns ist keine fehlerhafte Fraunhofer IIS Referenzdecoder-Implementierung bekannt, die ein solches Qualitätsproblem zur Folge haben könnte."

Dem Kunden, der mit einem DAB-untauglichen DAB-Empfänger geprellt wurde, kann das alles egal sein. Er wurde betrogen. Da ist offenbar noch viel Dunkel, in das Licht gebracht werden müsste.
 
Weil durch das unterschiedliche Soundprocessing der Programme dem Codec zu schaffen macht. Der ist nicht dafür ausgelegt, im Frequenzgang total verbogenen und plattkomprimierten Matsch zu verarbeiten. Ohne Soundprocessing können 80 kbit/s HE-AAC durchaus ganz gut klingen. Außerdem kommt es darauf an, bei welcher Bitrate welche Art von AAC verwendet wird (HE-AAC v1/v2 oder AAC-LC). Bei HE-AAC werden die höheren Frequenzen nicht wirklich übertragen, sondern künstlich errechnet. Schon alleine deshalb klingt HE-AAC immer etwas seltsam, auch bei 96 kbit/s oder etwas mehr. Bei höheren Bitraten bringt HE-AAC dann nicht mehr viel und man sollte auf AAC-LC gehen, welches die Höhen nicht künstlich errechnet (aber eben eine höhere Bitrate benötigt).

Vergleiche wie "DAB+ klingt besser als" UKW sind eigentlich Blödsinn. Es ist nicht möglich, eine analogen Übertragung ohne Datenreduktion, bei welcher ganz andere Störungen auftreten können als bei einer digitalen, mit einer digitalen und datenreduzierten Übertragung zu vergleichen.
Wenn man die Technik außen vor lässt, dann ist DAB+ definitiv besser als UKW, da es eben keine analogen Störungen (Rauschen, Zischeln) gibt. Aber um die Audioqualität von UKW zu bekommen, bedarf es einer entsprechenden Bitrate und diese brauchen wir nicht unter 128 kbit/s AAC-LC ansetzen. Bei allem darunter ist es wirklich fraglich, ob es nun besser als UKW ist. Aber das hängt halt auch vom Hörvermögen und der Hörsituation jedes einzelnen ab. Im Auto oder am Küchenbrüllwürfel bin ich schmerzfreier als wenn ich mich hinsetze und mit der Hifi-Anlage höre. In letzterem Fall hat DAB+ schlicht und ergreifend keine Chance. Internetradio aber in den meisten Fällen aber auch nicht, denn auch dort sind erträgliche Bitraten leider auch noch eine Seltenheit. Im Auto dagegen bin ich mit 96 kbit/s HE-AAC aber ganz zufrieden.



Der war verdammt gut! Made my day! :wow::D;)
Eine digitale Übertragung von linearem Audio (= WAV) müsste über DVB gehen. Ich meine, das schon mal irgendwo gelesen zu haben. Vielleicht hat ja zufällig gerade jemand die Spezifikationen rumliegen, ob WAV erlaubt ist. Aber es ist halt fraglich, inwiefern das sinnvoll ist, denn einerseits sind 320 kbit/s schon verdammt gut und andererseits liegen die meisten Inhalte bereits in den Sendesystemen datenreduziert vor. Von daher wäre eine lineare Übertragung ganz am Ende der Kette schon irgendwo Platzverschwendung.
Über DAB+ dagegen wäre überhaupt kein Platz dafür. Dann würde man über einen DAB+ Multiplex nur ein Stereoprogramm übertragen können.

Könntest du so eine "Frequenzmessung" (heisst das so?) mal bei Energy, DLF Nova oder dem Deutschlandfunk im Bundesmux durchführen.
Interessiert mich wahnsinnig wie da die SBR Kurve aussieht.
 
Der SWR hat mal wieder an den Bitraten geschraubt zumindest in Baden-Württrmberg. Und zwar hat man jetzt SWR2 144kbps gegönnt. Damit gäbe es diese gute Bitrate mittlerweile 3 mal in Deutschland. Die anderen Sender hat man auf HE-AAC umgestellt und bei 112kbps belassen und es klingt sehr gut. In der Abtastrate ist man auf 48khz wieder gegangen.


Kann mal jemand sagen wie's in Rheinland Pfalz ist? Nutzt man dort schon HE-AAC oder ists noch LC-AAC? Da sind ja noch bigFM und RPR1 mit im Mux.
 
Sondermüll gibt es auch in den Media Märkten häufiger. Beim Klirren von DAB+ Radios fängt es an. Sind ja meistens auch China Bomber gefertigt beim Billiger Produzierten China Mann :D
 
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Jetzt 2018 1 Jahr nach unseren Diskusionen um den Klang in DAB+ muss ich sagen es hat sich einiges zum positiven verändert. Im BW Mux 11B wurde dieses Jahr die Zuführungstechnik umgestellt, alle Sender haben jetzt einen robusten und sauberen Klang. Die neue Welle und TON haben unter anderem von 32kHz auf 48kHz umgestellt. Ebenso hat es der SWR geschafft seinen Klang so einzustellen, dass er trotz der "nur" 96kbps in RLP kaum noch von dem 112er Signal aus BW zu unterscheiden ist:thumbsup:. Ebenso MDR Tweens hört sich merkwürdigerweise mit nur 80kbps besser an als MDR Thüringen mit 88. RBB und BR klingen auch sehr sauber. Einzig mit dem MDR war ich diesen Sommer nicht ganz zufrieden. Das klang sehr nach der alten 11B BW Konfiguration könnte aber inzwischen besser sein.

Es zeigt es geht wenn man nur will und für 2019 erhoffe ich mir vor allem Klangverbesserungen im 11C Hessen Süd wenn der dann auf EEP-3A wegen B2 geht.
 
Aber auch zum negativen...In Sachsen-Anhalt hat SAW seine sämtlichen Programme auf 72 kbit/s gesenkt. Wenn man bedenkt,dass man schon mal bei über 100 war,finde ich das einfach nur daneben. So what,dann wird der Kram einfach ignoriert.
 
Die neue Welle und TON haben unter anderem von 32kHz auf 48kHz umgestellt.

Was aber nicht von Vorteil ist, wenn man zuvor ein Soundprocessing macht, das für UKW ausgelegt ist und daher sowieso alles über 15 kHz abschneidet. Wenn man ein eigenes Processing für DAB+ ohne diese Beschneidung fährt, ist es ok. Trotzdem hätte man mit 32 kHz höchstwahrscheinlich einen besseren Klang, da die hohen Frequenzen bei HE-AAC sowieso rein künstlich sind und man an dieser Stelle ohne Probleme auch einfach auf alles über 16 kHz verzichten könnte.

Ebenso MDR Tweens hört sich merkwürdigerweise mit nur 80kbps besser an als MDR Thüringen mit 88.

Was rein am (bei Tweens möglicherweise sogar nicht vorhandenen) Soundprocessing liegen dürfte. Das ist in den meisten Fällen das Hauptproblem.
 
Was aber nicht von Vorteil ist, wenn man zuvor ein Soundprocessing macht, das für UKW ausgelegt ist und daher sowieso alles über 15 kHz abschneidet. Wenn man ein eigenes Processing für DAB+ ohne diese Beschneidung fährt, ist es ok. Trotzdem hätte man mit 32 kHz höchstwahrscheinlich einen besseren Klang, da die hohen Frequenzen bei HE-AAC sowieso rein künstlich sind und man an dieser Stelle ohne Probleme auch einfach auf alles über 16 kHz verzichten könnte
Ich kann aber versichern, dass diese 2 Sender vom Klang her jetzt deutlich besser sind als vorher besonderes Radio TON. Die neue Welle hat es sogar hinbekommen noch mit 32kHz + SBR noch gescheit zu klingen.
 
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