Wie viel Potential hat das DAB+-Bouquet?

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Aber wer kennt einen Nicht-Radiofreak, der eine DAB+ Empfangsantenne auf dem Dach hat??
Das war in den 80ern bei UKW IMHO nicht wesentlich anders. In den gut versorgten Ballungsräumen brauchte man keine Dachantenne. Auf dem Land und in der DDR war die dann allerdings Notwendigkeit, nicht nur bei Freaks - mangels Alternativen. Aber auch da schon primär fürs Fernsehen denn für Radio... Seit den 90ern wird dieser Bedarf stationär durch Satelliten (und Kabel) und seit diesem Jahrtausend ergänzt durch das Internet gedeckt. Explizite UKW-Antennen sind bei Nicht-Freaks auch heute schon Seltenheit!
Wer eine DVB-T-Antenne hat, kann die oft auch für DAB+ nutzen. Handycap bei alten DVB-T-Anlagen in Mehrfamilienhäusern sind da häufig die kanal-selektiven Aufbereitungen (die die DAB-Kanäle nicht berücksichtigen) und die vertikale Polarisation. Wenn man Interessenten erklärt, dass sie viele handelsübliche DVB-T(2)-(Zimmer-)Antennen nutzen können (sofern die VHF-tauglich sind), wirkt das beim Empfangserlebnis oft Wunder.
 
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Ich dachte einer der Vorteile von DVBT/DAB ist es, das man eben einen super Empfang mit einer kleinen Stabantenne hat.
Und dann braucht es natürlich noch ein ordentliches Programm z. B. NPR Berlin.
 
Das Problem ist und das was ich bemerkt habe als ich mir ein neues Auto in Autohaus angeschaut habe ist folgender.
Das Fahrzeug hat DAB+ wird aber nicht hergenommen da die leute es entweder net Interessiert oder weil man ausversehen wieder auf UKW umschaltet und da sein Dudelfunk hören kann ... Ich denke viele Autos haben DAB+ benutzen es aber nicht da sie es nicht wissen....
 
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Nach meiner Beobachtung bleibt der Empfang im Haus, oder in Gebieten mit dichter Bebauung hinter den Erwartungen von Empfängern und Sendern zurück. Im Auto mit vernünftiger Außenantenne funktioniert DAB+. Der Bayrische Rundfunk scheint das verstanden zu haben und hat angekündigt, nicht wie bei UKW, Bayern mit gut 40 großen Sendeanlagen zu versorgen, sondern für DAB+ mit 160. Davon rund 40 bis 60 Großsender mit 5 - 10 KW. Der Rest sind leistungsschwächere Füllsender. Die Feldstärke mit der Bayern mit dem digitalem System bestrahlt wird, bleibt natürlich trotzdem unter der von UKW.

Das würde ich so nicht sagen. Teilweile sind ja auch dort Füllsender geplant wo dort UKW auch nicht so toll geht (z.B Altenstadt/WN, Rattenberg (B20 Cham-Straubing). Also wird man dort schon mal über die Feldstärke von UKW sein ;) Jetzt gibt es in der Tat noch Funklöcher Indoor in manchen Orten in Bayern aber mit die 160 Anlagen wird der Empfang schon besser sein als der von UKW mit seine 40 Standorte. Ich bin z.B viel in Nord- und Ostbayern unterwegs. In meinen Auto nutze ich DAB+ im Auto ohne Außenantenne und ich habe jetzt schon zu ca 90% Empfang. Ein Beispiel, wäre der Füllsender in Obervichtdach schon onari, könnte ich von Weiden-Cham auf der B22 ohne Unterberechnung schon DAB+ durchhören, so setzt halt der Empfang (noch) dort kurz aus. Als Antenne dient nur das AUX Kabel beim Sangean DPR 39. Ich finde das schon irre das diese kleine Ding am Beifahrersitz mir jetzt schon 90% Empfang in Bayern beschert. Mit die 160 Standorte werde auch ich und andere die keine Außenantenne am Fahrzeug haben überall dann auch Empfang haben. Mach das mal auf UKW. Fahr mal mit einen UKW Radio am Beifahrsitz quer durch Bayeren, da wirst nicht so viel freude beim hören haben als mit DAB+, die meiste zeit rauscht es, DAB geht, noch nicht 100% aber das wird mit die 160 Standorte dann schon der fall sein. Da bin ich überzeugt. Wenn es ja jetzt schon gut mobil ohne Dachantenne zu Empfangen ist. DAB+ so wie es jetzt schon aufgebaut ist, hätte ich mir zu meiner Schulzeit im Schulbus gewüscht. Der Feherschutz macht auch einges aus, so habe ich bei die DRadios (EEP 2A) und Bayern 2 Nord (Frankenmux, EEP 1A) in Gebieten mit dichter Bebauung durchaus noch Empfang ohne Ausetzten, wo 11D aktuell an die Grenze stößt . Beim Privaten Bayernetz 10D macht das sich in machen Orten auch bemerkbar, ich kenne ne Firma, dort ist der Empfang von 10D bzw der Ton dank EEP 2-A hervorragend trotz schwachem Signal (nur 5-6 von 16 Balken) und das UKW Lokalradio nicht (starkes Rauschen). Beide Signale haben die selbe Leistung (1kW) und kommen vom selben Standort, bei mir dahom ist wieder umgekehrt (mit der 12D/10D Umstellung testen können). Somit bin ich inzwischen zum schluß gekommen, das man bei gleichen Standorten gar nicht sagen kann was nun besser oder schlechter ist. Dazu sind die verschieden Parameter zu unterschiedlich um klar sagen zu können UKW oder DAB ist vom Empfang besser. Im Ort A geht DAB+ besser, im Ort B, UKW. Mit mehr Standorten gegenüber UKW wird DAB+ aber schon überlegender sein, außer man würde extreme Funzelleistung unter 1kW fahren. Wovon ich nicht ausgehe.
 
Da muss ich dir zustimmen, ich benutze in meinem VW Golf 6 einen SONY XDR-P1DBPW DAB+ das ich in der Mittelkonsole in das Fach hineingelegt habe und mit einem AUX Kabel an mein Radio verbunden habe.
Ich bekomme fast alle Kanäle hinein außer 5C und 11C .. da ich aber meistens den Kanal 11A (Ingolstadt) höre kann ich sagen das geht in der Stadt und auf der Landstraße sehr gut. Nur in manchen Wohngebieten und Unterführungen hat es paar wenige Außsetzer (vielleicht liegt es an der Postition).
Da ich aber bald ein neues Auto bekomme (Skoda Fabia 3, Mit DAB+) wird der empfang von DAB+ und die Reichweite deutlich besser sein. Da man ja auch ein Verstärker und die Antenne in den Heckscheiben integriert sind ... und nicht eine Antenne im Fahrzeuginneren....
 
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Wenn ich ein neues Auto kaufe, serienmäßig mit einem Radio ausgestattet, und gar nicht merke, dass es sich um ein DAB+ Gerät handelt, weil es meine Programme ohne Mucken in mindestens der vorher gewohnten Qualität bietet, dann erst hat sichz DAB+ durchgesetzt.
 
Ich habe nun auch DAB im Auto und bin im Prinzip begeistert. In der Ebene super Empfang, total stabil. Fährt man aber ins Tal, ist es schnell vorbei mit lustig. Ein Tal, in dem täglich zehntausende Fahrzeuge fahren - unversorgt! Ironie des Schicksals: der Sender, der den Regionalmux für die Öffentlich-Rechtlichen dort liefert, versorgt dieses Tal perfekt, jedoch nicht für den Bundesmux. Weiterhin haben Tunnel anscheinend auch keine Priorität - null Empfang.
So wird das nichts, entweder soll DAB nun endlich den Erfolg haben, den es verdient (über die technische Überlegenheit des Systems für Mobilempfang gegenüber FM muss man ja nicht diskutieren), dann muss man aber auch was investieren, oder man lässt es gleich sein. Ein halbherzig funktionierendes System wird auf Dauer keine Chance haben.
 
wieviele Jahre hat es jetzt gedauert, bis UKW flächendeckend und in jedem Kellerloch im hinteren Schwarzwaldtal, in Deutschland zu empfangen war?

Das ist selbst heutzutage immer noch nicht überall flächendeckend mobil zu empfangen. Schonmal versucht im tiefsten Schwarzwald private Sender oder auch DLR Kultur in jedem Tal zu empfangen? Auch kann man nicht jeden noch so kleinen Tunnel mit DAB+ versorgen. Das würde jeglichen Kostenrahmen sprengen. Auch für UKW gibt es nicht in jedem Tunnel ein extra UKW-Versorung. Ist der Tunnel länger als 200 Meter ist auch ganz schnell mit UKW Schluss.
 
@Maxwell ? wieviele Jahre hat es jetzt gedauert, bis UKW flächendeckend und in jedem Kellerloch im hinteren Schwarzwaldtal, in Deutschland zu empfangen war?

Schon klar, das Problem bei DAB ist nur, dass das Signal bei FM einfach schlechter wird, man aber immerhin noch z. B. die Reportage weiter hören kann. DAB schaltet einfach ohne jede Vorwarnung stumm und das ist definitiv mehr störend als wenn es mal kurz zischt oder rauscht.

Gleiches gilt für den Tunnel. Analog kommen ein paar Programme, digital null. Und ich rede von keinem kurzen Tunnel. Technisch das Signal in das vorhandene System einzuspeisen kostet garantiert nicht die Welt. Für den Hörer heißt auch das wieder: FM geht, DAB geht nicht. Eine klare Verschlechterung.
 
Technisch das Signal in das vorhandene System einzuspeisen kostet garantiert nicht die Welt.
Es muss aber ja nicht nur das Signal 1:1 eingespeist werden, es muss ja daneben auch die Möglichkeit eingerichtet werden, Tunneldurchsagen über das Signal zu legen.

Nach Vorschrift der RABT (Richtlinie für die Ausstattung und den Betrieb für Straßentunnel in Deutschland) ist die Tunnelfunkversorgung für alle Tunnel vorgeschrieben, bei denen eine physikalische Versorgung, von außen nach innen und umgekehrt, ohne aktive Technik nicht möglich ist. Als Richtwert gilt, dass Straßentunnel mit einer Länge ab 500 m grundsätzlich mit Funk zu versorgen sind.
https://www.telent.de/de/systemintegration/objektfunkversorgung/tunnelfunk-strasse.html
 
@Maxwell ? wieviele Jahre hat es jetzt gedauert, bis UKW flächendeckend und in jedem Kellerloch im hinteren Schwarzwaldtal, in Deutschland zu empfangen war?

Nach ersten Testsendern 1949 entschloss man sich 1950 für den UKW Ausbau. Soweit ich weiß war dieser Mitte bis Ende der 50 Jahre abgeschlossen. Also sagen wir, es hat 10 Jahre für eine flächendeckende UKW Versorgung gebraucht. Danach wurden nur noch recht kleine Füllsender installiert. Und Sender für weitere Programme natürlich. Der Simulcast mit dem Vorläufersystem AM ging über 50 Jahre.

DAB ging 1999 in den damals ausgerufenen "Regelbetrieb". 2017 ist immer noch nicht überall Flächendeckung erreicht. Ich komm also für DAB auf 18 Jahre + X für die Umstellung. Dass man zwischendurch einen zweiten Anlauf brauchte, rechne ich ganz klar zum UmstellungsProzess.
 
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Im UKW Band ist nur Platz für 5 bis 6 Programme. Nur diese können mit ordentlicher Empfangbarkeit flächendeckend ausgestrahlt werden. Alle weiteren Programme sind fast immer eine systemverschlechternde Überbelegung und nicht überall zu empfangen.

Um so ärgerlicher, und das war mein Punkt, ist es, dass die Einführung von Digitalradio viel langsamer, als die von UKW in den 50er Jahren abläuft.
 
Nach ersten Testsendern 1949 entschloss man sich 1950 für den UKW Ausbau. Soweit ich weiß war dieser Mitte bis Ende der 50 Jahre abgeschlossen. Also sagen wir, es hat 10 Jahre für eine flächendeckende UKW Versorgung gebraucht.
Das kannst Du so aber nicht vergleichen. Wenn Du sagst "flachendeckend", dann bedeutet das in den 50er Jahren: Dachantennen-Empfang - in 10m Höhe. Nicht: Küchenbrüllwürfel! Mobil-Empfang per Autoradio war überhaupt nicht vorgesehen. 60 Jahre später heisst "flächendeckend" bei UKW: Küchenbrüllwürfel.

Wenn Du heute den gleichen Maßstab wie in den 50er Jahren anwendest (Outdoor, 10m Antennenhöhe, stationär, ggf. sogar Richtantenne), hast Du diese Flächendeckung bereits erreicht! Es dürfte aktuell nur noch sehr wenige Orte geben, wo Du mit dieser Ausstattung kein einziges DAB+-Ensemble empfangen kannst.
 
Um so ärgerlicher, und das war mein Punkt, ist es, dass die Einführung von Digitalradio viel langsamer, als die von UKW in den 50er Jahren abläuft.

Die Situation ist Heute eine Andere. Bei der Neuordnung der Mittelwellenfrequenzen nach dem 2.Weltkrieg war für Deutschland nicht viel übrig geblieben. So das man gezwungen war nach anderen Übertragungswegen zu suchen. Der einziger Ausweg war UKW. Die meisten Sender in dieser Zeit wurden zusammen mit den Fernsehsendern errichtet. DAB ist ein Zusatzangebot und zur Erfüllung des Versorgungsauftrags nicht zwingend notwendig. Wenn es auch nicht das Schlechteste ist. ;)
 
Aber es hat den Auftrag viele mit UKW unversorgte Gebiete zu versorgen. Dass ist aber leider noch nicht überall so.

Versuch mal im Schwarzwald in sagen wir mal Wolfach im letzten Kellerloch den SWR und das Privatnetz reinzubekommen. Der BuMux geht dort bereits dank Brandenkopf aber SWR? Nichts! Pech für diejenigen die SWR Aktuell hören wollen welches es ja auf UKW (ausser in Stuttgart per Stadtfunzel) nicht gibt. Ebenso DASDING. Höchstens mit Dachantenne schafft mans vlt die Hornisgrinde reinzubekommen.

Und der Sender bigFM ist auf DAB+ auch nicht unbedingt besser zu empfangen als auf UKW, da die Versorgung des 11B-Kanals mit der der UKW-Versogung quasi identisch ist. UKW hat im Fall bigFM sogar noch ein paar mehr Funzeln.

Wenn man DAB noch lange so handhabt wird das nix
 
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Wenn sie gewisse Regionen als ihr Sendegebiet sehen dann sollte das schon so sein dass sie auch dort terrestrisch empfangbar sind.

bigFM gibt z. B. manchmal Temperaturen für Städte am Bodensee durch obwohl dort null Empfang von bigfm möglich ist. Weder UKW noch DAB+, wenn man mal vom Kabel-UKW absieht.
 
So ist es. Es gab einige Regionen noch um 1985, wo kein Küchenbrüllwürfelempfang der zuständigen Anstalt möglich war. Beispiel: Raum Stadthagen/Obernkirchen, bevor der dortige NDR-Sender kam (das war um 1986/87). Anderes Beispiel: Raum Ehingen/Donau, wo sowohl der SWF-Sender Waldburg als auch der SDR-Sender Ulm in vielen Ecken nicht gut hereinkamen.
Beispiel Rhön, wo der HR, bevor er über den Heidelstein sendete, nur via Gr. Feldberg und Rimberg dort empfangen werden konnte. Gibt sicher noch viele weitere Beispiele. Damals stellte man noch Ansprüche an den Empfänger, was auch richtig ist. Von einer 3-Element-Antenne mindestens 2 Meter über Dachhöhe (10m über Grund) wurde damals ausgegangen. So sollte es auch heute beim Heimempfang sein, das würde viel Überflussversorgung erübrigen.
 
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