Projekt ›genossenschaftlicher Sender‹ (2015) — Was wurde daraus?

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Benutzer 50851

Was wurde aus dem Projekt ›Der Sender‹ aus dem Jahr 2015 zur Gründung einer Content-Genossenschaft?

Nach damaligen Veröffentlichungen wurde es im Kern von Philip Banse, Lorenz Matzat, Lena Waterkamp, Linda Rath-Wiggins und Jana Wuttke betrieben.

Hier im Forum wird es in einem Strang dargestellt, den @freiwild im Januar 2015 startete.

Die Website des Projektes wurde offenbar gelöscht und der Domainname derSender.org gegrabbed.

Die Videos auf dem YouTube-Kanal @derSender7081 wurden depubliziert oder gelöscht; die Facebook-Seite @dersender.org scheint ebenso depubliziert oder gelöscht.

Der Twitter-Account @derSender besteht noch. Er wurde im November 2014 angelegt. Einige Tweets weisen auf einen Workshop im Juni 2015 hin. Der jüngste Tweet datiert vom 3. Januar 2016.

Die Ankündigung des Projektes wurde im Januar 2015 von vielen Redaktionen aufgegriffen; entsprechende Artikel sind ohne weiteres online zu finden.

Die Gründe der Einstellung scheinen jedoch in der Öffentlichkeit keine Spuren hinterlassen zu haben.

Auch im Online-Registerportal der Länder ist jedenfalls beim für Berlin zuständigen Registergericht kein Eintrag für eine bestehende oder gelöschte Genossenschaft mit dem Namensbestandteil ›Sender‹ zu finden, ebenso nicht für einen Vorgründungsverein.
 

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In Folge 17 des turi2-Podcasts aus dem April 2022 äussert sich Philip Banse 90 Sekunden lang (36:30 – 38:00) zum Projekt ›Der Sender‹:


Ich finde daran zwei Dinge bemerkenswert:
  1. Dass Banse unterm Strich schildert, er habe eingesehen, dass die Organisationsform nicht zu ihm passe – ich frage mich, ober vorher jemals Mitglied einer Genossenschaft war? –; und
  2. dass die dingliche (materielle) Organisationsentwicklung mit der Suche nach Finanzierung gestartet wurde statt mit der Suche nach Mitgliedern, aus denen eine Genossenschaft als ideelle Gemeinschaft ja letztlich besteht.
Als Mitglied anderer Genossenschaften denke ich, dass eine Radiogenossenschaft durchaus Erfolg haben kann, wenn sie bestimmten Grundsatzentscheidungen Priorität gibt; auch und gerade dann, wenn eine dieser Grundsatzentscheidungen die Priorität der terrestrischen Verbreitung ist. (In Banses Fall war erklärtermassen das Gegenteil beabsichtigt.)

Eine Chance sehe ich vor allem darin, dass die grossen Programmveranstalter ›weiterziehen‹ und das Feld der terrestrischen Verbreitung räumen. Dem wird bisher leider überwiegend mit Dampfradio-Nostalgie begegnet.

Dass das Tross der wirtschaftlichen Interessen, das um die grossen Programmveranstalter angesiedelt ist, mit ihnen weiterzieht, erleichtert aber denjenigen, die an terrestrischer Verbreitung interessiert sind, neue Organisationsformen und Inhalte für diesen Verbreitungsweg zu finden. Und diese Chance ist bisher ungenutzt.
 
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