Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

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Interview zur Gebührenentscheidung der EU
"Wir fühlen uns erleichtert, aber nicht als Sieger"

ARD und ZDF dürfen ihre Angebote im Internet und Digitalfernsehen grundsätzlich weiter ausbauen. Das hat die EU-Kommission entschieden. Beide Sender dürfen auch weiter Sportrechte erwerben. tagesschau.de sprach darüber mit dem ARD-Vorsitzenden Fritz Raff.

tagesschau.de: Was bedeutet die Entscheidung der EU für die ARD?

Fritz Raff: Wir sind erleichtert über die Entscheidung der Kommission nach diesen jahrelangen Diskussionen, aber wir fühlen uns dabei nicht als Sieger. Ein wichtiger Punkt der Entscheidung aus Brüssel ist, dass wir unseren Programmauftrag auch in der digitalen Welt in vollen Umfang erfüllen können. Angebote in neuen Bereichen wie dem Digitalfernsehen und dem Internet sind demnach Teil der Grundversorgung.

tagesschau.de: Wie wird die ARD künftig mit kommerziellen Aktivitäten verfahren?

Raff: Die Kommission wünscht mehr Transparenz und eine klare Abgrenzung zu kommerziellen Tätigkeiten. Bei der ARD ist es aber schon heute so, dass die Werbung in Tochterfirmen ausgelagert ist. Da haben wir nichts nachzuholen. Allerdings werden diese Tochterfirmen in Zukunft von Rechnungshöfen und anderen Kontrollorganen umfassender geprüft, als das bisher der Fall war.

tagesschau.de: Können ARD und ZDF auch weiter von Sportereignissen berichten?

Raff: Das wird nicht in Frage gestellt. Der Umfang des Sports in unseren Programmen soll aber zehn Prozent nicht überschreiten. Aber ich kann sie beruhigen. Wer glaubt, wir hätten derzeit mehr als zehn Prozent, der täuscht sich. Ein solcher Verdacht entsteht, wenn wir über Großereignisse wie die Fußballweltmeisterschaft berichten, aber übers Jahr gesehen liegen wir unter zehn Prozent. Wenn wir künftig umfassende Sportrechte erwerben, müssen wir Dritten die Möglichkeit einräumen, ein Teil dieser Rechte zu übernehmen.

tagesschau.de: Brüssel hat also den Verdacht ausgeräumt, dass ARD und ZDF in unerlaubter Weise mit den Gebühren Aktivitäten subventionieren?

Raff: Den Bundesländern ist es zusammen mit den Anstalten gelungen, die Kommission davon zu überzeugen, dass wir nicht gegen das Wettbewerbsrecht verstoßen, dass wir in der Lage sind, unsere kommerziellen Tätigkeiten klar und transparent auszuweisen. Wir haben auch deutlich machen können, wie wichtig es für uns auch in Zukunft ist, Sportrechte in vollem Umfang zu erwerben. Wir sind zur Sublizensisierung bereit. Und wir haben deutlich machen können, dass es für Deutschland unverzichtbar ist, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk seine Programmautonomie behält und damit auch seine Staatsferne.

Die Fragen stellte Eckart Aretz, tagesschau.de

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Nun die Frage in die Runde:

- Welche Konsequenzen hat das für das öffentlichen-rechtlichen Radio?
- Werden die Staatsverträge hinreichend abgeändert?
- Wird die Gewichtung 50:50 (ÖR : Privat) bei der Verteilung der digitalen Frequenzen aufgehoben?
- Wenn der öffentliche-rechtliche Versorgungsauftrag - wie angekündigt - spezifiziert werden muss, werden dann einige Angebote auf den Prüfstand kommen z.B. Jugendwellen etc.?
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

das war ein sinngemäße wiedergabe aus der tagesschau, wo der beitrag heute in der 20 uhr ausgabe lief. morgen erscheinen bestimmt einige kommentare hierzu in den tageszeitungen.
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Neue Fortsetzung des Themas heute vor dem Bundesverfassungsgericht. Die Intendanten haben in ihrem Elfenbeinturm noch nicht gemerkt, dass sie ein teures Spielzeug hüten, das ihnen vielleicht auch mal von der Politik wieder weggenommen werden könnte.
Heute haben sie gefordert, die Entscheidung über Gebührenerhöhungen künftig der Politik aus der Hand zu nehmen und die Öffentlich-Rechtlichen Anstalten darüber in eigener Hoheit - quasi mit eigener Gesetzesmacht - entscheiden zu lassen.
Siehe http://www.focus.de/politik/deutschland/verfassungsgericht_aid_55106.html
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Was habt ihr denn gegen das öffentlich-rechtliche System? Wollt ihr nur noch den ganzen inhaltslosen Privatradio-Müll?

Ich lebe im Großraum Stuttgart - und wenn ich mir vorstelle, es gäbe keine ÖR-Sender mehr, dann wird mir schlecht: Programme wie "Antenne 1", "BigFM" oder "Die neue 107,7" kann sich doch kein einigermaßen gebildeter Mensch reinziehen!

Dann schon lieber Gebühren zahlen, als mit schlechten Programmen für dumm verkauft zu werden!
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Man kann nur hoffen, dass das Verfassungsgericht ARD und ZDF nicht noch weiter in Nischen drückt. Ein starker öffentlich-rechtlicher Rundfunk ist heutzutage wichtiger denn je, wenn man sieht was die Kommerzsender dem Zuschauer derzeit in TV und Hörfunk zumuten. Ein starker öffentklich-rechtlícher Rundfunk benötigt natürlich ausreichende finanzielle Mittel um den Grundversorgungsauftrag halbwegs sicherzustellen. Irgendwann sollte Schluß damit sein, den Privaten Narrenfreiheit zu gewähren und ARD und ZDF in starre Korsetts zu zwingen. Wenn man hört was Herr Doetz vom VPRT immer für Stuß von sich gibt, dann muß man sich fragen ob er das selber glaubt, was er von sich gibt.
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Wer entscheidet eigentlich, wieviele Programme es geben soll und wie ör Programme auszusehen haben? Die KEF wohl kaum, dann bleibt doch nur die Politik.
Was ich damit sagen will, nimmt die Politik nicht zwangsläufig durch die o.g. Grundsatzentscheidungen indirekt auch Einfluss auf den Finanzbedarf?
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

... dass das Verfassungsgericht ARD und ZDF nicht noch weiter in Nischen drückt.
Eine sieben Milliarden Euro kleine Nische... mit 20 TV und 60 Hörfunkprogrammen ... :D

Glaubst DU denn selber, was du da schreibst?

Interessant im von Manni verlinkten Focusartikel sind die Lesermeinungen. Das sieht von der Akzeptanz an der Basis sehr übel für ARD und ZDF aus. Die einzigen relativierenden Stimmen fordern Qualität für ihre Rundfunkgebühren. Die anderen meinen, es gäbe heute genügend Medien, die ARD und ZDF vollständig ersetzen könnten.
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Die anderen meinen
Zu denen gehören sicherlich kaum Mitarbeiter der ÖR-Anstalten. ;)

Wahrscheinlich würde das Niveau der Kommerzsender nach Abschaffung der ÖR steigen, da dann echter Wettbewerb entstünde und nicht alle in denselben trüben massentauglichen Gewässern fischen könnten wie bisher. Siehe Printmarkt.

Nur die Politiker aller Colouer (Schreibt man das so? Eher nicht.) würden ihre Hofberichterstatter verlieren. Schon von daher werden die ÖR überleben und weiterhin ihren (Mehr-)Bedarf anmelden.
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Wahrscheinlich würde das Niveau der Kommerzsender nach Abschaffung der ÖR steigen, da dann echter Wettbewerb entstünde...

Interessante These! Ehrlich. Ich glaube aber, dass man sich dann in Grottigkeit und Boulevardisierung der Information gegenseitig bis zum Zerfleischen überbieten würde, weil es keine ÖR-Konkurrenz mehr gäbe, die - zugegeben: im Idealfall - andere Maßstäbe setzt.



Nur die Politiker aller Colouer (...) würden ihre Hofberichterstatter verlieren. Schon von daher werden die ÖR überleben und weiterhin ihren (Mehr-)Bedarf anmelden.

Oho. Die Hofberichterstatter gibt es bei den Privaten nicht?
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Nirgendwo gibt es soviele frei empfangbare private TV- Vollprogramme wie hier. Leider sind RTL & Co zum Güllefunk verkommen.

Sicherlich wäre es wünschenswert, ARD und ZDF aus dem Würgegriff der Politik zu nehmen. Insofern die Gebührenfindung betroffen ist, muss natürlich Kontrolle sein. So wie ZDF- Schächter sich das vorstellt, ist es wohl nicht möglich.
Vor allem sollte man die Politiker aus den Gremien verbannen.
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Auf sogenannte "Lesermeinungen" sollte man nicht allzuviel geben. Ich traue diesen "Briefen" nicht. Jedesmal nachdem z. B. in der Vierbuchstabenzeitung die "Gebührenverschwendung" von ARD und ZDF "angeprangert" wurde, standen am nächsten Tag in der Zeitung genehme "Leserbriefe". Entweder stammen die tatsächlich von solchen Leuchten die SAT.1 und NEUN LIVE für das Nonplusultra halten oder sie sind getürkt. Solche Art von Leserbriefen gab es früher auch in der DDR, wo sich Hausgemeinschaften gegen den NATO-Doppelbeschluß gewandt haben.
Auch wenn es manche nicht wahrhaben wollen, auch Grundversorgung hat ihren Preis und wer das Angebot der öffentlich-rechtlichen noch weiter beschneiden will, der fördert - gewollt oder ungewollt - die weitere Expansion der Privaten. Da kann ich nur sagen "Gott bewahre".
Es gibt ja wohl nun wirklich nicht zuviel öffentlich-rechtliche Programme, wenn man durchzählt sind die Privaten in der Überzahl; ob dies so wünschenswert ist wage zumindest ich zu bezweifeln.
Wo kann man z. B. TV in 16:9 geniessen - bei ARD und ZDF und ab an mal eine Sendung bei RTL - da zahle ich gerne meine 17 € und so sehen es viele, was die Einschaltquoten der Sender auch eindrucksvoll beweisen.
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Achso, die focus-online Lesermeinungen sind von bösen Mächten manipuliert worden. Sie sind sicher beiweitem nicht repräsentativ, aber zum Thema Rundfunkfinanzierung zumindest unbefangener als Meinungen in Foren wie diesem hier.

Warum hat man leider oft den Eindruck, dass die angeblich so wertvollen Programme von ARD und ZDF bei ihren glühendsten Fans nicht viel positives im Hirn bewirken?

(Muss noch korrekterweise hinzufügen, eben ein wirklich gutes öffentlich-rechtliches Programm, sogar in 16:9, genossen zu haben.)
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Hallo,

ewiges Thema...



Auch wenn es manche nicht wahrhaben wollen, auch Grundversorgung hat ihren Preis und wer das Angebot der öffentlich-rechtlichen noch weiter beschneiden will, der fördert - gewollt oder ungewollt - die weitere Expansion der Privaten. Da kann ich nur sagen "Gott bewahre".

Ich glaube, niemand hier hat ernsthaft etwas gegen die Grundversorgung. Der eigentliche Sinn der Grundversorgung steht sicher nicht zur Debatte. Selbstverständlich kostet die Unterhaltung von Studios / Reportern im Ausland viel Geld. Das ist ja auch nicht die Frage.

Nur, die Zeiten haben sich geändert. Die Grundversorgung sollte daher auch über Sat und eben auch im Internet stattfinden.

Und erst jetzt - genau an diesem Punkt - kommen die (auch ökonomischen) Bedenken.


Beispiel ASTRA:
Warum müssen gerade ÖR-Programme aus DE über Sat FTA (frei empfangbar) sein?

Niemand in DE braucht ernsthaft eine europaweite Abdeckung - für die entsprechende Senderechte bezahlt werden müssen. Ich kenne die Zahlen jetzt nicht, kann mir aber vorstellen, daß gerade Spielfilme und Sportereignisse unnötig teuer werden.

Damit sind wir unmittelbar beim Thema "Grundverschlüsselung". Einfachste Lösung - schon alleine deswegen, weil von privater Seite Pay-TV kommt und entsprechende Boxen vom Zuschauer sowieso angeschafft werden müssen:

ARD & ZDF (und alle Ableger) über ASTRA verschlüsseln. Ein Deutscher mit Wohnsitz in DE bekommt halt mit seiner GEZ-Anmeldung eine Smartcart für seinen Receiver. Und für ein Hotel in Moskau, Tunis, Madrid und London, wird sich sicher auch eine Lösung finden.

Man kann sich sicher noch lange über das Thema Grundverschlüsselung unterhalten, doch ich bin mir sicher, daß man auf Dauer viel Geld einsparen kann, wenn man beweisen kann, daß theoretisch nur 80 Mio Leute das entsprechende Programm angucken können, anstatt 250 Mio.



Beispiel Internet:

Ich habe nix dagegen, wenn sich ein ÖR-Sender eine anständige Internetpräsenz einrichtet und auf dieser Domain veranstaltet, was halt nötig ist.

Der Grundsatz im Internet lautet aber: Nur wer etwas gibt, wird auch etwas bekommen! Dieser Grundsatz gilt seit Anbeginn des Internets.

Es mag ja durchaus sein, daß ein ÖR-Sender "etwas gibt" (beispielsweise "Mehrwert" in Form kurzer Videoclips oder der "Tagesschau" ) - und damit möglicherweise Besucher anlockt, die meinetwegen jeden Morgen auf die Website klicken.

Doch Aufgrund dessen eine Gebührenpflicht herleiten zu wollen, ist mehr als verwegen. Und darum wird ÖR-Internet nie den gewünschten Erfolg haben. Gerade die älteren Internetuser werden sich abwenden - da einfach das Image des "Abzockers" da ist.

Man vergleiche nur mal das internationale "Newsangebot" im Internet mit dem Angebot von "ARD & ZDF". Beide Anstalten sind kleine Lichter und sollten lieber mal die Bälle flachhalten.

Nochmal: Informationen gibt es im Net primär kostenlos. Selbstverständlich kann man mit kostenpflichtigen Abos zusätzliche Infos kaufen (meinetwegen Videos). Wenn ich mir jeden Tag kostenlos Stern, Spiegel, Faz... über Internet reinziehe, reicht das erstmal. Sowas nennt man aber wohl Leserbindung und "mit der Zeit gehen".

Die Verlage haben längst begriffen, daß die "klassische Zeitung" bald nicht mehr auf Papier daherkommt. Sie können den Leser aber nicht zum Zahlen für ihre kommenden (digitalen) Produkte zwingen, nur versuchen weiterhin zu binden.

Aber die gesetzlich verankerte Vorgabe, daß das bloße Erscheinen eines ÖR-Anbieters im Net (hier ARD&ZDF) möglicherweise eine Zwangsabgabe für den Internetbenutzer in DE bedeuten kann (wenn man kein weiteres Radio oder TV angemeldet hat), ist schon ein ganz starkes Stück deutscher Gesetzgebung.

Die ÖR dürfen von mir aus ihre Domains gestalten wie sie wollen. Selbst wenn sie 1% des Budgets (anstatt 0,7%) dafür "opfern".

Nur bitte - eine solche Webpräsenz ist ein Angebot (im Sinne des Spruchs von oben: GESCHENK) der ÖR an die Welt. Die Kosten dafür sind ja sowieso längst über die GEZ bezahlt. Nur weil solche Angebote im Net stehen, darf man doch keine "Gebührenpflicht" annehmen! Das ist absolut hirnrissig und hat mit dem "Spirit" des Internets absolut nichts zu tun.

Niemand zwingt die ÖR, ihre Ejakulate frei im Net zu verbreiten. Entweder man macht das freiwillig, oder man verkauft den "zusätzlichen" Content.




Es gibt ja wohl nun wirklich nicht zuviel öffentlich-rechtliche Programme, wenn man durchzählt sind die Privaten in der Überzahl; ob dies so wünschenswert ist wage zumindest ich zu bezweifeln.

Was ist denn das für ein fadenscheiniges Argument? JEDER Privatfunker muß ALLE seine Programme vollständig SELBST finanzieren - üblicherweise über Werbung - und kann nicht einfach ein neues Spartenprogamm aus dem GEZ-Topf finanzieren. Die Einschätzung, ob die Investition privater Mittel "wünschenswert" ist, obliegt natürlich dir.

Und ja - die Frage steht im Raum: Gibt es zu viele ÖR-Programme?

Meine private Meinung: Ja. Einiges hat IMHO nix mehr mit dem Grundauftrag zu tun. Scanne einfach mal die Transponder ab.


Viele Grüße
Zwerg#8
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Grenzwelle: Ich habe nicht gesagt dass die Leserbriefe im FOCUS manipuliert worden sind, aber mich zugegebenermaßen etwas ungeschickt ausgedrückt. Wenn alle paar Monate das Themas GEZ mal wieder hochgepuscht wird, um über ARD und ZDF herzuziehen, dann gibt es immer Zeitgenossen, die sich dazu - im Sinne der entsprechenden Zeitschrift - auslassen, so ist das in schöner Regelmäßigkeit auch in der BILD. Die "Gegenfraktion" zu der ich mich zähle, die einen starken öffentlich-rechtlichen Rundfunk befürwortet, schreibt kaum Leserbriefe, denn diese "Artikel" sind meist ganz offensichtlich als Stimmungsmache zu erkennen.
Sicherlich muß jeder Privatfunker seine Programme selbst finanzieren und kann ständig neue "Angebote" starten, womit dann das volle analoge Kabel verstopft wird.
Im analogen Kabel dominieren die Privaten und verstopfen es. Wie oft kriege ich bei Tantchen und Onkel zu hören (die mit Digital-Sat nichts am Hut haben), warum kann ich nicht alle 3. Programme der ARD sehen, dafür aber etliche Shoppingkanäle. Ich habe bei Bekannten im Kabel mal durchgezappt, hier in Niedersachsen sind nur vier dritte Programme (von sieben) im Kabel, aber 4 Shoppingsender. Wenn das die neue Vielfalt ist, dann kannn man wohl dankend verzichten.
Sicherlich kann man auch geteilter Meinung über die Anzahl der ÖRA-Programme sein. Wenn es aber zu viel sind: warum fordern dann viele Zuschauer weitere Spartenprogramme, z. B. einen Sportkanal. Antwort: Weil z. B. das D:SF kein Sportkanal, sondern eine Zumutung ist.
Und genau deshalb planen die ÖRAs - das habe ich gestern irgendwo im Internet gelesen - weitere Spartenkanäle.
Für 17,03 € bekommt man ja wohl ein breit gefächertes Angebot in Hörfunk und Fernsehen. Wenn die Gebühren alle paar Jahre moderat steigen, dann werden sie nur der Teurungsrate angepasst - ich sehe da kein Problem.
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Die "vielen Zuschauer", die angeblich ganz wild auf neue öffentlich-rechtliche Programme sind, die möchte ich ja gern mal sehen...
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

warum kann ich nicht alle 3. Programme der ARD sehen, dafür aber etliche Shoppingkanäle
Weil diese je nach Anzahl der angeschlossenen Haushalte dem jeweiligen Kabelbetreiber ein ganz hübsches Sümmchen einbringen jeden Monat, ganz im Gegensatz zu den ÖRs, da hat man als Betreiber nichts von. Ist doch ganz erträglich, wenn man dem Kabelkunden Kabelgebühren dafür abknöpft, dass man verschiedene Programme ins Netz einspeist und den Sender dann selbst auch nochmal, weil man ihn einspeist. DAS allein ist die Realität und nicht die Mär, die ÖR würden Kanäle verstopfen.
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Sicherlich kann man auch geteilter Meinung über die Anzahl der ÖRA-Programme sein. Wenn es aber zu viel sind: warum fordern dann viele Zuschauer weitere Spartenprogramme, z. B. einen Sportkanal.
Und wie viele Zuschauer fordern keine neuen Spartenprogramme?
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Ohne damit eine Wertung vornehmen zu wollen (!): Wenn die Privat-TV-Veranstalter, die sogenannte Spartenprogramme anbieten, auch tatsächlich selbiges tun würden, wären solche Forderungen überflüssig. Siehe dazu unter anderem das bereits erwähnte DSF.
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

warum fordern dann viele Zuschauer weitere Spartenprogramme, z. B. einen Sportkanal

Dass Zuschauer derartiges fordern, ist eine Luftblase aus der Propaganda von ARD und ZDF. Es mag sein, dass viele Zuschauer bestimmte Sportarten im Fernsehen unterrepräsentiert empfinden. Aber wenn auf den ca. zwanzig Kanälen dafür kein Platz mehr ist (wo schon die Pluskanäle und die Dritten vieles doppelt und dreifach abdudeln), muss man sich langsam an den Kopf fassen.

Außerdem sollte man ehrlich sein und den Zuschauern sagen, wieivel Euro Gebühr ein solcher Kanal mehr kostet. Mal sehen, was dann aus den angeblichen Forderungen wird.

Zusätzliche, nicht massenattraktive Sportangebote auszustrahlen, könnte auch ein Markt für Pay- bzw. Internet-TV sein. Mit dem Erfolg, dass nur die zahlen, die sich dafür interessieren und die sicher finanziell nicht üppig ausgestatteten Sportvereine ebenfalls profitieren könnten.

Das Gebührenmodell ist aus heutiger technischer Sicht eine Krücke und behindert mediale Entwicklungen, anstatt sie zu fördern.
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Im analogen Kabel dominieren die Privaten und verstopfen es. Wie oft kriege ich bei Tantchen und Onkel zu hören (die mit Digital-Sat nichts am Hut haben), warum kann ich nicht alle 3. Programme der ARD sehen, dafür aber etliche Shoppingkanäle. Ich habe bei Bekannten im Kabel mal durchgezappt, hier in Niedersachsen sind nur vier dritte Programme (von sieben) im Kabel, aber 4 Shoppingsender. Wenn das die neue Vielfalt ist, dann kannn man wohl dankend verzichten.
ndr2_de:

Die dritten Programme sind Landesprogramme der ARD. Ich sehe keinen Grund, diese alle bundes- und sogar europaweit zu verbreiten. Die jeweiligen 3. Programme der angrenzenden Bundesländer sollten reichen.

Kaum einer hier wird Fan von Shoppingkanälen sein. Aber offenbar ist das leider eine Form von Fernsehen, mit der sich Geld verdienen lässt. Auch in Deutschland hat das Fernsehen einen kommerziellen Aspekt, wir leben in einer sozialen Marktwirtschaft, das ist zumindest noch der Konsens. Gut zehn ö/r-Programme in einem analogen Kabelangebot sollten als GRUNDversorgung wohl ausreichen. Außerdem: Wer gerne 17 Euro im Monat Rundfunkgebühren zahlt, dem sollten um die 90 Euro für eine Set-Top-Box wohl nicht zu viel sein. Dann bekommt er alle 20 oder mehr ö/r-Programme.
 
AW: Gebührenstreit: keine Sieger, viele Fragen

Ein ÖR-Sportkanal?
Weil Randsportarten schon heute bezahlen müssen, wenn Sie in einem der öffentlich-rechtlichen Programme vorkommen wollen...
Weil wir mal wieder von gebührenfinanzierten- bzw.- geschmierten Radrennfahrern hören wollen, wie "clean" sie sind...
Weil Sponsoren sich immer über neue Sendeplätze für Produktplacement freuen...
Weil Sportdirektor und Sportkoordinator so gutbeleumundete Jobs bei der ARD sind...
Weil "das Erste" und "die Dritten" die freiwerdende Sendezeit gut gebrauchen können, um Spielfilme aus den 50ern, Serien aus den 70ern und Volksmusikhitparaden aus dem 19. Jahrhundert zu senden...
Weil ein ÖR-Sportkanal einem privaten Rivalen das Leben schwer machen und vielleicht sogar diese unliebsame Konkurrenz ganz von der Bildfläche verdrängen könnte...
 
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