Radioarbeit von Moderatoren - Fragen, Fragen, Fragen

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LuckyHappy

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Hi Radioszene,

durch meine neugier um das Radio bin ich auf diese Seite gestoßen.
Da es hier keinen Offtopic bereich gibt, schreib ich es hier mal rein und hoffe, da ich festgestellt habe das hier auch viele hauptberufliche moderatoren sich rumtreiben, auf interessante antworten.

Wie sieht so ein "normaler" Arbeitstag eines Radiomoderatoren aus? Bei täglichen Sendungen interessiert mich, woher der Moderator seine ganzen Informationen bekommt und wie er sich vorbereitet. Ich kann mir gut vorstellen das dort ein ganzes Team hintersteckt. Denn jeden Tag eine Nachmittags Show selbst vorbereiten ist bestimmt stressig.

Steuert der Moderator die ganze Show selbst? Oder gibt es sowas wie eine "Regie"?

Ich weiß zwar das es eine Musikredaktion gibt, aber hat der Moderator bei eigenen Sendungen mitsprache recht, was die Musik angeht?

Diese fragen kommen wir oft, da ich oft per Webcam verschiedenste Moderatoren sehe und per Livestream auch höre. Und nach "schwerer" Arbeit sieht es ja nicht aus. Wobei ich mir aber vorstellen kann das es schwer ist die ganze Sendung vor zu bereiten.

Erzählt mir alles was ihr wisst...das Medium Radio interessiert mich sehr...

Noch mehr fragen kommen noch....wenn mir etwas einfällt....

Wenn ich hier aber ganz falsch mit meinem Thread bin, verschiebt ihn oder wenns total falsch ist, löschen.

Freu mich dennoch über Antworten am besten von richtigen Profis, die über ihren alltag ein bissel plaudern. :wow: :wow:

Liebste Grüße,

LuckyHappy :cool:
 
AW: Radioarbeit von Moderatoren - Fragen, Fragen, Fragen

genau wie Gelb, kannst Du mir unter private Nachrichten Deine PN schicken.
 
AW: Radioarbeit von Moderatoren - Fragen, Fragen, Fragen

Also der Mod kommt in den Sender und sieht sich meist erstmal alle Tagesblätter (regional und überregional) an. Surft im Internet (shortnews.de, showprep.de, newsticker). Zudem wird am Vortag schon besprochen welche Themen in der Sendung sind. Die werden je nach Aktualität vor der Sendung umgeschmissen, erneuert, rausgeschmissen, neue Themen reingenommen. Dann überlegt man sich evtl. schon mal ein paar Gags, schaut was in der Wetter und Sportwelt so los ist, lokal etc. (meist helfen Redakteure).
Der Mod sitzt schon allein am Mischpult, es gibt aber auch eine Regie!
In den aller wenigsten Fällen hat der Mod Mitsprache in der Musikauswahl (evtl. bei Gewinnspielen mit Musik oder bei brisanten Themen auf die kein utz utz Song passt) .. wozu gibts schließlich sonst die Musikred.
Nach der Sendung wird der nächste Tag besprochen. Die Sendung angehört (Aircheck), was war gut und schlecht, warum, wie kann ichs besser machen.
90% ist immer Vorberietung, 10% ist die Kür!
Naja es ist schon teils stressig! Kommt auf die Sendung an. In dem moment wo der Mikroregler oben ist und der Mod hinterm Mischpult wird er von den Hörern für alles verantwortlich gemacht was On Air geht! Es laufen viele Dinge zusammen.
Leikermoser hat das schön beschrieben: Das ist wie bei einer Sanduhr, der Mod ist der Teil in der Mitte wo alles zusammenläuft!

Wenn du mehr wissen willst: Just ask!
 
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@ Cover: Deine aussage verstehe ich nicht so ganz.

Da stell ich mir so einen Moderatoren Alltag sehr streßig vor. Bei einer Täglichen nachmittags show scheint da viel vorbereitung zu sein.

Noch paar fragen:

Es ist immer die rede von Privaten Sendern und öffentlichen. Ich selbst denke mal Private Sender werden von Privaten Investoren finanziert und öffentliche von uns Bürgern durch GEZ. Aber sicher bin ich mir da nicht.

Und daraus ergibt sich folgende frage: Wer sind denn die Privat investoren? Könnte ich selbst jetzt auch ein Radio eröffnen?

Und auch wird immer bemängelt das viele Sender jede 3 stunden das gleiche spielen. Warum machen die Sender sowas? Sind sie irgendwie gebunden bestimmte Tracks oft zu wiederholen? Und warum erweitern diese dann ihre playlist nicht?
 
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Zu Deinen letzten Fragen:

1. ÖR-Sender: Alle Sender, die der ARD angehören. Das sind u. a. SWR, NDR, MDR, hr, Radio Bremen, BR... Die anderen sind meist Privatsender, z. B. ffn, Hitradio Antenne, RSH, Berliner Rundfunk, Antenne Bayern, Radio Regenbogen, RPR, FFH, NRW-Lokalradios. Darüberhinaus gibt es eine handvoll lokaler "freier" Sender, sog. "offene Kanäle".

2. Investoren sind meist große Zeitungen, Verlage, Plattenfirmen und andere, die richtig Kohle haben. Einen eigenen Sender aufzumachen, kannst Du knicken. An diesem Versuch sind schon viele (besonders hier im Forum) gescheitert. Die Idee solltest Du Dir in Deinem eigenen Interesse aus dem Kopf schlagen.

3. Komplizierte Frage, deren Beantwortung sehr lange dauern würde, da das Verständnis der Antwort zahlreiche Kenntnisse voraussetzt. Ganz einfach (!) dargestellt ist es so, daß die Sender (vor allem die Privaten) gewährleisten wollen, daß zu jeder Zeit, also wann immer jemand den Sender einschaltet, ein Lied hört, das ihm gefällt. Deshalb versuchen die Sender, möglichst den Musikgeschmack von allen zu treffen. Je "exotischer" ein Titel, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, daß viele Leute abschalten. Das wäre aber der Tod eines Privatsenders, und deshalb wiederholen sie ihre "Hits" so oft es geht. Dabei müssen sie natürlich aufpassen, daß sie den Titel nicht zu oft wiederholen, denn sonst geht das denjenigen auf die Nerven, die dasselbe Lied vor drei Stunden auch schon gehört haben und vielleicht zu denen gehören, die das Lied nicht mögen.
Sehr kompliziert und nicht ganz einfach zu beantworten.
 
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Die Idee, einen Radiosender aufzumachen hatte ich nicht vor. Hat mich einfach nur Interessiert.

Noch eine frage: Wer stellt die technik? Wird die von der ARD bzw. den Investoren zur verfügung gestellt?

Und oft lese ich: Man kommt nur zum radio wenn man studiert hat oder jemanden beim radio kennt.

Wiederum lese ich auch, das Leute mit ausbildung in der richtung schon zum Radio kommen.

Wie also kommt man zum Radio?

Ich werd mir erstmal das Buch besorgen und noch mehr herausfinden. Weitere fragen werden mir noch bestimmt einfallen.

Danke euch aufjedenfall für die zahlreichen antworten...und ich musste feststellen: Moderatoren unter sich sind auch so nett , nicht nur hinterm Mikro :)
 
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Schön, daß es doch noch jemanden gibt, der das erkennt ;)
Abitur sollte es mindestens sein, Studium erhöht Deine Chancen ungemein. Wobei die derzeitige wirtschaftliche Lage eher schlecht ist und ein Studium kein Garant für einen Job ist, aber das nichts mit Radio an sich zu tun. Technik beschaffen die Sender selbst. Jeder das, was er für richtig und notwendig hält. Kann z.T. sehr unterschiedlich sein, auch in Sachen Qualität. "Beziehungen" zu jemandem, der beim Radio arbeitet, können hilfreich sein, müssen aber nicht. Letztlich kommt's auf jeden selbst an: wer gut ist, kommt weiter, wer nicht, eben nicht. Eigentlich mußt Du "nur" gut sein, wobei die Definition von "gut" offen bleibt.
Wenn noch Fragen sind: kannst mir gerne eine PN schreiben, weil vieles hier schon diskutiert wurde (muß ja nicht sein, daß die Admins das Thema aus diesem Grunde schließen, deshalb: PN).
 
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Ich hab vor einiger Zeit mal den Tagesablauf der Ostseewelle-Moderatoren rekonstruiert. Guckst du hier.

Zum Thema Regie: Herr Japke sagt einerseits, er würde in einem Selbstfahrerstudio arbeiten (also nix mit Regie), aber andererseits ruft er immer nach einem Witz: "Regie! Können wir mal bitte nen Lacher haben?" Außerdem gibt es noch einen Produzenten. Bei der Ostseewelle ist das Matze Zachrau. Keine Ahnung, ob Produzent = Regie.
 
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LuckyHappy schrieb:
Noch eine frage: Wer stellt die technik? Wird die von der ARD bzw. den Investoren zur verfügung gestellt?

Die Technik im Sender selber (Studio usw.) bezahlt und betreibt der Sender natürlich auf eigene Rechnung. Die Technik der Ausstrahlung (UKW-Sender draußen am Mast, auf dem Fernsehturm usw.) betreibt meistens T-Systems, eine Tochter der Telekom. Diese stellt dem Radio-Sender dann die Leistung in Rechnung - meist ein recht "saftiger" Betrag. Mit der Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes sollen zukünftig auch andere Betreiber möglich sein, theoretisch jedenfalls :)

LuckyHappy schrieb:
Und oft lese ich: Man kommt nur zum radio wenn man studiert hat oder jemanden beim radio kennt.

Für die Mitarbeit in einem privaten Hit-Radio muss man nicht unbedingt studiert haben. Wenn Du allerdings ein Volontariat bei einem ÖR-Sender machen willst, dann ist das Studium Pflicht. Dort werden ja nicht nur Hit-Wellen produziert, sondern auch Kultur- und Wortprogramme. Aufgrund der Masse der Bewerber würde man ohne Studium kaum die Vorauswahl überstehen. Im Privatfunk, speziell auch bei Lokalsendern, sieht die Lage allerdings etwas anders aus. Hier zählt oft eher die Einsatzbereitschaft, die Flexibilität und das Interesse am Medium Radio. Ein Studium kann zwar hilfreich sein, ist aber kein Freischein für eine (Fest-)Anstellung. Da haben es schon ganz andere Leute geschafft, die teilweise noch nicht einmal Abitur besitzen.
 
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Ich bin begeistert, das ist glaube ich das erste mal, das dieses Forum einem neuen User ohne Wissen, freundlich und intelligent antwortet. Gut wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus.

@sp: Ich glaube wenn er zur Regie redet, dann nur als Gag. Ich binde auch manchmal meinen Chef in die Show ein, so als kleinen Lacher. Deine Seite geht irgendwie net:
Technical Information (for support personnel)

* Error Code 10060: Connection timeout
* Background: The gateway could not receive a timely response from the website you are trying to access. This might indicate that the network is congested, or that the website is experiencing technical difficulties.
* Date: 20.06.2006 06:17:54

@LuckyHappy: Wenn du dich mal näher mit dem Radio beschäftigen willst, ohne das gleich beruflich zu machen, kannst du es ja mal bei einem Bürgerfunk oder beim Internetradio probieren.

Der Vorteil des Bürgerfunks ist, dass du in einem richtigen Studio sitzt, beim Internetradio sitzt du zuhause und brauchst ein eigenes Equipment. Dafür hast du beim Internetradio meist mehr Freiheiten.

Gibt auch immer wieder Tag der offenen Tür wo man sich durchaus so ein Radiostudio anschauen kann.
 
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Vielleicht noch etwas zu Technik und Betriebsablauf:
es gibt inzwischen selbst ARD-Anstalten, die den Technikbetrieb ausgelagert haben. Sie nehmen also, was Planung, Beschaffung, Betrieb und Unterhalt der Studiotechnik angeht, externe Dienstleister unter Vertrag. Das sogenannte "Outsourcing" hat z.B. dazu geführt, daß die 3 Landeswellen des MDR (MDR 1 Thüringen, Sachsen, Sachsen-Anhalt) technisch von der MCS abgewickelt werden. Mitunter sind das sogar ehemalige Technikabteilungen oder ehemalige Mitarbeiter der ARD-Anstalt, die da arbeiten. Der "Vorteil" für die Anstalt: man kommt personalrechtlich um bestimmte Verbindlichkeiten herum, die man zu erfüllen hätte, säße die Technik auch organisatorisch im eigenen Haus. Räumlich sitzt sie es sowieso. Das ist also so ähnlich, wie wenn ein großer Konzern für ein Projekt auf Zeitarbeiter zurückgreift.

Nicht bei allen Programmen "fährt" der Moderator die Sendungen selbst. Es gab eine Zeit, da war das absolut unüblich, seit den 80er Jahren setzt es sich aber zunehmend durch, beginnend bei den Popwellen. Zuletzt waren damit die Klassik- und Kulturprogramme dran, aber auch da wird vorm Selbstfahren nicht mehr Halt gemacht. Beim RBB-Kulturradio lernen sie gerade, selbst zu fahren.
Da, wo das noch nicht üblich ist, sitzt der Moderator oder "Sprecher" oder "Journalist am Mikrofon" (war früher mal ein fester Begriff) alleine ode rmit seinen Gästen in einem akustisch optimierten Sprecherraum an nem Tisch. Vor ihm das Mikrofon (oder mehrere), auf dem Tisch nur paar wenige Tasten: die "Räuspertaste" (schaltet das Mikrofon stumm, wenn man sich halt mal räuspern muß) und normalerweise eine "Intercom-Anlage". Das ist eine Art Wechselsprechanlage, mit der man nach draußen in die Regie und vielleicht noch woandershin Rückfragen vornehmen kann. Hinter der Glasscheibe ist dann die Regie mit dem großen Sendepult. Da sitzt der Sendefahrer (ein Tontechniker), legt CDs ein oder legte früher Bänder auf, kümmert sich um den richtigen Pegel, richtet Leitungen für Liveübertragungen ein usw. Der Moderator konzentriert sich voll auf das Programm.
Eine "klassische", halbmoderne Regie siehst Du z.B. hier und hier. Das war die Hauptregie des deutschen Programms der Deutschen Welle am Raderberggürtel in Köln, wie sie bis Frühsommer 2003 bestand. Hinter der Glasscheibe ist der Sprecherraum, den man schon digital ausgestattet hat. Dort konnten die Redakteure und Sprecher auf Monitoren immerhin sehen, was in der Dalet-Sendesoftware als nächstes eingeplant ist.

Zur Verantwortlichkeit des Moderators für die Musik: auf normalen Popwellen hat er keinen Zugriff darauf. Alles ist geplant, mitunter auf Tage vorher - man will beim Kampf um die gewünschte Hörerschaft keine Chance vergeben, kein Risiko eingehen. Anders ist das dort, wo noch "richtige" Musiksendungen stattfinden. Auf Radio EINS ist das am Abend so. Da schleppen die Moderatoren ganz regulär ihre eigenen CDs und Platten (!) von zu Hause an - es ist "ihre" Sendung. Oder die Spätschiene auf NDR info. Auch da sitzen Musikredakteure am Mikrofon, die das spielen, was sie für gut und wichtig halten.
 
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RadioEins, Fritz und NDR Info sind natürlich die großen Glanzlichter wenn es darum geht, ob man als Moderator einen Einfluss auf die Musik hat.
In eingeschränktem Maße ist das auch beim Kultkomplex auf 1Live der Fall. Und in den Bürgermedien und Offenen Kanälen ist die Freiheit als Moderator dann unendlich groß!
 
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Erstmal dankeschön für Bilder und hintergrund Infos.

Fragen noch zur Radiostimme: Hat jeder eine taugliche Radiostimme? Kann man durch Technik seine Radiotaugliche Stimme erzeugen bzw. so technisch verändern das sie gut klingt? Tiefe Stimme oder eher Jung und Dynamisch? Oder ist das Sender abhängig ?

Liebe Grüße,

LuckyHappy
 
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LuckyHappy schrieb:
Erstmal dankeschön für Bilder und hintergrund Infos.

Fragen noch zur Radiostimme: Hat jeder eine taugliche Radiostimme? Kann man durch Technik seine Radiotaugliche Stimme erzeugen bzw. so technisch verändern das sie gut klingt? Tiefe Stimme oder eher Jung und Dynamisch? Oder ist das Sender abhängig ?

Liebe Grüße,

LuckyHappy

Nun, mit Technik und Training kann man schon ordentlich was reißen, das Telent liegt eher im erzählen. Kommt auch immer drauf an was für eine Stimme passend ist. Auch die Stimme eines Kettenrauchers kann durchaus ihren Charme haben, wenn sie passt.
 
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Muss mich mal kurz dazwischen schieben! Das ist mal ein schönes Thema! Zeigt es doch, dass viele trotz der Dauermeckerei und Vielbesserwisserei im Prinzip ihr Herz für das schönste Medium der Welt nicht verloren haben. Würde mir von Herzen wünschen, dass wir auf diesem Niveau weiter machen. Gute Nacht, wo immer Ihr seid....
 
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...Powered by Jack Killian-"Der Nachtfalke"

PS: Übrigens, interessantes Thema!
 
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Radioinsider schrieb:
...Powered by Jack Killian-"Der Nachtfalke"

PS: Übrigens, interessantes Thema!

Soll das ein Tipp für ein Buch sein oder was meinst du genau damit? *neugierig ist*

Und da hab ich noch eine sehr interessante frage:

Wie verdient der Moderator sein Geld? Hat er sein geregeltes einkommen und eine feste stunden arbeitszeit? Oder wie wird quasi "abgerechnet"?

Und ist ein Moderator auch gleich ein Nachrichten sprecher oder wie wird das gehandhabt?

Liebe Grüße und schönen dank,

LuckyHappy
 
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Kerin Buch, aber die Figur eines Films. Andere nette Radiofilme sind z. B. "Private Parts - Dirty Radio" oder "Piratensender Powerplay" (für einen Radiomoderator Pflicht!).
Geld: die meisten sind "freie Mitarbeiter" und werden pauschal nach Arbeitstagen oder Länge der Sendung abgerechnet. Meist auf Lohnsteuerkarte, manchmal auch gegen Rechnung. Feste Arbeitszeiten und feste Gehälter wie bei einem Angestellten gibt es meist nicht.
Wer neben der Moderation anderen Tätigkeiten nachgeht (Nachrichten, Werbung, Hörspiele o. ä.), kann das in der Regel auch machen, aber ein Moderator ist nicht zwangsläufig Nachrichtensprecher oder umgekehrt.
 
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Um noch einmal beim Thema zu Arbeitsbedingungen zu bleiben,
ist der Job "Moderator beim Radio" denn eigentlich ein sicherer Job?

Und auch wenn es freie Mitarbeiter sind, gibt es trotzdem irgendwelche Verträge oder kann eine Radiostation von jetzt auf gleich sagen: Tschö !?

Und wie groß ist der Radiomarkt, jetzt auf die Moderatoren bezogen? Kann es sein, das man trotz studium trotzdem keine Station findet?

Und welchen weg sollte man gehen um Radiomoderator zu werden?

Abitur -> Studium (klassisch Journalismus studieren oder was für bereiche wären für Radio noch interessant?) und dann Volontariat machen ?

Und wie geht's anders? Solche zufälle wie, man macht ein Praktikum und die Station lässt einen mal etwas basteln, es hört sich gut an und man darf auch richtig onair und kriegt gegebnfalls eine Sendung. Passiert sowas öfters oder hat man da einfach glück?

*EDIT* Noch etwas, wie lange kann man Moderator sein? Habe mal gehört, das die stimme nach einigen Jahren "veraltet" ist und es oft besser ist dann mit genügend Bildung sprich studium, nachrichten zu sprechen oder anders tätig zu sein. Gibt es denn ein gewisses Maximal Alter?

Liebe Grüße,

LuckyHappy
 
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1. ist der Job "Moderator beim Radio" denn eigentlich ein sicherer Job?
Genauso (un-)sicher wie jeder andere auf freiberuflicher Basis auch.

2. Und auch wenn es freie Mitarbeiter sind, gibt es trotzdem irgendwelche Verträge oder kann eine Radiostation von jetzt auf gleich sagen: Tschö !?
Ja. Der Moderator aber auch. Und er kann grundsätzlich andere Berufe/Tätigkeiten ausüben (die Einzelheiten reglet man normalerweise mit dem Chef).

3. Und wie groß ist der Radiomarkt, jetzt auf die Moderatoren bezogen? Kann es sein, das man trotz studium trotzdem keine Station findet?
Alles geht. Biste gut, biste auch teuer. Biste teuer, biste für kleine Privatsender uninteressant, findeste keinen Sender. Biste schlecht, biste billig, aber auch nicht gut und deshalb auch uninteressant. Aber: wer sucht, der findet. Manchmal dauert's halt eine Weile.

4. Und welchen weg sollte man gehen um Radiomoderator zu werden?
Da wirst Du so viele Antworten bekommen, wie Du Moderatoren fragst. Jeder ist einen anderen gegangen, weil es *den* Weg nicht gibt. Die einen haben Journalismus studiert, die anderen saßen bei Aldi an der Kasse. Wenn Du das kannst, worauf es ankommt, haste in einem Praktikum gute Chancen. Da fließt natürlich noch mehr mit ein, aber Talent ist eine wichtige Voraussetzung.

5. Abitur -> Studium (klassisch Journalismus studieren oder was für bereiche wären für Radio noch interessant?) und dann Volontariat machen ?
Volo muß nicht sein. Kann, aber muß nicht. Andere Bereiche: Germanistik, Publizistik, BWL, VWL, Chemie, Physik, Nanobiologie. *Was* Du studierst, ist unwichtig. Hauptsache, Du hast überhaupt studiert. Jedenfalls sofern Du eine Karriere bei einem ÖR anstrebst.

6. Und wie geht's anders? Solche zufälle wie, man macht ein Praktikum und die Station lässt einen mal etwas basteln, es hört sich gut an und man darf auch richtig onair und kriegt gegebnfalls eine Sendung. Passiert sowas öfters oder hat man da einfach glück?
Glück, Talent, Können. Wenn Du gut bist, wird's nicht beim Praktikum (ich hasse es, dieses Wort zu tippen) bleiben. Dann kommt vielleicht mehr, und alles andere ergibt sich dann.

7. *EDIT* Noch etwas, wie lange kann man Moderator sein? Habe mal gehört, das die stimme nach einigen Jahren "veraltet" ist und es oft besser ist dann mit genügend Bildung sprich studium, nachrichten zu sprechen oder anders tätig zu sein. Gibt es denn ein gewisses Maximal Alter?
Nein. Viele Moderatoren haben irgendwann genug vom Moderieren und widmen sich anderen Tätigkeiten. Aber wenn Du 30 Jahre lang moderiert hast und auf der Höhe der Zeit bist und Dich in Deinen Moderationen nicht wie im Jahre 1976 anhörst, kannste auch "im Alter" noch moderieren. Und moderieren ist ja nicht gleich moderieren. Auf das "wie" kommt es an. Wenn Du kannst und willst und darfst, kannst Du auch mit Mitte 60 noch fürs Mainstreamradio arbeiten (NDR2 o. ä.). Rein theoretisch jedenfalls. Wie gesagt: ob Du selber und Dein Chef dann zu dem Zeitpunkt noch Lust dazu hast, ist eine andere Frage.
 
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LuckyHappy schrieb:
ist der Job "Moderator beim Radio" denn eigentlich ein sicherer Job?
Kurz und knapp: nö. Kommt freilich drauf an, unter welchen Bedingungen du eingestellt wurdest. Viele sind in der Tat so etwas wie moderne Tagelöhner. Der Chef könnte jederzeit nach der Sendung sagen, das war die letzte.
LuckyHappy schrieb:
Und wie groß ist der Radiomarkt, jetzt auf die Moderatoren bezogen? Kann es sein, das man trotz studium trotzdem keine Station findet?
Ja, klar. Da gibts ganz viele. Aktuell kenne ich nen Nachrichtensprecher und nen kreativ-durchgeknallten Jugendradiomoderator, denen es so geht. Seit längerem, beiden. Und ich kenne wenig Leute beim Radio...
LuckyHappy schrieb:
*EDIT* Noch etwas, wie lange kann man Moderator sein? Habe mal gehört, das die stimme nach einigen Jahren "veraltet" ist und es oft besser ist dann mit genügend Bildung sprich studium, nachrichten zu sprechen oder anders tätig zu sein. Gibt es denn ein gewisses Maximal Alter?
Eine heiß diskutierte Sache. Erstmal gibt es bei einigen ARD-Anstalten tatsächlich Obergrenzen für freie Mitarbeiter. Vereinfacht gesagt: wenn sie "zu oft" und "zu lange" am Mikrofon waren, würden sie sich automatisch das Recht auf Besserstellung ("feste Freie") erwirken. Dem beugt die Anstalt vor, indem sie die Leute vor die Tür setzt oder pausieren läßt. Das geht bis dahin, daß Top-Leute nicht mehr senden dürfen - gegen den Willen des Programmchefs. NDR und RBB sind für diese Praxis bekannt.
Zweitens: irgendwann mag man vielleicht auch nicht mehr den aufgezogenen, auf Duracell laufenden Brüllaffen auf ner künstlich schrillen Jugendwelle spielen. Irgendwann will man vielleicht authentischer sein. Dann verbietet sich der bisherige Job fast von selbst. Dort, wo Moderatoren sie selbst sein dürfen, haben sie möglicherweise eine längere Haltbarkeit. Beispiel: Marion Brasch auf Radio EINS macht seit den späten 80er Jahren (?) Radio und wirkt auf mich immer noch vertraut, authentisch und kein bißchen gealtert. Und Leute wie Nero Brandenburg (leider abgesägt) bedienen zwar ne andere Zielgruppe, waren aber auch Jahrzehnte am Mikrofon aktiv. Wenn sie gehen (müssen), ists ein echter Verlust - im Gegensatz zu vielen jungen Hüpfern, bei denen es gar nicht auffällt, wenn statt ihrer jemand anderes das schönste Wetter für die geilste Stadt rausbrüllt.
 
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Gelb schrieb:
Wer neben der Moderation anderen Tätigkeiten nachgeht (Nachrichten, Werbung, Hörspiele o. ä.), kann das in der Regel auch machen, aber ein Moderator ist nicht zwangsläufig Nachrichtensprecher oder umgekehrt.

Wobei das von Sender zu Sender sehr unterschiedlich gehandhabt wird.
Manche Stationen verbieten gleichzeitiges Werbespotsprechen und Moderation. Noch enger wird es oft bei Nachrichtensprechern gesehen, die nicht als Werbesprecher arbeiten dürfen, sonst sind sie draußen -
m.E. eine Philosophie, die man überdenken sollte, denn: 1. wird kaum ein Hörer bemerken, dass die selbe Stimme vor den von ihr gesprochenen Nachrichten für eine Versicherung oder einen Möbelmarkt geworben hat und 2. (und viel wichtiger) weil gerade viele freie Mitarbeiter der sprechenden Zunft ein zweites (oder, wenn's biologisch möglich wäre, ein drittes) Standbein brauchen, um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren.
 
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