Multiterritoriale Verbreitung und der Empfang ausländischer Webradio-Programme

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DigitalRadio

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Saftige Vergütungen fordert die GVL künftig für die multiterritoriale Verbreitung von Webradio-Programmen.

Das heisst: Für alle Länder, aus denen der Zugriff auf meinen Webstream technisch möglich ist, werden neben der jährlichen Kostenpauschale von EUR 750,- zusätzlich bis zu EUR 6.500,- fällig.

Wie die GVL mitteilt, wird man als Webcaster "mit der Gefahr von Schadenersatzforderungen" der Rechteinhaber im Ausland konfrontiert, falls man diese Abgaben nicht entrichtet.

Im Thread zum neuen Webcasting-Tarif der GVL wird der Standpunkt in Deutschland ansässiger Webradio-Anbieter bereits diskutiert.

Wie aber steht es künftig mit dem Empfang von im Ausland ansässigen Webradiosendern?

Laut GVL existieren jetzt Gegenseitigkeitsvertäge mit den Schwestergesellschaften im Ausland.

Demnach ist davon auszugehen, dass nun auch ausländische Webradiosender für die multiterritorale Verbreitung ihrer Webstreams zur Kasse gebeten werden, bzw. Schadensersatzforderungen der GVL zu erwarten haben, sofern ein Webstream in Deutschland abrufbar ist.

Ich gehe davon aus, dass die Mehrzahl der Webradio-Anbieter aus dem Ausland aus Kostengründen kein Interesse am Erwerb von ausländischen Abrufrechten hat und den Zugriff auf ihre Webstreams technisch auf Hörer aus dem eigenen Land beschränken wird.

Webstreams können möglicherweise bald nur noch von kommerziellen Anbietern (oder vom GEMA und GVL selbst) angeboten werden. Sehr interessant für die Plattenindustrie!

Erich Honecker hat vor einiger Zeit einmal die schöne Auskunft gegeben, die DDR sei entgegen anderslautenden Verleumdungen ein Staat großer Informationsvielfalt. Zur Begründung führte er an, daß ja Rundfunk und Fernsehen aus Westdeutschland und Westberlin ihr Kontrastprogramm unbehindert hereinstrahlten.
(Quelle des Zitats: SÜDDEUTSCHE ZEITUNG Dienstag, 22. August 1989, Seite 4, von Albrecht Hinze)

Mit dem hereinstrahlen ausländischer Programme wird es im deutschen Internet wohl bald vorbei sein.
 
AW: Multiterritoriale Verbreitung und der Empfang ausländischer Webradio-Programme

Siehe hierzu auch den anderen Thread, Du machst übrigens einen verhängnisvollen Fehler bei Deiner Berechnung!!!

a) die 750 € sind eine einmalige Pauschale für kommerzielle Sender.

b) die 6500 € per Anno sind die jährliche Pauschale! Allerdings ist das der maximale Betrag - in der Regel sind die multiterritorialen Kosten nicht das Problem an der Sache, da sie bei 15% des Regeltarifes liegen. Hauptkostenfaktor dürfte die erhobene Gebühr auf das Speichern der MP3-Dateien werden, das wiegt bei den Beispielrechnungen, die ich durchgeführt habe, mit mehr als 50% am meisten in den neuen Tarifen.

Webstreams können möglicherweise bald nur noch von kommerziellen Anbietern (oder vom GEMA und GVL selbst) angeboten werden. Sehr interessant für die Plattenindustrie!

Genauso ist es - damit das nicht passiert, werden jetzt schon jede Menge Aktionen gestartet, um hier ein Einlenken und Nachdenken über die Folgen auf breiter Ebene zu erreichen - wie gesagt, einfach mal den anderen Thread zu den neuen GVL-Gebühren lesen !

Gruß,
Croydon
 
AW: Multiterritoriale Verbreitung und der Empfang ausländischer Webradio-Programme

Die Kosten für Webradiosender in Deutschland sollen nicht auch noch Thema dieses Threads werden, deshalb bin ich auf dieses Thema nicht näher eingegangen.

Mein Beitrag enthält keine Berechnung, die von Dir genannten Details sind für diesen Thread auch unwichtig.

Die Sicht der in D ansässigen Webcaster liegt Dir sicher sehr am Herzen, ist aber für diesen Thread nicht von Belang.
 
AW: Multiterritoriale Verbreitung und der Empfang ausländischer Webradio-Programme

Croydon hat Recht: Die Pauschale beträgt EINMALIG EUR 750,- und zusätzlich monatlich bis zu EUR 6.500,-, maximal jedoch 15% der tariflichen Vergütung.
 
AW: Multiterritoriale Verbreitung und der Empfang ausländischer Webradio-Programme

Na, da habe ich mich schön selbst disqualifiziert, indem ich mich auch noch verschrieben habe. Richtig ist: "Jährlich bis zu EUR 6.500,-, maximal jedoch 15% der tariflichen Vergütung".

Ich schäme mich.
 
AW: Multiterritoriale Verbreitung und der Empfang ausländischer Webradio-Programme

Ich habe mich seit Freitag über so vieles geärgert, das ich nicht beeinflussen kann: Da ärgere ich gern mal über etwas an dem ich selbst schuld bin.
 
AW: Multiterritoriale Verbreitung und der Empfang ausländischer Webradio-Programme

Gelle?
Ich antworte wenigstens auf deine Frage, obwohl überflüssig weil schon des öfteren diskutiert und beantwortet. Ansonsten wirst du offensichtlich ingnoriert. :D

Und viel Spass weiterhin hier im Forum.
 
AW: Multiterritoriale Verbreitung und der Empfang ausländischer Webradio-Programme

Schade, jetzt ist es also doch so weit:

Britische Webradios müssen für Nutzer aus dem Ausland bezahlen
Link zum Artikel bei heise

Nur eine Frage der Zeit, bis meine Lieblingsprogramme aus aller Welt nicht mehr hier empfangbar sind.
 
AW: Multiterritoriale Verbreitung und der Empfang ausländischer Webradio-Programme

Wie geht das technisch überhaupt, dass ich mein Webradio nur im Inland zugägnlich mache?
Oder andersrum gefragt:
Wie sperre ich mein Webradio für Zugriffe aus dem Ausland?
 
AW: Multiterritoriale Verbreitung und der Empfang ausländischer Webradio-Programme

Graf schrieb:
Wie geht das technisch überhaupt, dass ich mein Webradio nur im Inland zugägnlich mache?
Oder andersrum gefragt:
Wie sperre ich mein Webradio für Zugriffe aus dem Ausland?

Ja klar geht das, du musst nur alle IP´s aus dem Ausland sperren, die deinen Stream aufrufen wollen, ganz einfach.

Ab Mai 06 bieten Gema und GVL eine Webseite zur einfacheren Anwendung an :D

Oder mal im ernst, es ist nicht 100 % möglich einen Ausländer abzuschieben :wow:

Teddy :rolleyes:
 
AW: Multiterritoriale Verbreitung und der Empfang ausländischer Webradio-Programme

Naja bietet auch wieder Vorteile für die Radios in Deutschland, denn dadurch wird die Lücke etwas größer und es kann sich mehr tun im Sektor. Schlecht natürlich für Hörer, darüber brauch man nicht viel sagen.

Ich gehe daher auf die Vorteile ein und diese sind im Sektor Marketing doch schon sehr groß. Jedes Unternehmen ist gut gestellt das einen Gebietsschutz hat. Da wir ja auch fast alle Radio für den deutschen Markt machen, ist das wohl doch noch das geringste übel. wer mag kann sich ja noch die Lizenz für Österreich und die Schweiz dazu nehmen.

Das ich selber das eindämmen kann stimmt nur insoweit, als ich auch unmittelbaren Einfluß nehmen kann auf den Server. habe ich einen Streamanbieter, dann kann ich Ihm das zwar mal schreiben, sollte er mir allerdings antworten, das ihm der finanzielle Aufwand zu hoch wäre, bin ich schon aus dem Schneider. Auch wenn das die GVL nicht gerne hören wird, aber sie hat es ja selber so geschrieben :))

Ich mache mir da nach wie vor wenig Sorgen und sehe bestimmte Entwicklungen durchaus positiv, bleibt nur zu hoffen das sich (ich weiß das ist nicht schön zu hören) noch so manch Sender selber ins Nirvana befördert, siehe dazu Radio Fritz aus Bayern oder andere für uns schädliche Kollegen.

Hart vielleicht, aber ehrlich allemal.

Gruß

Steve Wilson
 
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