Reporter-Aufnahmegeräte

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Danke Ralle, die Aufnahmen mit professionellen X/Y-Stereo-Mics der gängigen Marken (nein, ich meine nicht die von Sony) sind absolut monokompatibel und es kann durchaus sinnvolle Aufnahmesituationen geben, in denen eine Abnahme in stereo sinnvoll ist. Ich habe noch nie einen Techniker gesehen, der Probleme mit diesen Aufnahmen hatte.

Ergänzung: Als Autor muss man während der Aufnahme natürlich das Stereobild berücksichtigen. Nicht, dass sich das ständig ändert und das Ergebnis eine akkustische Achterbahnfahrt ist. Da rauft sich der Techniker dann die Haare, wenn er noch welche hat, ist schon klar.
 
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Und brauchts ne Stereoatmo bringen die Dinger ebenfalls nix, da sie meistens kein Monokompartibles Signal abliefern und der zusammenfahrende Techniker (insofern es ihn gibt) sich deswegen erstmal einen abbasteln muß.
In welchem Umfang werden eigentlich bei normalen Hörfunk-Beiträgen Stereo-Atmos eingefangen? Also nicht bei hochwertigen O-Ton-Features, sondern so ganz normal bei einem Bericht vom Kaninchenzüchter-Verein oder über einen Revierförster. Ist das irgendwo üblich oder hat dafür im Tagesgeschäft niemand den Nerv oder das Interesse? Hier im Berliner Raum scheint sowas nicht vorzukommen, obwohl es sich bei vielen Themen sicher anböte.

Wenn ich für meine Filme Stereo-Atmos einfange, dann habe ich entweder einen Korbwindschutz mit einem Sennheiser MKH 418 S im Einsatz, da habe ich einmal das Richtrohr und einmal eine Acht, so dass ich monokompatible MS-Aufnahmen machen kann, über eine entsprechende Matrix verfügt mein kleines SQN-2S. Kann man aber auch mit einem dritten (verpolten) Mischpultkanal nachbauen.

Alternativ, wenn es besser passt, habe ich einen zweiten Korbwindschutz, in welchem sich zwei Neumann KM 83 (auf einer Achse, mit den Kapseln nach außen) befinden. Die beiden Kugeln machen hinsichtlich der Mono-Kompatibilität auch keine Probleme.

Matthias
 
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Nicht, dass sich das ständig ändert und das Ergebnis eine akkustische Achterbahnfahrt ist.
Ich meckere ja ungerne, aber da wir hier ja in einem sehr fachspezifischen Forum sind, sollten hier die gleichen strengen Maßstäbe wie bei den Tonmeister-Studenten an der Berliner Universität der Künste gelten: Die kriegen auch eins auf den Deckel, wenn sie "akustisch" oder "Akustik" mit Doppel-K schreiben... :)

Matthias
 
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Ich mache das oft so, wenn es die Situation zulässt. Der genannte Revierförster, so er denn in seinem Revier spricht, ist geradezu das Paradebeispiel für Situationen, in denen sich der Einsatz eines x/y-Stereomics anbietet, wenn es denn nicht sehr windig ist, auch wenn es hinterher nur 3,15 werden. Macht ja auch nicht mehr Arbeit.

Mit Schienen zu hantieren wäre mir hingegen zu umständlich. Es schickt Dir auch kein Sender mehr einen Ton-Ing. mit, nicht mal mehr für Features. Ich liebe dieses Thema, leider kommen wir vom Thema des thread ab.

Pianist: Oh, entschuldigung. Und das mir... . Bist Du Tonmeister?
 
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die Aufnahmen mit professionellen X/Y-Stereo-Mics der gängigen Marken (nein, ich meine nicht die von Sony) sind absolut monokompatibel und es kann durchaus sinnvolle Aufnahmesituationen geben, in denen eine Abnahme in stereo sinnvoll ist.

Klar, meine Flucherei ging ja auch in Richtung dieser Murksdinger... Habe vorallem im tagesaktuellen Geschäft allerdings selten Leute gesehen, die mit wirklich hochwertigen Stereomikrofonen (Neumann, Beyer etc.) Töne holen.

Pianist_Berlin schrieb:
In welchem Umfang werden eigentlich bei normalen Hörfunk-Beiträgen Stereo-Atmos eingefangen? Also nicht bei hochwertigen O-Ton-Features, sondern so ganz normal bei einem Bericht vom Kaninchenzüchter-Verein oder über einen Revierförster. Ist das irgendwo üblich oder hat dafür im Tagesgeschäft niemand den Nerv oder das Interesse? Hier im Berliner Raum scheint sowas nicht vorzukommen, obwohl es sich bei vielen Themen sicher anböte.

Hängt von mehreren Faktoren ab.

1) Abwägung Inhalt. Sobald Eine stereofone Musik vorkommt, wird eigentlich immer Stereo produziert. Bis in die 70er wurde teils noch komplett in mono gesendet, wird derartiges Archivmaterial verwendet stellt sich die Stereofrage natürlich nicht. Wenns irgendwie sinnvoll ist sollte meiner Meinung nach immer Stereo produziert werden. Macht auch viel mehr Spaß ("paß auf, deine Flugzeugatmo... ich hab da mal... das fliegt jetzt gleich von links nach rechts" ;))!

2) Abwägung Übertragungsweg: Muß das Audiomaterial per Dateitransfer irgendwo hin oder spielt man über Ethernet auf den Server / Musictaxi / sonstwie zu. Muß Filetransfer verwendet werden hat man bei mono natürlich nur die halbe Dateigröße, hält also den Traffic schön klein.

3) Taugt der Inahlt dazu? Ein Kurzfeature mit mehreren Politikertönen und sonst keinem Fremdmaterial brauchs beispielsweise nicht in Stereo.

4) Abwägung Produktionsaufwand / Zeitdruck: Hab ich die Zeit, eine vernünftige Stereomischung hinzulegen, d. H. alle Quellen während der Mischung sauber zu positionieren und am Ende alles nochmals zusätzlich mono abzuhören?
Bei der Verwendung von irgendwelchen selbstproduzierten Atmos lege ich zusätzlich immer noch ein Augenmerk auf eventuell vorkommende tieffrequente Anteile (Rumpeln, Wind etc.) und Filtere, wenns sein muß. Von 60 Hz Windrauschen hat der Hörer nämlich nix außer flatternder Pappen...
 
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Habe vorallem im tagesaktuellen Geschäft allerdings selten Leute gesehen, die mit wirklich hochwertigen Stereomikrofonen (Neumann, Beyer etc.) Töne holen.
Das sollte nicht verwundern. Wenn man sich anschaut, was die Leute heute so für ihre Beiträge an Geld erhalten, können die es sich schlichtweg nicht leisten, eigene hochwertige Technik anzuschaffen. Denn um in bester Qualität im freien Feld in Stereo aufzunehmen, kommt schnell ein Investitionsvolumen von 6.000 EUR zusammen.

Bei der Verwendung von irgendwelchen selbstproduzierten Atmos lege ich zusätzlich immer noch ein Augenmerk auf eventuell vorkommende tieffrequente Anteile (Rumpeln, Wind etc.) und Filtere, wenns sein muß. Von 60 Hz Windrauschen hat der Hörer nämlich nix außer flatternder Pappen...
Ganz wichtiger Hinweis! Viele wissen nicht, dass eine Kugel als reiner Druckempfänger theoretisch bis null Hz und praktisch immerhin bis runter auf sieben bis acht Hz aufnimmt, also weit unterhalb des menschlichen Hörbereiches. Der Wind ließe sich ja durch einen Korbwindschutz mit Fell zuverlässig in den Griff bekommen, aber es gibt andere Orte, wo man es mit extrem tieffrequenten Anteilen zu tun hat: Zum Beispiel in Schienenverkehrsmitteln. Wenn man mit zwei KM 83 in die U-Bahn geht, kann man dort praktisch keine Aufnahmen machen, der Eingangsverstärker eines Recorders wird da im tieffrequenten Bereich vollkommen überfahren. Abhilfe schafft nur eine leistungsfähige Tiefenabsenkung, wie sie ja bei den ganzen üblichen Aufnahmegeräten nicht vorhanden ist. Da geht also ohne vorgeschaltetes Mischpult wie ein kleines SQN-2S überhaupt nichts.

Oder jemand legt sich ein MKH 418 S zu, nimmt beide Kapseln getrennt auf und matriziert das MS-Signal erst zuhause. Bei Keule und Acht (Druckgradientenempfänger) geht der Aufnahmebereich ja nicht so weit runter, dass es da "bollern" würde. Aber auch dieses Teil gehört unbedingt in einen Korb mit Fell.

Matthias
 
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Wird im Hörfunk eigentlich für Reportagezwecke auch mal ein KM 83 verwendet oder hängen die dort nur in Konzertsäälen? Ich könnte mir vorstellen, dass sich damit an vielen Orten ganz hervorragende Aufnahmen machen lassen.

Als Reportagemikro habe ich noch kein KM 83 gesehen.

Mögliche Gründe:

- Ungenügende Griffschallentkopplung (ist nicht als Handmikrofon gedacht)
- Kein Windschutz
- benötigt 48V Phantomspeisung
- wird nicht mehr hergestellt

Für höchstwertige Aufnahmen mit einer Kugel wäre für mich persönlich das Sennheiser MKH 20 die erste Wahl.
 
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Das Zum Beispiel in Schienenverkehrsmitteln. Wenn man mit zwei KM 83 in die U-Bahn geht, kann man dort praktisch keine Aufnahmen machen, der Eingangsverstärker eines Recorders wird da im tieffrequenten Bereich vollkommen überfahren. Abhilfe schafft nur eine leistungsfähige Tiefenabsenkung, wie sie ja bei den ganzen üblichen Aufnahmegeräten nicht vorhanden ist.

Ist es nicht einfacher, sich ein ordentliches Aufnahmegerät mit Bass-Cut-Filter anzuschaffen, als mit einem Mischpult in der U-Bahn zu sitzen? Auch viele Mikros haben doch einen solchen Filter.
 
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Weswegen sich ja auch gerade das Sennheiser 421 U als Reporter-Mikrofon größter Beliebtheit erfreut - dank der drehbaren Manschette am Mikrohals, die einen 5stufigen Basscut darstellt ... Da ist zwar alles immer noch Mono, aber dafür ein Mixer (und die Phantomspeisung) unnötig.
 
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Weswegen sich ja auch gerade das Sennheiser 421 U als Reporter-Mikrofon größter Beliebtheit erfreut - dank der drehbaren Manschette am Mikrohals, die einen 5stufigen Basscut darstellt ... Da ist zwar alles immer noch Mono, aber dafür ein Mixer (und die Phantomspeisung) unnötig.
Ja - aber wir haben ja eben zuletzt über Kugeln und nicht über Nieren geredet. Bei einer Niere (Druckgradientenempfänger) tritt das Problem ja nicht auf. Beim MD 421 dient dieser Schalter ja lediglich der Minderung des Nahbesprechungseffektes, den ich aber an sich ganz gut und nützlich finde, so dass früher, als ich noch mit dem 421 gearbeitet habe, der Schalter immer auf M stand. Und bei der Großtuchel-Version (MD 421-2) gab es ihn ja gar nicht.

Allerdings habe ich seit mindestens zehn Jahren keine dynamischen Mikrofone mehr in der Hand gehabt, außer beim Auf- und Umräumen. An Detailtreue sind Kondensatormikrofone eben nicht zu überbieten, und beim Filmton sind eben Mikrofone wie das MKH 416 oder das MKH 60 der Standard. Daher fragte ich ja, womit Hörfunkleute am oberen Ende der Qualitätsskala arbeiten würden, und da ist das MKH 20 sicher eine hervorragende Wahl.

Matthias
 
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Was, bitte, sind für Dich 'Hörfunkleute am oberen Ende der Qualitätsskala'?
Und ging es nicht zuletzt um 'Reportagemikros'? Mir ist beispielsweise sehr schleierhaft, warum ich eine 'Kugel' in die U-Bahn nehmen soll, wenn ich dann doch einen Bass-Cut benötige. Auch den Sinn von Stereo-Aufnahmen in einer U-Bahn möchte ich ernsthaft bezweifeln, das läßt sich später viel zielgenauer am Rechner nachbearbeiten.
Und auch in der anderen Hinsicht möchte ich darauf hinweisen, daß die mehrstufige Kaskade in meinem 421er tatsächlich einen Low-Cut darstellt, der den Nahbesprechungseffekt (gottseidank) nur unwesentlich mindert. Die grundsätzlich bessere Detailtreue von Kondensatormikrofonen darf man auch getrost in Zweifel ziehen - das ist eher eine Sache des Geschmacks und der möglichen Notwendigkeit eines großen Abstands zum schallemittierenden Objekt. Ich brauche zumindest mit meinem dynamischen Gerät kein 'Schaf', um auch einen laufenden Flugzeugmotor detailgetreu abzubilden oder ein Interview bei stärkerem Wind zu führen. Und auch kein mittelgroßes Akkupack nur für den ebenso mittelgroßen Mixer vor dem Bauch.
Da nehm ich lieber einen kleinen Laptop in die Tasche, mit dem ich meine Aufnahmen gleich professionell weiterverarbeiten kann. Und falls jetzt irgendjemand auf die Idee kommt, auf die Fernsehkollegen zu verweisen, dem sei gesagt, daß die auch 3 bzw. 4 (!) getrennte Spuren aufzeichnen und abliefern müssen, die zudem von verschiedenen Mikrofonquellen stammen und teilweise über eine Funkstrecke an- und abgeliefert werden. Und diese Damen und Herren sind deswegen oft genug auch zu dritt unterwegs ...
Langer Rede kurzer Sinn:
Alles zu seinem Zweck!
Hochwertige Stereoaufnahmen sind dort vonnöten, wo es tatsächlich auf hochwertige Wiedergabe ankommt - dafür ist aber Radio als Begleitmedium in 99,999999% aller Fälle schlicht nicht geeignet. Ausnahme ist vielleicht ein konsequent umgesetztes Digitalangebot eines Klassik-, Hörspiel- oder Featuresenders. Ansonsten ist das, was hier teilweise als 'hochwertig' verkauft wird, für eine Hörfunkreportage schlicht unnötig. Es bekommt nämlich oft genug kaum einer mit am anderen Ende der Übertragung. Beispiel: Stereo-Atmos oder Interviewpartner in Stereo werden einem oft sogar um die Ohren gehauen, da die Positionierung eines O-Tongebers im Raum einem Radiohörer tatsächlich sehr egal ist - Hauptsache, man versteht den Menschen -, eine ausgeprägte Positionierung (Stereoeffekt) im Gegenteil für erhebliche (auch technisch bedingte) Verständlichkeitsprobleme sorgen kann (Autoradio, Monoradios, etc.). Frequenzbänder werden jenseits der 50 auf der einen und 12000 Hz auf der anderen Seite gnadenlos abgeschnitten. So what?
Wozu also das teure Neumann im täglichen Nahkampf gefährden?
Für die CD-Aufnahme ist ein 421er (als Beispiel) nicht so geeignet, da hast Du recht. Aber die nimmt man auch eher selten in freier Wildbahn auf. Und auf Open-Air-Konzerten wirst Du Kondenser höchstens in den Headsets finden, eben allein schon wegen deren Empfindlichkeit und der viel zu hohen Gefahr von Rückkopplungen ...
 
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ähm.... wollt ihr darüber nicht einen eigenen thread eröffnen? das is schon schwer offtopic hier... :(

seh ich auch so....

nebenbei der Verkaufsstart des Zoom h4 steht bevor (ausliferung angeblich ab 10.11.) - hat jemand das Gerät bereits bestellt und zufällig einen profunden Techniker bei der Hand der das gute Ding durchmessen kann??? - glaube mal, dass hier für viele ein detailierter Bericht spannend wäre (zumahl englischsprachige Berichte recht vielversprechend sind, wo das Gerät schon im Verkauf ist...)

:confused:
 
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Mir ist beispielsweise sehr schleierhaft, warum ich eine 'Kugel' in die U-Bahn nehmen soll, wenn ich dann doch einen Bass-Cut benötige.

Vielleicht weil Druckempfänger WESENTLICH unempfindlicher gegenüber Körperschall, Wind und Erschütterungen sind? Beachte: Die Membranen bei Druckempfängern sind hochgestimmt ! Druckgradientenempfänger darf man ja kaum schief angucken und schon ist Rumpeln, Klappern und Dröhnen drauf wegen der tiefgestimmten Membran.

-Erdie
 
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Womit wir bei einer Praxis vs. Theorie-Diskussion sind, also Front vs. Elfenbeinturm ...
Ihr habt recht - back to topic ...
 
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Womit wir bei einer Praxis vs. Theorie-Diskussion sind, also Front vs. Elfenbeinturm ...
Ihr habt recht - back to topic ...
Es kann nicht schaden, gelegentlich ein wenig Theorie einzuführen, weil das hoffentlich viele lesen, sich ein wenig davon merken und dann bei ihren künftigen Aufnahmen davon profitieren. Es ist doch blöd, wenn sich ein ambitionierter Reporter besonders viel Mühe gegeben hat und hinterher merkt, dass sich die Ergebnisse nicht so anhören, wie er sich das vorgestellt hat. Und ich möchte sogar behaupten: Wenn jemand Beiträge abliefert, die sich klanglich deutlich von den anderen absetzen, werden Leute im Hause darauf aufmerksam und derjenige erhält mehr bzw. bessere Aufträge.

Matthias
 
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Womit wir bei einer Praxis vs. Theorie-Diskussion sind, also Front vs. Elfenbeinturm ...
Ihr habt recht - back to topic ...

Also ich kann diese Theorie in der Praxis sehr gut nachvollziehen. Hab ich letztens wieder erlebt als ich eine Gewitter OHNE WINDSCHUTZ aufgenommen habe:
http:/www.erdie.de/thunderstorm.ogg

Probier das mal mit Druckgradienten ! Davon abgesehen, daß der Sound gerantiert schlecht ist weil jeder Gradientenempfänger im Fernfeld massiv im Bass abfällt - sorry, das war ja schon wieder Theorie. Na, ich kanns einfach nicht lassen ;)

Es war am Schluß stürmisch und man kann nur gelegentlich ein Rumpeln hören. Warum mache ich das ohne? Weil ich keinen habe :D
Manchmal macht es absolut Sinn, sich mit Theorie zu beschäftigen. BTW: Für mich zählen die Auswahl des Mikrofons und die Kenntnis dessen Eigenschaften noch zur Praxis.

Grüße
Erdie

P.S. Ich habe mir gestern abend den Zoom H4 ausgeliehen und ein paar erste Tests gemacht. Für mich war interessant, wie es sich mit externen Mikrofonen verhält und habe ein Paar MBHO MBC603 + KA200 Kapseln angeschlossen. Funktioniert prima, nur leider ist der Rauschpegel derart hoch, daß ich das Gerät wohl wieder zurückbringen werden. Schade, ein paar Gimmiks weniger und besser Preamps dafür, das wärs gewesen. :(
 
AW: Reporter-Aufnahmegeräte

Manchmal macht es absolut Sinn, sich mit Theorie zu beschäftigen. BTW: Für mich zählen die Auswahl des Mikrofons und die Kenntnis dessen Eigenschaften noch zur Praxis.
Die Praxis funktioniert eben besser, wenn man ein paar theoretische Hintergründe kennt. Schließlich muss ein Hörfunk-Reporter beides in sich vereinen: Er ist Journalist und muss seine Beiträge inhaltlich gestalten, die richtigen Fragen stellen, die Antworten bewerten und so weiter. Aber er muss eben auch seine Technik selbst bedienen und damit zu guten Ergebnissen gelangen. Wie ein Zeitungs-Reporter, der auch selbst fotografiert. Der muss eben auch ein paar Zusammenhänge von Blende und Belichtungszeit kennen.

Ein Radio-Macher wird, wenn auf dem Band nur die Hintergrundgeräusche und kaum der Interviewpartner zu hören ist, ebensolchen Ärger bekommen wie ein Zeitungsmensch, wenn er unscharfe Fotos bringt.

Matthias
 
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kannst du das mit dem Rauschpegel etwas genauer schildern (Theorie lässt grüßen)

:rolleyes:

Also dieses war jetzt eine praktische Erfahrung ;) :

Ich habe bei mir im Wohnzimmer ein Stereosystem aufgestellt und den Fernseher und die Hintergrundgeräusche sowie unsere Unterhaltung aufgenommen z.B. wie meine Freundin auf dem Sofa ein Glas Wein trinkt (die hasst solche Aufnahmetest wie die Pest). Ersteinmal ist die höchste Empfindlichkeitsstufe des Vorverstärkers noch derart unempfindlich, dass ich das erzeute File hinterher noch um über + 24dB normalisieren kann. Wenn man sich das dann in leicht gehobener Lautstärke anhört, ist schon sehr deutlich Rauschen zu hören. Und das, obwohl die Mikros einen relativ hohen Ausgangspegel haben (14mV/Pa). Für exakte Messungen hatte ich leider keine Zeit. Aber dieser Test hat schon gezeigt, daß das Aufnehmen leiser Geräusche selbst mit hochwertigen Mikorfonen schon ein Problem ist.
Darüberhinaus gibt es keinen richtigen Line-in für die Verwendung eines externen Preamps. Anscheinend soll man die Mikrofon Neutrik Stecker bei entsprechen geringer Verstärkung dafür benutzen.
Ein dritter Punkt ist, daß das Gerät mechanisch ein SEHR billigen Eindruck macht, es gibt da an der Seite eine Wippe, die man ständig beim Navigieren in den Menüs braucht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die viel länger als die Garantiezeit durchhält.

Ich kann mir vorstellen, daß die Prioritäten eines Tonmenschen wie mich, der Musik also hauptsächlich Klassik aufnimmt, andere sind als bei Reportage. Hier angemeldet hatte ich mir auch vor allem wegen meines Interesses an dem Zoom H4.

-Erdie
 
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Also dieses war jetzt eine praktische Erfahrung ;)

danke erstmals für den Bericht! (nebenbei ich kenne niemanden der Tontests wirklich mag und dabei nicht einen Fluchtreflex bekommt, aber das nur am Rande)

wahr ist natürlich das im Musikberiech (vorallem bei Klassik) andere Prioritäten gelten (wer jemals versucht hat mit dem edirol R09 klassische Musik für den Hausgebrauch mitzuschneiden wollte nach wenigen Sekunden das Ding in der Basstuba versenken - ausserordentlich unzumutbar...:wall: - für solche anwendungen bleibt seriöseres Equipment unumgänglich )

bei Spach O-Ton schaut das natürlich anders aus, wobei wie schon öfters bemerkt, qualitativ kann das Gerät (H4) allein schon angeschts des Preises nicht auf Augenhöhe mit Marantz oder Nagra spielen...

ich schätze mal ein eigener Testlauf in nächster Zeit wird dennoch nicht ausbleiben

besten dank erstmals....
:)
 
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Einen Nachtrag habe ich noch, es kann sein, daß es doch einen Line-in gibt, weil der Recorder so eine XLR-klinken Kombibuchse hat und ich habe mir sagen lassen, daß der Signalfluß durchaus verschieden sein kann wenn man da eine Stereoklinke reinsteckt. Ich dachte immer, das wäre das gleiche in mechanisch unterschiedlicher Form. Aber das probier ich noch aus. Kaufen werde ich ihn wohl doch nicht. Das Teil ist mir einfach mechanisch zu anfällig konstruiert.

Grüße
Erdie
 
Reporter-Aufnahmegeräte - Test Tascam HD-P2

Hallo Leute,

nachdem ich seit Monaten aufmerksam den thread verfolge habe ich mich vor einigen Wochen für den Tascam HD-P2 entschieden. Als Musikjournalist muss ich regelmäßig nicht nur Interviews sondern auch Konzerte, Proben etc. in guter
Qualität mitschneiden können. Der Nachfolger für meinen TASCAM DAT Recorder hat sich bisher bestens bewährt. Über die technischem Details gibt ja das Handbuch ausführlich Auskunft, im Alltag gefällt mir vor allem die unkomplizierte Bedienung, auch der Ersatz teurer Akkus durch einfache, wieder aufladbare AA-Batterien, vor allem aber die Qualität der Audio - Aufnahmen. Hinzu kommt mit einer sandisk extreme III Karte eine Aufnahme - Kapazität von vier Stunden Stereo Material als .BWF in folgender Auflösung:
24 Bit, 48 kHz (es stehen noch andere Formate zur Verfügung).
Der Import in Pro Tools 7.1 / MAC OS X 10.4. 8 funktioniert sehr, sehr schnell. Eine Stunde Material / Stereo über Firewire braucht ca. 3 Minuten.

Da ich nicht soviel Material ins das Forum hochladen kann, könnt ihr auf meinem Server im Ordner TASCAM TEST einige Files ohne jegliche Bearbeitung anhören.

http://idisk.mac.com/geowas-Public?view=web

Windows User müssen dazu wahrscheinlich ein Patch installieren, findet ihr hier: http://www.mac.com/4/idiskutility_download.html


Test 1: Stereo Musikaufnahme im Saal der Diana in Schloss Engers mit einem Beyerdynamic MCE 82

Test 2: Mono Sprachaufnahme im Saal der Diana / Führung geangelt mit
einem Beyerdynamic MCE 86 (C) (Hyperniere)

Test 3: Mono Sprachaufnahme im Büro des Staatssekretärs Mikro auf
dem Tisch, Entfernung zum Interviewpartner ca. 40 cm /
Beyerdynamic MCE 86 (C) (Hyperniere)

Wen das "Endprodukt" klanglich interessiert kann einmal in das Feature "Villa Musica" hinein hören, liegt unkomprimiert ebenfalls mit Manuskript bereit.
Alle Interviews, Atmos und ein großer Teil der Musik mit dem HD-P2 aufgenommen.

Für andere Arbeitsschwerpunkte gibt es sicher Alternativen, für meine Zwecke habe ich jedoch scheinbar das optimale Gerät gefunden.

Viel Vergüngen, hoffe der thread zieht sich noch laaange dahin.

Georg
 
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