Mittelwellensender, nur Bodenwelle

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Wer kann sich noch erinnern?

Ende der 70er Jahre befand sich ein Sender des Deutschlandfunks in Höhe der Autobahnraststätte Rodgau-Weiskirchen Süd (A3, dort, wo heute der abgeschaltete hr-Mittelwellensender steht, auf einst 594 kHz) und war deutlich von der Autobahn aus zu sehen.
Die Besonderheit: Es war eine riesiger kreisförmiger Rhombusmast an der Mastspitze aufgehängt und ragte nur wenige Meter über dem Boden.

Leider habe ich keine Fotos mehr (wer hat?) und auch keinerlei Informationen, von wann bis wann und mit welcher Sendeleistung auf welcher Frequenz dieses Konstrukt eingesetzt wurde. Irgendwann ist es verschwunden...

Trotz langer google-Suche habe ich auch keinen anderen Sendemast dieser Bauart irgendwo gefunden, der im Einsatz wäre...

Wer sich nichts darunter vorstellen kann:
http://www.youtube.com/watch?v=EUKog173XKE

Eine offshore-Station (!) ist mit einer derartigen Ringmast-Konstruktion mal kurze Zeit wegweisend vorangegangen (Herbst 1970). So in etwa sah auch der gesuchte Sendemast des DLF aus, nur größer und höher.

Grund und Aufgabe dieser neuen Antennenkonstruktion war es, nur (überwiegend) eine (stärkere) Bodenwelle abzustrahlen und die Interferenzen verursachende Raumwelle weitgehendst zu unterdrücken. Anscheinend hat sich dieses Sendeprinzip nicht durchgesetzt.

Wer weiß mehr zu diesem Thema?
 
AW: Mittelwellensender, nur Bodenwelle

Hallo,

hier der IMHO informativste Link: http://de.structurae.net/structures/data/index.cfm?id=s0013368
Leider auch dort kein Bild aber ein paar Daten.

Soweit ich mich erinnere, war das die einzige Reusenantenne in DL, die einen stabilen Ring (Gitterfachwerk) hatte. Bei allen anderen Reusen wurde bzw. wird die Form durch zu Pardunen oder Hilfsmasten gespannte Drähte oder Seile gebildet. Die unter http://de.wikipedia.org/wiki/Reusenantenne gezeigte Antenne in Zehlendorf - mit dem gespannten Bauch im oberen Teil der Antenne - ist eher atypisch. Meist befindet sich der Bauch in Höhe des unteren Viertels. Ich erinnere den Ring der "Mainflinger Reuse" in ca. 20-30m Höhe.

Neben der flacheren Abstrahlungscharkteristik hatte die Reuse eine größere Bandbreite für Frequenzwechsel. Der Wirkungsgrad war aber schlechter als die normalen Masten mit Dachkapazität. Deshalb und wg. des geringeren Wartungsaufwandes sowie nur seltenen erforderlicher Umbauten für Frequenzwechsel wurden so große Reusen mit festem Ring durch andere Konstruktionen ersetzt.

Es grüßt RainerK
 
AW: Mittelwellensender, nur Bodenwelle

Bringt einem schon mal weiter.... zählte also tatsächlich noch zur Gemarkung Mainflingen, auch wenn der Standort eindeutig (meine Erinnerung) südlich der Autobahn war, dort wo schon Rodgau beginnt. Und schon 1965 erbaut... Ja, der Sender Zehelndorf entspricht nicht dem, was ich in Erinnerung habe.
Es war ein sehr weit ausgelegter, imposanter eindeutiger Ring, aufgehängt an der Mastspitze. Vielleicht liest hier jemand vom DLF mit und hat einige Fotos...?

Und weiß jemand, warum dieses Prinzip wieder aufgegeben wurde? Nebst der eingesetzten Frequenz für den DLF-Mast (versuchsweise auf damals 1538 kHz?).

tnx erstmal....
 
AW: Mittelwellensender, nur Bodenwelle

Hallo,

meine Ergänzung zur 1. Antwort hat sich mit #3 überschnitten

Es grüßt RainerK
 
AW: Mittelwellensender, nur Bodenwelle

Mittelwelle wurde fast überall abgeschaltet, da AM-Sender irrsinnig viel Strom verbrauchen.

Der 500KW-Sender vom Deutschlandfunk in Spanien wurde um 50% seiner Leistung reduziert, was rund 30.000,-€uronen monatlich einspart!

Rudy
 
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