Kannst Du ein konkretes Beispiel nennen, bei dem der DLF einen "wilden Umgang" mit O-Tönen betrieben hat, um ein "grünes Weltbild" zu verbreiten? Wenn wir schon nicht beim Threadthema, wohl aber bei "steilen Ideen" sind...
Ich weiß nicht ob es absoluten Engpass im Sender gab und man sich so etwas, wenn es denn stimmt, als "Notlösung" einfallen lies. Nur so hätte ich es nicht gelöst. Ob Nachrichten live verlesen werden, oder ein paar Minuten vorher aufgezeichnet werden, dass macht nun wirklich keinen Unterscheid, außer man ist Radio-Taliban. Scheinbar wird bei 89.0 RTL einfach schludrig, aus welchen Gründen auch immer, gearbeitet und dazu wird es einen Maulwurf (In- oder Outsider) geben, der so etwas eben durchsticht. Mein Mitleid hält sich da in Grenzen. Aber, wir leben in einer Zeit, in der Scheinereignissen zu "wahren" Ereignissen hoch gejazzt werden. Bestes Beispiel der angebliche Shitstorm weil es in Vapiano Salat eine kleine Raupe gab. Das sind wirklich Weltereignisse und kluges reagieren hat eine Shitstorm in den sozialen Medien verhindert. Nach der Logik kommt es irgendwann zu Polizeieinsätzen in WGs, weil ein Mitbewohner einfach seine Lebensmittel im Kühlschrank verschimmeln lässt.
Wilder Umgang mit O-Tönen beim DLF. Ich habe gerade diese Woche einen Beitrag über eine bzw. wohl mehrere Havarien in einer Kölner Raffinerie gehört. Aufmacher: Feuerwehr- und Polizeiserien, als sei es gerade passiert, dann war es irgendwann im letzten Jahr. Eindruck Dramatik, Gefahr, live dabei. Sorry, das war garantiert kein O-Ton von damals. Dann hätte ja ein Reporter am Unglückstag direkt vor Ort sein müssen, wenn die Notfallkräfte eintreffen. Wichtig war wieder mal die Grundbotschaftschaft die böse böse Industrie und das mitten in Deutschland. Natürlich ist es nicht gut wenn irgendwelche Tanks hochgehen oder Benzin ins Grundwasser sickert. Nur die Gründe, die dazu führen sind wesentlich komplexer und nicht eindimensional. Dazu dann natürlich Aussagen wie: "Die Kölner....." in Beitrag und Moderation. Ein kleine Gruppe geht an die Öffentlichkeit und schon automatisch sind es "die", wenn nur das Anliegen politisch genehm ist.
Aber damit ist Radio ja nicht allein. Die journalistischen Sitten und Gebräuche sind in allen Medien oftmals ziemlich auf den Hund gekommen und Menschen werden in Presse systematisch fertiggemacht. In diesen Fällen oft schade, dass es nicht ein Schadensersatzrecht wie in den USA gibt. Ein paar richtig saftig verlorene Prozesse, die den Medienunternehmen richtig Geld kosten, dann würde plötzlich wieder auf Qualität geachtet. Da sind voraufgezeichnete Nachrichten nicht mal eine Fußnote.