Media-Analyse 2014 Radio II: Reaktionen und Meinungen

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Wenn man sich die Zahlen Mo-So anschaut, ist doch alles verarsche. Beispiel Antenne Bayern:
Mo-Fr: +17.000 Hörer (offizielle Zahl)
Sa: -97.000 Hörer
So: -147.000 Hörer
Gesamt: 227.000 Hörer verloren statt 17.000 gewonnen.
 
Die MA erhebt auch die Nebentätigkeiten, u.a. auch Radiohören und Autofahren. Ich habe im Moment keine Zahlen zur Hand, aber Radio hören und Autofahren wies ungefähr den gleichen Wert wie Dauer der Autofahrt zum Arbeitsplatz auf.
 
In ihrer Befragungssystematik geht die MA davon aus, dass jeder Befragte ganz gezielt Radio hört. Er wird dann mehr oder weniger genötigt, einen Sender zu nennen, den er "zuletzt gehört" hat oder an den er sich erinnert. Dies aber auch nur als "gestützte" Befragung, das heißt, es werden dem Befragten eine Reihe von Sendernamen vorgegeben, die er gehört haben könnte, und dann kann er davon auswählen.

Interessant wäre mal eine "ungestützte" Befragung, d. h., die Frage würde völlig offen - ohne Angebot von Sendernamen - gestellt.
 
Wer diskutiert über die Müllentsorgung? Wozu sollte jemand ernstlich über Radio diskutieren, das - glücklicherweise! - selbstverständlich ist?

D´accord, Deine Zustandsbeschreibung ist völlig korrekt: Radio hierzulande ist so spannend wie die Müllabfuhr. Es gibt aber zwei kleine Unterschiede: 1) Die Müllabfuhr ist relativ alternativlos. Radio als Hintergrundbeschallung ist es nicht. Jugendliche geben ihrer MP3-Sammlung den Vorzug, wenn Radio keinen Mehrwert bietet.
2) Müllentsorgung kann per se nicht spannend sein, war es nie und wird es nie sein. Radio hingegen kann das spannendste Medium der Welt sein, die Banalisierung wurde hausgemacht.

Wenn man nun dem Nutzerverhalten entnimmt, dass das Radio meist nur kurze Zeit während der Autofahrt im Hintergrund vor sich hin dudelt, so gibt es zwei Reaktionsmöglichkeiten der Programmacher: a) Sich dem anzupassen und das Programm noch hintergrundstauglicher und noch weniger störend zu gestalten und sich völlig auf die Zuhörer im Auto zu konzentrieren. Oder b) Sich die Aufgabe zu stellen, ein Programm so attraktiv und interessant zu gestalten, dass es zumindest zeitweise auch vordergrundtauglich wird und nicht nur der Wegbegleitung dient, sondern auch abends zuhause gern gehört wird, statt Fernsehen.
 
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2) Müllentsorgung kann per se nicht spannend sein, war es nie und wird es nie sein. Radio hingegen kann das spannendste Medium der Welt sein, die Banalisierung wurde hausgemacht.

So'n Mist: unser Job ist es unter anderem, die Müllentsorgung in Radiobeiträgen zu behandeln. Und wir haben auch noch eine ganze Serie dazu gemacht. Pech gehabt...
 
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Wenn man nun dem Nutzerverhalten entnimmt, dass das Radio meist nur kurze Zeit während der Autofahrt im Hintergrund vor sich hin dudelt, so gibt es zwei Reaktionsmöglichkeiten der Programmacher: a) Sich dem anzupassen und das Programm noch hintergrundstauglicher und noch weniger störend zu gestalten und sich völlig auf die Zuhörer im Auto zu konzentrieren. Oder b) Sich die Aufgabe zu stellen, ein Programm so attraktiv und interessant zu gestalten, dass es zumindest zeitweise auch vordergrundtauglich wird und nicht nur der Wegbegleitung dient, sondern auch abends zuhause gern gehört wird, statt Fernsehen.
Die erstgenannte Variante führt mittelfristig in der Konsequenz dazu, dass sich der Rundfunk selber abschafft, weil er in der Bedeutungslosigkeit versinkt. Auf diesem Weg befinden wir uns gerade.
Schade, wenn man bedenkt, welches Potential in diesem großartigen Medium schlummert.

Jugendliche geben ihrer MP3-Sammlung den Vorzug, wenn Radio keinen Mehrwert bietet.
Ich kenne kaum noch einen Jugendlichen der Radio hört.
Entweder nutzen die, wenn sie unterwegs sind, MP3s oder am heimischen PC YouTube, um Musik zu konsumieren.
 
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@Mannis Fan:
Die wissen schon warum sie es machen, wie sie es machen. Bei dem ganzen Einheitsbrei kommen die Befragten am Ende noch ganz durcheinander, und womöglich fallen die Ergebnisse dann nicht wie gewünscht aus. ;)
 
In ihrer Befragungssystematik geht die MA davon aus, dass jeder Befragte ganz gezielt Radio hört. Er wird dann mehr oder weniger genötigt, einen Sender zu nennen, den er "zuletzt gehört" hat oder an den er sich erinnert. Dies aber auch nur als "gestützte" Befragung, das heißt, es werden dem Befragten eine Reihe von Sendernamen vorgegeben, die er gehört haben könnte, und dann kann er davon auswählen.

Frager: Welchen Sender haben Sie gehört?
Antwort: Na, RBB
Frager: Den haben wir hier nicht auf der Liste.
Antwort: Ich höre immer RBB
Frager: Sie meinen BB Radio?
Antwort: Ja, sag' ich doch.
 
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youfm hats allen gezeigt wie man Radio noch "richtiger" und reichweitenstärker machen kann!

Noch kleinere Musikrotation "charts only" und du kannst diese "Hits" selbst noch weiter pushen dass man sie noch öfter hören MUSS!
Dass ein bissl mehr terrestrische Reichweite dazukam kann man ja wohl getrost unter den Teppich kehren ;)
 
Berlin/ Brandenburg:

Auch Radio B2 lobt sich selbst "als größter Zugewinner in Berlin/ Brandenburg" was den Chef Oliver Dunk dazu veranlasste, den Hörern zu danken.

In Prozenten 26,3 Zugewinn (in der Durchschnittsstunde 6-18 Uhr) sind doch mal ein "Brot" wenn auch nur von 19.000 auf 24.000 Hörer/ Stunde.
Zwischen 11 und 12 Uhr sogar 83,3% mehr Hörer!

In reinen Zahlen hat BB Radio mit 20.000 Hörer/ Stunde am meisten dazugewonnen.

Radioeins (-28.000), StarFM 87,9 (-22.000), Spreeradio (-13500, hat nur zwischen 20 und 22 Uhr Zugewinne) und KissFM (-11.000) haben am meisten (zweistellig) an Hörern verloren.
Prozentual gesehen hat Flux FM sogar ein Drittel seiner Hörer verloren!

Arno Müller gewinnt morgens dagegen immer noch zu an Hörern, das bedarf keines weiteren Kommentars.

Quelle: reichweiten.de


Ist mir sowas von unerklärlich, dieser Zugewinn bei Arno....
 
Und hören heißt noch lange nicht "gefällt mir". Aber die Diskussion darüber ist bei den einen aus guten Gründen nicht gewünscht, bei den anderen überfordert sie die intellektuellen Kapazitäten.
 
Ich kenne kaum noch einen Jugendlichen der Radio hört.
Entweder nutzen die, wenn sie unterwegs sind, MP3s oder am heimischen PC YouTube, um Musik zu konsumieren.

Warum auch?
Jugendliche haben auch in den 70ern und 80ern lediglich Radio gehört, um die Musik mitzuschneiden. War immer günstiger, als 5 D-Mark für eine Single im Plattenladen hinzulegen. Wir erinnern uns: Taschengeld war damals knapp.

Radio an sich hat Jugendliche auch damals nicht interessiert. Ich persönlich halte Jugendwellen für verzichtbar. Hört eh niemand zu.

Interessant wird Radio erst für Leute mit Führerschein. So ein Autoradio hat seinen Reiz. Das Geld sitzt lockerer. Der Einschaltknopf und ein Tastendruck um einen Sender zu finden machen Vieles ganz leicht.
 
Warum auch?
Jugendliche haben auch in den 70ern und 80ern lediglich Radio gehört, um die Musik mitzuschneiden. War immer günstiger, als 5 D-Mark für eine Single im Plattenladen hinzulegen. Wir erinnern uns: Taschengeld war damals knapp.

Radio an sich hat Jugendliche auch damals nicht interessiert. Ich persönlich halte Jugendwellen für verzichtbar. Hört eh niemand zu.

Interessant wird Radio erst für Leute mit Führerschein. So ein Autoradio hat seinen Reiz. Das Geld sitzt lockerer. Der Einschaltknopf und ein Tastendruck um einen Sender zu finden machen Vieles ganz leicht.


So ein Quatsch!
Ich fuhr regelmäßig als Kind mit meinen Eltern nach Holland in Urlaub und war fasziniert, was da von TROS am Donnerstag oder Veronica am Freitag auf Hilversum 3 veranstaltet wurde - zuhause hatten wir dann später eine sehr gute UKW Antenne nach NL ausgerichtet. Oder mit zunehmenden Englischkenntnissen die Faszination, BBC Radio 1 oder BFBS zu hören. Du hast keine Ahnung von Radio, wie lebendig und wie viel Drive beispielsweise rüber kommen kann. Für Deine Beraterzunft hier gibst Du leider ein mieses Bild ab.
 
Wenn man nun dem Nutzerverhalten entnimmt, dass das Radio meist nur kurze Zeit während der Autofahrt im Hintergrund vor sich hin dudelt, so gibt es zwei Reaktionsmöglichkeiten der Programmacher: a) Sich dem anzupassen und das Programm noch hintergrundstauglicher und noch weniger störend zu gestalten und sich völlig auf die Zuhörer im Auto zu konzentrieren. Oder b) Sich die Aufgabe zu stellen, ein Programm so attraktiv und interessant zu gestalten, dass es zumindest zeitweise auch vordergrundtauglich wird und nicht nur der Wegbegleitung dient, sondern auch abends zuhause gern gehört wird, statt Fernsehen.

Wenn man sich heutige Programme im Radio anhört habe ich eher das Gefühl das man sich immer mehr für Variante a) entscheidet bei den Radiosendern.


Radio schaltet man ein. Man schaltet es aus. Es ist egal - es ist immer da. Von morgens bis abends. Aber niemand würde vom Radio Überraschungen erwarten oder Sensationen. Radio ist das, was das Fernsehen gerade wird. Und das Internet noch werden möchte. Ein Tagesbegleiter. Zuverlässig. Unspektakulär. Menschen verlassen sich darauf. Aber sie reden nicht groß darüber.

Und auch wen es mir schwer fällt. Hier muss ich Biba Butzemann (oder wie auch immer er demnächst heißt) recht geben. Bis auf uns hier im Forum erwartet wirklich schon lange keiner mehr Überraschungen.

Wenn ich da an unseren Lokalen Radiosender denke die es nicht mal mehr schaffen lokale Nachrichten zu bringen und es trotzdem immer wieder schaffen einer der meist gehörten Lokalsender in Bayern zu sein wundert mich garnichts mehr. So abgestumpft wie die Radiosender sind inzwischen leider auch schon die Hörer.

Ich vermute das wenn z.B. Antenne Bayern nur noch ein Pfeifton senden würde währen die immer noch die erfolgreichsten.

Tja und das Fernsehen ist auch auf den besten Weg dahin wo es bei Radio zum größten Teil schon ist.
 
Ich fuhr regelmäßig als Kind mit meinen Eltern nach Holland in Urlaub und war fasziniert, was da von TROS am Donnerstag oder Veronica am Freitag auf Hilversum 3 veranstaltet wurde
Eine ähnliche Erfahrung hatte ich während Urlauben in Frankreich Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre gemacht.
Was damals auf NRJ, Skyrock oder bspw. einem kleinen Lokalsender wie Radio 34 in Valras-Plage lief, war etwas völlig anderes, als die langweiligen Programme des WDR.
 
Warum auch?
Jugendliche haben auch in den 70ern und 80ern lediglich Radio gehört, um die Musik mitzuschneiden. War immer günstiger, als 5 D-Mark für eine Single im Plattenladen hinzulegen. Wir erinnern uns: Taschengeld war damals knapp.

Radio an sich hat Jugendliche auch damals nicht interessiert. ...

Da ist schon was dran.

Es gab Sendungen die man im Radio gezielt eingeschaltet hat...um die Titel mitzuschneiden.
Tagsüber war unser Radio eher langweilig, Ausnahme BFBS am Samstag mit der "Saturday Show", der "John Peel Show" am Mittwoch? und der "UK Top 20 Show" am Sonntag. NDR 2 hatte Abends "Pop-Non-Stop" und die "Internationale Hitparade" mit Wolf Dieter Stubel.
Auf der Hansawelle Bremen kam Samstag Mittag die "Hitline International" mit Christian Günther. Das wars auf UKW bei uns in Hannover.
Wir haben sonst tagsüber im Auto Mitschnitte von Cassette gehört, kein Radio.

In Holland war ich oft. Das war Radio ähnlich wie BFBS, flott präsentiert mit vielen Jingles und klasse Musik. Da haben wir durchgehend Sender wie Hilversum 3 gehört.

So hat sich unser Radio in Deutschland noch NIE angehört

In den 80er Jahren waren die Anfänge von FFN durchgehend hörenswert, Autorenradio vom Feinsten. Das ist Geschichte.
Die Musik und Comedy von FFN war Thema in der Schule, am Arbeitsplatz und in der Kneipe. Das muß ein Sender heute schaffen!?
Ganz ohne eine geschwätzige Morningshow.

Mir geht es heute so wie in den 70er Jahren: Ich zeichne komplette Sendungen (von Internetsendern) auf und höre sie im Auto, wie vor 40 Jahren.

Es hat sich nichts geändert.
 
Das You FM so viele Hörer dazu gewonnen hat ist für mich nur mit den neuen Frequenzen zu erklären, ähnlich wie bei HR Info. Ich schätze, die Hörerzahlen werden bei der nächsten Befragung wieder sinken. Vielleicht kann Planet mit einer starken Frequenz in Süd Hessen nachziehen. ;)
 
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Ach Gottchen...
die Stundenreichweiten könnt ihr getrost vergessen. Sie sind 100% nichtssagend und gehen im statistischen Grundrauschen unter. Ich beachte sie mittlerweile nicht mehr.
Interessanter ist "Sendernutzung", da kann man noch was mit anfangen.
@radiopfleger: Erkannt. Bei You FM ist es sicher der 95.3 zu verdanken, dass die Zahlen steigen. Programmlich läuft da ja nix. Im Prinzip eine Planet-Kopie.

Ansonsten hat der Butzemann wie immer keine Ahnung, schreibt aber trotzdem was (was ihn mit 90% der Feuilletonisten, Journalisten und Politikern eint).
Ich kann ja mal erzählen, wie das bei uns früher war, in den leider immer noch ständig aufgewärmten "1980er"-Jahren, dem überschätztesten Jahrzehnt seit der Latène-Zeit. Fast JEDER hat Radio gehört. Es wurde mitgeschnitten (natürlich), fast jeder hörte Chartssendungen, die Pfäferenz vor den Privatsendern lag entweder bei Südfunk 3 oder bei SWF3. Manche waren sogar so exotisch und hörten abends unter der Bettdecke Krimis auf Südfunk1 (nein, nicht ich). Manchmal wurden auch Bayern3 und HR3 gehört, wer es reinbekam, sprach auch mal von Ö3 oder DRS3. Und der "Amisender" AFN wurde ebenso gehört.

Als die Privatsender aufkamen, triebelte etwa gut die Hälfte der Klasse über die Radioskala, um nach neuen Sendern Ausschau zu halten. Manche wurden nach kurzer Bewertungszeit wieder verworfen, andere fanden Fangemeinden (insb. Ladies first und Stadtradio 107.7 sowie Radio7). Radio war durchaus ein Gesprächsthema, bei Jugendlichen viel mehr als bei Erwachsenen. 40plus hörte meist Südfunk1 oder SWF1, da unterhielt man sich dann schon mal über Ereignisse im Programm, Pfundskur und Co oder über die Nachbarin, die bei "Sie wischen wir spülen" sich den Gefangenenchor von Nabucco gewünscht hatte.

Bedeutungsloser wurde Radio dann ganz allmählich ab Mitte/Ende der 90er. Das war zum Teil dem wachsenden Angebot im TV geschuldet, zum grösseren Teil aber dem wesentlich langweiligeren Angebot der Hörfunkwellen selbst. Mit Aufkommen des Internet, vor allem dann mit DSL, gab es einen weiteren Erdrutsch. Mittlerweile ist es tzatsächlich so, dass bei zwei Dritteln der Leute das Radio nur noch Lückenbüßer ist. Beim Frühstück, im Auto, bei der Arbeit. Abends oder am Wochenende hört fast keiner mehr zu. Im Prinzip ist Radio auf dem Wege, ein Minderheitenmedium zu werden. Entweder man versucht, sich diesem Trend anzupassen und entsprechendes zu bieten, oder man muss versuchen, diesen Weg zu verhindern, wie auch immer.
 
Ach Gottchen...
die Stundenreichweiten könnt ihr getrost vergessen. Sie sind 100% nichtssagend und gehen im statistischen Grundrauschen unter. Ich beachte sie mittlerweile nicht mehr.

Das sehen die Senderverantwortlichen sicher etwas anders.
Wichtigste Sendung heutzutage scheint ja die Morgensendung zwischen 5 und 10 zu sein.
 
@micha: Was nicht für sie spricht.
@br-radio: Die spielen eine Rolle bei den Franzosen, die dort hin und wieder mal fahren. Ansonsten vermutlich im Promillebereich. Abgesehen von den Radio France-Sendern kannst Du ja mittlerweile dort fast nix mehr störungsfrei empfangen, dank der neuen Richtdiagramme. Sogar in Kehl sollen die Sender aus Strasbourg z.T. schon stark gestört kommen. Erst auf den Schwarzwaldhöhen gehts tlw. wieder besser. Früher gab es dort einige Programme, die auch Zielpublikum in Deutschland hatten, auch mehrsprachige Sendungen gab es, auch rein deutschsprachige. Das ist aber alles, bis auf ganz wenige Ausnahmen, Geschichte.
 
Biba Butzemann schrieb:
"Interessant wird Radio erst für Leute mit Führerschein."

Das ist so! Wer was anderes behauptet, der lügt sich in die tasche.

radiocat schrieb:
"in den leider immer noch ständig aufgewärmten "1980er"-Jahren, dem überschätztesten Jahrzehnt seit der Latène-Zeit."

Jetzt muss ich aber doch den promovierten Historiker heraushängen: Die Latène-Zeit war kein Jahrzehnt, sie umfasste vielmehr mindestens vier (keltische) Jahrhunderte der Eisenzeit, und hat (zumindest intellektuell, spirituell und naturphilosophisch einen kulturellen Höchststand markiert, von dem wir heute nur träumen können, denn von dort ist die Menschheit seither systematisch fort geschritten ("Fortschritt"), um heute beim deutschen Radioprogramm zu landen.
 
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Frager: Welchen Sender haben Sie gehört?
Antwort: Na, RBB
Frager: Den haben wir hier nicht auf der Liste.
Antwort: Ich höre immer RBB
Frager: Sie meinen BB Radio?
Antwort: Ja, sag' ich doch.
Antwort: Nein, ich meinte RBB!
Frager: Aber ich sagte Ihnen doch bereits, dass ich den RBB hier nicht auf der Liste habe.
Antwort: Ich habe den Sender aber gehört.
Frager: Haben Sie den Sender per Internet (ersatzweise DAB+ (o.ä.)) gehört?
Antwort: Ja.
Frager: Einen kleinen Moment bitte, dann nutze ich den erweiterten Fragebogen, hier kann ich Ihre Antwort eintragen. So, jetzt kann ich den RBB für Sie eintragen.
Antwort: Sehr gut!
Frager: Hören Sie außer dem RBB noch andere Radiosender?
Antwort: Ja, ein 80er Radio aus Hamburg.
Frager: Wissen Sie den Namen des Radios?
Antwort: Ich komme gerade nicht drauf.
Frager: Das ist nicht gut, aber ich kann versuchen Ihnen auf die Sprünge zu helfen: (zählt einige terrestrische Sender auf).
Antwort: Nein, er ist nicht dabei.
Frager: Es klingt, als wäre das ein Internetradio.
Antwort: Ja, jetzt wo Sie es sagen! Stimmt, fresh80s heißt es.
Frager: Gut, ich vermerke das (unter "andere").
Frager: Nutzen Sie:
a) nur zu Hause
b) im Auto
c) tragbar
Internet (ersatzweise DAB+ (o.ä.) zum Radioempfang?
 
"Mittlerweile ist es tatsächlich so, dass bei zwei Dritteln der Leute das Radio nur noch Lückenbüßer ist. Beim Frühstück, im Auto, bei der Arbeit. Abends oder am Wochenende hört fast keiner mehr zu. Im Prinzip ist Radio auf dem Wege, ein Minderheitenmedium zu werden. Entweder man versucht, sich diesem Trend anzupassen und entsprechendes zu bieten, oder man muss versuchen, diesen Weg zu verhindern, wie auch immer."

Verhindern wird schwer, dafür gibt es seit den letzten Jahren zu viele Medien, die weitaus attraktiver sind. Wer Songs mitschneiden will, macht das bei Youtube oder anderswo im Netz. Nachrichten gibt es woanders aktueller und ausführlicher. Die Wunschmusik kommt per mp3 oder Spotify & Co. Der einzige USP der bleibt sind die Moderatoren. Und die guten dieser Zunft sind leider rar gesäht...

Im Prinzip gilt für Radiosender jedoch wie für jedes andere Unternehmen auch: Markenaufbau und -Pflege ist alles. Große Marken sind qualitativ auch nicht immer die besten Produkte ihrer Branche; durch geschicktes Marketing wird aber ein Bedürfnis beim Konsumenten erzeugt, unbedingt dazugehören zu müssen. Einige Sender sind ja hier auch schon auf nem ganz guten Weg, das Ziel ist allerdings noch fern.

Zu count down und InselKobi: Die Verwechselung von RBB und BB Radio war tatsächlich mal ein Thema im Rahmen der MA Befragung und hat auch schon die Justiz bemüht...
 
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